Ein vorbildliches Projekt stellt heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung in einem wie immer sorgfältig recherchierten Beitrag vor. Den Leser befällt ein Anflug von Neid auf die Odenwaldkreis-Bewohner. Die haben offenbar die richtigen Macher an der Spitze. "Wir nehmen das Heft jetzt dort selbst in die Hand, wo die freie Marktwirtschaft versagt hat.", wird Jürgen Walther, Geschäftsführer der Odenwald Intranet GmbH zitiert. Große Unternehmen seien gar nicht in der Lage, solche Projekte durchzuziehen, weil die Aktionäre schnelle Renditen erwarten. Walther: "Uns reicht ein Return of Invest in 15 Jahren aus." Vorgesehen ist, überall, wo Tiefbauarbeiten stattfinden, Leerrohre zu verlegen, in die dann Glasfaserleitungen eingezogen werden. Zunächst werden so die KVz der Telekom angeschlossen, von wo aus es auf den alten Kupferleitungen zu den Haushalten geht. Damit soll für 97 Prozent der Haushalte VDSL angeboten werden. Dazu müssen in den nächsten 18 Monaten 300 Kilometer Glasfaserleitung verlegt werden. Voraussetzung des Ganzen ist allerdings eine Zustimmung der EU, auf die man momentan wartet. Man kann den Verantwortlichen nur Erfolg wünschen.
Auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist man schon aufmerksam geworden und will das Projekt nachnutzen. Landrat Klaus Peter Schellhaas (SPD) hat das Thema zur Chefsache erklärt. "Die großen Anbieter lassen uns im Regen stehen. Unser Ziel ist ein kreiseigenes Netz." Toll!
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