Man darf aber nicht denken, dass die GEZ sowas wie eine Pay-TV-Gebühr ist, also dass man für etwas zahlt was man wirklich konsumiert. Die GEZ wird erhoben, um das öffentlich rechtliche Rundfunkangebot zu finanzieren. Ob das irgend jemand dann auch wirklich hört, ist vollkommen egal. So ist nunmal die Situation.
Wie bei unseren Politikern üblich, setzen die aber nicht alles konsequent und eindeutig um. So braucht jemand, der gar kein Rundfunkgerät besitzt, auch nichts zahlen. Eigentlich bescheuert, da das Programm ja totzdem für ihn erbracht wird. Besitzt aber jemand irgendein Rundfunkgerät, muss er zahlen, auch wenn er öffentlich rechtliche Programme gar nicht konsumiert. Ein Fernseher, der technisch so verändert ist, dass er ARD und ZDF nicht empfangen kann, ist voll gebührenpflichtig. Da gibt es genug Gerichtsurteile. Daher geht jede Argumentation nach dem Motto ich kann das ja gar nicht empfangen ins Leere. Ebenso eine Sperre. So ist das deutsche Rundfunkgebührensystem nunmal nicht aufgebaut. Man wollte halt schon immer eine Steuer erheben, hat sich aber nicht getraut, dass offen zuzugeben und hat deshalb die GEZ erfunden.
Die Krönung war jetzt das sogenannte Internetradio. Erst bietet man etwas über Internet an, dann können alle auch zahlen. In dem in sich vollkommen unlogischen und mit gesundem Menschenverstand nicht mehr nachvollziehbarem Gedankenmodell der GEZ ist es aber schlüssig, dass auch ein PC, der gar nicht diese Inhalte empfangen kann, trotzdem zahlen muss.
Der Gipfel an der ganzen Situtation ist, das jetzt für Geräte etwas erhoben wird, die originär nicht für den Rundfunkempfang vorgesehen sind. Deshalb wird jetzt das ganze GEZ-System ad aburdum geführt. Die sind halt von der Konvergenz der Technik und den Möglichkeiten der multimedialen Welt überrollt worden. Der "Gedankenansatz", dass man ein staatliches Rundfunkangebot über eine Gebühr auf irgendwelche Endgeräte finnanziert und nicht entweder über den tatsächlichen Konsum oder eine allgemeine "Medien"-Steuer, lässt sich nicht mehr halten. Das war schon immer Blödsinn, nur hat sich halt niemand darüber aufgeregt. Jetzt ist der Blödsinn in seinen Auswüchsen halt auf die Spitze getrieben worden. Fast so wie bei dem Sprichwort "Lügen haben kurze beine". Irgendwann wird man von seinen inkonsistenten Entscheidungen halt eingeholt.
Wenn man die derzeitige Entwicklung verfolgt, zeigt sich ganz klar, dass selbst unsere Politiker das schon begriffen haben und sich nun eine allgemeine staatliche Abgabe herauskristallisiert. Das heißt dann "Medienabgabe".
Aber unsere Politiker wären nicht unsere Politiker, wenn sie nicht trotzdem etwas Unschlüssiges mit einbauen würden: man denkt momentan daran, diese Abgabe auf Haushalte zu erheben. Was ein Unsinn! Das müsste natürlich auf Personen bezogen werden. Jetzt kommen doch wieder die ganzen unsinnigen Regelungen und Ausnahmebestimmungen mit dem Radio im Auto, den Jugendlichen in der Ausbildung, die aber im Haushalt der Eltern wohnen, den beruflich genutzen Geräten usw. Hurra wir brauchen wieder eine Behörde, die den Wust an Ausnahmebestimmungen verwaltet! Das gibt wieder fette Aufsichtsratposten für Politiker und deren Spezies.
(Okay im Moment soll die Abgabe für Radio-Nutzung erhoben werden und dann wird erst überprüft. Der öffentliche Rundfunk hat eben ein Finanzierungsloch und es muss Geld her. Nach logischen oder wenigistens halbwegs nachvollziehbaren Gedankengängen ist das nicht zu verstehen. Man will halt einfach schnell Kohle machen.)
Aber egal. es wird darüber nachgedacht und die derzeitige Situation ist nicht haltbar, da vollkommen unlogisch. Es wird auf jeden Fall auf eine allgemeine Gebühr hinauslaufen. Man wird sehen, wieviel Inkonsistenz durch die Politiker noch hinzugefügt wird.
Gruß catbert