03361 Rauen (Pilotprojekt stockt)

[bru62]

Das Pilotprojekt "Schnelles Internet per Funk" in den Rauener Bergen kommt nicht voran. Das berichtet am 04.09.2009 die Märkische Oderzeitung. Zwar seien die 600 Teilnehmer bereits benannt, aber es fehle seit Juni an der Freigabe der Frequenzen durch die BNetzA. Inzwischen gibt es scheinbar auch immer mehr Zweifel am Ziel der Landesregierung, bis zum Jahresende flächendeckend Breitbandanschlüsse anbieten zu können. "Flächendeckend wird das nicht ganz zu schaffen sein" wird der Chef der Firma mvox, Herbert Klotz, zitiert. Außerdem gebe es technische Schwierigkeiten.

Gruß

[bru62]

Und noch immer gibt es nichts neues, außer heftiger Kritik an mvox. Die kann man am 05.03.2010 in der Märkischen Oderzeitung nachlesen. "Weder wir als Gemeinde noch Amtsdirektor Joachim Schröder haben je eine Information von Firma mvox AG erhalten, hätten uns auch gerne mal über eine Projekt-Präsentation gefreut. Ich halte deren Verhalten für suspekt.", wird Rauens Bürgermeister Sven Sprunghofer zitiert. Das verfahren liege auf Eis, weil der Bund die gewünschten Frequenzen an andere Bewerber vergebe.

Auf die Lösung in Rauen hatten auch die Bewohner des Fürstenwalder Stadtteils Trebus gehofft. Dort will man nun einen Förderantrag stellen. Es wird erwartet, dass die Lösung mindestens noch ein Jahr dauern wird. Weiter ist man im Amt Scharmützelsee. Dort wird die Firma CNS aus Cottbus "im April damit beginnen, in Bad Saarow, Kolpin und Dahmsdorf ein Funknetz aufzubauen."

Weiter wurde bekannt, dass in Langewahl durch ediscom und in Reichenwalde durch die Telekom Kabelnetze errichtet werden.

Die weißen Flecken im Landkreis Oder-Spree allerdings dürften dadurch nicht viel weniger werden. Dem Bericht zufolge gibt es im Breitband-Atlas Brandenburg 586 Bedarfsmeldungen, mehr als 100 sind allein im vergangenen Jahr eingegangen.

Gruß

[spokesman]

Sicherlich hat mvox die Bücher voll und muss nun nach und nach wachsen, leider fallen somit einige Gemeinden hinter runter. Am Beispiel Rauen wird deutlich, dass die Gemeinden, welche eine große geografische Entfernung zwischen sich dem Anbieter aufweisen die ersten mit schlechten Karten sind - man kann hier wieder nur für regionale Anbieter und Planung vor Ort plädieren..

[bru62]

Das Problem bei Rauen ist, dass mvox hier mit DD-Frequenzen funken wollte. Die sind aber nun anderen Anbietern zur Versteigerung angeboten worden. Insofern geht der Plan nicht auf und das Projekt kann aus meiner Sicht als gescheitert angesehen werden.

Gruß

[robse]

Salut *.*,

ich war mal so frei im inoffiziellen mvox-Forum nachzufragen. Oliver Bartels als Entwickler von CIFDM hat dort eigentlich immer (aus meiner Sicht atemberaubend erfrischend ehrliche) Antworten geliefert.

Soweit bekannt war/ist sollte es eine Adaption auf den VHF-III Bereich geben fürs Land BRB. Nun dauerte halt die Umstellung, als kurz vor Abschluss der Testphase die Bekanntgabe der Versteigerung auf UHF durchsickerte (Stand September 2009).

[robse]

Hui... dann schieb ich mal gleich die ausführliche Antwort und Begründung hinter her.

Kurzzusammenfassung:
[...]
a) Das VHF Band III ist nicht für Breitband-Internet im Frequenznutzungsplan vorgesehen. D.h. es gibt einen Testbetrieb auf Basis Versuchsfunk, momentan besteht aber keine Möglichkeit, diesen in einen Dauerbetrieb mit zahlender Kundschaft zu überführen.
[...]

Das weiteren Begründungen klingen wirklich sehr tragisch und ich drücke der MVOX und dem kooperierenden Systemlieferanten feste die Daumen, das sie auf der Festnetzschiene besser voran kommen. Das gesamte Projekte hörte sich von den technischen Parametern her wirklich sehr vielversprechend an

[essig]

Oliver Bartels als Entwickler von CIFDM hat dort eigentlich immer (aus meiner Sicht atemberaubend erfrischend ehrliche) Antworten geliefert.

das spricht in der tat für ihn. interessanter einblick den er da liefert

Das VHF Band III ist nicht für Breitband-Internet im Frequenznutzungsplan vorgesehen.

da hat Staatssekretär Sascha Bakarinow den mund wohl ein wenig voll genommen? siehe viewtopic.php?f=329&t=8893

Eine andere Variante, die Erfolg verspricht, wäre die Nutzung der nicht mehr benötigten VHF-Frequenzen 5 bis 12 , auf denen zum Beispiel einst das erste DDR-Fernsehprogramm gesendet wurde.

[robse]

tja, O.Barthels hat noch einmal geantwortet und aus seiner Sicht erklärt, warum wieso weshalb das auch mit den VHF-Frequenzen in BRB über die Staatskanzlei schwierig wird. Eigentlich ist das einen eigenen Thread würdig, oder? Mir fällt nur keine Überschrift ein...

[essig]

Eigentlich ist das einen eigenen Thread würdig, oder?

das wäre wirklich toll - eine allgemeine version wäre HIER sehr willkommen. bezogen auf BB dann besser HIER

Mir fällt nur keine Überschrift ein...

bin mir sicher dir fällt was passendes ein

[Meester Proper]

[...]
a) Das VHF Band III ist nicht für Breitband-Internet im Frequenznutzungsplan vorgesehen. D.h. es gibt einen Testbetrieb auf Basis Versuchsfunk, momentan besteht aber keine Möglichkeit, diesen in einen Dauerbetrieb mit zahlender Kundschaft zu überführen.
[...]

Denn ein Beauftragter der Landesregierung musste mitteilen: die DDR-Fernseh-Frequenzen werden von der Bundesnetzagentur in Bonn gar nicht freigegeben für das kommerzielle Internet.

Heißt das nun, dass es niemals eine Versorgung extrem ländlicher Gebiete über das VHF Band III geben wird? Nach meiner Meinung, ja. Es bleibt nur eine Versorgung via UHF Band mit der sogenannten Digitalen Dividende per LTE (Mobilfunk).

[tjobbe]

richtig, und diese 800Mhz Frequenzen sind an VF, DT und o2 versteigert worden....

Cheers, Tjobbe

[robse]

das ist nicht so ganz richtig... Es sind VHFIII-Testlizenzen, die in der genannten kleinen Anfrage der CDU in den Projekten verwendet werden sollen/sollten, aber weil es Testlizenzen sind, die u.a. noch gar nicht beantragt wurden bei der mabb, gibt es wohl keinen kommerziellen Betrieb im üblichen Sinne. Weil Testlizenzen eben ganz schnell mal auch nicht verlängert werden können...

Eigentlich die nächste Popcorn-Runde fällig