Breitbandförderung durch Bund und Länder bald in Sicht

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Breitbandförderung durch Bund und Länder bald in Sicht

Beitragvon governet » 10.08.2007 09:31

Mal eine erfreuliche Nachricht die heute auf heise.de zu lesen war. Nach der Meldung verhandeln wohl der Bund und die Länder über eine mögliche Breitbandförderung in ländlichen Räumen. Hierzu sollen 10 Millionen Euro zusätzlich vom Bund und 6 Millionen von den Ländern in den Breitbandausbau gesteckt werden. Ob diese Mittel bewilligt werden, wird sich Ende dieses Jahres entscheiden.

Geplant sei wohl derzeit, dass die betroffenen Kommunen Anträge stellen können, damit diese Mittel bewilligt werden. Diese sollen aber auch nur dort eingesetzt werden, wo es genügend Nachfrage gibt, aber keine wirtschaftliche Lösung möglich ist. Die Gebiete, in denen bisher keine genügende Nachfrage herrscht, sollen nach wie vor dem Markt überlassen werden (und wir wissen ja, was dies heißt)
Quelle: heise.de

Diese Förderung kann aber auch nur ein kleiner Tropfen auf dem heißen Stein darstellen, ein bundesweiter Breitbandausbau wird vermutlich noch 1-3 Milliarden Euro verschlingen. Warum man nicht mehr Geld in die Hand nimmt, ist eigenlich nicht nachvollziehbar.
Zuletzt geändert von governet am 10.08.2007 09:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon shocki » 10.08.2007 09:49

Klingt ja jetzt nicht soo schlecht. Hoffentlich wird das bewilligt das zumindest wieder einige an DSL kommen (aber bitte nicht Light :wink: )
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Beitragvon ThoRo » 10.08.2007 10:17

So positiv eine solche Meldung erst mal klingt, da sind noch massive bürokratische Hürden zu nehmen, bevor Fördergelder fließen können...

Ich denk da nur an die Frage, was für ein Breitbandanschluß gefördert wird? DSL ? Breitbandkabel ?
Wie sieht es dann mit der Auswahl von Alternativanbietern aus? Wenn nur die Telekom Ausbauten gefördert werden, wird das sofort (und zu Recht) die anderen Anbieter auf den Plan rufen...

Trotzdem gut, daß es wenigstens Bewegung in dem Bereich gibt. Aber auf eine kurzfristige Verbesserung der Versorgungssituation würde ich nicht hoffen.

MfG

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Beitragvon dachscher » 10.08.2007 12:28

Auch wenn es nur ein Tropfen auf einen heissen Stein ist, so ist es doch, denke ich, ein guter Ansatz. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Seht es erst einmal positiv. Vielleicht kommen unsere Poltiker jetzt so langsam auf den Dreh, dass der oft zitierte Wettbewerb gerade im ländlichen Bereich überhaupt nichts bewirkt. Wir sind weder für Anbieter T oder X wirtschaftlich.
Man hätte sicherlich den Betrag etwas höher ansetzen können. Die meisten von uns werden von dieser Förderung erst einmal nichts merken. Wichtig wäre, dass es nicht eine einmalige Aktion bleibt.
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Beitragvon governet » 10.08.2007 12:39

Ich denke mal, dass es nicht einmalig ist, aber auch nicht mehr Geld werden wird.
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Beitragvon Cashews » 10.08.2007 13:49

Ein Anfang ist es immerhin!

Wenn es Nachfrage gibt aber der Ausbau zu teuer ist dank div. Gründe (GF oder zu lange Kupferleitung), könnte so eine Beihilfe durchaus für eine positive Wirtschaftlichkeitsrechnung sorgen. Die 16 Mio sollen ja nur eine Unterstützung sein um einen Ausbau wirtschaftlicher zu machen.
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Beitragvon ThoRo » 10.08.2007 18:23

Cashews hat geschrieben:Wenn es Nachfrage gibt aber der Ausbau zu teuer ist dank div. Gründe (GF oder zu lange Kupferleitung), könnte so eine Beihilfe durchaus für eine positive Wirtschaftlichkeitsrechnung sorgen. Die 16 Mio sollen ja nur eine Unterstützung sein um einen Ausbau wirtschaftlicher zu machen.

