spokesman hat geschrieben:was sollte zur Abstimmung kommen, das Projekt? Es wäre toll wenn die 45 Seiten öffentlich und digital einsehbar wären, wirklich toll.
Dies war damals der Beschlussvorschlag:Zur Sicherung des schnellen Fortschritts möge die Gemeindevertretung, der Haupt- und Finanausschuss und der Gemeindevorstand beschließen:
1. Beauftragung des Gemeindevorstandes zum Abschluss einer Öffentlich Rechtlichen Vereinbarung mit den beteiligten Gemeinden im Projekt "Weschnitztal-Überwald" und zur Bestätigung der federführenden Gemeinde.
2. Bereitstellung von Mitteln zum Breitbandausbau in Höhe von EUR xx.xxx.xxx,- (lt. vorläufiger Kalkulation als Maximalbetrag) für zur Finanzierung des Aufbaus einer Breitbandinfrastruktur und zur Sicherung des Fortschritt im Verfahren.
3.Beauftragung des Gemeindevorstandes mit der schnellstmöglichen Abwicklung des Verfahrens bis zur Beauftragung
4. regelmäßiger Bericht an die Gemeindevertretung
Die Links zu den Unterlagen habe ich in diesem Thread bereits gepostet.
Wie erwähnt kam es nicht zur Abstimmung, ich habe im Anschluss in unserem Forum den Vorgang zur Diskussion gestellt. Bei der kommenden Sitzung, der ich Urlaub bedingt nicht teilnahm, gab es dann eine Informationsveranstaltung durch einen Referenten der Wirtschaftsförderung Bergstraße
http://www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de/Breitbandversorgung-im-Kreis-B.63.0.html, offensichtlich wollte man meine Bedenken zerstreuen. Es kam bei dieser Sitzung dann auch noch nicht zu Abstimmung. Erst bei der letzten GV Sitzung wurde der folgende Beschlussvorschlag mit Mehrheit abgestimmt:
" Die Gemeindevertretung der Gemeinde Wald-Michelbach genehmigt die gemeinsame Umsetzung des Breitbandprojektes "Weschnitztal Überwald" gemäß der Projektskizze der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH.
Der Gemeindevorstand wird beauftragt, eine öffentlich rechtliche Vereinbarung mit den in Projekt "Weschnitztal - Überwald" beteiligten Kommunen zur Bestätigung der federführenden Gemeinde abzuschließen und für eine schnellstmögliche Abwicklung des Verfahrens bis zur Beauftragung zu sorgen.
Für die Umsetzung des Projektes wird die Bereitstellung von Finanzmittein Höhe von 3,300.000,00 € genehmigt.
Der Gemeindevertretung ist regelmäßig Bericht über die Entwicklung des Projektes zu geben.
Eingeschränkt wurde hierbei, dass bei Überschreiten der 3,3 Mio. der Vertrag erneut geprüft und verhandelt werden soll.
Auf unser Bestreben, die Sache erst nach erneute Prüfung der Alternativen abzustimmen, so wie in Mörlenbach geschehen, wurde leider nicht eingegangen.
Auch auf meinen Vorschlag, je Fraktion einen Vertreter zur Öffentlichen Sitzung der Ausschüsse in Mörlenbach, wenige Tage nach unserer Sitzung, zu entsenden um die neuen Erkenntnisse in den Entscheidungsprozess einfließen zu lassen, wurde leider nicht eingegangen.
Dort hat man nun, nach einem Vortrag eines Telekommitarbeiter, erst einmal beschlossen weitere Alternativen zu prüfen und Kontakt mit einem Netzbetreiber im Nachbarkreis auf zu nehmen. Dort hat man wohl signalisiert, dass man das Projekt zu weit geringeren Kosten durchführen könnte.
Somit könnte auch der Beschluss in unserer Gemeinde nichtig werden, da ohne Mörlenbach die Kosten steigen würden.
spokesman hat geschrieben:Für die Leute die ausweichen müssen oder nur DSL light bzw. 2Mbit/s auf dem Papier haben (Realität kann natürlich noch schlechter sein) ist das keine Bauchentscheidung, eine Bedarfsumfrage kostet fast nicht, gibt jedoch einen guten Einblick bzw. Trend über die tatsächliche Verfügbarkeit - ich hoffe dies ist bereits passiert, ist veröffentlicht und digital abrufbar.
