Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon spokesman » 13.01.2010 21:23

Haupti76 hat geschrieben:Die Finanznöte der Gemeinden wäre aber ein weiteres Argument für den UD.

Richtig, derzeit werden in vielen Teilen Deutschlands bis zu 90% der Wirtschaftslichkeitslücken gefördert, 10% bleiben da noch für die Kommunen.
Bei 100.000€ würden da aber noch immer 10.000€ stehen bleiben für viele Gemeinden bleibt Breitband somit in weiter Ferne, zudem muss es die 90% ja nicht immer geben..

Doch oftmals bleiben die Fördertöpfe unberührt, weil viel sich nicht zum Handeln verpflichtet fühlen, auch dank der Meldungen "Telekom will mehr Kommunen ausbauen" dann noch ein paar Zahlen aus dem Vorjahr aufgewärmt und man hat wieder alle Entscheidungsträger im Sack.


Haupti76 hat geschrieben:Was auch weiter in der Luft hängt ist, daß die Spaltung sicherlich verfassungswidrig ist.

und somit arbeitet die Zeit weiterhin für Konzerne wie die DTAG, einen Ausgleich für diese Missstände wird es von keinem geben, wie du schon richtig bemerkt hast kann nur der mit Geld versuchen etwas anzuschieben, dass stellt eine auf Gerechtigkeit basierende Verfassung schon sehr in Frage.

Haupti76 hat geschrieben:Es heißt doch: "Was früher die Schiene war, ist heute das Breitband."

aber leider nicht für alle, Breitband an sich wird heute viel zu oft ohne das benötigte Hintergrundwissen falsch interpretiert,
wie einige Zeitungsberichte zeigen. "Richtfunk und Fernsehfrequenzen wären alternativen zu Glasfaser" wird in vielen lokalen Zeitungen weiter unkommentiert verbreitet, ein Blick in Länder ohne ein derart großes Breitbandversorgungsproblem würde hier sicherlich eine andere Blickweise öffnen.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon essig » 14.01.2010 00:22

Speedo hat geschrieben:Ein Ort mit 100 Hausnummern ergibt ca. 80 evtl.Breitbandnutzer. Wenn jeder 1000€ der Gemeinde Zweckgebunden für Breitband überweist, könnte man diesen Ort erschliessen.
Das dann natürlich immer noch eine monatliche Gründgebühr anfällt, sollte man nicht verschweigen.
Das soll so ja nicht sein. Aber welcher Anbieter Investiert denn, wenn sowas nach 10 Jahren immer noch zigtausend Euro in den roten Zahlen steckt.
Und eine Quersubventionierung der Landbevölkerung aus anderen Bereichen, noch Geld verdienenden, wie T-Mobile ist auch nicht so einfach gestattet.

das ist doch nicht dein ernst oder? manchmal muss man wirklich nachfragen weil man sich nicht sicher ist ob es ernst gemeint oder nur ein scherz/ironie ist.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Speedo » 14.01.2010 18:28

Hallo essig
Meine Rechnung ist ein Denkanstoß. Breitband gehört nicht zur Daseinsfürsorgepflicht einer Gemeinde. Leider.
Wenn künftig bei einigen Gemeinden die Klamm sind nur noch der Eigenanteil von vll 10 000€ an einem perfekten Ausbau fehlt, wo ist das Problem das privat zu finanzieren?
Bei vll 200 möglichen Interessenten, würde bei dem einen oder anderen der Carport oder die Einfahrt der Pool oder das Zweitauto usw. vll etwas kleiner ausfallen. Aber betteln müsste wohl keiner. :roll:
Wobei bei einer Ausbauzeit von 5 Monaten und einer Planungszeit von 3 Monaten wohl bestimmt für dieses Jahr schon alles entschieden ist. Diese Gemeinden wissen bestimmt schon mehr.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon dachscher » 14.01.2010 18:50

Speedo hat geschrieben:Bei vll 200 möglichen Interessenten, würde bei dem einen oder anderen der Carport oder die Einfahrt der Pool oder das Zweitauto usw. vll etwas kleiner ausfallen.

