Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon wain » 19.11.2009 21:34

Hohndorfer hat geschrieben:Ich will als nächstes zur Bürgersprechstunde gehen und wollte vorab einige Informationen.
Also ist es richtig, dass der Landkreis jeder Gemeinde einen Fragebogen zugesandt hat?


Leider wars es mir nicht schneller möglich auf deine Anfrage zu reagieren. Ich habe die Fragen mal schnell so zusammen gefasst.

1.Ort/Ortsteil Anzahl der Haushalte/Gewerbebetriebe-davon Land- u. Forstwirtschaft/öffentliche Einrichtungen alles gem. RL ILE/2007
Welche wird zur Zeit den Haushalten u. Unternehmen zur Verfügung gestellt- analog/isdn/dsl-light usw. 1 Mbit/s aufwärts
Gibt es Ortsteile welche als unterversorgt einzustufen sind? kleiner 1 Mbit/s
2. Kommunale Infrastruktur der Stadt/Gemeinde
existieren Leerrohre u. entsprechende Dokumentationen dazu
existieren nutzbare Glasfaserkapazitäten/ entsprechende Dokumentationen dazu
existieren nutzbare Infrastrukturen z. B. Antennenmast usw.
Ausbauplanungen für straße u. Wege
existiert im Ort eine Antennenanlage
gibt es eine Breitbandinitiative im Ort / Ansprechpartner
gibt od. gab es Gespräche mit Breitbandanbietern
welche kommunalen versorger existieren in der Stadt/Gemeinde

Dieser Fragebogen sollte auch bei euch angekommen sein.

Gruß
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon Hohndorfer » 20.11.2009 18:24

Vielen Dank erstmal!

Sind das alle Fragen, welche da drauf stehen?

Wenn ich schon 1Mbit lese wird mir ganz übel dabei, somit ist der Erzgebirgskreis quasi zu 98% nicht unterversorgt wenn man Kabelanbieter und Funklösungen mit einbezieht.
Das werden die Bürgermeister schon so drehen, dass alles i.O. erscheint. Oder wer rennt in jedes Haus und prüft nach, dass vielleicht doch keine 1Mbit anliegen? Niemand!
Wahrscheinlich kommt jetzt alle 2 Jahre so eine Bedarfsanalyse immer in 1Mbit Schritten, könnte dann hinkommen mit den Ausbauplänen der Regierung... :(

Die größte Frechheit ist aber bei allem, wie sieht es mit der Ungerechtigkeit aus? Wieso darf ein Ort mit Fullspeed surfen und der andere muß sich mit 1Mibt begnügen, dafür gibt es keine Analyse!
Schön rausgewunden wieder. :evil:


PS: Für mich wird es immer schwieriger an das wirklich schnelle DSL zu kommen, wenn ich dann ab Februar am RAM2000 hänge haben die "Säcke" wieder 2Jahre gewonnen. :mrgreen:
Viele Grüße vom Hohndorfer!

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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon uwe.hofmann » 11.01.2010 13:12

spokesman hat geschrieben:Die beauftrage TKI Tele Kabel Ingenieurgesellschaft mbH macht auf den ersten Blick einen soliden Eindruck, auch wenn sie noch nicht auf große Erfahrungen beim Erstellen einer Bedarfsanalyse vorzeigen kann.


Nachdem ich den Thread mit Interesse gelesen habe, möchte ich doch gerne noch einige Punkte erläutern.
Richtig ist, dass wir als TKI den Auftrag zur Erstellung einer Bedarfs- und Verfügbarkeitsanalyse erhalten haben. Was nicht ganz richtig ist, dass wir keine große Erfahrung mit der Erstellung haben würden ;)
Immerhin haben wir 2007 die "Ursprungsstudie" in Zusammenarbeit mit der TU Dresden erarbeitet, in der 12 Modellorte auf ihre Verfügbarkeit untersucht wurden und verschiedene Lösungsszenarien geplant und mit Kosten kalkuliert wurden. Im Ergebnis dieser Studie wurde das momentane Förderprogramm erarbeitet und ständig an die Erfahrungen des laufendes Prozesses angepasst.
Und mit mittlerweile 130 analysierten Gemeinden und etwa 735.000 Einwohnern denke ich, dass wir nicht zu den "Neulingen" der Branche gehören.

