68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 27.01.2012 18:15

bei fast 2300 Einwohnern kann man vllt. versuchen über eine Flyeraktion beim Fleischer oder so auf das Problem aufmerksam machen, mal zu einem Stammtisch einladen oder sonst wie Mitstreiter werben? Für einige Mitleser scheint es doch irgendwie ein größerer Schritt zu sein sich hier anzumelden und einen Beitrag zu schreiben..
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 28.01.2012 09:46

Da muss ich mir glatt mal wieder Gedanken machen. Einen Fleischer haben wir hier nicht, aber .. hah! .. einen Bäcker!

:)

Danke spokesman, wir kriegen das schon irgendwie hin!
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 28.01.2012 11:17

tja kein Problem, eine derartige Verteilung hatten wir im Vorfeld unserer Breitbandkonferenz gemacht, da eben im gesamten Landkreis.

In unseren betroffenen Orten der Gemeinde sind wir indes mehrmals von Haus zu Haus gegangen und haben Einladungen/Vorverträge etc. persönlich verteilt und meist in kurzen Gesprächen mehr über Probleme, Sorgen und Ängste der Bürger erfahren, in gewissen Teilen konnten wir die Situation bis zum Ausbau durch diese Gespräche entschärfen - ich denke das wurde von der Bevölkerung ganz gut aufgenommen ;)

Wie es derzeit ausschaut sind wir auch nächstes Wochenende unterwegs und werden persönlich Einladungen für weitere Infoveranstaltungen in einer Nachbargemeinde verteilen - solidarisch wie wir sind unterstützen wir Betroffene und Initiativen mit eigenen Kräften ;) wird sicher lustig
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 28.01.2012 13:09

Ich finde das toll was ihr macht und wenn ihr auch noch Spaß dabei habt umso besser :)

Werde über weitere Vorgehensweisen/Geschehnisse berichten!
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 04.02.2012 16:32

So, bekam eine Antwort vom Stadtrat .. die war wirklich nett und nicht zu kurz aber .. *seufzt* .. ich fühl mich nicht besser danach.

Das Geld, das Geld, die Telekom, die ja eigentlich zuständig ist, das Geld, die Versorgung von Neubaugebieten (es kann ja nur punktuell vorgegangen werden), was ja auch viel Geld kostet, die Überlegung über eine Hybrid-Lösung (weiß immer noch nicht genau was das ist) .. kostet aber natürlich auch viel Geld ..

Ich seh schwarz für Bobstadt!

Hörte heute auch von wem, dass da GAR kein DSL läge und es auch schon Verhandlungen mit der Telekom gegeben hätte ohne Erfolg .. in Bobstadt hat es also wohl noch schlimmere Ecken als meine hier ;)

Und ich bin ehrlich .. ich schrecke ein wenig davor zurück, Flugblätter zu verteilen etc. .. aber offensichtlich geht es bald nicht mehr anders? *seufzt erneut schwer*
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 04.02.2012 17:04

Rudibär hat geschrieben:die ja eigentlich zuständig ist, das Geld

da haben die nicht ganz recht, eigentlich hat der Bund dafür Sorge zu tragen, der Erbringer der Universaldienstleistung ist die Telekom. Das Problem ist eben, dass auch ISDN oder Analog als ein funktionaler Internetanschluss angesehen wird - sicher wissen die Herren und Frauen Stadträte das nicht und sind daher sehr nett um über ihre Unwissen und ihre Machtlosigkeit nicht völlig preis zu geben..

Rudibär hat geschrieben:ich schrecke ein wenig davor zurück, Flugblätter zu verteilen etc. .. aber offensichtlich geht es bald nicht mehr anders? *seufzt erneut schwer*
mach das nicht, es gibt keinen besseren Mensch, als den der sich für andere Einsetzt, wenn du dann noch selbst betroffen bist hast du gleich einen Grund mehr hier etwas zu starten. Ich selbst hab heute Vormittag schon über 2 Stunden an Türen geklingelt, Flyer verteilt und das Gespräch mit den Bürgern gesucht, nach dem Mittag ging es natürlich kurz nach 14 Uhr weiter bis eben und das bei mehr als 10 Grad unter Null.. Ich hoffe es lohnt sich und die Infoveranstaltung wird gut besucht..
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 05.02.2012 08:50

*nickt* .. und wieder mal werde ich über weiteres Vorgehen nachdenken ..
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Fakah » 09.02.2012 11:03

