von spokesman » 27.07.2010 22:41
Das liegt in der Natur der Sache, AG gegen KGaA ehem. GmbH (Inexio ist jetzt ein, war jedoch mal IP Quadrat GmbH und scheint einige Werte mitgenommen zu haben) ist hier der gravierendste Unterschied, 2 verschiedene Geschäftsformen mit 2 verschiedenen Geschätspraktiken, die Telekom hat an jeden deutschen Haushalt schon vor x-Jahren ein Kabel gelegt, damals war sie noch keien AG. Heute möchte man natürliche diese Strukturen möglichst lange nutzen, ohne weiteres Geld zu investieren, damit der Gewinn weiter steigen kann.
Warum sollte die Telekom also hier Geld in die Hand nehmen, um mit einem DSL Anschluss (Telefon und Internet inbegriffen) die Leute zu versorgen, wenn sie mit ISDN/Modem bzw. langsamen DSL ohne jegliche Investitionskosten die gleichen Einnahmen bei den Kunden erzielen. Die Grundgebühr mag ohne DSL-Flat und VOIP vllt. billger sein, jedoch hat bei ISDN/Modem noch niemand telefoniert oder gesurft..
Weiter besteht in derartig unterversorgten Gebieten kaum die Gefahr, dass Kunden von der Telekom wechseln, wohin sollen sie auch, es gibt nur Leitungen von der Telekom. Und selbst wenn der eine oder andere sich auf die Seite eines Alternativen Internet- Telefonanbieters macht zahlt dieser pro Hausanschluss noch die TAL und die Telekom verdient so wieder mit..
wir sehen die Telekom verdient Geld und das im großen Stil, daran verdienen in erster Linie die Aktionäre (auch der Bund, jedoch nur noch mit knapp über 10%). Wir sehen der Bund verdient mit, ist also an max. Gewinnen der Telekom interessiert, dies schneidet sich nun mit der mageren Investitionspolitik der Telekom, also gibt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Zahlen in verschiedenen Formen (Pressemitteilungen, Breitbandatlas usw.) heraus und macht deutlich, dass Deutschland gut versorgt ist und die Probleme nur vereinzelt zu finden sind, weiter ist der Bedarf auf dem Land nicht so groß wie in der Stadt. Derartige Verhaltensweisen wirken sich mit Hilfe der Presse natürlich gut für das Wirken der Telekom aus, hinzukommt dann noch eine kräftige Lobby, welche auch immer schön aufpasst, dass die Politik die Entscheidungen zugunsten des max. Profits trifft und somit zugunsten der Telekom. Wenn man sich gesamt Deutschland betrachtet werden xx-Mio. € für das "Blocken" eines Glasfaserausbaus ausgegeben, Fördermittel für nicht nachhaltige Technologien, Machbarkeitsstudien, Bedarfsanalysen, Einrichten von Kompetenzzentren usw. werden bezahlt ohne das eigentlich Problem zu lösen.
Ihr könnt euch glücklich schätzen Inexio in eurer Region so aktiv am Werkeln zu haben, leider werdet ihr jetzt wahrscheinlich das Internet mit allen Vorzügen nutzen und an der Bekämpfung des eigentlichen Problems wohl nicht mitarbeiten (was sehr schade wäre) - und auch hier hat die Telekom mit Lobby eines ihrer Sekundärziele erreicht. Doch stellt euch jetzt schon die Frage "was baut/plant Inexio nach VDSL50 Mbit/s, wie können wir als Bürger darauf direkten Einfluß nehmen, können wir hier zur Veränderung in Form einer Wahl frei entscheiden oder müssen wir erst mit viel Geld und gekaufenten Anteilen antreten um uns Gehör zu verschaffen?
Nach Beantwortung dieser Frage ist klar, dass nach unserem Verständnis (der freiheitlichen demokratischen Grundordnung) Infrastruktur in öffentliche Hand gehört und nicht in einen "freien Markt"
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spokesman
ehemals 1. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e.V.
aktuell Liquidator des „geteilt.de e.V.“