Für den Landkreis war es, denke ich, der richtige Schritt die Erarbeitung landkreisweit zu beauftragen, einfach um die Basis für die Folgeschritte legen zu können. Grundlage einer möglichen Förderung ist es eben, erst die momentane Verfügbarkeit und den bestehenden Bedarf zu ermitteln, schon mit dem Hintergedanken, Fördermittel nur in den besonders betroffenen Regionen einzusetzen.

Der Fragebogen war dann auch an das Leistungsbild der Richtlinie angepasst. Erfragt wurden die Angaben zu Haushalten und Gewerbebetrieben, auf deren Grundlage wir mit einem statistischen Modell (Zusammenhang zu Verfügbarkeit...) die potentiellen Bedarfe für einen Breitbandanbieter ermitteln.
Für die Verfügbarkeit haben wir sowohl den Teil der Bandbreiten eingefügt. Das stellt aber nur einen Vergleichswert zur eigentlichen Analyse dar, genauso wie eine Coveragezusammenfassung der Telekom. Da im Leistungsbild eine straßengenaue Erfassung gefordert ist, können diese Angaben nicht alles sein. Wenn ein Bürgermeister aus technischem Unverständniss oder "bösem Willen" eine bessere Verfügbarkeit angegeben hat, wird deshalb der Ortsteil nicht aus einer potentiellen Förderung fallen.
Was die Versorgung angeht, sind tatsächlich große Bereiche des Erzgebirgskreises als versorgt anzusehen, im Gegenzug gibt es aber auch eine Menge der sogenannten "Weißen Flecken". Nachdem die Analyse jetzt durch ist, werden wir die Ergebnisse Anfang Februar den interessierten Bürgermeistern und dem Landratsamt (das die Ergebnisse schon auf dem Tisch hat) vorstellen.
Wie dann die weiteren Schritte aussehen können und werden, ist allerdings offen. Fakt ist, dass als un- bzw. unterversorgte Ortsteile nach Überprüfung der Studie damit prinzipiell förderfähig wären und in die zweite (heisse) Phase eintreten können.

Ich hoffe, damit einiges erläutert zu haben und bin trotzdem sicher, auch wieder eine Menge weiterer Fragen angestoßen zu haben ;)
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon satzing » 11.01.2010 15:33

Willkommen und Glück Auf bei geteilt.de!!!

Eure Ursprungsstudie ist mir persönlich sehr wohl bekannt, doch leider fehlen in der "Small-Edition" ein paar Seiten, die auch interessant wären. Eine komplette Version habe ich leider nicht gefunden.
Dass die Breitbandversorgung im Erzgebirge nicht schlecht ist, will ich nicht bestreiten. Es ist zum Glück für einige in den letzten 1-2 Jahren Besserung eingetreten.
Umso mehr wünsche ich mir natürlich, dass mit den Erkenntnissen der Ausbau der "weißen Flecken" solide und langfristig geplant wird,
und nicht auf eine "...Wir machen mal dsl2000 mit Volumen/FUP Begrenzung...und in 5 Jahren ist wieder alles Mist..." Taktik gesetzt wird.
Schau doch mal bitte hier: http://www.breitband-erzgebirge.de/BreitbandErzgebirge/html/t-dsl-verfugbarkeit.html, vielleicht deckt sich das ja mit euren Erkenntnissen in etwa.
Schnelle erste Frage von mir: lol:
Werden für eine Verfügbarkeitsstatistik Orte, Postleitzahlen oder Vorwahlbereiche betrachtet???