Hallo,

Hier meldet sich auch ein Betroffener bobstädter. Ich weis nicht wie oft
Ich schon mit der Telekom telefoniert hab, die lässt die Situation kalt.
Viele junge Familien die erst vor kurzem nach Bobstadt gezogen sind, mit denen
Ich mittlerweile befreundet bin, haben sich gedacht in der region Bergstraße
Ist doch DSL kein Problem?
Frustriert musten sie sich von einem urbobstädter sagen lassen das sie hier im
Telekom Entwicklungsland gestrandet sind.
Wir hatten gerade über eine Unterschriften Aktion geredet, als ich auf dieses
Forum gestoßen bin.
Also die Bereitschaft ist da was zu tun.

Gruß Fakah
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 09.02.2012 18:27

Hallo Fakah,

das ist ja toll, dass sich hier noch wer anders meldet :)

Eine Unterschriftenaktion wäre doch was, hier wäre ich auf jeden Fall dabei. Ich bin aber absoluter Laie in solchen Dingen, sprich, wie gehen wir vor etc.

Hattet ihr da schon eine Idee?

Ich warte gespannt auf deine Antwort!

Viele Grüße,
Rudibär
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 09.02.2012 21:24

Rudibär hat geschrieben:Ich warte gespannt auf deine Antwort!

ja ich auch, wenn es um Hilfe geht stehen wir älteren Breitbandhasen gern helfend zur Seite ;)

und Fakah sei herzlich willkommen auf geteilt.de

wie du schon richtig erkannt hast ist unser Forum genau bei derartigen Problemen ein sehr guter Anlaufpunkt, der Ausbau wurde durch die Arbeit vieler regionaler Initiativen bereits in vielen Ortschaften entscheidend vorangetrieben. Ich bin sicher bei euch lässt sich mit ein wenig bürgerlichen Engagement etwas auf die Beine stellen. Nur Mut und wie gesagt, wir sind auch noch da ;)
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Fakah » 10.02.2012 16:29

Hallo,

Prima, danke schonmal für die angebotene Hilfe.
Zuerst einmal die Situation in Bobstadt aus meiner Erfahrung,
Die Bandbreite ist in Bobstadt stark unterschiedlich, es gibt Gebiete in dehnen bis zu 6000 kbit/s laufen.
Aber in den meisten Ecken gibts eben nur die 384 kbit/s.
Den kuriosesten Fall gibt es bei mir, altes Haus aufgestockt, neuen Wohnraum mit neuen Telefon Anschluß
geschafen und dann die Überraschung! Bei mir wie gehabt max. DSL Light 384 kbit/s aber eine Etage tiefer DSL 2000 kbit/s !!
Beide Telefonanschlüße kommen aus dem gleichen Straßenanschluß, das soll noch einer verstehen?

Soweit ich weis, gehört wir ja zu Bürstadt aber unsere DSL Leitung zu Biblis(06245). Ist das so richtig?
Es gab im Jahr 2010 eine Befragung der Stadt Bürstadt ob in Bobstadt interesse an einem Breitband anschluß
besteht. Danach gab es einen schönen Artikel in der Zeitung mit einer bunten Karte und einem allgemeinen Wunsch in Bobstadt nach einem Breitband Internet. Und das wars! Seit dem keine Veränderung der lage.

Also, eine Unterschriften Aktion finde ich schonmal gut. Ich bin mir auch nicht zu fein von Tür zu Tür zu gehen und
wie gesagt kann ich bestimmt noch ein paar Mitstreiter organisieren.

Jetzt aber mal ne allgemeine frage, müßen wir die Kommune auf uns aufmerksam machen oder eher die Telekom
"beläßtigen"?


Grüße Fakah
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 10.02.2012 17:28

gleich zu deiner letzten und wohl wichtigsten Frage.

Ihr werdet euch grundsätzlich gut mit der Kommune stellen müssen, allgemein ist ein freundlichen aber bestimmter Umgangston wohl die beste Variante um auf sich aufmerksam zu machen und als Bürgerinitiative Kompetenz zu versprühen, spätestens seit S21 und den AKW-Vorfällen wissen die Leute, dass Bürgerinitiativen nicht nur fordern sonder auch wissen.

Da eure Gemeinde bereits den ersten Schritt gemacht hat würde ich diesen zunächst hier im Forum analysieren, später kann man dann die Gemeinde darauf ansprechen. Grundsätzlich halte ich es aus der Situation der Betroffenen am besten, wenn man zunächst den Gedanken von Eigenbetrieben der Kommunen bzw. Landkreise ins Spiel bringt, soll heißen man Fragt bei Stadt/Kreis/Geimeinde/Stadtwerke/Zweckverbänden nach in wie weit bereits über ein solches Geschäftsfeld nachgedacht wurde.

