Fernsehstörung durch DD

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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Meester Proper » 12.06.2010 18:22

Störungen für den SAT-Empfang durch DECT Telefone kommen normalerweise nur durch unzureichende Schirmung der Kabel zustande.

Den geschilderten Fall kann ich aber nachvollziehen, nun stellt man aber nicht unbedingt DECT Telefone auf seinen SAT-Receiver und guckt den ganzen Tag Sport1 / Tele5 :D.

Satelliten-Fernsehen spielt sich nur im Bereich von 950 bis 2150 MHz ab, die Digitale Dividende liegt im Bereich von 791 bis 862 MHz kann also hier gar nicht stören.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon basti2k » 12.06.2010 18:38

Meester Proper hat geschrieben:Satelliten-Fernsehen spielt sich nur im Bereich von 950 bis 2150 MHz ab, die Digitale Dividende liegt im Bereich von 791 bis 862 MHz kann also hier gar nicht stören.


Das weiß ich natürlich, aber so hat man schon ein Vorgeschmack auf die Störungen, die durch die DD entstehen könnten. ;)

Meester Proper hat geschrieben:Störungen für den SAT-Empfang durch DECT Telefone kommen normalerweise nur durch unzureichende Schirmung der Kabel zustande.

Den geschilderten Fall kann ich aber nachvollziehen, nun stellt man aber nicht unbedingt DECT Telefone auf seinen SAT-Receiver und guckt den ganzen Tag Sport1 / Tele5 :D.


Natürlich nicht, aber früher war ja noch Pro7, Sat1, Kabel1 auf den Transponder gewesen.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon robse » 13.06.2010 13:41

Meester Proper hat geschrieben:die Digitale Dividende liegt im Bereich von 791 bis 862 MHz kann also hier gar nicht stören.


[Update und Eigenkorrektur...]

Ich will einfach mal auf meine Anfrage beim inoffiziellen MVOX-Forum hinweisen. Wer erinnert sich an das Projekt "Rauener Berge" aus dem letzten Jahr?

Jut, dann gibt es hier eine wirklich ernüchternde (und erfrischend ehrliche) Antwort vom Hardware-Entwickler. Was das ingesamt für die DD über LTE zu bedeuten mag sicher jeder selber ausmalen,...
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon bru62 » 27.10.2010 16:17

Die Bundesregierung räumt ein, dass es noch keine Einigung für Entschädigungen in Folge der erwarteten Funkstörungen durch die DD-Einführung gibt. Damit ist eine Zusage des Bundes (die Grundlage der Zustimmung im Bundesrat war) noch offen. Allein dies ist ein Skandal. Nicht weniger frech ist die Aussage aus der CDU-Fraktion, es seien bisher keine Störungen bekannt. Die FDP verlangt konkrete Beweise von den Antragstellern, dass Entschädigungen auch tatsächlich für den Ersatz der Funkmikrofone verwendet werden. Nicht verwunderlich ist vor diesem Hintergrund, dass Anträge der Opposition zur Gründung eines Entschädigungs-Fonds und der Einbeziehung von Erlösen der Versteigerung in diesen von der Regierungskoalition abgelehnt wurden. Experten schätzen die Höhe der erforderlichen Aufwendungen auf ein bis drei Milliarden Euro. Sieht so aus, als würde die Kulturindustrie darauf sitzen bleiben. Wer Geld hat, kann ja klagen ...

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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon bkt » 05.11.2010 11:45

bru62 hat geschrieben:Die Bundesregierung räumt ein, dass es noch keine Einigung für Entschädigungen in Folge der erwarteten Funkstörungen durch die DD-Einführung gibt. Damit ist eine Zusage des Bundes (die Grundlage der Zustimmung im Bundesrat war) noch offen. Allein dies ist ein Skandal. Nicht weniger frech ist die Aussage aus der CDU-Fraktion, es seien bisher keine Störungen bekannt. Die FDP verlangt konkrete Beweise von den Antragstellern, dass Entschädigungen auch tatsächlich für den Ersatz der Funkmikrofone verwendet werden. Nicht verwunderlich ist vor diesem Hintergrund, dass Anträge der Opposition zur Gründung eines Entschädigungs-Fonds und der Einbeziehung von Erlösen der Versteigerung in diesen von der Regierungskoalition abgelehnt wurden. Experten schätzen die Höhe der erforderlichen Aufwendungen auf ein bis drei Milliarden Euro. Sieht so aus, als würde die Kulturindustrie darauf sitzen bleiben. Wer Geld hat, kann ja klagen ...

Gruß


Der Bund will verhindern, dass alle Anwender ihre überalterten, ohnehin (also auch ohne eine DD-Beeinflussung) für eine Neubeschaffung vorgesehene Technik zur Entschädigung anmelden.

bru62 hat geschrieben:Nicht weniger frech ist die Aussage aus der CDU-Fraktion, es seien bisher keine Störungen bekannt.


Dass der CDU-Fraktion nix bekannt ist, will ich durchaus glauben....
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Lüdi » 06.11.2010 12:48

Also das "LTE-Projekt NRW" hatte vor einigen Wochen Testergebnisse bzgl. Micros und DVB-T veröffentlicht. Eigentlich gab
es keine echten Hinweise für mögliche Störungen, wie so oft behauptet.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon basti2k » 06.11.2010 13:06

Lüdi hat geschrieben:... Eigentlich gab
es keine echten Hinweise für mögliche Störungen, wie so oft behauptet.


Frage mal ob es ein Sperrgebiet für die Frequenzen der DD bei euch gibt.
In Berlin/Brandenburg ist es ganz Berlin und so ca. 20 km um die Stadtgrenze von Berlin die 800MHz-Frequenzen verboten.