Eine wirklich aktuelle Bedarfsumfrage ist offensichtlich nicht vorgenommen worden, so jedenfalls die Antwort auf unsere Nachfrage. Bekannt wurde mir später eine Bedarfsanalyse aus dem Jahr 2009
http://www.wirtschaftsregion-bergstrass ... nalyse.pdf allerdings hat sich die Situation seit dem einigermaßen verbessert, so hat sich z.B. bei mir die Geschwindigkeit von 1Mbit/s auf 1,5 Mbit/s erhöht. Ähnliches konnte ich von anderen Personen auch erfahren. In wie weit bei dem geplanten Projekt für alle Bürger 50 Mbit/s garantiert werden kann ist unklar, da die Glasfaseranbindung, so weit mir bekannt, nur bis zu den KVZ erfolgt und ab da dann per Kupfer in die Haushalte führt.
spokesman hat geschrieben:Leider ist mir über das Projekt nicht viel bekannt, sollte eine kommunale Geschäftsform zu Grunde liegen, wie etwa Stadtwerke oder ein Zweckverband, so können 50% schnell erreicht sein - zudem muss ich auch hier sagen, 6 bis 16Mbit/s ist immer "ein kann", "ein bis zu", "ein Stern*** hinter dem Preis", hier können sich also vielseitige Wechselgründe ergeben. Aus dem Bauch heraus sehe ich die Endverbraucherkosten bei einem Projekt mit einem ROI von 11 bis 15 Jahren für überschaubar und am Markt orientiert. Ich frage mich jedoch welche Technologie hier verbaut wird - mit 50Mbit/s würde ich fast auf VDSL tippen. Bei einer Investition von 3.3Mio Euro für eine Gemeinde klingt das aber viel, könnte also auch FTTH sein, jedoch müsste man hier näheres zur Gemeinde und zu den Umständen wissen.
Hier noch mal die aktuellsten Unterlagen vom 8.8.2011 zum Projekt:
http://files.homepagemodules.de/b531948 ... 1618n2.pdfWie erwähnt, handelt es sich meinem Wissen nach um VDSL, die hohen Kosten entstehen auf Grund der recht weit auseinanderliegenden Ortsteile.
Letztlich sind es eigentlich nur 3 Ortsteile die eher schlecht bis, in den Randbezirken, gar nicht per Kabel versorgt sind.
Hier ist die Frage in wie weit die LTE Technik, zumindest bis ein gescheiter Universaldienst Gesetz wäre, den Bedarf decken könnte. Bekannt ist mir, dass sowohl O2, Vodafone und die Telekom einige Sender bei uns installiert hat und die Standorte wohl die weißen Flecken abdecken dürfte.
Unbekannt ist mir derzeit aber noch die technische Zuverlässigkeit dieser Technik, da ich niemand betroffenen persönlich kenne. Diesbezüglich werde ich aber versuchen mehr heraus zu bekommen.
spokesman hat geschrieben:Danke für das Interesse, wirklich toll wenn sich hier ein Gemeinderatsmitglied informiert - kommt nicht oft vor.. (die meisten Räte machen das was vorgelegt wird bzw. was der Bürgermeister oder Einzelne sagen -> ist aber meine Meinung

)
Es ist schön auch mal für sein Engagement öffentlich gelobt zu werden, in unserer Gemeinde hört man das nur unter der Hand, öffentlich kuschen dann die meisten vor unserem Bgm!
Mit dem zweiten Satz hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, auch bei uns ist das eher die Regel, ich würde sogar fast behaupten in der Vergangenheit gab es bis auf wenige Ausnahmen kaum Widerrede.
Interessant in unserer Gemeinde ist auch die Verknüpfung unseres Bgm mit dem Stromversorger HSE, in dessen Beirat er den Vorsitz hat, ganz "zufällig" würde eine Tochter der HSE, die HEAG Medianet, den Netzaufbau vornehmen. Zufälle gibt es!
Im Interesse eben dieser HSE dürfte es auch liegen zukünftig für ein Smart Grid in der Stromversorgung ein vernünftiges Breitbandnetz zu haben.
Die Eile der Beteiligten macht mich daher um so skeptischer, schließlich dürfte ja auch den Netzbetreibern die Diskussion um das Thema Universaldienst wohl kaum entgangen sein.
spokesman hat geschrieben:Derzeit steht die Novellierung des TKG an, hier könnte es schon zu einem Universaldienst kommen. Derzeit scheint sich hier aber keine Mehrheit zu finden -.-
Eine aktuelle Einschätzung kannst du
diesem Beitrag entnehmen, sicher wird sich hierzu noch eine interessante Diskussion entwickeln. Ich würde dich bitten mehr Informationen einzustellen, erst dann kann ich eine finalere Einschätzung treffen, ich möchte dir nicht zu einer so hohen Investition raten, wenn diese Gelder zu einem Unternehmen fließen und die Gemeinde nichts davon hat..
mfg alex
Letztlich soll das ganze wohl schon in irgendeiner Form unter der Fuchtel der beteiligten Gemeinden laufen, die exakte Rechtsform ist mir aber noch nicht klar und ich muss eingestehen das ich mich hierbei auch nicht sonderlich auskenne.
Eine weitere Befürchtung meinerseits wäre aber dann noch die Frage der möglicher Weise erforderlichen technischen Nachrüstung des Netzes, für das wir als Betreiber schließlich dann auch verpflichtet wären. Die Folgekosten dürften diesbezüglich eher schlecht einzuschätzen sein.
Herzliche Grüße
Stefan