Nehmt den Bürgermeister in seine Pflicht

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Nehmt den Bürgermeister in seine Pflicht

Beitragvon P24 » 05.04.2006 09:38

Hallo Leidgenossen,

ich habe mich per Brief an den Bürgermeister unseres Ortes gewandt, und mich offiziell über sein nachlässiges Handel in Bezug auf Kommunikationsmöglichkeiten via DSL beschwert.
Ein Bürgermeister steht in der Pflicht, die Bedürfnisse seiner Mitbürger so gut es geht zu befriedigen, und diese zu Unterstützen.

Ein Bürgermeister MUSS sich um solche Probleme kümmern, ob er will oder nicht.
Je mehr Leute eines Ortes den Bürgermeister mit solchen Forderungen bombadieren, um so eher wird er entnervt aktiv werden.

Droht auch mit Presse und bei Firmeninhabern, mit Briefen an die IHK bezüglich Benachteiligung in eurem Ort.

Glaubt mir, nichts mag ein Bürgermeister weniger, als negative Berichterstattung, seine Person betreffend.
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Beitragvon DiveMaster » 05.04.2006 14:40

Moin P24,

kann Dir nur Zustimmen. Um dem ganzen noch ein wenig mehr "brisanz" zu geben, kann ich Dir nur raten, schalte die Gewerbetreibenden Deines Ortes ein.

Auch DIE sollen sich dort Beschweren ... glaub mir, wirkt Wunder ;)
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Beitragvon sschaper » 06.04.2006 08:54

Hallo,

ich lese hier immer "in die Pflicht nehmen", "bombardieren" und "drohen". Ich halte das nicht für zweckmäßig.

Natürlich ist es sinnvoll, einen gewissen Druck auszuüben, aber einen Bürgermeister zu bedrohen und zu erpressen ist der falsche Weg. Es bringt nichts, wenn der BM zunächst unter dem Druck entnervt aufgibt, sich dann öffentlichkeitswirksam "für DSL" einsetzt und einen 08/15 Schreiben an die Telekom schickt, nur damit er seine Ruhe hat. Wenn dann (wie zu erwarten) nichts passiert, hat er seine Schuldigkeit getan, und Ihr seid keinen Schritt weiter. Das nächste mal wird er sagen "das haben wir schon probiert, das bringt nichts", und dann müßt Ihr mit dem zehnfachen Druck ankommen, damit er sich noch mal für Euch (bzw. wegen Euch) krumm macht. Gerne macht er das ganz bestimmt nicht.

Ich würde versuchen, das auf friedlichem, kooperativem Wege zu erreichen. Damit kommt man weiter, als man denkt. Die meisten von Euch wohnen doch in kleinen Gemeinden. Sucht Euch ein paar Mitstreiter (vielleicht kann man auch die Kontakte eines ortsansässigen Unternehmers zur Gemeinde nutzen) und geht persönlich zum BM, nicht per Brief, das ist zu unpersönlich. Zeigt ihm die Problematik auf (und nein, er interessiert sich nicht dafür, daß Ihr kein P2P machen könnt ;) ), die Lösungsmöglichkeiten und vor allem auch die Vorteile für ihn, sich für Breitband einzusetzen.

Breitband ist inzwischen ein klarer Standortfaktor, d.h. er wertet mit Breitband seine Gemeinde-Attraktivität für Privatleute, aber insbesondere für kleine und mittlere Gewerbetreibende auf. Auch finanziell kann das etwas bringen: Bei uns hat der Netzausbau auch für neue bzw. gesicherte Arbeitsplätze in der Gemeinde gesorgt, da die Elektriker seit Monaten durch die Straßen fahren und bei den Leuten Kabel Internet installieren => Steuereinnahmen! Bei uns war es zusätzlich so, daß wir einen Teil der Provisionsseinnahmen gespendet haben, und der Kabelnetzbetreiber die Spende noch einmal draufgelegt hat, so daß die Gemeinde auch direkt etwas davon hatte.

