Anfrage Bundestagsabgeordnete

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Anfrage Bundestagsabgeordnete

Beitragvon essig » 17.08.2007 01:53

der mitarbeiter einer bundestagsabgeordneten bittet um unsere mithilfe. es geht um eine recherche zur breitbandversorgung in deutschland und diesbezüglich folgende offene fragen.

1. Im Bericht zum Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie werden verschiedene Zahlen gennant, z.B. eine Gesamtverfügbarkeit von 97,2 % Breitbandinternet in Deutschland. Wisst ihr, ob diese Zahlen stimmen, gibt es eine alternative Studie über die Verfügbarkeit von Breitband in Deutschland?

2. Leider ist es mir noch nicht gelungen, aus dem Breitbandatlas konkrete Rückschlüsse auf Bundesländer und Landkreise zu ziehen. Kennst du/ihr da nähere Daten?

3. Wie ich erfahren habe, soll es Kommunen geben, die an DSL angeschlossen sind, in denen aber nicht alle Haushalte die Möglichkeit haben, DSL zu erhalten. Wird das durch die verlegten Telefonkabeln (Länge, Dicke..), oder durch anderen Faktoren bestimmt?

4. Und kannst du mir noch weitere gute Quellen empfehlen, die genauere Schlüsse zulassen?

hätte jemand zeit, lust und die nötige kompetenz den kontakt nebst anfrage zu übernehmen? die beantwortung können wir ja hier gemeinsam bis sonntag ausarbeiten. würde mich freuen wenn sich jemand findet der sich der sache annehmen könnte ;)
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Beitragvon Viro » 17.08.2007 09:48

Ich bin ja sonst nicht so aber welcher Partei gehört er an?
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Beitragvon essig » 17.08.2007 10:56

er der mitarbeiter weiß ich nicht aber sie die bundestagsabgeordnete ist von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ;)
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Beitragvon FlappyTM » 17.08.2007 12:02

WOW. Ist zwar nicht gerade meine Lieblingspartei, aber ich finde es doch schon sehr lobenswert (und klug ;-)) uns zu fragen. Sollte unbedingt und kompetent beantwortet werden.

Leider bin ich ab gleich in Urlaub 8) 8) 8) und stehe somit leider nicht zur verfügung. Sorry. Aber Ihr habt meine moralische Unterstützung. :lol:
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Re: Anfrage Bundestagsabgeordnete

Beitragvon governet » 17.08.2007 12:40

essig hat geschrieben:1. Im Bericht zum Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie werden verschiedene Zahlen gennant, z.B. eine Gesamtverfügbarkeit von 97,2 % Breitbandinternet in Deutschland. Wisst ihr, ob diese Zahlen stimmen, gibt es eine alternative Studie über die Verfügbarkeit von Breitband in Deutschland?

Also ich kenne keine Alternative Studie. Es gab mal eine Analyse vom März 2006, durch den Geschäftsführer des ECO-Verbandes, Harald A. Summa, über die DSL-Verfügbarkeit:

"Die öffentlich propagierte 90 Prozent DSL-Verfügbarkeit entspricht in Wirklichkeit weniger als 75 Prozent der Haushalte. Weite Teile Deutschlands vor allem in ländlichen Regionen sind überhaupt nicht versorgt"
Quelle
Wie es mit den anderen Technologien aussieht ist schwer zu sagen.

essig hat geschrieben:2. Leider ist es mir noch nicht gelungen, aus dem Breitbandatlas konkrete Rückschlüsse auf Bundesländer und Landkreise zu ziehen. Kennst du/ihr da nähere Daten?

Hier meint er sicherlich, die Verfügbarkeit für den jeweiligen Landkreis bzw. Bundesland? Soweit ich weiß, gibts da keine genauen Angaben.
Bei DSL bietet der Breitbandatlas jedoch Karten für die jeweiligen Bundesländer an.

essig hat geschrieben:3. Wie ich erfahren habe, soll es Kommunen geben, die an DSL angeschlossen sind, in denen aber nicht alle Haushalte die Möglichkeit haben, DSL zu erhalten. Wird das durch die verlegten Telefonkabeln (Länge, Dicke..), oder durch anderen Faktoren bestimmt?

Glasfaser, Ports voll, Verletzte Trennungsbedingungen.

DSL over ISDN statt POTS (was auch die Wettbewerber betrifft) und damit keine Möglichkeit die für ISDN freigehaltenen Frequenzen zu nutzen z. B. für Reach Extend-A-DSL2 (Also erweiterte Reichweite)

Oder auf http://de.wikipedia.org/wiki/Digital_Su ... BCgbarkeit verweisen.

essig hat geschrieben:4. Und kannst du mir noch weitere gute Quellen empfehlen, die genauere Schlüsse zulassen?

