14. Implementierungsbericht der EU erschienen

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

14. Implementierungsbericht der EU erschienen

Beitragvon essig » 19.11.2009 01:29

nachträglich noch der 14. implementierungsbericht zum tk-markt der europäischen kommission. den 12. bericht haben wir zuletzt unter viewtopic.php?f=25&t=3398 und den 13. unter viewtopic.php?f=25&t=5230 behandelt. hier nun der 14. vom 24.03.09:

14. implementierungsbericht - final (145 KB)
14. implementierungsbericht - pressemitteilung (249 KB)

aus dem bericht geht zum beispiel hervor, dass 2008 im tk-markt der eu satte 357 milliarden euro umgesetzt wurden und deutschland in fast allen bereichen nur plätze im mittelfeld belegt. interessant auch einige äußerungen bezüglich regulierung:

3. REGULIERUNGSUMFELD
...
Regulierungsmaßnahmen
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Abhilfemaßnahmen
Viele Mitgliedstaaten versäumen es, ihre Abhilfemaßnahmen ordnungsgemäß und rechtzeitig anzuwenden und durchzusetzen. Neben dem Vereinigten Königreich ziehen auch andere Mitgliedstaaten eine Art der Auftrennung des marktbeherrschenden Betreibers in Betracht oder haben sogar schon erste Schritte in dieser Richtung eingeleitet. In Schweden wurde ein Gesetz erlassen, das es der NRB ermöglicht, dem etablierten Betreiber nach Zustimmung der Kommission eine funktionelle Trennung aufzuerlegen.
...
Die Frage der NGA-Netze bleibt eine regulatorische Herausforderung. Viele NRB haben zwar begonnen, über die NGA-Regulierung nachzudenken und geeignete Maßnahmen zu treffen, andere befinden sich aber noch in einer sehr frühen Diskussionsphase. Die Folge sind Unsicherheiten für die Betreiber und eine mangelnde Abstimmung zwischen den Mitgliedstaaten.
...
4. VERBRAUCHERINTERESSEN
...
Universaldienst
Im Anschluss an die regelmäßige Überprüfung des Umfangs des Universaldienstes legte die Kommission zu dieser Frage 2008 eine Mitteilung vor, mit der sie eine vorausschauende Diskussion über die Zukunft des Universaldienstes unter besonderer Berücksichtigung von Breitbanddiensten einleitete. Mehrere Mitgliedstaaten haben den Umfang der gegenwärtigen Universaldienstverpflichtungen eingeschränkt, weil einige Elemente des Universaldienstes vom Markt ohnehin geboten werden, ohne dass bestimmte Unternehmen dazu benannt werden müssten (z. B. Tschechische Republik, Dänemark, Ungarn und Lettland). Im Juni 2008 fällte der Europäische Gerichtshof ein wichtiges Urteil gegen Frankreich, in dem er eine einzelstaatliche Vorschrift tadelte, der zufolge nur solche Unternehmen benannt werden konnten, die den Universaldienst landesweit erbringen konnten. Wie der Gerichtshof feststellte, sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, dafür zu sorgen, dass der Universaldienst auf kostengünstige Weise und unter Wahrung der Grundsätze der Objektivität, Nichtdiskriminierung und geringstmöglichen Marktverzerrung erbracht wird.
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Re: 14. Implementierungsbericht der EU erschienen

Beitragvon spokesman » 19.11.2009 11:25

eine völlig realitätsfremde Studie veröffentlichte heute Bain & Company, wesentlich Inahlte sprechen gegen den Universaldienst, welcher laut Bain & Company nicht genügend Flexibilität aufweisen kann.

Bain & Company hat geschrieben:
  • Mehrere, parallele Festnetzinfrastrukturen in den meisten Märkten aus wirtschaftlicher Sicht schwierig
  • Zwei Festnetzinfrastrukturanbieter zur Förderung des technischen Fortschritts das beste Szenario für Großteil der regionalen Märkte
  • Dynamischer Infrastrukturwettbewerb führt effizienter zu schnellerem Netzausbau mit höheren Bandbreiten als staatliche Vorgaben
  • Netzausbau nur dann rentabel möglich, wenn Kunden auch bereit sind, für höhere Bandbreiten zu zahlen

Die Widersprüche der Studie und der dazugehörigen PM werden in den eben geannten 4 Zeilen deutlich.

14. Implementierungsbericht der EU hat geschrieben:Neben dem Vereinigten Königreich ziehen auch andere Mitgliedstaaten eine Art der Auftrennung des marktbeherrschenden Betreibers in Betracht oder haben sogar schon erste Schritte in dieser Richtung eingeleitet.

Es muss sich etwas ändern, einige EU Staaten haben dies erkannt. Nun müsste endlich der Universaldienst und Open Access, die Wörter der Zukunft Anwendung finden. Infrastrukturwettbewerb findet nur in strategisch wichtigen Ballungszentren statt. Im Regionalen Bereich gab es in den letzen Monaten einige Beispiele mit Projekten kleinerer Anbieter. Da ein größerer Anbieter einige Tage später doch interesse an der gleichen Region bekundete, musste der kleinere Anbieter zurückstecken.

So lange sich die Politik entschließt Kunden versorgen zu lassen und nicht Bürger wird sich an dieser Situation nichts ändern..
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Re: 14. Implementierungsbericht der EU erschienen

Beitragvon essig » 19.11.2009 13:39

spokesman hat geschrieben:eine völlig realitätsfremde Studie veröffentlichte heute Bain & Company, wesentlich Inahlte sprechen gegen den Universaldienst, welcher laut Bain & Company nicht genügend Flexibilität aufweisen kann.

wie bei jeder studie sollte man sich auch bei dieser fragen wer sie in auftrag gegeben hat also bezahlt. das erklärt dann meist den inhalt.
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Re: 14. Implementierungsbericht der EU erschienen

Beitragvon stanleys » 19.11.2009 17:14

Ich finde die Studie gar nicht so schlecht, allerdings wenn man schon feststellt
Bain & Company hat geschrieben:- Mehrere, parallele Festnetzinfrastrukturen in den meisten Märkten aus wirtschaftlicher Sicht schwierig
- Zwei Festnetzinfrastrukturanbieter zur Förderung des technischen Fortschritts das beste Szenario für Großteil der regionalen Märkte

und ergänzen würde
- Trennung von Infrastruktur- und Diensteanbieter

wäre "Open Access" quasi "kostenlos" dabei.
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