Hi Christian und hi @ all,
auch ich wohne noch zeitweise in Ascholding und kenne das Schmalband-Problem dort mehr als gut. Über Alternativen haben wir ja schon des öfteren im Freundeskreis diskutiert, aber damals leider keine passende (preiswert, nicht zu aufwendig, realisierbar) finden können. Das Thema WLAN bzw. Richtfunk hatten wir dabei damals auch schon angedacht, aber dann doch fallen gelassen, da zu teuer, zu aufwändig und kein passender Standort gefunden werden konnte. Müßte manaktuell mal wieder erfragen ob sich in dem Bereich schon was getan hat (Technik, Anbieter...)
Da ich jetzt die meiste Zeit in München wohne und den direkten Vergleich von Schmalband-ISDN und Breitband-DSL habe möchte ich auch noch kurz meine Erfahrungen schildern.
Auch ich habe schon einige Anstrengungen unternommen an breitbandiges Internet in unserem Dorf (hab in unten genannten Artikel gelesen Ascholding hat schon über 1000 Einwohner) zu kommen. Wie CKone ja bereits geschrieben hat, hat mich die Telekom damals ebenso darauf vertröstet, dass ich noch etwas warten müßte. Aber es hat sich leider in diesem Bereich nichts getan. Alle Anfragen bei der T-Com waren erfolglos. Mir wurde lediglich mitgeteilt, dass ich ja die Möglichkeit hätte T-DSL via Satellit zu nutzen. Aber sieht man sich dieses Angebot an, so kann man nur von einem schlechten Witz reden. Schlechte Ping-Zeiten für Online-Spiele, hohe Kosten und eine eben nicht garantierte konstant hohe Übertragungsrate... Daraufhin haben wir es bei anderen Anbietern versucht. Und tatsächlich, Arcor schien Hoffnung zu machen. "Arcor-DSL ist für Ihren Anschluß verfügbar!" so die Aussage der Hotline und beim Verfügbarkeitscheck auf der Homepage vor etwa 1 1/2 Jahren. Alles schien einwandfrei zu laufen, bis eines Tages dann auch von Arcor die Absage kam. Es handelte sich wohl um einen Datenbankfehler, wir könnten doch nicht angeschlossen werden
In einem Artikel aus dem Münchner Merkur vom 24.01.06, den mir ein Freund letztens zugeschickt hat, begründet die T-Com die nicht vorhandene DSL-Versorgung damit, dass Ascholding mehr als 7km von der nächsten Vermittlungsstelle entfernt liegt. Dabei spielt es nach Aussage von Herrn Fuchs, Sprecher der T-Com, keine Rolle ob ein Dorf 30 oder 1500 Einwohner hat. Solange es für das Unternehmen nicht wirtschaftlich rentabel ist in so einem Fall eine neue Vermittlungsstelle zu schaffen, bleibt dem Ort T-DSL verwehrt. Dann am Ende des Artikels wieder der Verweis auf DSL via Satellit, was sonst... Wie ich finde übrigends ein cleverer Schachzug von der T-Com. Somit hat man immer ein Gegenargument. "Sie könnten ja DSL nutzen, via Satellit geht das überall" Nur um es richtig zu nutzen, benötigt man die neue Flatrate mit Rückkanal für schlappe 80 Euro im Monat. Dazu kommmt, dass man einige Nachteile in Kauf nehmen muß wie die bereits oben angesprochenen. Hier in München nutze ich momentan DSL 6000 von Arcor. Das Komplettpaket kostet nur 60 Euro im Monat inkl. DSL und Telefon-Flatrate! Als ich das Internet noch ausgiebiger über ISDN genutzt habe war ich inkl. Telefonanschluß auch schnell bei 60 Euro. Und das obwohl ich kaum telefoniert habe und nicht allzu ausgiebig im Internet war...
Hier nur mal ein Beispiel was es in Bayern bei einer Entfernung von knapp 40 km für Unterschiede geben kann: Die Downloadzeit des SP2 von Win XP liegt hier mit DSL 6000 bei 6:51 Min über eine WLAN Verbindung bei einer durchschnittlichen Downloadrate von 657,20 KB/s. Zu Hause würde ich hier locker über 10 Stunden brauchen. Nur mal soviel dazu... Und hier könnte ich sogar noch bis zu 16 MBit, also fast mit der 3 fachen Geschwindigkeit gegenüber DSL 6000, angeschlossen werden! Wenn ich am Wochenende zu Hause bin und mit meinem Laptop über ISDN ins Internet gehe, habe ich außerdem das Gefühl, dass das Internet sich mehr und mehr auf das Breitband einstellt und dafür optimiert wird. Früher war es weit nicht so zeitaufwendig mal schnell nach einer Adresse zu suchen und die Wegbeschreibung auszudrucken, heute ist dafür schnell mal eine Viertelstunde nötig. Das schlimme an der Schmalbandverbindung ist, dass man, wenn ein Download läuft, nicht noch nebenbei andere Infos abrufen kann, oder zumindest sehr schwer. Meiner Erfahrung nach...
Ich habe die Hoffnung jedenfalls noch nicht aufgegeben, dass irgendwann auch Ascholding einmal breitbandig, und das noch dazu kostengünstig und komfortabel, wie momentan bei DSL der Fall, versorgt wird. Sei es über WiMax, UMTS oder eine andere Technik. Müssen wir mal die Augen offen halten und ich wünsche der Initiative natürlich auch weiterhin viel Erfolg
So long,
Grüße
Tom