Nenunikat hat geschrieben:sieht es allerdings wie eine bürokratische Verzweiflungstat aus ...
ich weiß was du meinst aber diese "strategie" als verzweiflungstat darzustellen ist schon wieder viel zu verständnisvoll. das klingt so als hätte man keinen ausweg und keine alternativen gehabt aber das ist ja nun unumstritten nicht der fall. es fehlte einfach der mut und der politische wille das problem grundsätzlich zu lösen, stattdessen bündelt man instrumente um es dauerhaft zu verwalten (atlanten, datenbanken, beratungen, öffentlichkeitsarbeit, arbeitsgruppen, monitoringberichte usw). das ist also keine verzweiflungstat sondern ein ganz bewusstes politisches vorgehen im interesse der wirtschaft, konzerne, verbände, ballungsräume, mehrheit der bevölkerung und gegen die vom problem betroffene minderheit. aber genau dazu braucht man keinen staat denn das schaft der markt auch alleine. den staat braucht man gerade um diese diskriminierung von minderheiten zu verhindern
.Nenunikat hat geschrieben:Dass ein Universaldienst bürokratisch werden muss, wollte ich nicht ausdrücken. Stattdessen, dass es sich lohnen könnte, die konkrete Umsetzung des Universaldienstes anzusehen, wenn er mal kommt.
darüber kann man sehr gern noch ausführlich diskutieren. einfach mal ein neues thema dazu erstellen, damit es hier nicht untergeht.
Nenunikat hat geschrieben:Eine Einmischung durch Vorschriften, Einschränkungen, Zwänge usw. stellt eine Einschränkung dieser originären Marktwirtschaft dar, der vor allem marktliberal eingestellte Leute hinterherjagen. Dass es nicht ohne diese Markteinschränkungen geht und es sie ja in vielen anderen Bereichen in Massen gibt, habe ich ja schon angedeutet. Dem Markt gefällt es trotzdem nicht. Er sieht es als Notlösung an - und ich kann verstehen, warum er es so ansieht.
bei aller übereinstimmung aber das sehe ich eben nicht so. jeder dauerhaft funktionierende markt braucht und will regeln, gesetze, rahmenbedingungen, vorschriften und so weiter in denen er agieren darf. das ist seit tausenden jahren so und wurde nur unterbrochen wenn man entweder zu viele regeln oder zu wenige hatte. der gewöhnliche marktteilnehmer gründet sein gesamtes tun eben genau auf diese rahmenbedingungen von denen er weiß, dass diese für alle anderen gewöhnlichen marktteilnehmer ebenfalls gültig sind. "dem markt" gefällt es in seiner vielfalt und masse also sehr wohl, dass es einschränkungen, regeln, grenzen und so weiter gibt. schwierig wird es eben immer dann wenn es zu viele oder zu wenige regeln gibt oder wenn es unternehmen mit marktbeherrschender stellung gibt... ups, so eins haben wir ja... na sowas

thema marktbeherrschende stellung: die telekom ist in vielen sparten ohne zweifel ein unternehmen mit marktbeherrschender stellung (marktanteil von mindestens einem drittel). das kartellrecht kümmert sich nun darum, dass diese unternehmen diese marktbeherrschende stellung nicht missbrauchen. ein missbrauch wäre z.b. die verweigerung des zugangs zu infrastruktur aber genau das passiert doch seit fast 10 jahren millionenfach. vielleicht hast du oder jemand anderes lust auch dem mal nachzugehen. einfach neues thema erstellen, kurz beschreiben worum es geht und schauen was passiert. vielleicht kommt am ende ja eine schreiben an das BKartA raus. die diskussion ist grundlage und voraussetzung aber um zu verändern muss man noch diesen letzten kleinen schritt gehen.