habe die Beta-Version der angekündigten Informations / Werbemail für geteilt.de fertig gestellt. Momentan laufen noch einige Beta-Test mit besonders schwer zu überzeugenden Bekannten.
Ich habe natürlich versucht mich möglichst kurz zu fassen (niemand hat den nerv eine 10seitige Abhandlung über DSL zu lesen), was bei dem Umfang der Problematik nicht einfach ist. Daher gibt es auch eine "Kurzfassung für Eilige Leser"
Einige Problemfelder habe ich gänzlich weggelassen oder nur sehr kurz erwähnt - wie z.B. die deutlich höheren Kosten für DSL. Es wird niemanden der DSL hat interessieren, ob wir (so sehr es uns auch anpisst) das zehnfache für Internet bezahlen oder nicht. Aus dem selben Grund fehlt die Forderung nach einer Schmalband-Flatrate.
Ich habe mich auf den sozialen, bildungstechnischen Knackpunkt konzentriert.
Die Endfassung dieser Mail sollte dann auf den statischen Seiten von geteilt.de für jeden zugänglich sein, der seine "Freunde" informieren möchte. Wenn jeder aktive hier aus dem Forum (ich schätze ca. 50) an durchschnittlich 10 Leute schreibt, haben wir mit minimalem Aufwand schon 500 Personen aufgeklärt. Mit Ketteneffekt - garantiert.
Also schaut euch das Teil mal an
Betreff:
Art. 3, GG: Niemand darf wegen seiner Heimat oder Herkunft benachteiligt, oder bevorzugt werden. [1]
Sehr geehrte InternetnutzerIn,
nehmen Sie sich doch kurz die Zeit, diese Mail zu lesen. Besonders Eilige lesen nur die Kurzfassung am Ende.
Es besteht kein Zweifel, dass das Internet in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Sowohl im Bereich der Unterhaltung, als auch in sozialen, schulischen und wirtschaftlichen Belangen ist das Internet nicht mehr wegzudenken. Eine Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes geht sogar soweit zu sagen: „Die rasante Verbreitung bzw. Durchdringung von IKT*, besonders netzbasierten Diensten wie dem World Wide Web, in allen Bereichen der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Politik kommt in ihrer Wirkung der Erfindung des Buchdrucks gleich.“
[2], (Hervorhebung von uns, * IKT = Informations- und Kommunikationstechnologien)
Im Jahre 2005 nutzten 94% der Unternehmen und 62% der privaten Haushalte das Internet regelmäßig. Bei Auszubildenden, Schülern und Studenten liegt dieser Wert zwischen 92 und 99%. [2] Es ist daher von einem direkten kausalen Zusammenhang zwischen Internet und Bildungsstand auszugehen.
Allein im ersten Quartal 2005 stieg die Anzahl der Haushalte, die DSL bzw. vergleichbare „Breiband-Internetzugänge“ nutzen um mehr als ein Viertel auf 23% (Tendenz steigend). [2]
Mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickeln sich derzeit die zur Verfügung stehenden Bandbreiten von max. 24.000 Kbit/s (ADSL 2+) auf bis zu 100.000 Kbit/s mit dem in Ballungsräumen geplanten VDSL2. (Letzteres ist über 1500-mal schneller als ISDN)
Die Nutzung dieser Bandbreiten ist durch pauschale Flatrates sehr günstig geworden. Mit einem breitbandigen Internetanschluss steht nahezu jede Informations-, Telekommunikations- und Unterhaltungsdienstleistung zur Verfügung. Internet -Telefonie, -Fernsehen, -Radio, -Zeitungen, sowie wissenschaftliche und kommerzielle Angebote machen das Internet zur Universaldienstleistung der nächsten Generation. Herkömmliche Technologien, wie Kabelfernsehen oder Telefon sind langsamer, unflexibler und vor allem teurer.
Mit den steigenden Zugangsgeschwindigkeiten der Internet Nutzer, bieten sich auch für die Dienstanbieter völlig neue Möglichkeiten diese zu nutzen. In absehbarer Zeit wird dies dazu führen, dass das Internet mit einem Schmalband-Zugang (ISDN, Modem etc.) quasi nicht mehr nutzbar sein wird und teilweise schon heute ist! (Der Download vom aktuellen Windows Update „Service Pack 2“ (272 MB) dauert beispielsweise weit über 10 Stunden mit ISDN, 64Kbit/s)
Genau an dieser Stelle treffen wir auf ein Problem. Während in vielen Städten und Ballungsräumen immer mehr Hochgeschwindigkeitstechnologien eingeführt werden und immer höhere Bandbreiten erreicht werden, steht in weiten Teilen Deutschlands auch 7 Jahre nach Einführung von ADSL nach wie vor lediglich Internet per ISDN zur Verfügung. Betroffen sind ca. 10% der Haushalte, vorwiegend in ländlichen Regionen. Die Gründe sind mannigfaltig, unbestritten ist jedoch, dass der Ausbau durch die fehlende Konkurrenz in einem monopolisierten Telekommunikationsmarkt nicht gefördert wird.
Es ist nicht davon auszugehen, dass die unversorgten Gebiete früher oder später „von allein“ versorgt werden. Alternative Technologien (WiMAX, UMTS, DSL per Satellit, Wlan, u.ä.), werden vor allem in den Gebieten eingesetzt, die schon DSL haben, oder sind technisch und/oder wirtschaftlich für die Nutzer nicht tragbar (z.B. DSL per Satellit).
