Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon Nenunikat » 28.03.2010 18:44

bkt hat geschrieben:Hier scheren sich zwei Problemlinien - In Orten, in denen es keinen Anschluß gibt, liegt der Bedarf deutlich über der Versorgung. In Orten in denen es Anschluß gibt, liegt die Versorgung deutlich über dem Bedarf. Leider bekommt man die jeweiligen Überhänge nicht umgeschichtet, denn dann wäre allen geholfen. Es gäbe keinen ungesättigten Bedarf (schön für die Nutzer) und keine ungenutzen Versorgungsangebote (schön für die Anbieter).

Ich stelle mir das Ganze mal vergleichsweise mit Autos auf Dorfstraßen vor:
Wenn man dort wohnen würde, wo es keine halbswegs befahrbaren Straßen gäbe (was zum Glück die große Ausnahme sein dürfte), dann würde man sich vielleicht überlegen, ob man sich ein Auto zulegt, was man sich auf den Feldwegen dann gründlich ruiniert.
Sind Straßen da (was - im Gegensatz zu Breitband - auch im ländlichen Bereich weitestgehend der Fall ist), werden sich aus den verschiedensten Gründen nicht alle erwachsenen Dorfbewohner ein Auto zulegen und dies erwartet auch keiner. Bei Breitband würde man dies aber - im Verhältnis - voraussetzen, um eventuell mal an einen Ausbau zu denken.
Was bei Straßen zum Glück lange nicht mehr diskutiert werden muss, führt bei Breitband noch immer zu endlosen Diskussionen. Keiner verlangt mehr, dass man mit dem Pferdewagen über die Felder fahren soll. Beim Internet sehen das aber einige Verfechter der derzeitigen Handlungsweise immer noch als das Normalste der Welt an ...
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon lionheart25 » 28.03.2010 19:27

kleiner Einwand, grad wenn du auf dem Land lebst bist du auf den Zugang zu einem Transportmittel angewiesen. Das alle Stunde ein Bus fährt (in die richtige Richtung) ist leider Gottes nicht die Regel
Kein DSL -> Dämpfung 60,68 db
von dafür jetzt (08/2007) bis 10/2011 UMTS

jetzt LTE 7.200 von Vodafone.

"Ich liebe die Menschheit, nur die Menschen gehen mir auf die Nerven!"
(Charles M. Schultz)
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon Jujupp » 28.03.2010 22:07

Mal noch eine Bemerkung zum Bedarf.
Vor 15 Jahren war der Bedarf für Handys auch relativ gering aber das Netz wurde flächendeckend ausgebaut.
Heute gibt es über 100 Mio. aktive Handykarten.
Bei angemessenen Breitbandanschlüssen wird es auch so sein. Selbst wer heute noch kein Breitband braucht wird es in einigen Jahren haben wollen oder sogar benötigen werden.

lionheart25 hat geschrieben:kleiner Einwand, grad wenn du auf dem Land lebst bist du auf den Zugang zu einem Transportmittel angewiesen. Das alle Stunde ein Bus fährt (in die richtige Richtung) ist leider Gottes nicht die Regel

Genau das gleiche kann man auch für Breitband sagen. In der Stadt kann man schnell zu Fuß zu Freunden gehen oder sich irgendwo treffen. Auf dem Land benötigt man Transportmittel. Oder man trifft sich einfach in online Communities.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 29.03.2010 00:18

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Das Dumme ist nur, dass bisher nirgendwo von "angemessenem Internetzugang" gesprochen wird. Diese Anforderung ist natürlich vernünftig, aber ich lese sie sonst nirgends. Es heißt z.B. "Breitbandstrategie der Bundesregierung" und wohin man schaut, laufen Bandbreitendiskussionen, und fast ausschliesslich solche.

nun ja, wäre vermutlich nicht das erste was wir in die diskussion eingebracht hätten. der begriff breitband beschreibt nicht immer gut was wir eigentlich wollen und vielleicht etablieren sich demnächst begriffe wie funktionaler / angemessener / zeitgemäßer / universeller internetzugang oder was weiß ich. vielleicht erübrigt sich mit ftth diese frage auch da es dann nur noch darum gehen wird ob man es hat oder nicht.


Na dann wollen wir doch mal versuchen, ob man nicht in Thüringen allein schon mal mit der "Entmystifizierung" des pauschalen aber undefinierten Begriffes Breitbandzugang dem Gesamtprozess ein wenig "Drive" in die richtige Richtung verschaffen kann.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Versucht doch nur einmal innerhalb der Initiative einen einheitlichen und einvernehmlichen Rahmen für den ersten Schritt zusammenzubekommen.

das wäre überhaupt kein problem, hätte da ein sehr gutes gefühl.


