72720 Reutlingen (Allgemein)

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Beitragvon Alb-Maulwurf » 28.04.2009 19:02

Wie kürzlich im Reutlinger Generalanzeiger zu lesen war, sind auch die Vororte Ohmenhausen, Bronnweiler und Reicheneck nicht ausreichend angebunden. Reicheneck hat in letzter Zeit bereits mehrmals in der Lokalpresse Schlagzeilen gemacht, da sie die Sache (zumindest ansatzweise) selbst in die Hand genommen haben und mittlerweile (laut Generalanzeiger) 140 Haushalten mit einem privat finanzierten Netz den zugang zum Breitbandinternet geschaffen haben.
Wie gewöhnlich klagt man (zu Recht) über die Provider (hier KabelBW und die Telekom), die dank Wirtschaftlichkeitslücke nicht ausbauen.
Es gibt allerdings auch "radikalere" Ansichten:
GEA hat geschrieben:Für die Grünen-Politikerin Heide Schnitzer war klar: »So isch's halt, wenn man alles privatisiert.« Anders ausgedrückt: Läge die Telekommunikation noch in der Hand des Staates, gäbe es die Misere im Datenleitungsnetz wohl nicht - und alle Reutlinger hätten längst einen schnellen Internetanschluss.


Für Ohmenhausen liegt mittlerweile ein Angebot der Telekom vor, nachdem eine Lücke von 102.000€ geschlossen werden muss.
Der Bürgermeister der drei Reutlinger Vororte "nimmt die Sache nun selbst in die Hand". Allerdings wälzt er einen Teil der Verantwortung gleich auf die Stadt ab, bzw sogar auf den Bund.

Man will nun im Reutinger Rathaus eine Stelle einrichten, die sich um die Angelegenheit kümmert und sich mit der Problematik befasst.

Der ganze Artikel hier

Meine eigene Meinung: Ich verstehe vor allem im Fall Ohmenhausen weder die Telekom noch den Bürgermeister. Ohmenhausen ist in jedem Teil den ich kenne mit DSL versorgt. Wäre nun interessant zu wissen, wo's hakt und was gemacht werden müsste. Wenn ich den Aufwand bei uns vor Ort ansehe erscheinen mir die 102.000€ ein wenig hoch gegriffen.

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Der Bürgermeister scheint die Problematik immerhin verstanden zu haben.
Und trotzdem scheint man ziemlich träge zu sein und sich der Aufgabe nicht stellen zu wollen.
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Re: 72720 Reutlingen (Allgemein)

Beitragvon Alb-Maulwurf » 20.05.2009 08:35

Am Montagabend war in Sonnenbühl (Genkingen) eine Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Ernst Reinhard Beck (Wahlkreis Reutlingen). Ich habe das Thema Breitband angesprochen, die Digitale Dividende erwähnt und noch so einige Dinge. Er war (natürlich) total überfordert - was er allerdings auch zugab. Er ist sich sicher, dass wahrscheinlich der größte Teil der Bundestagsabgeordneten von der Problematik Breitband nur eine klitzekleine Ahnung hat. Vom Thema Universaldienst hält er nicht viel. Auch er meint, dass der Wettbewerb die Sache richten wird. Ich hätte gerne noch länger mit ihm geredet, aber der Abend war nicht lange genug und Afghanistan hat gewartet.

Er hat mir zugestimmt, dass die Informationslage um die Sache mit Breitband (Fördermöglichkeiten, Technik, Prognosen, Brisanz, Problematik, ...) nicht gut genug ist. Die Kommunen bekommen "Unterstützung" durch Fördermittel, sind aber mit der Umsetzung und dem Antrag überfordert (wenn sie die Problematik überhaupt erkennen). Er selbst hat (mir ist leider entfallen wo - aber auf jeden fall bei einem der Ministerien/Präsidien) Informationen zur Breitbandlage in seinem wahlkreis angefordert.

Ein interessanter Abend - ohne Neues zum Thema Breitband.
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Re: 72720 Reutlingen (Allgemein)

Beitragvon spokesman » 08.12.2010 21:14

Schenkt man dem Reutlinger General-Anzeiger Glauben, so stellt sich in den Reutlinger Stadtteilen Bronnweiler, Reicheneck und Ohmenhausen eine Verbesserung bei der Breitbandverfügbarkeit ein. Hauptamtsleiter Hartmut Queisser nahm in einem Interview mit dem Anzeiger Bezug auf den Ausbau und versuchte verschiedene Gerüchte aus den letzten Monaten ins Reihne zu bringen.

Punkt eins war hierbei der fälschich geglaube Vertrag mit MVOX, dieser sei nie unterschrieben worden, da es im besagten Fall Probleme mit der Förderfähigkeit des Ortes Achalmstadt kam. Laut Queisser müssen min. 50 private Haushalte oder 5 Unternehmen ihren Bedarf in einem Ort gemeldet haben.

Der Anbieter Neckar-Com greift den vorhandenen Bedarf in den Stadtteilen Bronnweiler, Reicheneck und Ohmenhausen auf und gibt nun an bis zu 32Mbit/s den Bürgern zu Verfügung zu stellen. Zeit wird es für die Einwohner, eigentlich sollten sie schon ab Mitte 2009 schnell surfen, jedoch tat sich nichts und erschwerdend kam eine schlechte Informationspolitik der Verwaltung - das Feuer in der Gerüchteküche war somit entfacht. Grund hierfür ist laut Hauptamsleiter Queisser der Bieterschutz, welcher der Verwaltung einen Maulkorb verpasste.

Die nötigen Investitionsmittel belaufen sich bei diesem Projekt auf 90 000 Euro, hiervon trägt das Land 35 600 Euro, den Rest muss die Kommune selbst finanzieren. Die Anschlussgebühr soll für die Kunden bei 99€ liegen, im Monaten werden dann 35€ fällig, weiter Informationen zu Tarifen und Preisen gibt es hierzu auf einer Informaitonsveranstaltung, welche im Februar 2011 von der Firma Neckar-Com und der Verwaltung durchgeführt wird.
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