Viele Grüße und Glück Auf


Sven (der gerade mal sein WISO Update über EDGE lädt und in 3 Stunden fertig ist :roll: )
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon uwe.hofmann » 11.01.2010 15:47

satzing hat geschrieben:Werden für eine Verfügbarkeitsstatistik Orte, Postleitzahlen oder Vorwahlbereiche betrachtet???


Die Verfügbarkeitsprüfung selber geht auf eine spezielle Adresse und damit Rufnummer.
Für die Klassifizierung bringen wir aber natürlich erst die Hauptverteiler in Bezug zu den Ortsteilen um abschätzen zu können, woher das Signal kommt und wie lang in etwa die Trassenlänge ist. Damit können wir die vermutlichen Problembereiche (>4km Entfernung) identifizieren.

Letztendlich werden aber für jeden Ortsteil Adressen händisch geprüft und georeferenziert markiert. Aus der Summe aller Prüfpunkte eines Ortes ergibt sich dann ein Bild über die Versorgungslage.

Welche Ortsteile betrachtet werden, ergibt sich aus der sogenannten Gebietskulisse, die alle Ortsteile in förderfähig ja/nein klassifiziert.
Jeder darin aufgeführt Ortsteil bzw. jede Ortslage ist dann prinzipiell in der Phase 2 weiterzuführen, wenn er/sie in der Analyse als nicht versorgt eingeteilt wurde.

EDIT:
wie ich gerade sehe, scheint es die ursprüngliche seite der studie beim SMUL nicht mehr zu geben. ich habe daher für interessenten die studie (meines erachtens auch alle seiten) nochmal auf unsere webseite hochgeladen: http://www.tki-chemnitz.de/download/Stu ... n_SMUL.pdf
wenn da noch rückfragen sind - einfach PM oder hier im forum.
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon bru62 » 11.01.2010 17:02

Auch von mir ein herzliches Willkommen bei geteilt.de.

Ich habe ja den Fragebogen für unsere Gemeinde auch ausgefüllt. Was mir besonders gefallen hat, war die Frage nach örtlichen Initiativen ;) . Die wissen in der Regel auch am besten, wo der Schuh drückt.

Die Einschätzung, der Erzgebirgskreis sei gut versorgt, ist natürlich relativ. Wie du selbst schon schreibst, gibt es eine große Menge weißer Flecken. Die sind auch in unserer Übersicht auf breitband-erzgebirge.de deutlich erkennbar. DSL-Alternativen, die es an manchen Orten gibt, müssen sich natürlich mit dem Referenzprodukt messen lassen. Eine Volumengrenze ist da echt nicht mehr zeitgemäß, schon gar nicht, wenn sie bei 5 GB liegt. Immerhin hat der deutsche Durchschnittsnutzer ein monatliches Downloadvolumen von über 10 GB. Ich bin angesichts der völlig leeren Kassen der meisten Kommunen allerdings auch skeptisch, ob es überhaupt zu einer "heißen" Phase kommen wird. In unserer Gemeinde haben wir schon Spenden eingesammelt, um einen Ortsteil komplett versorgen zu können. Es muss also befürchtet werden, dass entweder Notlösungen (die das Problem nur zeitlich verschieben) installiert werden oder gar nichts passiert. Förderung ersetzt nicht den gesetzlichen Grundversorgungsanspruch.

Ich denke, Herr Stahl wird mich zu der Präsentation einladen, so dass wir uns da bestimmt kennen lernen können. Hättest du nicht auch Lust, zu unserer Konferenz zu kommen und über die Erfahrungen bei der Erstellung solcher Studien zu berichten?

Gruß
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon satzing » 11.01.2010 17:37

bru62 hat geschrieben:Ich bin angesichts der völlig leeren Kassen der meisten Kommunen allerdings auch skeptisch, ob es überhaupt zu einer "heißen" Phase kommen wird. In unserer Gemeinde haben wir schon Spenden eingesammelt, um einen Ortsteil komplett versorgen zu können. Es muss also befürchtet werden, dass entweder Notlösungen (die das Problem nur zeitlich verschieben) installiert werden oder gar nichts passiert. Förderung ersetzt nicht den gesetzlichen Grundversorgungsanspruch.