Als Pressemitteilung könnte man z.B. überschreiben "Bürgerinitiative sucht Ideen für den Breitbandausbau - aus den eigenen Reihen wird ein neues Geschäftsfeld der Stadtwerke vorgeschlagen" oder was in dieser Richtung..

Natürlich kann man auch einfach Ausschreiben und mit einem Unternehmen (nicht zwingend Telekom) unter Ausnutzung von Fördermitteln den Ausbau beginnen. Grundlage ist hierbei im Allgemeinen ein Interessenbekundungsverfahren bzw. Machbarkeitsstudie, die Unterschriftensammlung kann auch bei euch sicher als Teil davon angesehen werden..

Fakah hat geschrieben:Bei mir wie gehabt max. DSL Light 384 kbit/s aber eine Etage tiefer DSL 2000 kbit/s !!

ja da bist du nicht der erste Fall und wirst wohl auch nicht der letzte sein, ich hoffe das löst gleich mehr Motivation in dir aus. Ich möchte an dieser Stelle ansprechen, dass eine derartige regionale Initiative kein Spaziergang wird und nicht in 2 Monaten erfolgreich umgesetzt ist. In meiner Gemeinde haben wir mit Unterschriftensammlungen 2007 angefangen und haben nach ständiger Interessenvertretung, Kontakt mit Anbietern und der Gemeinde den Ausbau Ende 2011 realisieren können, aso und es gibt jetzt eine politische Kraft im Gemeinderat die sich Breitband- und Mobilfunkinitiative Saalfelder Höhe nennt, wir haben da 2 Sitze im ersten Anlauf holen können. ich möchte hier keine Angst machen, es gab und gibt natürlich auch Initiative die es mit weniger Aufwand gemeistert haben, sicher haben wir auch Fehler gemacht, welche ihr mit unserer Hilfe nun nicht mehr machen sollt ;)
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 10.02.2012 18:20

Puh spokeman, das war in einer Sprache die mir ein wenig zu hoch ist. Gedanke von Eigenbetrieben? Geschäftsfeld? Und was genau meinst du mit Analysieren? Andere Beiträge lesen und studieren, die das selbe Problem hatten bzw. haben und deren Vorgehensweise? Vielleicht bin ich einfach zu blond und Fakah versteht es auf Anhieb *schmunzelt*

Fakah, da ich erst seit einem Jahr hier wohne kann ich die Bobstädter noch nicht so richtig einschätzen. Glaubst du die mögen es lieber, wenn man von Tür zu Tür geht oder wenn man auf eine Unterschriftenaktion in Regionalblättern aufmerksam macht und es dann an einem zentralen Ort auslegt (z. B. bei Blodt, da hatte ich auch schon ein Gespräch über das Internetproblem hier)?

Ach, zu der Umfrage in 2010, da stand in der Mail vom Stadtrat folgendes: "Leider ist dabei auch nichts Zählbares herausgekommen."

;)
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 10.02.2012 21:13

Rudibär hat geschrieben:Puh spokeman, das war in einer Sprache die mir ein wenig zu hoch ist

sorry dafür, da ich schon einige Zeit den Bereich INITIATIVEN und REGIO INITIATIVEN bei geteilt.de unter mir habe bin ich schon recht tief im Thema drin und kann mich ab und an kaum noch in wirklich neue Nutzer hineindenken, ich nehme für euch gern einen zweiten Anlauf ;)

Rudibär hat geschrieben:Gedanke von Eigenbetrieben? Geschäftsfeld?

Dies meint ganz einfach, dass man zunächst die kommunalen Entscheidungsträger Bürgermeister/Stadträte aber auch die Geschäftsführer von Stadtwerken oder Zweckverbänden oder gar Wohnungsbaugesellschaften (dies sind in den meisten Fällen Eigenbetriebe der Kommunen bzw. halten die Kommunen größere Anteile an diesen) in die Pflicht nimmt sich in ihren eigenen Strukturen zu überlegen, ob man nicht selbst ein Glasfaserkabel verlegen könnte.