Und wie jeder Politiker wird er auf positive Publicity aus sein. Was gibt es besseres, als einen modernen, innovativen Bürgermeister, der im Rahmen einer kleinen Feierstunde das neue Netz vor geladener Presse offiziell in Betrieb nimmt?

Nur wenn der BM einen Vorteil für seine Gemeinde (und damit nicht zuletzt für seinen Karriere) erzielen kann, wird er Euch wirklich unterstützen. Und wenn Bürgerinitiative, Unternehmen und Gemeinde zusammenarbeiten, kann man eine Menge erreichen. Und wenn die Telekom nicht will, findet sich mit so viel Unterstützung auch garantiert ein anderer Anbieter. Wie das genau bei uns gelaufen ist, kann man auf unserer Website nachlesen. Dort finden sich auch die Folien, die ich damals bei unserem Termin beim BM mitgenommen habe, als Anregung.

Viele Grüße,

Sebastian
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Beitragvon kobow » 09.06.2006 15:42

Hallo,
ich wohne in einem Kaff, mit fast 100 Einwohnern (!)
DSL geht hier nicht, noch nichtmal ein Wechsel z.B. zu arcor ist möglich.
Es gab einige Bemühungen, mvox, Flyerverteilung, in der Allgemeinen Zeitung Berichte etc.
Jetzt kommt der Hammer.
Ich erfahre gestern, daß unsere Bürgermeisterin selbst DSL hat, und auch ein paar andere um Sie herum.
Ich verstehe das ganze vor allem technisch nicht:
Der Ort hat im Prinzip nur 2 Straßen; eine geht quer durch den Ort, die andere zweigt ab.
Am Ende dieser Abweigung gibt es an ein paar Häusern DSL.
Weiterhin ist es irgendwie komisch, daß die Bürgermeisterin sich gar nicht meldet....
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Beitragvon governet » 09.06.2006 16:05

kobow hat geschrieben:Ich verstehe das ganze vor allem technisch nicht:
Der Ort hat im Prinzip nur 2 Straßen; eine geht quer durch den Ort, die andere zweigt ab.
Am Ende dieser Abweigung gibt es an ein paar Häusern DSL.
Weiterhin ist es irgendwie komisch, daß die Bürgermeisterin sich gar nicht meldet....


Dann wird sie vielleicht DSL light haben. Hast du ihre Telefonnummer, dann prüfe doch das mal mit dem DSL-Check der T-Com. Vielleicht habt ihr ja Glück und bekommt nach der Dämpfungserhöhung auch DSL.

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Beitragvon kobow » 09.06.2006 23:03

Hallo,
also laut Telekom ist sogar T-DSL 6000 verfügbar.
Niedrigster Tarif: T-DSL 1000.
Meine Dämpfung beträgt 76,15 dB.
Da das ja weit über dem was möglich ist liegt, frage ich mich, wie es sein kann, das die Strecke von dort wo T-DSL 1000 verfügbar ist bis zu mir - c.a.500-800 Meter so eine drastische verschlechterung der Leitung vorhanden ist.
Haben die da einfach schlechte Kabel genommen, oder wird dieser Teil des Ortes von einer anderen Stelle angeschlossen?
Ich glaube das eigentlich nicht, da egal in welche Richtung man geht, immer mindestends 3-6 Kilometer die letzte Meile darstellen.
Ausser einem Ort, der aber wiederum viel viel näher zu meinem Haus liegt: 1 km. Wenn ich jetzt DSL hätte von dort und die anderen nicht, würde ich es eher verstehen. Aber so?
:?: :?:
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Beitragvon underdog » 10.06.2006 11:24

tja, ich hab meinen bürgermeister auch genervt. nach meiner 5 mail bekam ich dann auch mal ne antwort.