Versuchen wird doch einmal eine zeitgemäße Definition der Forderung nach einem "Funktional angemessenem Breitbandzugang für private Haushalte" Stand 2010. Und bitte immer unter der Berücksichtigung, dass es auch realistisch umsetzbar sein muß UND jedes Jahr aktualisiert werden aknn/muß.

(Bitte jeweils mit Begründung, warum genau soviel, warum nicht weniger und warum nicht mehr)

Bandbreite /Übertragungsgeschwindigkeit=

monatliches freies Transfervolumen =

Latenzzeit (Pingzeit) =

Ein realistischerer Wert für die Geschwindigkeit wäre etwa 150.000 km/s, wenn man die in der Materie (Glasfaser) reduzierte Lichtgeschwindigkeit sowie Verzögerungen an Umsetzstationen, Routern und Switches berücksichtigt. Unter Annahme dieser realistischeren Geschwindigkeit und dem direkten Leitungsweg ergibt sich eine minimale Pingzeit von etwa 120 ms.

Jitter (Varianz der Laufzeit von Datenpaketen ) =
In der Netzwerktechnik wird mit Jitter außerdem die Varianz der Laufzeit von Datenpaketen bezeichnet. Dieser Effekt ist insbesondere bei Multimedia-Anwendungen im Internet (zum Beispiel Internet-Radio und Internet-Telefonie) störend, da dadurch Pakete zu spät eintreffen können, um noch zeitgerecht mit ausgegeben werden zu können. Dies wirkt sich wie eine erhöhte Paketverlustrate aus. Der Effekt wird durch einen sog. Jitterbuffer (in etwa "Datenpuffer") reduziert, allerdings zum Preis von zusätzlicher Verzögerung, was bei Video-Übertragungen (Streaming), aber vor allem bei Dialoganwendungen stört.

Angebot von symmetrischen Anschlüssen verpflichtend = [J/N]

Angebot von QoS verpflichtend = [J/N]

Verfügbarkeit in Prozent =

angemessene einmalige Kosten =

angemessene Kosten pro Monat =

Wenn da realistische Werte bei raus kommen, könnte man versuchen diese zumindest bei geförderten Projekten für verbindlich zu erklären.

Also nicht nur so anspruchvolle Werte wie möglich eintragen (und begründen), sondern vielleicht einmal mit einem Provider seines Vertrauens darüber reden, ob so ein Paket (Preis/Leistungsverhältnis) überhaupt realisierbar ist.


essig hat geschrieben: ...meinen hinweis, dass es leute gibt die derartige angebote nicht aus geiz sondern aus finanzieller schwäche buchen und auf einen teil der leistung/service bewusst verzichten.

Falsch gedacht, sie sorgen dafür, dass der Markt nicht funktioniert - wie man ja an der Praxis sieht. Würde er so funktionieren, (was die Bundesregierung ja auch größtenteils unterstellt), gäbst das Breitbandproblem nicht.
Und dazu dass sich nicht jeder alle Dinge, die überall angeboten werden auch leisten kann, habe ich bereits geantwortet.

essig hat geschrieben:niemand versorgt seine vier wände und familie freiwillig mit mobilfunk da leistung zu schwach und preis im verhältnis zu hoch.... jeder der es als eine art lösung für das breitbandproblems als solches darstellt macht sich mitschuldig. das geht nun schon seit jahren (wll, wimax, wlan, edge, umts, hspa) und es war zu keiner zeit eine echte alternative zu dsl oder später fttx.

Es ist auf jeden Fall eine Übergangslösung, da es garantiert besser ist als ISDN (allein schon wegen der integrierten Flatrate, schrieb ich aber schon)
Und bei der Wahl noch unbestimmt Zeit auf FTTX zu warten oder erstmal sowas zu nehmen, fällt zumindest meine Wahl immer auf diese Lösungen.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:(Die Telekom hat damit allein an mir pro Monat 170€ Einbuße) Auch ein riesiger Motivationsfaktor, flächendeckend den DSL-Netzausbau voranzutreiben, oder?

baut sie aus dann hat sie die 170 € doch auch nicht wieder.

Genau. Wo sollte auch ihre Motivation dafür herkommen? Würde sie ausbauen, so müßte sie neben dem Verlust, den sie an mir hat auch noch reichlich Investitionskosten dazutun. Würdest Du als Unternehmer soetwas sinnvoll finden?

essig hat geschrieben:jetzt verdient sie über tal miete auch an dir, vielleicht reicht ihr das.

Nicht nur. Sie verdient im besten Fall sogar alles, was noch zu verdienen ist an einem 384kBit/s -Anschluss und hat dabei jeden Monat ca. 170 € Einbuße.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Du hast verstanden. Das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten machen.

und wie lange soll das noch so gehen? das menschen wegen volumenbegrenzung viele dienste nicht nutzen können? oder wegen niedriger bandbreiten den rechner nachts laufen lassen müssen? 10 jahre, 20 jahre?