Genau darauf wird es wohl hinauslaufen: kein Geld = kein Ausbau
Vielleicht wird sich der Landkreis dort etwas mehr "reinhängen" um, wie in anderen Teilen Deutschlands, eine Solidarlösung für die weissen Flecken zu finden.
Die meisten Orte die mir einfallen sind HYTAS-verseucht (letzte Meile in Raschau/Markersbach, Johannstadt, O-thal und Reitzenhain/Satzung), oder haben ein Reichweitenproblem.
Reichweitenprobleme lassen sich ja zum Teil noch mit Richtfunk zum DSLAM/KVz überbrücken, die letzte Meile wird wieder schwerer.....
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon bru62 » 11.01.2010 17:52

satzing hat geschrieben:Vielleicht wird sich der Landkreis dort etwas mehr "reinhängen"

Die Breitbandversorgung ist Aufgabe der Kommune. Ich hatte Herrn Stahl schon versucht in die Richtung zu drängen, eine "Kreisgesellschaft" zu gründen. Ich glaube aber nicht, dass es dazu kommt. Geld dafür müsste wieder von den Kommunen kommen (z.B. über die Kreisumlage). Diese ist aber gerade unter dem merklichen Murren der Gemeinden erhöht worden, um die steigenden Sozialausgaben bewältigen zu können. Für Solidarität wird ab diesem Jahr kaum noch Spielraum sein. Schließlich läuft der "Solidarpakt" auch aus, was jährlich sinkende Zuweisungen zur Folge haben wird.

satzing hat geschrieben:Reichweitenprobleme lassen sich ja zum Teil noch mit Richtfunk zum DSLAM/KVz überbrücken

Solche Lösungen kennen wir vor allem aus Bayern und Hessen. Die dort dafür veranschlagten Eigenanteile der Kommunen sind hier schlicht undenkbar. Allenfalls könnte Raschau-Markersbach da mithalten. Wundert mich sowieso, warum eine der reichsten sächsischen Kommunen sich mit dem Breitbandausbau so schwer tut. Fehlt vermutlich der öffentliche Druck.

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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon uwe.hofmann » 12.01.2010 08:59

satzing hat geschrieben:Die meisten Orte die mir einfallen sind HYTAS-verseucht (letzte Meile in Raschau/Markersbach, Johannstadt, O-thal und Reitzenhain/Satzung), oder haben ein Reichweitenproblem.
Reichweitenprobleme lassen sich ja zum Teil noch mit Richtfunk zum DSLAM/KVz überbrücken, die letzte Meile wird wieder schwerer.....


Dazu kommen noch Multiplexertechniken auf Glas- und Kupferbasis, wobei die Glas-ASLMX vermutlich bereits alle (weil kostengünstig machbar) überbaut sind.

bru62 hat geschrieben:Die Breitbandversorgung ist Aufgabe der Kommune.

satzing hat geschrieben:Reichweitenprobleme lassen sich ja zum Teil noch mit Richtfunk zum DSLAM/KVz überbrücken

Solche Lösungen kennen wir vor allem aus Bayern und Hessen. Die dort dafür veranschlagten Eigenanteile der Kommunen sind hier schlicht undenkbar. Allenfalls könnte Raschau-Markersbach da mithalten. Wundert mich sowieso, warum eine der reichsten sächsischen Kommunen sich mit dem Breitbandausbau so schwer tut. Fehlt vermutlich der öffentliche Druck.