Ja, damit hast Du das Problem bei den Fördermitteln schön auf den Punkt gebracht: "GF oder zu lange Kupferkabel" <- reine Telekomtechnik.

Ich bin mir sicher, wenn es um Fördermittel geht, werden auch alle Alternativanbieter ihren Teil abhaben wollen, also z.B. die Kabelgesellschaften, Funknetzanbieter, etc. um ihren Ausbau damit zu forcieren. Und die EU-Wettbewerbshüter werden ein waches Auge auf die evtl. Fördermittelvergabe haben, da die staatlichen Anteile an der Telekom noch ziemlich hoch sind (und der Staat natürlich nicht "sein" Unternehmen bevorzugt fördern darf/sollte).

Unter dem Strich sehe ich noch ziemlich viele bürokratische Hürden bis evtl. irgendwann mal tatsächlich Geld fließt.

MfG

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Beitragvon Cashews » 11.08.2007 11:17

Die Konkurrenz der versch. Techniken wird sich in dem Bereich (sprich "unrentable" ländl. Gebiete) aber sowieso in Grenzen halten. Wenn die Telekom dort ausbaut, profitieren ja auch die anderen DSL-Anbieter.
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Beitragvon ThoRo » 11.08.2007 14:12

Cashews hat geschrieben:Die Konkurrenz der versch. Techniken wird sich in dem Bereich (sprich "unrentable" ländl. Gebiete) aber sowieso in Grenzen halten. Wenn die Telekom dort ausbaut, profitieren ja auch die anderen DSL-Anbieter.

Wenn die Telekom ausbaut, profitiert die Telekom und nachrangig möglicherweise auch Resale Anbieter.
Wenn solch ein Ausbau mit öffentlichen Fördermitteln finanziert wird, werden sich - zu Recht - andere Infrastrukturanbieter (Kabelnetzgesellschaften, lokale Versorger, Mobilfunkanbieter, etc.) melden und auch einen (An-)Teil der Fördermittel für sich einfordern.

Wenn dann die Vergabe der Fördermittel nicht nach klaren, nachvollziehbaren und diskrimierungsfreien Kriterien abgelaufen ist, haben mit Sicherheit die Gerichte in den nächsten Jahren viel zu tun...

MfG

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Beitragvon Cashews » 11.08.2007 15:40

ThoRo hat geschrieben:Wenn die Telekom ausbaut, profitiert die Telekom und nachrangig möglicherweise auch Resale Anbieter.
Wenn solch ein Ausbau mit öffentlichen Fördermitteln finanziert wird, werden sich - zu Recht - andere Infrastrukturanbieter (Kabelnetzgesellschaften, lokale Versorger, Mobilfunkanbieter, etc.) melden und auch einen (An-)Teil der Fördermittel für sich einfordern.

Wenn dann die Vergabe der Fördermittel nicht nach klaren, nachvollziehbaren und diskrimierungsfreien Kriterien abgelaufen ist, haben mit Sicherheit die Gerichte in den nächsten Jahren viel zu tun...

MfG

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Da hast du vollkommen Recht, die Förderbedingungen müssen wirklich eindeutig sein um einen handfesten Zank vor Gericht zu verhindern.
Wenn man aber bedenkt, dass die Firmen erstmal SELBST eine Menge Geld von sich aus investieren müssen, dürfte der Kreis schon schrumpfen. Ein Konzept wird man da wohl schon haben müssen um die Kohle vom Staat abgreifen zu können. :wink:
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Beitragvon ThoRo » 11.08.2007 16:11

Cashews hat geschrieben:Wenn man aber bedenkt, dass die Firmen erstmal SELBST eine Menge Geld von sich aus investieren müssen, dürfte der Kreis schon schrumpfen. Ein Konzept wird man da wohl schon haben müssen um die Kohle vom Staat abgreifen zu können. :wink:

Ein Konzept erstellt dir ein Fachmann in kürzester Zeit (ob das dann später alles so realisiert wird, steht ja auf einem anderen Blatt).
Und da - laut heise.de Meldung - die Gemeinden die Antragsteller sein sollen, läuft das auf ein "Anbietergefecht" auf kommunaler Ebene hinaus. Und dort gilt oftmals noch die Gleichung "Internet = DSL = Telekom".

Aber warten wir erstmal die weitere Entwicklung ab - nicht das es sich wieder mal nur um eine lautstarke Ankündigung ohne Nachhaltigkeit handelt....