Also ich habe weder Carport, Pool und unser Zweitwagen, kleiner geht da schon fast nicht mehr.
Speedo hat geschrieben:Wenn künftig bei einigen Gemeinden die Klamm sind nur noch der Eigenanteil von vll 10 000€ an einem perfekten Ausbau fehlt, wo ist das Problem das privat zu finanzieren?

Andersherum gefragt, werden wir dann auch an dem Gewinn beteiligt?

Was hälst Du davon, wenn man die Entertain-VDSL-Anschlüsse mal teurer macht, anstatt die Preise zu senken. Oder nicht jedem Kunden, der die Qual der Wahl hat, bis zu 240 € Wechselprämie hinterherzuschmeissen.
Und um es vielleicht noch einmal deutlich zu machen, bei solchen Gedankenspielen stehen dann demnächst die Strom-, Wasser- und Gaslieferanten auf der Matte. :roll:
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon spokesman » 14.01.2010 19:53

dachscher hat geschrieben:Andersherum gefragt, werden wir dann auch an dem Gewinn beteiligt?

Das wäre schon ein guter Vorschlag, scheint aber nicht so gewollt zu sein.

Nach Speedo´s Zeilen würde ein Privater Aktien kaufen und keine Rendite einnehmen,
derzeit werden diese Geschenke nur von Gemeinden, Staat, EU und Co. gemacht..
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Speedo » 14.01.2010 21:47

spokesman hat geschrieben:
dachscher hat geschrieben:Andersherum gefragt, werden wir dann auch an dem Gewinn beteiligt?

Das wäre schon ein guter Vorschlag, scheint aber nicht so gewollt zu sein.

Nach Speedo´s Zeilen würde ein Privater Aktien kaufen und keine Rendite einnehmen,
derzeit werden diese Geschenke nur von Gemeinden, Staat, EU und Co. gemacht..


Welcher Gewinn? Der durch Beteiligungen in aller Welt entsteht. Der durch T-Mobil entsteht? Aus dem Festnetzgeschäft jedenfalls nicht. :roll:
Kann mal jemand Wissendes mal den Preis für einen Stromanschluss für ein Neubauhaus ansagen?
Jeder überbaute KVZ wird von den Energieversorgern als solches behandelt. Mit Zählermiete Grundgebühr usw.
Nur um mal so einige Kosten in den Raum zu stellen.
Dieses Kostenlosanspruchsdenken stört mich dann doch etwas. Und wenn mit Entertainanschlüssen langsam etwas Umsatz generiert wird, dann frage doch mal jeder in seiner Umgebung, ob jeder auch bereit ist, über 50€ im Monat für Breitband abzudrücken. :? Jeder will ja nur maximal 20€ und dann noch mit kostenlosen telefonieren ins Festnetz bezahlen.Weil soviel kostet es ja auch in der "billigen" Großstadt.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon spokesman » 14.01.2010 23:05

Die Frage nach dem überbleibenden Gewinn ist berechtigt, die Manager setzen sich mit ihren eigenen Gehältern schon dafür ein, dass nicht zuviel in den Ausbau gesteckt wird.

Sicher war 2009 nicht das beste Geschäftsjahr für die Telekom, 2010 wird jedoch als deutlich besser eingestuft,
T-Mobil soll mit einer vollständigen 3G Netzabdeckung im US Markt eine Schlüsselrolle spielen so zumindest die Meinung von den Börsianern.

2009 wurde T-Home ausgegliedert und zu T-Mobile angefügt, das soll allein bis zu 600Mio € pro Jahr einbringen und zudem ein Baustein für die Deutschland-Gesellschaft sein. Die 600Mio. sollen sich aus Kostensenkungen (1/3) und Umsatzsteigerungen (2/3) ergeben.
Obermann hat geschrieben:Jetzt ist die richtige Zeit für die Zusammenführung des Mobilfunk- und Festnetzgeschäfts. Zwei gesunde und wettbewerbsfähige Geschäftsbereiche werden gemeinsam noch stärker

Somit wird das Tier noch größer, obwohl er es meiner Meinung nach eh schon seit langem ist - von wem werden Antennenstandorte wohl angebunden, sicher nicht von Arcor..