Gegenfrage - Wie lange braucht man um ganz Deutschland mit Glas zu verkabeln? 10 jahre, 20 jahre?
Und in der Zwischenzeit nehme ich das was ich schneller bekommen kann, eine Funklösung.

essig hat geschrieben:das ist viiiiiiel zu kompliziert gedacht. für eine solche definition braucht es sicher keine statistisch erhebung von 82 millionen bürgern, da reicht eine fünfköpfige expertenkommission deren wunschteilnehmer ich dir gern nennen kann. die kommen dann alle 2 jahre zusammen und bestimmen die werte falls nötig neu.

Die Wunschteilnehmer würden mich ja mal interessieren ;-)

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:So traurig es ist, aber leider hat er recht. Statistik funktioniert nunmal so. Deshalb finde ich Statistiken besser/aussagekräftiger, in denen der Verbrauch nach Nutzergruppen aufgeteilt ist. Weil nicht nur "Poweruser" sondern auch die Glücklichen, die echt funktionierendes Triple Play ihr eigen nennen dürfen, den Gesamtdurchschnitt mit ihrem TV-Streaming extrem hochziehen.

die aussage des bmwi bleibt haarsträubend.


Auch wenn die Aussage nicht gefällt, macht sie das noch nicht unzutreffend. Das ist das unsympathische an Statistiken.
Das ist genauso wie die Statistik mit den durchschnittlichen Vermögen der Deutschen (Der statistische Durchschnittshaushalt verfügt über ein Privatvermögen von deutlich mehr als 100.000 Euro.). Irgendwer muß da meinen Anteil auch ganz sicher mit in seinem Sparschwein haben :roll:


essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Wir erheben "freiwillige Daten" aber nicht von der TELEKOM wie das BMWi, sondern von den Nutzern. Und ob das eine Luftnummer wird, hängt von den Nutzern selbst ab, welche Qualität ihre Daten haben.

... das mag ja für unternehmen ganz interessant sein ...

Genau für die machen wir sowas, und zwar insbesondere für die klein-und mittelständischen Anbieter. Denn es ist insbesondere für die schon sehr unwirtschaftlich eine solche Erhebung selbst durchzuführen, um neue Ausbaugebiete zu lokalisieren, insbesondere wenn jeder betrieb parallel die selbe umfrage durchführt. Daher bündeln wir das und stellen es allen (wegen der Wettbewerbsneutralität) zur Verfügung.

essig hat geschrieben:fttx steht vor der tür


Also wenn fttx schon vor der Tür steht, dann heisst es FTTB ;-)

essig hat geschrieben:... und das sollte jedem bereitgestellt werden ...

soweit der bekannte Wunsch, da wünsch ich mit .

essig hat geschrieben:...unabhängig davon ob der bedarf im wohnort bei 40 oder 50% liegt.

heisst übersetzt: unabhängig davon was es kostet und ob die Kosten wieder eingespielt werden können.

essig hat geschrieben:was können die kinder und jugendlichen dafür wenn die eltern bereits zu resigniert/desinteressiert sind sich an euren atlanten zu beteiligen?

Die können nichts dafür, sich aber daran beteiligen.
Die können als Schulklassen "Klinken putzen gehen" und so dafür sorgen, dass ihr Ort ganz vorne auf der Liste der interessanten Gebiete für einen Ausbau steht. Damit beginnen sie schon ganz früh damit, für ihre eigene (Breitband-)Zukunft Verantwortung zu übernehmen und sich positiv in der Gesellschaft zu engagieren.

essig hat geschrieben:was tut aber das land thüringen für die gemeinden wo dies nicht möglich ist bzw. der bedarf trotz aller bemühungen zu niedrig ausfällt? sind die selbst schuld? ich kann es nur nochmal wiederholen, bedarfsatlanten spiegeln NICHT den echten bedarf wieder sondern das engagemant einzelner aktivisten vor ort. es gibt hier unzählige beispiele wo der bedarf "von allein" sehr niedrig war und erst als jemand von haus zu haus ging um ein vielfaches stieg.

euer atlas wird nur dort funktionieren wo jemand vor ort aktiv ist (bürgermeister, initiative, betroffener) und jeden einzelnen davon überzeugt sich dort einzutragen.

Sag ich's nicht, da können schon die Kiddies was tun. Ich erwarte eigentlich (was sehr blauäugig von mir ist), dass sich aus allen Haushalten, die Kinder haben, die im Internet surfen, ein Eintrag in unserem Atlas wiederfinden wird.

essig hat geschrieben: man muss sich auf ftth konzentrieren und hier ist der bedarf theoretisch überall gleich groß. schwankungen im gemessenen bedarf entstehen oft nur durch desinteresse, resignation und den möglichkeiten vor ort das problem zu thematisieren. für all das kann der einzelne nichts. als bund aber auch als land sollte man sich auf den flächendeckenden fttx ausbau konzentrieren und dies so dumm/naiv das klingen mag vom bedarf unabhängig machen.