Verfügbarkeitsstatistiken ;-) Vielleicht auch noch das ArcOrakel?
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Beitragvon essig » 17.08.2007 14:36

das ist doch schonmal ein guter anfang. würdest du die beantwortung der anfrage koordinieren und übernehmen wollen? wenn ja dann leite ich dir die mail weiter und alles was wir bis montag zusammentragen kannst du dann der guten frau schicken ;)

hat sonst noch jemand vorschläge/anregungen was in die antwort gehört?
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Beitragvon governet » 17.08.2007 14:38

essig hat geschrieben:das ist doch schonmal ein guter anfang. würdest du die beantwortung der anfrage koordinieren und übernehmen wollen? wenn ja dann leite ich dir die mail weiter und alles was wir bis montag zusammentragen kannst du dann der guten frau schicken ;)

Von mir aus, bin aber über WE nicht hier.
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Beitragvon essig » 17.08.2007 14:46

Von mir aus, bin aber über WE nicht hier.

hast du dort wo du bist ein wenig zeit und internet? wäre schon gut wenn wir die antwort sonntag oder montag morgen verschicken können. wenn nicht findet sich ja vielleicht auch mal jemand anderes der zeit und lust hat sich der sache anzunehmen ;)
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Beitragvon governet » 17.08.2007 14:51

essig hat geschrieben:hast du dort wo du bist ein wenig zeit und internet?
Nein hab dort kein Internet zur Verfügung.
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Beitragvon fruli » 17.08.2007 16:42

Hi,

bzgl. konkreter Online-Nutzung wäre eventuell auch der http://www.nonliner-atlas.de interessant als zusätzliche Info.

Dort, wo die Breitbandnutzung im Verhältnis zur kombinierten Schmalband-+Breitband-Online-Nutzung deutlich geringer ist, dürfte es regional auch an der Breitband-Verfügbarkeit hapern.

So long.
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Beitragvon essig » 18.08.2007 13:25

fruli könntest du vielleicht, aufbauend auf governets ansatz, die vier fragen bis sonntag abend/montag morgen beantworten? wenn ja würde ich dir gern die mail weiterleiten. wenn nicht findet sich hoffentlich noch jemand, damit wir die anfrage vom 16.08. möglichst zeitnah beantworten können.
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Re: Anfrage Bundestagsabgeordnete

Beitragvon catbert » 19.08.2007 09:00

governet hat geschrieben:
essig hat geschrieben:1. Im Bericht zum Breitbandatlas des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie werden verschiedene Zahlen gennant, z.B. eine Gesamtverfügbarkeit von 97,2 % Breitbandinternet in Deutschland. Wisst ihr, ob diese Zahlen stimmen, gibt es eine alternative Studie über die Verfügbarkeit von Breitband in Deutschland?

Also ich kenne keine Alternative Studie. Es gab mal eine Analyse vom März 2006, durch den Geschäftsführer des ECO-Verbandes, Harald A. Summa, über die DSL-Verfügbarkeit:

"Die öffentlich propagierte 90 Prozent DSL-Verfügbarkeit entspricht in Wirklichkeit weniger als 75 Prozent der Haushalte. Weite Teile Deutschlands vor allem in ländlichen Regionen sind überhaupt nicht versorgt"
Quelle
Wie es mit den anderen Technologien aussieht ist schwer zu sagen.


Bei der europäischen Kommission werden auch viele Daten gesammelt. Es gibt da immer den "EU Broadband Penetration Report". Ich weiß im Moment keine konkrete Onlinequelle, aber hier könnte man anfangen.
Es ist sicher auch hilfreich, in diesem Umfeld nach Informationen zu suchen. Da geht es um den NGA (Next Generation Access). Ist nicht ganz genau das Thema, aber da wurde vieles untersucht, was hier weiterhelfen kann oder zumindest das Verständnis verbessert. Ein Bundestagsabgeordneter sollte über sein Europabüro an die Infos kommen.
Grundsätzlich frage ich mich, warum ein Bundestagsabgeordneter sich nicht mit dem BMWi in Verbindung setzt. Die haben die Rohdaten schließlich gesammelt und müssen wissen, wie zuverlässig/aussagekräftig sie sind.
Interessant ist sicherlich, wie Broadband definiert wurde (bzw. nicht definiert wurde) und wie man Satellit, xDSL usw. miteinander verglichen hat.

governet hat geschrieben:
essig hat geschrieben:2. Leider ist es mir noch nicht gelungen, aus dem Breitbandatlas konkrete Rückschlüsse auf Bundesländer und Landkreise zu ziehen. Kennst du/ihr da nähere Daten?

