"Verbot von 'Killerspielen'"

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"Verbot von 'Killerspielen'"

Beitragvon M0rGu3 » 18.11.2005 22:43

Die Politiker werden jetzt total verrückt!
Wer den nachfolgenden Artikel mal gelesen hat, weiß, was ich meine.

Gamestar.de-News hat geschrieben:Verbot von Killerspielen
Union will 'Gewalteinübung' stoppen
vom 18.11.2005, 10:38

Die Politik erhöht weiter den Druck auf Computerspieler: In immer kürzeren Abständen äußern sich Spitzenpolitiker aus Union und SPD zum Thema Jugendschutz und fordern das Verbot von so genannten "Killerspielen". Am gestrigen Donnerstag hatte die ehemalige SPD-Justizministerin Herta Däubler-Gmelin in der Süddeutschen Zeitung gesagt: »Das soft law hat nicht funktioniert.« Gemeint ist das Kontrollsystem um die USK, das »angesichts der rasanten Entwicklungen« in den neuen Medien »nicht ausreichend« sei. Ein altersunabhängiges Verbot von jugendgefährdenden Spielen sei notwendig. In die gleiche Kerbe schlägt auch Maria Böhmer, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, im Deutschlandradio. Wie Spiegel Online berichtet, fordert sie ebenfalls ein Verbot von Killerspielen. "Der Jugendschutz müsse mit der technischen Entwicklung Schritt halten und durch Verbote von 'Killerspielen' am Computer klare Grenzen aufzeigen", so Böhmer, die auch Vorsitzende der Frauen-Union ist. Nach ihrer Ansicht ist der Kern von Spielen wie Counterstrike: "zerstöre alles bis auf dich selbst, und das ist schon eine Botschaft, die bedeutet, dass Gewalt hier eingeübt wird, imitiert wird". "Gerade mit den jungen Männern, die sich in den LAN-Partys treffen" müsse man besprechen, warum es denn "gerade diese Art der Gewaltdarstellung" sein müsse, "wo ich den Gegner zerstören muss, wo Kampf die Lösung ist und sonst kein anderes Konfliktlösungsmittel." Wir von GameStar hatten Anfang der Woche selbst eine Klärung des Begriffs "Killerspiele" von der Union erbeten. Da hieß es noch, dass dieser Begriff im Sinne des alten CSU-Gesetzentwurfes aus dem Jahre 2002 zu verstehen sei und sich nicht auf Computerspiele, sondern auf Paintball, Gotcha und Laserdrome bezieht. Unabhängig davon bleibt weiter die Frage offen, wieso nun auf einmal die Politiker mit dem von Ihnen selbst geschaffenen Kontrollsystem aus verpflichtender Selbstkontrolle (USK) und staatlicher Medienprüfung (BPjM) nicht mehr zufrieden sind. Die USK hatte Counterstrike und auch den Nachfolger Counterstrike: Source die Alterseinstufung "Freigegeben ab 16 Jahren" gegeben. Offenbar sahen die Experten dort keine starke Jugendgefährdung durch das Spiel gesehen, da Sie sonst "keine Jugendfreigabe" (nur für Erwachsene) als Einstufung vergeben hätten. Wer hat nun Recht? Die Jugendschützer der USK und BPjM oder die Politik?
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Beitragvon Danny » 19.11.2005 00:02

Hör mir bloß mit den Politikern auf, wie vernagelt muss man eigentlich sein, um zu glauben, dass, wenn jemand gerne Counterstrike spielt, er auch gleich ein potenzieller Mörder ist. Also, soweit ich es mitbekommen habe, besteht die e-Sport Gemeinde und die besteht zum größten Teil aus Egoshgooter-Spielern, aus den nettesten Menschen der Welt und nicht aus verrückten und durchgeknallten, potenziellen Massenmörden wie es die Politik so gerne verkauft. Aber die suchen ja bloß eine schnelle und einfache und vor allem medienwirksame (populistische) Lösung, die eigentlich gar keine Lösung für das Problem ist. Weil von Egoshootern wird man nicht agressiv, sondern von der Politik die wir uns hier antuen müssen, ich werde jedenfalls die Tage ne Mail an die CDU+SPD schicken, in der ich ankündige, dass ich keinen von denen jemals wieder wählen werde, wenn das Gesetz so wie es im Artikel steht durchgeht, ich bezweifele zwar, dass es sie interessiert, aber es ist die Wahrheit. Und ich bin bestimmt nicht der einzige, der sie auch aus diesem Grund nicht mehr wählen wird. Die Ticken wohl nicht mehr ganz sauber, so jetzt habe ich mich für heute genug ausgekotzt.