"hier ist der bedarf theoretisch überall gleich groß", kann aber nur in % gemeint sein.
Wie soll denn sonst ein Ort mit 45 Einwohnern einen gleich großen Bedarf erzeugen, den ein Ort mit 1.500 Einwohnern hat ? :roll:

Und genau dass ist doch eines der Hauptprobleme. Üblicherweise liegen die kleinsten Orte am weitesten von den Städten (oder HVT) weg und sind daher im kabelgebundenen Ausbau am teuersten. bei Funkanbindung ist dies wiederum kein Problem, da von einem Standort aus ohne technischen Mehraufwand gleichzeitig mehrere Orte erreichbar sind.
Und statistische 50€/lfd.m Tiefbau müssen irgendwie wieder reinkommen. Die Kosten für Technik etc. noch nicht berücksichtigt.
Möglichkeiten:
A) Durch zahlende Kunden
B) Durch Steuermittelfinanzierten Ausbau (Förderung)

essig hat geschrieben: das nächste problem ist der hier im forum einige male berichtete umstand, dass auch nachgewiesener bedarf nicht zwingend zu einem ausbau führen muss. es wird gemeinden in eurem atlas geben die zwar hohen bedarf anmelden es sich dann aber trotzdem nur funkanbieter melden werden.

Die haben dann sogar noch Glück gehabt. :-(

Wir haben schon Fälle, wo sich nichtmal die gemeldet haben... :o
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 29.03.2010 00:20

Jujupp hat geschrieben:Mal noch eine Bemerkung zum Bedarf.
Vor 15 Jahren war der Bedarf für Handys auch relativ gering aber das Netz wurde flächendeckend ausgebaut.
Heute gibt es über 100 Mio. aktive Handykarten.


Das ist nicht zufällig Funktechnik ??? :twisted:
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 29.03.2010 00:24

Jujupp hat geschrieben:Genau das gleiche kann man auch für Breitband sagen. In der Stadt kann man schnell zu Fuß zu Freunden gehen oder sich irgendwo treffen. Auf dem Land benötigt man Transportmittel. Oder man trifft sich einfach in online Communities.


Kenn ich genau andersherum.
Auf dem Dorf kann man schnell mal zu Fuß zu Freunden gehen (Das ist so klein, da ist man in 20min zu Fuß durch den ganzen Ort durch). In der Stadt brauche ich dafür schon den ÖPNV.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon Nenunikat » 29.03.2010 11:41

bkt hat geschrieben:
Jujupp hat geschrieben:Genau das gleiche kann man auch für Breitband sagen. In der Stadt kann man schnell zu Fuß zu Freunden gehen oder sich irgendwo treffen. Auf dem Land benötigt man Transportmittel. Oder man trifft sich einfach in online Communities.

Kenn ich genau andersherum.
Auf dem Dorf kann man schnell mal zu Fuß zu Freunden gehen (Das ist so klein, da ist man in 20min zu Fuß durch den ganzen Ort durch). In der Stadt brauche ich dafür schon den ÖPNV.

Kommt auf die Dörfer an. Manche Dörfer ziehen sich genauso lang hin, wie eine Stadt, (immer an der Straße lang) aber sie haben siedlungsmäßig keine große Breite.
Im Regelfall braucht man in einem Dorf eher das Auto (usw.), weil man ÖPNV usw. nicht so viele Möglichkeiten hat.
Dennoch gibt es immer noch Leute auch auf dem Dorf, die kein Auto haben. (Soviel noch mal zu meinem Breitband-Vergleich.)
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon Nenunikat » 29.03.2010 20:37