Gruß


Stimmt, aber immerhin hat der Freistaat die Förderquote auf 90% erhöht. Sind die Kosten für Leerrohrförderung oder Wirtschaftlichkeitslücke beim maximalen förderfähigen Betrag, bleibt damit aber immer noch ein Eigenanteil der Kommune im 5-stelligen Bereich.
Raschau-Markersbach gehört doch ebenso zu den Hytas94-Gebieten. Damit wäre nur der Ortsteil Langenberg, der traditionelle Reichweitenprobleme hat, für eine Richtfunk-Lösung interessant. Für Raschau selber gibt es nur den Wahnwitz alles neu auf Kupfer zu überbauen. Einige ONU der Hytas94-Technologie sind ja überbaut, nach meiner Einschätzung gingen noch einige mehr, wenn die Telekom wöllte. Der Großteil aber wird aufgrund der "Unterflurbehälter" und der wenig beweglichen Telekom in Sachen Test und Einführung möglicherweise zielbringender neuer Technik (Glas-Kupfer-Wandler...) weiterhin als analoge Wüste bestehen bleiben. Gerade für diese Gegenden könnte wohl eher noch LTE Linderung bringen.
Was die häufig angesprochenen 5GB angeht: ich wohne in Chemnitz auch in einem weißen Fleck - DSL Light 384 - keine Lösung in Sicht. Also blieb mir nur Satellit (wohl kaum) und UMTS (schon eher). Jetzt surfe ich (wohl dank der Stadtlage) mit HSDPA/HSUPA und komme problemlos mit den 5GB hin. Auch wenn das eine oder andere Update und hier und da Videos (Spiegel online, youtube...) dazu kommen. Begeistern kann mich da am meisten die super uploadrate von bis zu 2 Mbit/s. Klasse, wenn man öfter Bilder zum Entwickeln schickt.
Leider sieht es aber im ländlichen Raum auch nicht gut aus mit dem Ausbau des schnellen Mobilfunks. O2-maximal edge, t-mobile nur in den größeren Städten, am ehesten noch Vodafone. Aber keiner hindert die Mobilfunkanbieter sich an einer technologieneutralen Ausschreibung zu beteiligen. Und Leerrohre von einem POP zu einem un-/unterversorgtem Gebiet können auch von ihnen bezogen werden...

Ich habe mir den Termin der Konferenz schon mal vorgemerkt, klingt als könnte das spannend werden.
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon Hohndorfer » 12.01.2010 12:41

Seit Ende des letzten Jahres hat sich im Bereich mobile Versorgung im Erzgebirgskreis sehr viel getan, so sind unter anderem nun auch die Orte Grünhainichen, Borstendorf, Hohndorf, Zschopau um nur einige zu nennen mit UMTS 3G vollflächig versorgt.
Hier stört aber wie schon berichtet diese 5GB Grenze, welche natürlich bei höherern Geschwindigkeiten schnell erreicht ist, weil gerade durch die Geschwindigkeit immer mehr Angebote im Internet interessanter werden.

Zum leidigen Thema Förderung und Gemeinden kann man immer wieder das Selbe erzählen. Ob nun mit oder ohne Förderung, die meisten Gemeinden sind nicht gewillt aus eigener Tasche Ausbaupläne umzusetzen.
Zum Teil aus Unwissenheit oder aus Arroganz werden solche Hinweise wie Forderungen von Bürgern nicht weiter bearbeitet. In diesem Forum alleine gibt es dazu mehr als zehn Beispiele...
Wenn dann noch eine Antennengemeinschaft Internet anbietet und Geschwindigkeiten von 2000kbit/s angeboten werden, dann kann man es gleich vergessen.
Auch beim Thema Förderung wird hier kein Geld fließen, da die jeweilige Gemeinde nicht als Unterversorgt gilt und der Bürgermeister nicht unterscheidet, ob nun die Versorgung unbedingt mit Festnetz-DSL stattzufinden hat.
Solange kein Anspruch auf Festnetz-DSL besteht wird es in dieser Richtung nur schleppend voran gehen und da können Studien oder Fördergelder versprochen werden - es wird sich nicht viel ändern.
Man kann nur immerwieder versuchen an den richtigen Stellen Druck zu machen und vorallem nicht aufgeben um vielleicht doch noch in den Genuß der Gleichberechtigung zu kommen.