Es ist ja wie mit den "physikalischen Gesetzen".
Die gelten halt bis das Gegenteil bewiesen ist ... Und wenn dies der Fall ist, wird es schon so weit verbreitet sein, das es kein Provider mehr freiwillig abschaltet.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Lüdi » 06.11.2010 13:21

Das mit der Sperrzone bei Berlin könnte damit zusammenhängen, dass für den LTE-Ausbau in Städten die Blöcke im Bereich von 2.6 Ghz vorgesehen
sind. Auf dem "Land" hingegen die der Digitalen Dividende um 800 Mhz. Nur eine Vermutung, macht aber Sinn. Der endgültige "Beiweis" steht tatsächlich aus,
da hast du Recht. Dann wird es wohl auf einen großen "Feldversuch" hinauslaufen *g*
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Meester Proper » 02.12.2010 20:51

Das städtische Apollo-Theater in Siegen, Nordrhein-Westfalen hat ein Problem: Durch die Nutzung der Digitalen Dividende via LTE werden dem Theater ca. 40.000 Euro Mehrkosten aufgrund der notwendigen Anschaffung von neuen Mikrofonen entstehen. Die alten Mikrofone (erst kürzlich angeschaft) erlauben nämliche keine Frequenzumstellung. Wenn die Stadt Siegen diese Mehrausgaben nicht bewilligt, müsste das Theater sogar wieder auf alte Kabelmikrofone zurückgreifen, berichtet der WDR heute, am 02.12.2010 auf seiner Internetseite.

Experte Helmut Bauer rechnet zusammen: Pro Mikrofon wird mit 3.000 Euro Zusatzkosten gerechnet, für ein Dreispartentheater kommen nach Meinung des Deutsche Bühnenvereins so mehr als 300.000 Euro zusammen. Laut Finanzministerium übernimmt die Bundesregierung davon maximal ein Drittel.

Auch der WDR hatte bereits, aufgrund der möglicherweise auftretenden Störungen beim DVB-T- oder Kabel-Empfang, im Frühjahr 2010 Klage eingereicht.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon essig » 02.12.2010 22:11

und da gibt es leute die behaupten es sei nur alte oder billige technik betroffen. ich denke die meisten haben noch gar nicht überblickt was da noch auf sie zukommt aber warten wir einfach 2011 ab. die einzigen gewinner werden die mobilfunkunternehmen und die hersteller der gestörten technik sein.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon basti2k » 02.12.2010 23:41

Also ich glaube, es wird genauso kommen wie mit den "CT1+-Schnurlostelefonen", da wird einfach gesagt ab Tag X darf dein Micro nicht mehr auf der Frequenz senden, ansonsten darfst du zahlen.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Jujupp » 02.12.2010 23:51

basti2k hat geschrieben:Also ich glaube, es wird genauso kommen wie mit den "CT1+-Schnurlostelefonen", da wird einfach gesagt ab Tag X darf dein Micro nicht mehr auf der Frequenz senden, ansonsten darfst du zahlen.

Der Tag X wird aber erst 2016 kommen, bis dahin wird es also jede Menge Störungen und Probleme geben.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon basti2k » 03.12.2010 00:01

Jujupp hat geschrieben:...
Der Tag X wird aber erst 2016 kommen, bis dahin wird es also jede Menge Störungen und Probleme geben.

2016 müssten doch theoretisch auch die GSM-Frequenzen auslaufen, also gibt es dann wieder freie Frequenzen die Versteigert werden können :P
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon bkt » 03.12.2010 21:14

Meester Proper hat geschrieben:Das städtische Apollo-Theater in Siegen, Nordrhein-Westfalen hat ein Problem: Durch die Nutzung der Digitalen Dividende via LTE werden dem Theater ca. 40.000 Euro Mehrkosten aufgrund der notwendigen Anschaffung von neuen Mikrofonen entstehen. Die alten Mikrofone (erst kürzlich angeschaft) erlauben nämliche keine Frequenzumstellung. Wenn die Stadt Siegen diese Mehrausgaben nicht bewilligt, müsste das Theater sogar wieder auf alte Kabelmikrofone zurückgreifen, berichtet der WDR heute, am 02.12.2010 auf seiner Internetseite.

Experte Helmut Bauer rechnet zusammen: Pro Mikrofon wird mit 3.000 Euro Zusatzkosten gerechnet, für ein Dreispartentheater kommen nach Meinung des Deutsche Bühnenvereins so mehr als 300.000 Euro zusammen. Laut Finanzministerium übernimmt die Bundesregierung davon maximal ein Drittel.

Auch der WDR hatte bereits, aufgrund der möglicherweise auftretenden Störungen beim DVB-T- oder Kabel-Empfang, im Frühjahr 2010 Klage eingereicht.


Würde mich ja mal interessieren wieviel tausend Microfone in dem Theater gebraucht werden ;-)

Sennheiser Studiomikrofone mit 4 verschiedenen Frequenzen kosten um die 1.500€, Profi-Micro-Headsets keine 1000€.
Bei größerer Abnahme gibts natürlich noch Mengenrabatt.

Es kommt eben auch immer darauf an, welchen Lobby-Vertreter man fragt ;-)

Wer dagegen ist rechnet es teuer, wer dafür ist rechnet es billig. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen.
Zuletzt geändert von bkt am 03.12.2010 21:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Fernsehstörung durch DD

Beitragvon Meester Proper » 03.12.2010 21:18

Naja die Mikrofone alleine reichen nicht, die entsprechenden Empfangsstationen etc. gehören ebenfalls dazu. Wie man auf diesen Preis schlussendlich gekommen ist, wird leider nicht im Artikel offengelegt.
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