Ich stelle hier einfach mal meine Meinung für den gegenwärtigen Stand zur Diskussion.
(Auch wenn ich weiß, dass dies im Angesicht dessen,was manchen Betroffenen als Internet-Zugang zugemutet, wird von dem eigentlichen Weg etwas ablenkt, zumal selbst die Bundesregierung mit ihrer verunglückten Breitbandstrategie eine Teilantwort auf die Fragen gegeben hat. Denn 50 MBit/s schafft man eben über einige der derzeitigen Breitband-Aushilfs-Angebote nicht.
Auch darf man nicht vergessen, dass die ausreichenden Werte ständig im Fluss sind. Die Masse (also die Mehrzahl der Breitbandnutzer) bestimmt die Richtung, da die meisten Angebote sich nach dieser Masse richten und deren Möglichkeiten als "meist gegeben" voraussetzen.)
* Also unter 2-3 MBit/s braucht man inzwischen nicht mehr von Breitband reden. In ein paar Jahren darf man diesen Wert wieder erheblich erhöhen.
* Man muss nicht überall sofort erwarten, Pings im 100er Bereich zu haben, aber mittelfristig sollten schon Werte in diese Richtung möglich werden.
Ansonsten kann man davon ausgehen, dass nicht nur so manche Online-Spiele nicht funktionieren.
* Wenn man bei einem stationären Zugängen Limits von 5 oder 10 GB setzt, zwängt man die Betroffenen in das Korsett von mobilen Nutzern.
Während es für mobile Nutzer, welche noch einen stationären Breitband-Zugang ohne Limit zu Hause haben, verkraftbar ist,
wird dieses Begrenzung für stationäre Nutzer schon wieder zum Handycap. Hier sollte man, wenn es schon notwendig sein muss,
von einem vielfachen der 10 GB ausgehen - oder den Betroffenen sagen, dass sie eben nur Breitbandnutzer 3. Klasse sind.
* Noch kommt man ganz gut ohne symmetrische Anschlüsse aus. Je mehr man sich aber Richtung "Mitmach-Web" und Online-Anwendungen bewegt,
um so werden symmetrischen Anschlüsse notwendig. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses kann nur vermutet werden.
* Will man VoIP über die Breitbandverbindung betreiben, kommt man ohne QoS (Priorisierung) normalerweise nicht aus.
* Um so mehr sich das Leben ins Internet verlagert und u.a. für Bildung und Beruf an Bedeutung gewinnt, um so mehr wird auch die Verfügbarkeit wichtig.
Verfügbarkeiten unter 95 Prozent sollte man gar nicht erst zur Diskussion stellen - eher 97 Prozent aufwärts.
Vor allem dann, wenn es keine Ausweichmöglichkeiten gibt.
* "Angemessene einmalige Kosten" sollten schon im Bereich von max. 100 Euro liegen.
* "Angemessene Kosten pro Monat" kommen auf die angebotene Leistung an.
Mehr als 50 Euro im Monat dürften aber für nicht wenige schon bedenklich werden.
bkt hat geschrieben:
essig hat geschrieben: ...meinen hinweis, dass es leute gibt die derartige angebote nicht aus geiz sondern aus finanzieller schwäche buchen und auf einen teil der leistung/service bewusst verzichten.

Falsch gedacht, sie sorgen dafür, dass der Markt nicht funktioniert - wie man ja an der Praxis sieht. Würde er so funktionieren, (was die Bundesregierung ja auch größtenteils unterstellt), gäbst das Breitbandproblem nicht.
Und dazu dass sich nicht jeder alle Dinge, die überall angeboten werden auch leisten kann, habe ich bereits geantwortet.

Der letze Satz widerspricht indirekt dem ersten:
Der letzte Satz gibt zu, dass es Dinge gibt, die sich manche nicht leisten können, weil sie zu teuer sind. Dies war bei Breitband anfangs auch der Fall.
(Zu dieser zeit ist man aber auch noch ganz gut ohne Breitband durch das Internet gekommen, weil die Inhalte- und Dienstleistungs-Anbieter nicht einen Breitbandanschluss vorausgesetzt haben.)
Kommt der Breitbandanschluss in einen für diese benannten leute bezahlbaren Bereich, wird er von diesen gebucht.
Diesen Leuten nun aber die Schuld für sie Geiz-ist-geil-Tarife zu geben, lenkt vom eigentlichen Verursacher ab:
Die verschiedenen Breitband-Anbieter haben - wohl in Ermangelung anderer Vorteile - versucht, sich über den möglichst niedrigen Preis in den Vordergrund zu schieben - und dabei wohl sich keine Gedanken gemacht, dass die nun niedrigen Preise in immer weniger Gebieten kostendeckend sein werden.
Der Wettbewerb in den Ballungsräumen war wichtiger...
bkt hat geschrieben:Es ist auf jeden Fall eine Übergangslösung, da es garantiert besser ist als ISDN (allein schon wegen der integrierten Flatrate, schrieb ich aber schon)
Und bei der Wahl noch unbestimmt Zeit auf FTTX zu warten oder erstmal sowas zu nehmen, fällt zumindest meine Wahl immer auf diese Lösungen.

Diskutieren wir hier Bastellösungen, Notmaßnahmen oder vernünftige Breitbandzugänge?
essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:(Die Telekom hat damit allein an mir pro Monat 170€ Einbuße) Auch ein riesiger Motivationsfaktor, flächendeckend den DSL-Netzausbau voranzutreiben, oder?

baut sie aus dann hat sie die 170 € doch auch nicht wieder.