Die Regulierungsbehörde hat die Aufgabe, Probleme welche im Zuge der Privatisierung der Telekom und Post entstehen, zu regeln. Grundlage für ihr Handeln ist das Telekommunikationsgesetz [3]:
"durch technologieneutrale Regulierung den Wettbewerb im Bereich der Telekommunikation und leistungsfähige Telekommunikationsinfrastrukturen zu födern und flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen zu gewährleisten." [3; § 1]
"die Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung mit Telekommunikationsdiensten (Universaldienstleistungen) zu erschwinglichen Preisen" [3; § 2]
Breitband Internet-Zugänge werden jedoch von der Behörden und der Politik noch nicht als Universaldienstleistung angesehen. Aus o. g. Gründen sehen wir diese Einstellung jedoch als schlichtweg falsch und als eine Gefährdung für den Wirtschafts-, Technologie und Bildungsstandort Deutschland an! Auch im internationalen Vergleich nimmt Deutschland einmal mehr nicht den Platz ein, der von einer führenden Wirtschaftsnation zu erwarten ist [2].
Es wird unter anderem damit argumentiert, dass mit einer Verbreitung von ca. 23% (1. Quartal 2005) Breitbandverbindungen nicht als Grundversorgung anzusehen sind.
Außerdem gibt es in jedem infrastrukturellen Bereich entscheidende Unterschiede zwischen Stadt und Land. Beispielsweise im Nahverkehr müssen diese Nachteile auf dem Land auch hingenommen werden.
Bedenken Sie jedoch für Ihre persönliche Meinung folgendes: Die Verbreitung von DSL (u.ä.) stieg in nur einem Quartal um 25%! Ca. 90% aller Haushalte können DSL bekommen. In Naher Zukunft ist davon auszugehen, dass eine angemessene Nutzung des Internet ohne Breitbandverbindung unmöglich wird.
Entscheidend ist auch, dass niemand fordert, auf dem Land die gleichen Bandbreiten wie in Ballungsräumen zur Verfügung zu stellen. Jedoch besteht bei einem Unterschied von jetzt schon 64Kbit/s zu 16000Kbit/s absolut keine Relation mehr. Außerdem unterscheiden sich gerade zivilisierte Länder von Entwicklungsländern dadurch, dass es kein großes soziales Gefälle zwischen Stadt- und Landbevölkerung gibt. Es sollte absolut selbstverständlich sein die (schulische) Bildung in ganz Deutschland sicher zu stellen. Jeder Schüler, Student, Auszubildender oder Unternehmer (zur Erinnerung: Internetnutzung 92-99%) hat dann aber das gleiche Recht auf einen angemessenen Internetzugang. Halten Sie die digitale Spaltung Deutschlands für richtig?
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Zusammenfassung / Kurzfassung für eilige Leser- Das Internet hat gesellschaftliche Auswirkungen, die in etwa der Erfindung des Buchdruckes gleichkommen [2]. Es entwickelt sich momentan zu dem Universalmedium für Telekommunikation, Unterhaltung und Information.
- Aufgrund der Anpassung der Anbieter an die zur Verfügung stehenden Bandbreiten, wird ein Zugang zum Internet zukünftig alleinig über Breitbandverbindungen möglich sein.
- Ca. 10% der deutschen Haushalte können keinen angemessenen Breitband-Internet-Zugang erhalten. Daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Dies wird zu Verwerfungen im Bereich der Gesellschaft, der Wirtschaft und vor allem der Bildung in Deutschland führen.
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Wir setzen uns daher aktiv bei Medien, Politik und Wirtschaft für das folgende Ziel ein:
Die mittelfristige Sicherstellung einer flächendeckenden, angemessenen und fairen Breitbandversorgung in ganz Deutschland.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Besuchen Sie uns auf http://www.geteilt.de! Sie haben die Möglichkeit uns zu unterstützen, indem Sie sich als Unterstützer eintragen oder sogar Mitstreiter werden, unser Diskussionsforum nutzen und vielleicht auch selbst aktiv zu werden. Es ist Zeit zu handeln!
März 2006, Initiative gegen digitale Spaltung – http://www.geteilt.de
P.S.: Sie haben diese E-Mail von einem persönlichen Bekannten erhalten. Die Initiative gegen digitale Spaltung ruft nicht zu einer Kettenmail auf. Wir stellen es jedoch jedem frei, diese E-Mail an Freunde, Kollegen und Bekannte uneingeschränkt weiterzuleiten.
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(Die Initiative gegen digitale Spaltung – http://www.geteilt.de ist rein ehrenamtlich, unabhängig, werbefrei und nicht kommerziell organisiert)
Quellenangaben
[1] Grundgesetz (GG) für die Bundesrepublik Deutschland
[2] Statistisches Bundesamt — Pressestelle, Wiesbaden; „Informationstechnologie in Unternehmen und Haushalten 2005“; Ulrich Greiner, Dr. Wolfgang Hauschild, Dr. Irene Kahle, Dr. Susanne Schnorr-Bäcker und Ulrike Timm mit Unterstützung weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppen I A, I B, III C und VII C des Statistischen Bundesamtes; Februar 2006
[3] Telekommunikationsgesetz (TKG), 2004, (Zuletzt geändert durch Art. 3 Abs. 2 G v. 7.7.2005 I 1970)