Alb-Maulwurf hat geschrieben:Allerdings geht es dabei nur um die Rechte des Internetnutzers - nichts weiter.
die diskussionen der letzten wochen rund um die themen datenschutz/zensur/internetüberwachung sorgen vermutlich dafür, dass sich das mediale interesse nun auch nur auf diese themen konzentriert. die geplante eingliederung von breitband zu den universellen diensten ist aber mit sicherheit nicht so unbedeutend, als dass ihn alle größeren medien ignorieren könnten. da schreibt wohl doch jeder vom anderen ab

so oder so ist es für uns ein riesen erfolg. wir haben beigetragen das thema in den bundestag zu bringen und nun auch in das europäische parlament und dort sogar mit einem für uns positiven abstimmungsergebnis. natürlich hat dies für den einzelnen noch keine praktische auswirkung aber es ist ein weiterer notwendiger schritt auf unserem gemeinsamen weg. die richtung stimmt jedenfalls.
jeder der immer noch glaubt man könnte das breitbandproblem allein durch information, aufklärung, studien, bedarfsatlanten, subventionen oder dem markt lösen, sollte tief durchatmen und seine position überdenken. märkte und entsprechender wettbewerb funktioniert gut bei sachgütern und dienstleistungen aber in fragen der daseinsvorsorge reicht der markt nicht aus. würde man verkehrs- und beförderungswesen, gas-, wasser-, und elektrizitätsversorgung, müllabfuhr, abwasserbeseitigung, bildungs- und kultureinrichtungen, kindergärten, krankenhäuser, friedhöfe, bäder allein der marktwirtschaft und dem wettbewerb überlassen dann würde uns dies zurück ins mittelalter werfen. das sind errungenschaften die gerade stück für stück aufgegeben werden und dem muss man entgegenwirken.
und warum muss man mit steuermitteln einen 65 milliarden markt unterstützen? ist genauso absurd aber passt gut in den regierungsauftrag gewinne zu privatisieren und verluste/risiken auf die steuerzahler umzulegen (siehe IKB).
zuletzt der lösungsansatz über die bedarfsermittlungen: was soll sich dadurch ändern? das dann dort ausgebaut wird wo der bedarf/nachfrage am größten ist? super aber das haben wir doch schon seit acht jahren. gemeinde A mit 100 haushalten hat überhaupt kein breitband und ungünstige voraussetzungen für eine erschließung und meldet badarf an. gemeinde B hat 100 haushalte und kein breitband aber günstige voraussetzungen für eine erschließung und meldet bedarf an. gemeinde C hat 1000 haushalte und bereits dsl 384 oder umts und günstige voraussetzungen für eine erschließung mit 1 mbit breitband und meldet bedarf an. was wird passieren? auch oder besser vor allem kleinere alternativanbieter müssen ganz genau schauen wo sich eine investition lohnt und da werden viele der bis heute unberücksichtigten gemeinden weiterhin unberücksichtigt bleiben. selbst der "hoffnungsträger" wimax hat die meisten kunden in ballungsgebieten und nicht in zuvor unversorgten gemeinden und das obwohl er genau dafür gedacht war und indirekt zur versorgung des ländlichen raums verpflichtet ist.