Genau. Wo sollte auch ihre Motivation dafür herkommen? Würde sie ausbauen, so müßte sie neben dem Verlust, den sie an mir hat auch noch reichlich Investitionskosten dazutun. Würdest Du als Unternehmer soetwas sinnvoll finden?
[/quote]
Genau hier funktioniert der Markt nicht:
Würde es nur nach dieser Denkweise gehen, hätte auch kein Unternehmen einen Grund, in den Ballungsgebieten auszubauen.
Dort bezahlt man die Inestitionsverweigerung aber mit einem Kundenverlust.
Da verzichtet man doch lieber auf diese "170 €".
In vielen ländlichen Gebieten denkt aber der dort vorhandene Anbieter, dass die Investitionsverweigerung keine wesentlichen Konsequenzen in Form von Kundenverlust haben wird. Somit bleibt dort alles beim Alten, wenn nicht kräftig zugebuttert wird.
Erst wenn sich hier von irgend einer Seite was ändert, könnte die Investitionsverweigerung bedenklich erscheinen.
bkt hat geschrieben:Gegenfrage - Wie lange braucht man um ganz Deutschland mit Glas zu verkabeln? 10 jahre, 20 jahre?
Und in der Zwischenzeit nehme ich das was ich schneller bekommen kann, eine Funklösung.

Solange man mit Glasfaser im Keller auf ISDN-Tempo rundergebremst wird, ist klar, dass die Probleme zumindest nicht nur bei der durchzuführenden Glasverkablung liegt ...
bkt hat geschrieben:Also wenn fttx schon vor der Tür steht, dann heisst es FTTB ;-)

Wenn man in Telekom-Manier dankt, dann allerdings ... - ISDN lässt grüßen.

bkt hat geschrieben:Und genau dass ist doch eines der Hauptprobleme. Üblicherweise liegen die kleinsten Orte am weitesten von den Städten (oder HVT) weg und sind daher im kabelgebundenen Ausbau am teuersten. bei Funkanbindung ist dies wiederum kein Problem, da von einem Standort aus ohne technischen Mehraufwand gleichzeitig mehrere Orte erreichbar sind.

Selbst die Funkanbindung über länger Strecken ist noch zu oft ein Problem, zumal es in bergigen Gegenden mehr als genug Hindernisse gibt.
bkt hat geschrieben:Und statistische 50€/lfd.m Tiefbau müssen irgendwie wieder reinkommen. Die Kosten für Technik etc. noch nicht berücksichtigt.
Möglichkeiten:
A) Durch zahlende Kunden
B) Durch Steuermittelfinanzierten Ausbau (Förderung)

... und C: längere Abschreibungs-/Erwirtschaftungszeiträume ...
... - erleben was verhindert.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon geisi » 29.03.2010 20:48

bkt hat geschrieben:Die Thüringer Netkom hat sich letztes Jahr gemeinsam mit der EncoLine in manchen Gemeinden einen Wolf gelaufen, um die Leute dazu zu bewegen, ihren Bedarf auch anzumelden.
Und letztlich sind auch statt der geplanten 30 Gemeinden nur 25 erschlossen worden - weil kein ausreichender Bedarf nachgewiesen wurde.
Ich will nicht sagen, dass die Leute selber schuld sind, denn die denen das Problem unter den Nägeln brannte werden sich schon gemeldet haben. Aber ihre "schnarchigen und bequemen Nachbarn", die gerne überall mitjammern, das es nichts gibt, haben den Hintern nicht hochgekriegt um sich auch einzuschreiben. Und somit lag der nachgewiesene Bedarf zu niedrig und es wurde nicht ausgebaut.


essig hat geschrieben:meiner meinung nach wird in (bedarfs)atlanten im verhältnis zu ihrem nutzen viel zu viel energie, geld, zeit, manpower, hoffnung investiert. das mag ja für unternehmen ganz interessant sein aber wenn diese atlanten von bund und ländern initiiert werden dann ist das mehr als zweifelhaft.


In unseren Gemeinden Döllstädt und Dachwig bereiten wir gerade ein Interessenbekundungsverfahren vor. Da ich für Döllstädt hier alles koordiniert habe kann ich ein Lied von Bedarf und der Motivation diesen zu erklären singen. Für Döllstädt sind wir zwar bei jetzt fast 200 und mithin ca. 45% aber das war ein langer steiniger Weg. Nur durch Einwohnerversammlung, Treffen der Gewerbetreibenden und schlussendlich Türklinkenputzen kommt man weiter. Bei einigen Ausschreibungen stelle ich hier in Frage, ob dort der Bürger wirklich selber das Formular ausgefüllt hat. Bei 500 Haushalten mehr als 60% ist m.E. fast unmöglich. Wir haben nur durch massive Maßnahmen in der Kita, dem Zahnarzt, die o.a. Versammlungen so viel zusammenbekommen. 50% war Direktvertrieb. Wären da nicht 2 - 3 Jugendliche wäre dies nicht möglich gewesen. Insofern sind die 200 Bedarfsabfragen echt. Dachwig kann derzeit ein Lied davon singen wie schwer dies ist. Ich habe sogar versucht am Freitag in Dachwig ein wenig auszuhelfen, weil es im Endeffekt auch uns hilft.
Die Leute verstehen die Materie nicht und sind einfach gesagt zu bequem. Der Bedarf ist da. Aber wir Deutschen mekern lieber als was zu tun. Ich habe mit teilweise für jedes Klientel ein Argument vorbereitet:

-Junge Eltern = Kind Schule
-Ehepaar ohne Eltern = Bestellung im Internet, Beruf
-Gewerbetreibene = Internettpräsens, Vertrieb, Kunden, Sicherheit
- Rentner = keine Apotheke vor Ort, Telefonieren mit den Enkeln etc.