Gerade am Beispiel Hohndorf, welches 5km von der Vermittlungsstelle entfernt liegt, wird deutlich das auch günstige Voraussetzungen wie bereits vorhandene Leerrohre und Kabelschächte der Telekom, genügend Haushalte im Ort, einem angrenzenden Klinikum usw. sich seit 10Jahren nichts verändert hat.
Uns brauch zum Thema Förderung und Studien niemand was zu erzählen, die Erfahrung hat gezeigt das man da zwar wieder viele Leute beschäftigt aber unter dem Strich nichts anderes herauskommt, als wenn man eh gewartet hätte bis ein Ausbau/Umbau von selbst erfolgt.
Viele Grüße vom Hohndorfer!

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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon bru62 » 12.01.2010 18:27

Hohndorfer hat geschrieben:die Erfahrung hat gezeigt das man da zwar wieder viele Leute beschäftigt aber unter dem Strich nichts anderes herauskommt, als wenn man eh gewartet hätte bis ein Ausbau/Umbau von selbst erfolgt.

Meinst du, die Anbieter bauen von alleine aus? Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von Förderung, weil man auf die Art eine Mitnahmementalität gerade der Unternehmen unterstützt, die sie wahrlich nicht nötig hätten. Die Telekom war so schnell mit ihrem "Regelausbau" fertig und hat nur noch mit Kooperationen weiter ausgebaut, als die ersten Förderprogramme aufgelegt wurden, dass jeder Blinde erkennen musste, was hier läuft.

Hohndorfer hat geschrieben:die meisten Gemeinden sind nicht gewillt aus eigener Tasche Ausbaupläne umzusetzen.
Das hat gar nicht so viel mit dem Willen zu tun. Die Gemeinden können sich oft fünfstellige Summen nicht leisten. Wird leider in nächster Zukunft offenbar nicht besser. Natürlich gibt es auch jede Menge Ignoranz in den Amtsstuben, das kommt behindernd noch dazu.

Hohndorfer hat geschrieben:Solange kein Anspruch auf Festnetz-DSL
Ich glaube, den wird es nie geben. Wir sollten auch nicht fordern, eine Grundversorgung auf eine Technologie festzulegen. Denk mal an Kabelinternet (ich meine nicht das von der Antennengemeinschaft), da sind heute schon 32 Mbit/s üblich und 100 Mbit/s kein wirkliches Problem. Ich glaube aber zu verstehen, was du meinst. Dir geht es um einen Anspruch auf leitungsgebundenes Breitband. Also darum, nicht auf Funk verwiesen zu werden. Das ist nun einmal ein Shared Medium, die verfügbare Bandbreite wird immer unter allen Nutzern der Zelle aufgeteilt. Die 5GB wurden ja nicht aus bösem Willen eingeführt, sondern weil sonst das Netz wohl zusammenbrechen würde. Das ist heute so und das wird bei LTE nicht anders sein, schon gar nicht bei den angestrebten Riesenzellen der digitalen Dividende. Funk steht immer um ungefähr den Faktor 10 schlechter da, als leitungsgebundenes Breitband. Gerade Mobilfunk gibt es ja nicht als Festnetzersatz, sondern als -ergänzung für mobile Datendienste. Muss man sich immer mal wieder vor Augen halten.

uwe.hofmann hat geschrieben:Ich habe mir den Termin der Konferenz schon mal vorgemerkt, klingt als könnte das spannend werden.

Prima, das wird mit Sicherheit spannend.

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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon satzing » 12.01.2010 19:19

uwe.hofmann hat geschrieben: Dazu kommen noch Multiplexertechniken auf Glas- und Kupferbasis, wobei die Glas-ASLMX vermutlich bereits alle (weil kostengünstig machbar) überbaut sind.

