Der Verwaltungsraum Langenau umfasst 13 eigenständige Gemeinden und eine Stadt mit zusammen rund 25.000 Einwohnern, welche über insgesamt 3 Vermittlungsstellen mit DSL versorgt werden. Zwei Vermittlungsstellen befinden sich im Verwaltungsraum, 1 Vermittlungsstelle steht in einer Gemeinde die nicht mehr zur Verwaltungsgemeinschaft gehört. Eine ausreichende DSL-Versorgung ist derzeit nur in der Kernstadt von Langenau mit ca. 9000 Einwohnern und in einer kleineren Gemeinde mit 800 Einwohnern gegeben, da sich dort jeweils eine Vermittlungsstelle befindet.
Sämtliche Verbandsgemeinden, wie auch meine Heimatgemeinde, erhalten gegenwärtig von der Telekom maximal eine DSL-Bandbreite von 1024 kbits, wobei diese Bandbreite im Regelfall nur am Ortsrand in Richtung Vermittlungsstelle verfügbar ist. Größtenteils ist nur DSL 384 oder sogar nur ISDN verfügbar. Daher haben fast alle Gemeinden in den vergangenen Jahren versucht, eine Verbesserung der DSL-Versorgung zu erreichen. Es wurden Umfragen zur Verfügbarkeit durchgeführt und Informationsveranstaltungen abgehalten. Leider kam es in keiner der Gemeinden zu einem Ausbau, da der Hauptanbieter, die Deutsche Telekom AG, nur gegen eine massive Kostenbeteiligung und ohne zeitliche Zusage bereit war, einen Ausbau durchzuführen.
Da vom Land Baden Württemberg derzeit für Modellprojekte im Bereich Breitbandausbau hohe Fördersummen bereitgestellt werden, haben sich die Verbandsgemeinden entschlossen gemeinsam aktiv zu werden und ein eigenes Breitbandnetz auf Glasfaserbasis aufzubauen und den Betreib des Netzes an einen Anbieter zu vergeben. Die Verwaltungsgemeinschaft verlegt daher nun 50 mm Leerrohre zu den ersten KVz im Ort und zieht in eines dieser Leerrohre ein Glasfaserkabel ein. Somit soll flächendeckend in allen Gemeinden zunächst eine Bandbreite von mindestens 6000 kbits an allen Anschlüssen gewährleistet sein. In den kommenden Jahren wollen die Gemeinden im Rahmen von örtlichen Bauarbeiten auch die verbleibenden KVz erschließen um flächendeckend Bandbreiten von 16.000 kbits anbieten zu können. Der Betrieb des Glasfasernetzes wird europaweit ausgeschrieben, diese Ausschreibung soll in kürze erfolgen. Der Spatenstich zum Bau der GF-Trassen fand in der vergangenen Woche statt. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 1,6 Millionen Euro, wobei das Land Baden Württemberg eine Fördersumme von rund 1 Million Euro bereitstellt.
Die Tatsache, dass hier in der Region nur vereinzelt Breitbandanschlüsse verfügbar sind, ist besonders krass, wenn man berücksichtigt, dass wir direkt nordöstlich an das Ballungszentrum Ulm/Neu-Ulm angrenzen wo VDSL 50.000 nahezu flächendeckend und inzwischen sogar FTTH in Neubaugebieten verfügbar ist. TV-Kabel ist im Übrigen in den Verbandsgemeinden ebenfalls nicht vorhanden, da ein Ausbau durch die damalige Bundespost in den 80er bzw. 90er Jahren nicht erfolgt ist.
Über den Fortgang des Projekts werde ich in diesem Thread zukünftig berichten und auch Bilder von den Bauarbeiten einstellen, bis das Projekt abgeschlossen und wir Bürger endlich über vernünftige Breitbandanschlüsse verfügen.