Naja letztlich wird das Kapital der DTAG weiter wachsen, eine gute Übersicht findet sich auf der DTAG Seite. Angesichts der Dividentenzeichnung und der Gewinnzeichnung (s.66) sind die Mittel für den Ausbau nicht ernst zu nehmen.


Speedo hat geschrieben:Jeder will ja nur maximal 20€

Dann frag mal die Unterversorgten wieviel sie für Telefon, Handy und UMTS/SAT ausgeben ;)
->bei mir sind es Handy+UMTS zwischen 60 und 70€, Problem ist nur das ich daheim kein GSM/GPRS/UMTS Empfang habe und noch zusätzliche Kosten für Kraftstoff anfallen um ins Empfangsgebiet zu kommen. Das sind 16km hin + 16km zurück = 32km (da ich bei der Verwandschaft dort einige Stunden am Tag arbeiten kann, berechne ich hier mal nichts) -> wenn man ordentlich arbeiten will sind das 5 Tag die woch 32km*5d=160km *4w = 640km * 0,30€ = 192€
Handy+UMTS+zusätzlich Fahrtkosten = 252 bis 270€ pro Monat um sich weiter zu bilden, sich gesellschaftlich zu engagieren, soziale Kontakte zu pflegen..
Wenn man jetzt noch die Fahrtkosten zur Arbeit drauf rechnet und und und frag ich mich was mir eine steuerliche Entlastung von ein paar Euro bringen soll..

Du siehst ich übersteige die 20€ um das bis zu 13,5fach, in meinem Ort würden alle für Telefon und Internet 40-50€ als völlig normal ansehen, Preisdumping gibt es eben nur in Ballungsräumen und hat mit dem ländlichen Raum eigentlich kaum was gemeinsam, nur das es der ländliche Raum mit ermöglicht und selbst nicht davon hat.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Hohndorfer » 15.01.2010 12:54

Irgendwo hat schon "Speedo" recht.
Ist ersteinmal die Arbeit getan, der Wettberwerber hat nun für nen Appel und nen Ei vollen Zugriff auf die Technik, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die ländliche Bevölkerung nach den günstigsten Preis sieht.
Ich nehme mich da nicht aus, wir wurden nunmal nach 20 Jahren Imperialistentum darauf abgerichtet immer nach dem billigsten Angebot zu schnorren.
Und wenn wir aber mal ehrlich sind, Preise von Wettbewerbern unter 20€ für Internet und Telefonieflat ( neuerdings schon für 16.95€), kann man normalerweise keinen Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten. Das wäre genauso, wenn wieder die Brötchen 2,5cent kosten würden.
Wie will bei diesen Preisen ein Wettbewerber Kapital zurück legen um am Ausbau teil zu nehmen? Da braucht man nicht mal Hilfschulabschluß um das zu merken, dass das nicht funktionieren kann.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Nenunikat » 15.01.2010 13:17

Hohndorfer hat geschrieben:Irgendwo hat schon "Speedo" recht.
Ist ersteinmal die Arbeit getan, der Wettberwerber hat nun für nen Appel und nen Ei vollen Zugriff auf die Technik, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die ländliche Bevölkerung nach den günstigsten Preis sieht.
...

Nein, er redet ja nicht von den Wettbewerbern, sondern von den Kunden auf dem Lande und unterstellt denen einen "Kostenlosanspruchsdenken".
Die wirklichen Kosten die dort schon jetzt nur für Schmalband usw. zu zahlen sind, vergisst er.
Weiterhin vergisst er, dass das Rumreiten auf dem Preis etwas mit der Art und Weise zu tun hat, wie hier in Deutschland - auch mit Hilfe der Regulierung - versucht wird, einen Breitband-Markt auf die Beine zu stellen.
Dass man als Landbewohner sich nicht vor 20-Euro-Tarifen - wenn angeboten - wehren würde, heißt doch nicht, dass man solche Tarife grundsätzlich fordert.
Dass Kosten von 50 Euro und mehr für viel weniger Leistung als einem VDSL-Anschluss von den betroffenen Kunden auf dem Lande gängig sind, entkräftet auch seinen Vorwurf, "ob jeder auch bereit ist, über 50€ im Monat für Breitband abzudrücken".
... - erleben was verhindert.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon essig » 15.01.2010 14:44