Lieder wohnen nicht alle geteilt user in einem Ort. Den Leuten fällt es schwer 5 Jahre weiter zu denken.

Das gleiche Thema wird es mit dem Breitbandatlas. Wer soll den ausfüllen. Das wird eine Torgeburt ohne einen starken Partner im Netz.

Und eine Anmerkung an bkt kann ich mir nicht verkneifen. Kann der eigene Anspruch auch daher kommen, dass zum Einen in Ichterhausen die Netkom vor der Tür steht und zum Anderen auf Arbeit Bandbreite im Überfluss zur Verfügung stehen?

Und sollten wir als Technologiestandort Deutschland und als Denkfabrik Thüringen (bis Ende diesen Jahres :cry: ) nicht vielleicht auch mit Angebot Bedarf erzeugen. Ja ich weis kein Geld.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 29.03.2010 23:35

geisi hat geschrieben:Und eine Anmerkung an bkt kann ich mir nicht verkneifen. Kann der eigene Anspruch auch daher kommen, dass zum Einen in Ichterhausen die Netkom vor der Tür steht und zum Anderen auf Arbeit Bandbreite im Überfluss zur Verfügung stehen?


Netter Versuch. Aber wie man auf den Seiten der EncoLine entnehmen kann, ist ichtershausen einer der Orte, die die notwendige Kundenzahl nicht zusammenbekommen haben. Ansonsten gäbe es dort bereits seit Ende 2009 echtes Breitband.

Der aktuelle Bürgermeister soll wohl lieber auf die TELEKOM warten, wurde mir zugetragen. Ansonsten hätte er mit den für einen selbsttragenden Ausbau zuwenigen Haushalten ja auch versuchen können ein Interessenbekundungsverfahren zu starten und Förderung beantragen. Hat er aber nicht. Und bei Ichtershausen kann es nicht an mangelnder Eigenfinanzierung liegen, da diese Gemeinde zu den reichsten im Kreis gehört.
Und einem Funkanbieter soll man die Prospekte aus der Gemeindeverwaltung in die Papiertonne entsorgt haben, weil der Bgm. keinen Funk mag, wie mir ebenfalls zugetragen wurde.

Und auf der Arbeit benutze ich übrigens meinen Mobilen Zugang (3.6 MBit/s mit 5 GB/Monat). Aber das ist ja schon bekannt.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon geisi » 30.03.2010 09:37

Na toll. Dann kann ich meiner Kollegin aus Ichtershausen gleich den Zahn ziehen.

Aber das Interessenbekundungsverfahren sollte nicht zwingend auf Initiative der Gemeinde bauen. In unseren Gemeinden war die Anregung dazu von den Initiativen ausgegangen. Erst darüber bekommt man die Gemeindevertreter vom Slogan "Die Telekom macht das schon" weg.

Unabhängig davon habe ich hier in Erfurt max. 1 MBit/s über IPhone und Telekom. Wo gibt es denn hier 3,6??
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 30.03.2010 10:33

geisi hat geschrieben:Na toll. Dann kann ich meiner Kollegin aus Ichtershausen gleich den Zahn ziehen.

Aber das Interessenbekundungsverfahren sollte nicht zwingend auf Initiative der Gemeinde bauen. In unseren Gemeinden war die Anregung dazu von den Initiativen ausgegangen. Erst darüber bekommt man die Gemeindevertreter vom Slogan "Die Telekom macht das schon" weg.

Das gilt meist aber nur für Gemeinden/Bürgermeister, die sich mit dem Thema noch nicht befaßt haben. Die kann man so "aufwecken".
Die mit einer vorgefassten Meinung sind da noch schlimmer, die muß man nicht wecken, sondern "bekehren" ;-)

geisi hat geschrieben:Unabhängig davon habe ich hier in Erfurt max. 1 MBit/s über IPhone und Telekom. Wo gibt es denn hier 3,6??


Bei Vodafone. Und natürlich "bis zu ...".
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon geisi » 30.03.2010 10:47

Noch mal eine Frage zum Intressenbekundungsverfahren zusammenhängt.

Ich hatte bezogen auf Unseres vermutet, dass bei Einigen der Bedarf "großzügig" von der Gemeinde selber festgestellt wird.

Wird das durch das bkt oder Alf kontrolliert??
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon bkt » 30.03.2010 11:41

geisi hat geschrieben:Noch mal eine Frage zum Intressenbekundungsverfahren zusammenhängt.