Gerade die habe ich aus dem von dir genannten Grund schon mal ausgeklammert, es sind wohl alle AslMx-Bereiche im Erzgebirgskreis überbaut, so dass eigentlich nur noch Leute nichts haben, die:
- auf HYTAS-Systemen liegen (ONU Unter- und Überflur) mit GEHRA im Haus
- eine "Lange Leitung" haben
- auf sonstigen Multiplexern (PCM2, PCM4, PCM11 ect.) liegen, weil einfach keine freien Adern mehr vorhanden sind
uwe.hofmann hat geschrieben: Damit wäre nur der Ortsteil Langenberg, der traditionelle Reichweitenprobleme hat, für eine Richtfunk-Lösung interessant.

Das sollte für Big T nichtmal standortmäßig ein Problem sein, Sichtverbindung von SZB oder Spiegelwald für Richtfunk zum Emmler und von dort nach Langenberg sind ja gegeben.
uwe.hofmann hat geschrieben:Einige ONU der Hytas94-Technologie sind ja überbaut, nach meiner Einschätzung gingen noch einige mehr, wenn die Telekom wöllte. Der Großteil aber wird aufgrund der "Unterflurbehälter" und der wenig beweglichen Telekom in Sachen Test und Einführung möglicherweise zielbringender neuer Technik (Glas-Kupfer-Wandler...) weiterhin als analoge Wüste bestehen bleiben.

Beschreibe mir mal eine Lösung für dieses Problem. Was gibt es für Technik, von welchem Hersteller?
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon uwe.hofmann » 13.01.2010 09:24

bru62 hat geschrieben:Das ist heute so und das wird bei LTE nicht anders sein, schon gar nicht bei den angestrebten Riesenzellen der digitalen Dividende.

Leider hofft man gerade im Ländlichen Raum auf die Wundereffekte der Digitalen Dividende.
Dabei haben wir mal objektiv geschaut, was mit dem freiwerdenden Digitalband zu erwarten ist - und das ist, gerade im Hinblick auf die vorgeschlagenen Versteigerungsmodalitäten, nicht allzu viel.
Soweit ich weiss, bräuchte LTE ein freies Frequenzspektrum von 20 MHz, versteigert werden aber nur 5 MHz-Stücke. Ein Anbieter, der LTE einsetzen wöllte, müsste also 4x5 nebeneinanderliegende Bänder ersteigern, was bei Gesamtangebot/Gesamtnachfrage wohl schwierig werden könnte.
Aber absehbar sind die Mobilfunkbetreiber im Zugzwang ihre Anbindungen breitbandiger zu gestalten, wenn sie denn die LTE-Performance pro Zelle zur Verfügung stellen wollen. Sowohl die Standleitungen von T-mobile als auch die Richtfunkstrecken der vodafone werden dann wohl zum eigentlichen Flaschenhals. Zumindest bei vodafone sind mir auch Anbindungsprojekte bekannt, um Glasfaser an die Masten zu bringen.
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon spokesman » 13.01.2010 22:57

uwe.hofmann hat geschrieben:Dabei haben wir mal objektiv geschaut, was mit dem freiwerdenden Digitalband zu erwarten ist - und das ist, gerade im Hinblick auf die vorgeschlagenen Versteigerungsmodalitäten, nicht allzu viel.

Richtig und das schlimme ist, dass das einem von jedem ambitionierten TV- und Rundfunktechniker gesagt werden kann, ich frag mich welche Experten dort zu Rate gezogen werden..

uwe.hofmann hat geschrieben:Zumindest bei vodafone sind mir auch Anbindungsprojekte bekannt, um Glasfaser an die Masten zu bringen.

Ohne Glas nix los und wenn man mal in seiner Region rum schaut was da alles erschlossen werden muss und dann eine Trennung zwischen Land und Stadt macht ist klar wo die ersten Techniker anrücken werden und wo sie wohl nie anrücken werden, danke für deine gute Einschätzung des Themas ;D
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Re: Landratsamt Erzgebirgskreis will Bedarfsanalayse

Beitragvon bru62 » 21.01.2010 17:24

Die Auswertung der Analyse wird am 03.02. stattfinden. Ich werde meinen Bürgermeister begleiten. @uwe.hofmann: Vielleicht lernt man sich mal kennen?

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