Hohndorfer hat geschrieben:Irgendwo hat schon "Speedo" recht.

dass du speedo recht gibst überrascht genauso wenig wie die tatsache, dass ich Nenunikat, spokesman und dachscher recht gebe. aber genau diese unterschiedlichen meinungen sind wichtig und willkommen. trotzdem und bei allem respekt aber speedos sicht der dinge bleibt meiner meinung nach sehr einseitig. das wird durch zustimmen und wiederholen auch nicht besser.

bleiben wir einfach mal bei speedos vorschlag, jedes breitbandopfer solle auf pool oder zweitwagen verzichten und mit 1000 euro den ausbau finanzieren. um das zustimmende zuerst zu sagen wäre nichts einzuwenden wenn erstens alle anschlussinhaber (also auch bereits breitbandige) diese 1000 euro zahlen müssten und zweitens diese anschlüsse aus glasfaser und open access wären. aber einfach die die gar kein breitband haben erpressen indem man sie vor die wahl stellt weiterhin kein breitband zu bekommen oder 1000 euro abzudrücken kann nicht die lösung sein. was ist denn mit denen die sich das nicht leisten können? oder mit den kindern/jugendlichen wo es sich die eltern nicht leisten wollen? klar dürfte auch sein, dass ohne diese 1000 euro überhaupt kein ausbau mehr stattfinden würde da jedes unternehmen nicht mehr darauf verzichten würde.

die breitbandförderung ist schon zweifelhaft aber hier werden die steuermittel immerhin halbwegs solidarisch beigebracht. bei deinem 1000 euro modell zahlen hingegen nur die betroffenen als dank dafür, dass sie bereits 10 jahre verarscht, hingehalten, ignoriert und diskriminiert wurden und sich mit internet by call, volumenbegrenzungen, fup, sat, dsl light rumärgern mussten. über die meist höheren kosten bei geringerer leistung reden wir erst gar nicht...

wenn politisch und regulatorisch alles so bleibt wie es heute ist dann freue ich mich schon auf die gesichter wenn der ftth ausbau in gang kommt...
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Speedo » 15.01.2010 15:36

Es tut langsam etwas weh wie hier meine Aussagen umgedeutet werden. :roll: Die Telekom hat im Festnetzgeschäft in den letzten Jahren weniger Umsatz gehabt. Ein Gewinn ist nur durch Zukauf entstanden. OTE Griechenland z.b. Von der Bahn sehen wir jetzt in den Medien was sparen am Kerngeschäft bedeutet. Durch Sparen entstand etwas Gewinn.
Den Gedankengang vollende ich jetzt nicht für die Telekom....
Beim Breibandausbau im ländlichen Bereich entstehen hohe Kosten, welche eigentlich nie hereinkommen. Wenn es jetzt eine Förderung zum Ausbau gibt, und nur noch der Eigenanteil der Gemeinde fehlt, wo ist da das Problem, der Gemeinde auszuhelfen? Bei 100 Haushalten vll 200-400€. Das würde ja jeder auch wieder einsparen im laufe der Zeit.
Es war halt nur ein Gedankengang...
Leider halten sich ja Kunden in neuausgebauten Gebieten nicht an ihre Versprechungen, wenns billig geht wird es auch genommen. Also kann sich auch jeder bei den jetzt nicht mehr Breitbandlosen bedanken. ;)
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon bru62 » 15.01.2010 16:20

Speedo hat geschrieben:enn es jetzt eine Förderung zum Ausbau gibt, und nur noch der Eigenanteil der Gemeinde fehlt, wo ist da das Problem, der Gemeinde auszuhelfen? Bei 100 Haushalten vll 200-400€. Das würde ja jeder auch wieder einsparen im laufe der Zeit.
Es war halt nur ein Gedankengang...