Ich hatte bezogen auf Unseres vermutet, dass bei Einigen der Bedarf "großzügig" von der Gemeinde selber festgestellt wird.

Wird das durch das bkt oder Alf kontrolliert??


Solche Gemeinden betrügen sich selbst, da kein Anbieter (mit Ausnahme der TELEKOM vielleicht) mit dem Ausbau beginnen wird, bevor er nicht die Vorverträge in der Tasche hat.
Und wenn die Gemeinde angibt, dass 200 Interessenten da sind und der Anbieter dann nur 30 Verträge bekommt, dann stimmt seine Wirtschaftlichkeitsberechnung nicht, damit stimmt auch der Förderantrag der Gemeinde nicht, da er auf völlig falschen Voraussetzungen basiert und die Deckungslücke viel kleiner ausgewiesen ist, als sie in Wirklichkeit ist.

Und damit ist der Ausbau erstmal gestorben.
Die Gemeinde muß jetzt nachbessern und das ganze Interessenbekundungsverfahren mit den echten Zahlen nocheinmal durchführen. usw. usw.

Und wenn sie Pech hat, bekommt sie jetzt gar kein Angebot mehr, da sich die Anbieter bei sowas auch verschaukelt vorkommen.
Die haben schliesslich für die Beantwortung dieser Ausschreibung auch bereits Kosten in Form von Mannstunden eingesetzt, die wegen der "Dummheit oder Faulheit" der Gemeinde jetzt mal grad "für die Katz" sind.
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Re: Erika Mann: "Breitband bald für alle per Gesetz"

Beitragvon Jujupp » 30.03.2010 12:17

bkt hat geschrieben:
Jujupp hat geschrieben:Mal noch eine Bemerkung zum Bedarf.
Vor 15 Jahren war der Bedarf für Handys auch relativ gering aber das Netz wurde flächendeckend ausgebaut.
Heute gibt es über 100 Mio. aktive Handykarten.


Das ist nicht zufällig Funktechnik ??? :twisted:

Natürlich ist es Funk allerdings wird mir da weder heute noch wurde mir vor 15 Jahren nach 20 Minutene das Telefon "abgestellt".
Außerdem war und ist die Telefonqualität mit der eines Festnetzanschlusses vergleichbar.
Aber das war nicht meine Aussage. Fakt ist es wurde ausgebaut obwohl der Bedarf relativ klein war. Ich kann mich noch daran erinnern das ein Anbieter Werbung mit 98% Abdeckung gemacht hat, da hatten 2 Leute aus meinem Bekanntenkreis ein Handy.

Im Allgemeinen ist mir ziemlich egal wo Breitband her kommt, so lange wie ich den Anschluss auch nutzen kann.
Ich will nicht 3 Monate brauchen um einen Download von 10GB durchführen zu können. Mit den zur Zeit aktuellen Edge/UMTS und co. Tarifen ist es nicht einmal möglich auch nur einen einzigen HD Film zu streamen.
Ich will keine 2MBit (oder mehr) wenn ich eine Latenz von 1 Sekunde hab.
Ich will keinen Breitbandanschluss dessen Bandbreite komplett einbricht nur weil 100 Leute gleichzeitig online sind.
Ich brauch keinen Breitbandanschluss den ich nicht nutzen kann.
Zum normalen Surfen reicht UMTS mit 5GB aus. Aber sobald Downlaods dazu kommen geht nix mehr.
Vermutlich würd ich auch UMTS anstatt von ISDN nutzen wenn es denn verfügbar wär.
Jedoch hauptsächlich wegen den hohen ISDN kosten.
Funk ist genial um mobil und online sein zu können, als Festnetzersatz ist es mit Volumenbegrenzungen und Bandbreitenteilung unbrauchbar.
Ein funktionierender Funkanschluss (Latenz von maximal ~100ms, Volumebegrenzung die im Bereich des durchschnittlichen Volumenverbrauchs liegt, mindestens 2MBit) ist als Übergang akzeptabel aber dann ist wiederum zu befürchten dass diese Gebiete als "versorgt" eingestuft werden und danach von Kabelgebundenen, besseren, Breitbandanschlüssen nur träumen können.

bkt hat geschrieben:
Jujupp hat geschrieben:Genau das gleiche kann man auch für Breitband sagen. In der Stadt kann man schnell zu Fuß zu Freunden gehen oder sich irgendwo treffen. Auf dem Land benötigt man Transportmittel. Oder man trifft sich einfach in online Communities.


Kenn ich genau andersherum.
Auf dem Dorf kann man schnell mal zu Fuß zu Freunden gehen (Das ist so klein, da ist man in 20min zu Fuß durch den ganzen Ort durch). In der Stadt brauche ich dafür schon den ÖPNV.

Das funktioniert nicht wenn der gesamte Freundeskreis in Dörfern oder Städten wohnt die 2-20km entfernt sind.
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