Hier meint er sicherlich, die Verfügbarkeit für den jeweiligen Landkreis bzw. Bundesland? Soweit ich weiß, gibts da keine genauen Angaben.
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Da wüsste ich auch nichts. Kommt wohl auf die Rohdaten an. Wie wäre es mit dem Verbrauchertelefon der BNetzA? Auch wenn die nichts unternehmen, so müssten zumindest Beschwerden von Bürgern protokolliert sein und vielleicht Rückschlüsse zulassen.

governet hat geschrieben:
essig hat geschrieben:3. Wie ich erfahren habe, soll es Kommunen geben, die an DSL angeschlossen sind, in denen aber nicht alle Haushalte die Möglichkeit haben, DSL zu erhalten. Wird das durch die verlegten Telefonkabeln (Länge, Dicke..), oder durch anderen Faktoren bestimmt?

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Und darauf hinweisen, dass alle Gründe zusammen Auswirkungen (Art des Kabels, Entfernung, Ports usw.) Es gibt keine einzig gültige Erklärung. Man müsste sich in die verschiedenen Technologien einarbeiten. Ein Bundestagsabgeordneter könnte sich an die BNetzA wenden. Da erhält er ohne Probleme eine Übersicht mit technischen Erläuterungen.

governet hat geschrieben:
essig hat geschrieben:4. Und kannst du mir noch weitere gute Quellen empfehlen, die genauere Schlüsse zulassen?

Verfügbarkeitsstatistiken ;-) Vielleicht auch noch das ArcOrakel?


Vielleicht mal an den Bundesverband der Verbraucherzentralen wenden?
Oder Breko?


Ich könnte bei der Zusammenstellung helfen. Weiß nicht, wie ich heute Zeit habe, aber morgen früh bestimmt.

Gruß

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Beitragvon fruli » 19.08.2007 10:57

Hi,

prinzipiell würde ich die Sache machen, nur fahr ich heute mittag für eine paar Tage weg und hab da nur eingeschränkten Internetzugriff.

Einen Aspekt sollte man im übrigen noch erwähnen:

die Telekom setzt bekanntlich auf T-DSL-Ultralight 384/64 als "Allheilmittel" zur Ausweitung der Versorgung in ländlichen Gebieten. (Reichweitensteigerung seit 2002 von 46,5db auf heute 55db (ca. 1km Leitungslänge), bald eventuell 60db -> (1,5km Leitungslänge), während andere Änderungen des Dämpfungsregimes bei unteren Bandbreiten bisher ausblieben.

Hierzu ist zu bemerken, dass ein solcher Zugang mit einem eindeutig gemäss sämtlichen Definitionen als schmalbandig einzustufenden Rückkanal eigentlich gar nicht als funktionaler Breitbandzugang gewertet werden dürfte. Da der Rückkanal im dämpfungsschwachen unteren Frequenzbereich abgewickelt wird besteht für diesen schmalbandigen, in der heutigen Zeit völlig überholten Rückkanal technisch keinerlei Begründung. Mittels RA-Schaltung zum Vollprodukt (1MBit) dürften zudem wohl fast alle Telekom-Ultralight-Kunden volle 1MBit erhalten können.

So long.
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Beitragvon Alexander Fecke » 20.08.2007 13:19

Hallo,

Um euch das Absenden der Nachricht, verbunden mit terminlichem Stress zu erleichtern, habe ich mich einfach mal hier eingelesen und angemeldet.

Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt und so vieles schon zusammengetragen habt, da lässt sich bestimmt etwas draus machen. Ich werde die Tage noch etwas recherchieren, unter Anderem auch beim BMWI, wo die zuständige Mitarbeiterin die letzte Woche noch in den Ferien war.

Also, herzlichen Dank erstmal,

mit freundlichen Grüßen,
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Beitragvon essig » 20.08.2007 20:39

Alexander Fecke hat geschrieben:Um euch das Absenden der Nachricht, verbunden mit terminlichem Stress zu erleichtern, habe ich mich einfach mal hier eingelesen und angemeldet.

eine seltenes aber durchaus sinnvolles und entgegenkommendes vorgehen. vielen dank ;)

und auch nochmal danke an governet, catbert und fruli für die beantwortung ;)
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