MfG

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Beitragvon Cashews » 11.08.2007 16:53

Ein Konzept kann man sich erstellen lassen aber der Prüfung muss das trotzdem überstehen damit der Staatsrubel rollt.
Ich gehe mal davon aus, dass nicht jeder "Wlan-Bürgernetz"-Bastelanbieter hier eine nachaltige Lösung präsentieren kann, die auch LANGFRISTIG Bestand hat, selbst wenn die Telekom oder ein Kabelnetzbetreiber ausbaut.
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Beitragvon FlappyTM » 13.08.2007 07:31

So kompliziert ist das nun auch nicht. Klar gibt es da verschiedene Möglichkeiten, man wird sich auf konkrete Regeln einigen müssen. Zum Beispiel könnte ich mir das ganze so vorstellen.

1. Gemeinde beantragt Förderung.

2. Zuständige Behörde genehmigt Förderung. (Hier muß es Regeln geben, wer gefördert wird und in welcher Reihenfolge. z.B. Bedürftigkeit und/oder 1st com 1st serve und/oder Losverfahren)

3. Gemeinde schreibt den Auftrag zur Versorgung mit Breitband öffentlich aus. (Von den hier geforderten Werten hängt ab, welche Lösungen (Kabel/Funk etc.) angeboten werden dürfen, wie lange eine Versorgung und zu welchem Preis sichergestellt sein muß etc. etc. etc....)

4. Bieter geben Gebot ab. Z.B. T-Kom und zwei Funk-Anbieter. z.B. "Ausbau kosten (bzw. muß gefördert werden) mit 45 T€ (Bsp!!))

5. Die zuständige Behörde muß nun die Höhe der Förderung bewilligen. Höchstwahrscheinlich wird es auch eine zwangsweise Beteilung der Kommune geben.

6. Gemeinde erteilt Auftrag an das Unternehmen.

7. Unternehmen baut Infrastruktur aus.


Hier gibt es meiner Meinung nach keine Möglichkeit irgendetwas nachträglich einzuklagen, der Auftrag wurde ja öffenlich ausgeschrieben. Durch die Ausschreibung kommt es nun auch zu einer offensichlichen Konkurrenz, die für realistische Preise sorgen wird und die (den) etablierten Anbieter zu der reiflichen Überlegung bringen wird, ob er sich von einem Wimax-Anbieter mit Voip die Kunden wegnehmen lassen möchte, oder nicht. Im Extremfall bietet ein Anbieter den Ausbau vielleicht sogar für "0,- Euro" an, da der Ausbau "plötzlich" doch nicht so unrentabel scheint.

Ich könnte mir vorstellen, dass man so mit verhältnismäßig wenig Geld doch eine Menge erreichen kann.
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Beitragvon ThoRo » 13.08.2007 09:12

Gut, man soll nicht immer gleich alles Negativ sehen. Noch ist ja zur konkreten Umsetzung absolut nichts bekannt.

Außerdem ist es wahrscheinlich den meisten Endkunden sowieso lieber alles "aus einer bewährten Quelle" zu bekommen oder es ist ihnen komplett egal.

FlappyTM hat geschrieben:Hier gibt es meiner Meinung nach keine Möglichkeit irgendetwas nachträglich einzuklagen, der Auftrag wurde ja öffenlich ausgeschrieben. Durch die Ausschreibung kommt es nun auch zu einer offensichlichen Konkurrenz, die für realistische Preise sorgen wird ...

Solch einen Glauben an die positive Wirkungsweise von öffentlichen Ausschreibungen hab ich nicht (mehr)....

MfG

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Beitragvon Cashews » 13.08.2007 11:13

Da gibt es aber auch noch einige Fragen:

Wie wird es aussehen bei bestehenden regionalen Betreibern? Kann man sowas auch beantragen um z.B. für bereits getätigte Investitionen (z.B. Equipment für BB-Kabelnetz) nachträglich einen einmaligen Förderbetrag zu erhalten um wirtschaftlicher/konkurrenzfähiger zu sein gegenüber großen Anbietern (z.B. Telekom und Co.)?

Kann die Gemeinde z.B. bestimmte Technologien wie Festnetzsysteme bevorzugen und trotzdem Förderung erhalten auch wenn diese teurer ist als Funk?

und und und.....
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