Genauso haben wir es bei uns gemacht (machen müssen, weil die Gemeinde nicht bereit war, den vollen Betrag zu zahlen) Es haben sich Leute gefunden, die gespendet haben. Nur so wurde die Kooperation und der Ausbau eines "vergessenen KVz" möglich. Es war für die Leute aber durchaus ein Problem und nur sehr schwer zu ertragen, Kosten zu übernehmen, die andere (auf der anderen Straßenseite wohnende) Leute eben nicht hatten. Ich brauche sicher nicht die Worte wiedergeben, die auf unseren Einwohnerversammlungen gefallen sind. Zufriedene Kunden sehen anders aus. Die Telekom übrigens hält sich wie immer nicht an ihre Versprechungen. Die rechte Hand weiß nicht, was die linke macht. Ich bin gespannt, wann der Ausbau wirklich fertig wird. Das Resultat ist heftiges Zähneknirschen. Das solche Leute dem Konzern schnellstens den Rücken kehren, sollte nicht verwundern. Das hat nichts mit Schnorren nach dem billigsten Preis zu tun. Das ist Resultat erlebter Ungleichbehandlung und des erlebten Gegenteils von Kundenbindung.

Es ist einfach himmelschreiend ungerecht, wenn Infrastruktur (noch dazu, wenn sie heute unzweifelhaft erhebliche Bedeutung für die gesellschaftliche Teilhabe besitzt) einem Teil der Bevölkerung vorenthalten wird. Klar kann man es auch als ungerecht empfinden, wenn ein Unternehmen investiert und dann auf den Kosten sitzen bleibt, während andere die Gewinne einfahren. Gerade deshalb fordern wir ja den Universaldienst. Der hätte nämlich zur Folge, dass die Kosten eines verpflichteten Unternehmens auf alle am Markt tätigen umgelegt werden könnten. Gerade davor fürchten sich die Firmen und bringen deshalb immer wieder ihre Lobbyisten in Stellung. Und die Telekom fürchtet sich davor, weil sie vermutlich in 95 Prozent der Fälle verpflichtet werden würde und Angst hat, auf einem Großteil der Kosten sitzen zu bleiben. Bei der zur Zeit erfolgenden Regulierung sicher keine unbegründete Angst. Und weil das so ist und weil das alle so mitmachen, wird sich wohl auf mittlere Sicht auch nichts ändern. Unsere Rolle ist es, immer wieder auf die Diskrepanzen zwischen den Sonntagsreden und der Wirklichkeit aufmerksam zu machen. Dazu ist demnächst Gelegenheit. Wollte ich nur mal so mit einwerfen. Übrigens werden wir mit Sicherheit auch zu diesem Thema in die Diskussion kommen. Vielleicht will der eine oder andere doch noch kommen?

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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon dachscher » 15.01.2010 16:59

Speedo hat geschrieben:Leider halten sich ja Kunden in neuausgebauten Gebieten nicht an ihre Versprechungen, wenns billig geht wird es auch genommen. Also kann sich auch jeder bei den jetzt nicht mehr Breitbandlosen bedanken. ;)

In einem Punkt gebe ich Dir recht. Die teilweise vorherschende "Geiz ist geil" Mentalität kann ich persönlich auch nicht teilen. Und die geht mir, ehrlich gesagt, tierisch auf die Nerven. Das sind dann die Kunden, die vollen Service für umsonst haben wollen. Ist in der Branche, in der ich arbeite, auch nicht anders. Und meistens sind es Leute, denen es finanziell nicht so schlecht geht. Aber es soll ja auch Leute geben, die auf jeden Cent achten müssen. U.a. lautet ja auch eine Forderung von uns, dass Breitband auch bezahlbar sein muss. Und da finde ich das vollkommen ok. Gesellschaftliche Teilhabe darf nicht vom Einkommen abhängig sein.