Hier gibt es grundsätzlich 4 Varianten:
a) ich grabe und verlege Leerrohre, dies wird dann kostenlos oder als Miete den Anbietern (Telekom, M-Net, Vodafone, Kabeldeutschland etc.) zur Verfügung gestellt

b) ich grabe und verlege Leerrohre mit Glasfaserkabeln, dies wird dann kostenlos oder als Miete zur Verfügung gestellt - man spricht hier von passiver Technik

c) ich grabe und verlege Leerrohre mit Glasfaserkabeln und stelle zudem die aktiven Netzkomponenten zum Betrieb eines Netzes zur Verfügung, dies dann wohl zur Miete

d) ich grabe und verlege Leerrohre mit Glasfaserkabeln und stelle zudem die aktiven Netzkomponenten zum Betrieb eines Netzes zur Verfügung, zudem Betreibe ich das entstandene Netz als Provider

Entscheidet man sich also selbst Geld einzunehmen und wirtschaftlich tätig zu werden, so braucht man möglichst einen Eigenbetrieb also Stadtwerke oder den Abwasser- Wasserverband (das ist so ein Zweckverband). Das Anbieten von Breitbandinternetanschlüssen an die Bürger/Kunden wäre für traditionell aufgestellte Stadtwerke oder Zweckverbände, die meist nur Strom, Wasser, Gas, Bäder, ÖPNV anbieten ein weiteres Geschäftsfeld. Es gibt hier schon einige Beispiele in Deutschland, oft gründen die Stadtwerke hierfür Tochterfirmen um als Breitbandanbieter tätig zu werden - man könnte dies als "Entbündelung" von Geschäftsfeldern bezeichnen. Eine solche Entbündelung gibt es z.B. schon im Energiebereich, daher gibt es Konstrukte wie Energieversorgung Rudolstadt GmbH und EnR Energienetze Rudolstadt GmbH. Eine Firma ist quasi für das Netz verantwortlich, die andere für die Kunden. Im Breitbandmarkt kann beides noch von einer Firma betrieben werden, wenn die Energieversorgung Rudolstadt jetzt z.B. Breitbandinternet als weiteres Geschäftsfeld erschließen möchte würde sie mit hoher Sicherheit eine Tochterfirma gründen.

Anderes Beispiel aus Coburg, hier gibt es die Stadt- und Überlandwerke Coburg (SÜC) mit folgenden Geschäftsfeldern mit klassischen Geschäftsfeldern, jedoch seit einiger Zeit auch Informationstechnik/Glasfaser, welches die SÜC//DACOR betreibt und eine eigenständige Firma ist.


http://www.dacor.de hat geschrieben:Willkommen bei süc//dacor !

Als IT-Tochter der Stadtwerke Coburg (SÜC GmbH) bieten wir Ihnen professionelle IT-Dienstleistungen an.


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Rudibär hat geschrieben:Und was genau meinst du mit Analysieren?

hier wollte ich einfach bezogen auf die durch die Gemeinde durchgeführte Befragung eine Diskussion anstoßen, d.h. ich und vllt. auch einige andere hätten sich die Interessentenzahlen mal in Bezug auf die möglichen Hausanschlüsse angeschaut und mit unseren Erfahrungswerten sagen können in wie weit man hier noch auf das Problem der Breitbandversorgung aufmerksam machen muss. Oft ist es so, dass eine Umfrage durch die Gemeinde im Amtsblatt/Amtsboten auf Seite 30 unten rechts schwarz/weiß abgedruckt wird und diese per Post an die Gemeinde zurück geschickt werden muss. Viele Haushalte lesen das Amtsblatt/Amtsbote nur sehr selten und nicht genau, daher erreicht man hier nur wenig Leute und die Rückläufer sind sehr schlecht.

Wir haben festgestellt, dass man mit Haus zu Haus Befragungen durch eine Initiative das Thema sehr gut in den öffentlichen Fokus rücken kann, die Bürger fühlen sich dann direkt angesprochen und einbezogen, die Zahlen sehen dann ganz anders aus. Wenn wir eine Informationsveranstaltung mit der Gemeinde und einem Anbieter vorbereiten versuchen wir immer die Bürger persönlich an der Tür einzuladen, sicher klappt das nicht bei jeden, die Teilnehmerzahlen sprechen jedoch eine deutliche Sprache. Von 770 Einwohnern hatten wir aufgeteilt auf 2 Infoveranstaltungen bei der ersten in Burkersdorf für den Ort Burkersdorf 50-60 Teilnehmer bei der zweiten für die Orte Birkenheide, Braunsdorf, Dittersdorf und Dittrichshütte ca. 120 Teilnehmer. Wer glaubt das hört sich wenig an der irrt gewaltig - man muss früh erkennen, dass es beim Breitbandausbau wichtig ist in Haushalten und nicht in Einwohnern zu rechnen (zumindest beim Ausbau per Kabel). Wir müssen die Teilnehmer also als Haushalte ansehen, die Gesamtanzahl an Haushalten dürfte zwischen 250 und 300 liegen und wir hatten hier schon über 170 Haushalte auf den Infoveranstaltungen. Hier noch unsere Unterschriftensammlung.