Bis dann Danny
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Beitragvon essig » 19.11.2005 00:59

an die CDU+SPD schicken, in der ich ankündige, dass ich keinen von denen jemals wieder wählen werde

sollte man sowieso nicht, dann lieber ungültig :D

ich glaube das ganze thema bietet ziemlich viel zündstoff. vorallen zwischen denen die spielen und denen die nicht spielen. dummerweise sind diese beiden gruppen ziemlich deutlich und scharf voneinander getrennt. es gibt kaum einen kritiker der spielt. dafür viele kritiker die lesen und fern sehen.

ich will das ganze nicht verharmlosen. es mag sein, dass es da ein problem gibt und es mag sein, dass es eine minderheit gibt bei denen ein zusammenhang zwischen computerspielen und gewaltbereitschaft gibt.

nur lassen sich zusammenhänge wenn nötig immer herstellen. man könnte auch einen zusammenhang zwischen gewaltbereitschaft und heimkindern herstellen. dafür wäre indirekt der staat zuständig usw...

ich denke insgesamt versucht man einem existenten problem entgegenzutreten, in dem man so tut als würde man etwas tun obwohl man die wirklichen ursachen scheinbar nichtmal erkennt.

frage mich gerade welche computerspiele vor über 60 jahren dafür gesorgt haben, dass jugendliche und teilweise kinder sich fanatisch und durchaus gewaltbereit über andere hergemacht haben?

na wie auch immer. ein verbot würde so oder so nichts bringen sondern lediglich vom eigentlichen problem ne weile ablenken.
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Beitragvon Danny » 19.11.2005 01:07

Besser hätte ich es auch nicht ausdrüklen können. Die Politiker, die von den Spielen sprechen, wissen ja gar nicht wovon sie sprechen. Sie verteufeln diese Spiele einfach, weil sie sich damit die Probleme eine Zeit aus der Öffentlichkeit raushalten, mehr nicht.
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Ein leidiges Thema

Beitragvon Söldner » 12.02.2006 18:26

Hi.
Eigendlich wollte ich nichts dazu schreiben. Die Politik drehts wie sie es brauch. Bald kommen wieder Kampfhunde auf Spielplätzen an die Reihe, dann Rechte die Ihre Wahlbonbons auf Marktplätzen verteilen. Ach ja, BSE war auch schon lange nicht mehr zum Ablenken der Politischen Lage genutzt worden, etc..

Warum ich eigendlich schreibe:

essig schrieb:
frage mich gerade welche computerspiele vor über 60 jahren dafür gesorgt haben, dass jugendliche und teilweise kinder sich fanatisch und durchaus gewaltbereit über andere hergemacht haben


:lol: Das war ca. 1945. Da wurde der "Bug" bekannt. Ein Käfer in einem System hat einen Fehler verursacht und brachte einen Rechner (Damals noch Röhren und Zählstreifenwerke) zum Ausfall. Der "Käfer" hat sich bis heute gehalten. Auch wenn es kein Käfer aus Fleisch und Blut ist. "Its not a feature, its a Bug" oder so :lol:
In dieser Zeit war der Computer noch nicht wirklich so stark vertreten. Auser bei Militärzwecken. Von daher denke ich mal haben die Kinder noch kein CS gespielt.
Und die Politiker mussten sich noch nicht um "kleinkariertes" kümmern was von ihrer Politik ablenkt.

MfG
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Beitragvon bronski » 13.02.2006 00:51

Danny hat geschrieben:Besser hätte ich es auch nicht ausdrüklen können. Die Politiker, die von den Spielen sprechen, wissen ja gar nicht wovon sie sprechen. Sie verteufeln diese Spiele einfach, weil sie sich damit die Probleme eine Zeit aus der Öffentlichkeit raushalten, mehr nicht.


Genau, Es ist einfacher die "angeblichen" Gewaltspiele verantwortlich zu machen, anstatt die wirklichen Probleme anzugehen.
Aber das ist doch in unserem Land bei allem so. ;)
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