Bitte erzähle nichts von Versprechungen. Ich will Dir nichts sagen, was die Telekom uns schon versprochen hat, was sich dann letztendlich nur als "Ente" entpuppt hat. Das man damit immer mehr unzufriedene Kunden hat, muss ich nicht erwähnen. Das guter Service mehr Geld kostet, ist klar, den konnte ich aber bei der Telekom selbst bisher nicht feststellen. Weder was die Schaltung meines ISDN-Anschlusses vor ein paar Jahren, die damit verbundenen Probleme noch die Schaltung meines DSL-Anschlusses im vorletzten Jahr betraf. Es ging alles in die Hose. Ist sicherlich nicht der Regelfall.

Wenn man schon die Leute zur Kasse bitten will, dann aber bitte auch alle. Und nicht dies abhängig von ihrem Wohnort und ihrer Versorgung machen.

PS: Ich bin übrigens immer noch Kunde der Telekom. ;)
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Haupti76 » 15.01.2010 18:06

ich kann mich manchen meinungen nur anschließen. mir geht nicht um geiz ist geil, sondern um eine halbwegs vernüftige bb-anbindung.
das preis/leistungsverhältnis von isdn ist unter aller sau. für die durchschnittlichen 50 euro im monat würde ich mich riesig über einen
2 mbit/s anschluß freuen. aber auch da müßte man sich mal das gefälle von stadt und land vor augen halten.
ja, ich wäre bereit mehr für meinen anschluß zu zahlen. (aber immernoch bezahlbar) jedem dürfte einleuchten, daß der ausbau aufm land teurer ist.
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Re: Telekom will mehr Kommunen ausbauen

Beitragvon Hohndorfer » 15.01.2010 18:51

bru62 hat geschrieben:
Gerade davor fürchten sich die Firmen und bringen deshalb immer wieder ihre Lobbyisten in Stellung. Und die Telekom fürchtet sich davor, weil sie vermutlich in 95 Prozent der Fälle verpflichtet werden würde und Angst hat, auf einem Großteil der Kosten sitzen zu bleiben. Bei der zur Zeit erfolgenden Regulierung sicher keine unbegründete Angst. Und weil das so ist und weil das alle so mitmachen, wird sich wohl auf mittlere Sicht auch nichts ändern. Unsere Rolle ist es, immer wieder auf die Diskrepanzen zwischen den Sonntagsreden und der Wirklichkeit aufmerksam zu machen. Dazu ist demnächst Gelegenheit. Wollte ich nur mal so mit einwerfen. Übrigens werden wir mit Sicherheit auch zu diesem Thema in die Diskussion kommen. Vielleicht will der eine oder andere doch noch kommen?

Gruß



Das kann ich nur zu tiefts bekräftigen.
Mir ging es nur darum, deutlich zu machen, dass wenn alle Welt von den gelobten Wettbewerb spricht und diesen so verehrt, haben aber die meisten wahrscheinlich vergessen, dass gerade diese Pappnasen die billigsten Angebote haben.
Und ist das fair gegenüber den ländlichen Schmalbandlern? Genau denen haben wir zur Hälfte die Anschlüsse finanziert und nicht nur der Telekom allein.
Hier sollte man alle im Boot sitzenden einen Riegel vorschieben. Man könnte natürlich auch die BNA dafür verantwortlich machen, welche erst die Appel und nen Ei Angebote möglich macht, dann heißt es aber wieder, dass die Telekom gebremst werden müsse.
Also wie man es dreht und wendet, ein klare Position gibt es so wie es jetzt läuft einfach nicht.
Das bedeutet aber auch, dass wenn es so beleibt kein einziger Wettbewerber nur einen Meter Kabel verlegt.
Auch ich sehe eine riesige Unverschämtheit bei den Preisen für ISDN geplagte, das wäre z.b. auch mal ein Vorschlag für die Regierung gewesen hier etwas Druck zu machen. Ist aber denen völlig egal, weil das ja auch deren "verdientes" Geld mit ist.
Viele Grüße vom Hohndorfer!

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