Dem Anbieter egal ob nun ein ortsüblich bekannter Provider wie die Telekom, KabelDeutschland usw. oder eben die Idee mit dem kommunalen Eigenbetrieb ist es wichtig eine hohe Anschlussquote zu erzielen. Anschlussquote meint die die Anzahl der Haushalte, welche sich einen Vertrag holen gemessen an der Gesamtanzahl der Haushalte, je höher diese ist desto wirtschaftlicher wird der Ausbau..

Auf der anderen Seite muss man sich im klaren sein, dass man hier als Bürgerinitiative in seiner Freizeit eigentlich den Außendienst für die Anbieter übernimmt, sollte man diesen Weg einschlagen - die Telekom und kaum ein anderen Provider schicken Außendienstmitarbeiter von Tür zu Tür um etwas zu verkaufen - daher setzt sich er Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V. für eine Verpflichtung der Anbieter zum Ausbau ein.

Wenn ihr euch also einsetzen wollt könnt ihr mit großer Sicherheit zum Erfolg kommen, es hängt natürlich von der Arbeit und dem Herzblut ab was man hier investieren möchte - ein unvorstellbar hoher Preis für Leute die bereits seit Jahren in der Stadt wohnen und da nichts anderes als Breitbandinternet kennen..

Rudibär hat geschrieben:Ach, zu der Umfrage in 2010, da stand in der Mail vom Stadtrat folgendes: "Leider ist dabei auch nichts Zählbares herausgekommen."

ja, nur muss man sich eben Fragen warum, eine Möglichkeit hab ich ja schon angesprochen - eine Abfrage müsste also wie folgt gestaltet werden:
  • PM - Initiative hat sich gegründet
  • PM - Initiative veranstaltet Stammtisch und lädt Bürgermeister ein (Bürgermeister frühzeitig einladen damit der dann auch da ist, sicher wird auch die Presse jemand schicken, Bürgermeister auf Bedarfsabfrage ansprechen und sagen, dass die Initiative eine neue mit der Gemeinde machen möchte -> über Amtsblatt+Tür zu Tür + Flyer + Internetabfrage)
  • PM - Initiative bereitet Bedarfsabfrage gemeinsam mit Gemeinde vor
  • PM - Initiative besucht jeden Haushalt um Breitbandbedarf aufzunehmen
  • PM - Initiative veröffentlicht Auswertung der Breitband-Bedarfsabfrage
  • PM - Initiative sucht nach Lösungen der Breitbanderschließung, eingeladen sind Bürgermeister, Geschäftsführer Stadtwerke etc
also so könnte man es machen, wichtig ist den Bürgermeister auf seiner Seite zu haben, dieser hat entsprechende Kontakte und ist mit Stadtwerken, Zweckverbänden "per du". ich denke man sollte Schritt für Schritt vorgehen, vllt. braucht es auch mehrere Stammtische um auf ein paar Mitstreiter zu kommen, je nach Größe eures Ortes dauert eine Bedarfabfrage an der Tür auch mal mehr als ein Wochenende (mit steckt das letzte Wochenende jetzt noch in den Knochen und das waren in 5 Stunden nicht mal 50 Haushalte..)

so jetzt aber gut, ich hoffe etwas verständlicher und ausführlicher geschrieben zu haben und bin auf Antwort gespannt, schönen Abend noch ;)
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Re: 68642 Bürstadt OT Bobstadt (Allgemein)

Beitragvon Rudibär » 15.02.2012 06:45

Danke für die nähere Erklärung spokeman.

Ich bin mal wieder ehrlich, mich schreckt das ganze nun doch ziemlich ab. Klingt nicht so als könnte das ein Laie, oder auch ein paar mehrere Laien, einfach mal so leicht bewerkstelligen.

Ihr seid da schon so tief und lange drin in der Materie, dass es für dich/euch Routine ist, schon klar.

Na ja, sehen wir mal weiter.
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