"dafür ist einzig und alleine die t-com zuständig. da kann ich nichts dran ändern"

soviel dazu, das die nasen für unsere belange zuständig sind :(

ps, er hat natürlich auch dsl :!:
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lieber 1000 qualen leiden, als kampflos aufzugeben
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Beitragvon kobow » 10.06.2006 14:46

...vielleicht sollte ich für den Fall mal alle gehandicapten Leute zusammentrommeln, da ist jede Person gleich 1% (100 Einwohner)
Dann ist ganz schnell aus mit Bürgemeister.. :?:
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Bürgermeister ganz einfach

Beitragvon jrnussdorf » 07.08.2006 20:40

Hallo
Am Anfang unserer Tätigkeit sind wir mal zum Bürgermeister gegangen, um die Lae und Stimmung des Bürgermeisters zu Checken.
Recht schnell war dem Bürgermeister klar, dass wir am Ort schnellstmöglich eine Breitbandige Anschlußmöglcihkeit für Internett benötigen.
Der Rest war dann Arbeitsteilung:
Bürgermeister jagt der T-COM hinterher, wir haben uns um Alternativanbieter gekümmert.
Als dann die karten auf dem Tisch lagen, haben wir uns gemeinsam mit dem Bürgermeister entschieden, die T-COM zu forcieren.
Wir haben dan den Bürgermeister unterstützt, öfters mal vorgesprochen (wenn eine Erwartete Erfolgsmeldung ausgeblieben ist).
Mit Vertretern des Gemeinderats haben wir dann auch noch Kontakt aufgenommen und Anwesenheit in den Gemeinderatssitzungen gezeigt.
In seiner Letzen Sitzung hat dann der Gemeindrat die Bedingugen der T-COM aktzeptiert...

Gruß Jochen
:lol:
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Beitragvon kobow » 07.08.2006 20:53

hat dann der Gemeindrat die Bedingugen der T-COM aktzeptiert...


die da wären??
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Die Bedingungen

Beitragvon jrnussdorf » 07.08.2006 21:18

Hallo

Damit die T-COM T-DSL wirtschaftlich anbieten kann, müssen mind. 240 Anschlü+sse geschaltet werden. :shock:
Der Zählzeitpunkt ist ein Halbes Jahr nach Freigabe von T-DSL. :roll:
Für jeden Fehldenen Anschluß Zahlt die Gemeinde 384 Euro an die T-COM. :x

eigentlich ganz einfach....

Gruß Jochen 8)
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Beitragvon kobow » 07.08.2006 21:31

danke....
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Beitragvon kobow » 27.12.2006 10:14

ähm, pro Monat. Habe ich doch richtig verstanden?
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Beitragvon lionheart25 » 27.12.2006 11:55

Also das Problem kenn ich von meinem Ort auch, fast die ganze Gemeinde hat Zugriff (ca 900 Mann) auf DSL, da wir einen Armeestützpunkt der Amis dahaben sogar DSL16000 zuweilen. Nur in meinem Dorf ist dieses nicht so (Bis auf einen mit einem erst spät erschlossenen Bauplatz). Der Grund liegt hier dass alle anderen (ausser den 95% der Häuser in meinem Dorf) an einer anderen VST sitzen, die von mir aus gemessen ca 1km näher an meinem Ort liegt, als die an der ich hänge. Grund sind wahrscheinlich die entsprechenden Straßen- und Wasserbaumassnahmen vor ca 40 Jahren.
Kein DSL -> Dämpfung 60,68 db
von dafür jetzt (08/2007) bis 10/2011 UMTS

jetzt LTE 7.200 von Vodafone.

"Ich liebe die Menschheit, nur die Menschen gehen mir auf die Nerven!"
(Charles M. Schultz)
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Beitragvon jrnussdorf » 27.12.2006 17:23

kobow hat geschrieben:ähm, pro Monat. Habe ich doch richtig verstanden?

Nein,
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Gruss Jochen
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