Ich stelle hier einfach mal
meine Meinung für den
gegenwärtigen Stand zur Diskussion.
(Auch wenn ich weiß, dass dies im Angesicht dessen,was manchen Betroffenen als Internet-Zugang zugemutet, wird von dem eigentlichen Weg etwas ablenkt, zumal selbst die Bundesregierung mit ihrer verunglückten Breitbandstrategie eine Teilantwort auf die Fragen gegeben hat. Denn 50 MBit/s schafft man eben über einige der derzeitigen Breitband-Aushilfs-Angebote nicht.
Auch darf man nicht vergessen, dass die ausreichenden Werte
ständig im Fluss sind. Die Masse (also die Mehrzahl der Breitbandnutzer) bestimmt die Richtung, da die meisten Angebote sich nach dieser Masse richten und deren Möglichkeiten als "meist gegeben" voraussetzen.)
* Also unter 2-3 MBit/s braucht man
inzwischen nicht mehr von Breitband reden. In ein paar Jahren darf man diesen Wert wieder
erheblich erhöhen.
* Man muss nicht
überall sofort erwarten, Pings im 100er Bereich zu haben, aber mittelfristig sollten schon Werte in diese Richtung möglich werden.
Ansonsten kann man davon ausgehen, dass nicht nur so manche Online-Spiele nicht funktionieren.
* Wenn man bei einem stationären Zugängen Limits von 5 oder 10 GB setzt, zwängt man die Betroffenen in das Korsett von mobilen Nutzern.
Während es für mobile Nutzer, welche noch einen stationären Breitband-Zugang ohne Limit zu Hause haben, verkraftbar ist,
wird dieses Begrenzung für stationäre Nutzer schon wieder zum Handycap. Hier sollte man, wenn es schon notwendig sein muss,
von einem vielfachen der 10 GB ausgehen - oder den Betroffenen sagen, dass sie eben nur Breitbandnutzer 3. Klasse sind.
* Noch kommt man ganz gut ohne symmetrische Anschlüsse aus. Je mehr man sich aber Richtung "Mitmach-Web" und Online-Anwendungen bewegt,
um so werden symmetrischen Anschlüsse notwendig. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses kann nur vermutet werden.
* Will man VoIP über die Breitbandverbindung betreiben, kommt man ohne QoS (Priorisierung) normalerweise nicht aus.
* Um so mehr sich das Leben ins Internet verlagert und u.a. für Bildung und Beruf an Bedeutung gewinnt, um so mehr wird auch die Verfügbarkeit wichtig.
Verfügbarkeiten unter 95 Prozent sollte man gar nicht erst zur Diskussion stellen - eher 97 Prozent aufwärts.
Vor allem dann, wenn es keine Ausweichmöglichkeiten gibt.
* "Angemessene einmalige Kosten" sollten schon im Bereich von max. 100 Euro liegen.
* "Angemessene Kosten pro Monat" kommen auf die angebotene Leistung an.
Mehr als 50 Euro im Monat dürften aber für nicht wenige schon bedenklich werden.
bkt hat geschrieben:essig hat geschrieben: ...meinen hinweis, dass es leute gibt die derartige angebote nicht aus geiz sondern aus finanzieller schwäche buchen und auf einen teil der leistung/service bewusst verzichten.
Falsch gedacht, sie sorgen dafür, dass der Markt nicht funktioniert - wie man ja an der Praxis sieht. Würde er so funktionieren, (was die Bundesregierung ja auch größtenteils unterstellt), gäbst das Breitbandproblem nicht.
Und dazu dass sich nicht jeder alle Dinge, die überall angeboten werden auch leisten kann, habe ich bereits geantwortet.
Der letze Satz widerspricht indirekt dem ersten:
Der letzte Satz gibt zu, dass es Dinge gibt, die sich manche nicht leisten können, weil sie zu teuer sind. Dies war bei Breitband anfangs auch der Fall.
(Zu dieser zeit ist man aber auch noch ganz gut ohne Breitband durch das Internet gekommen, weil die Inhalte- und Dienstleistungs-Anbieter nicht einen Breitbandanschluss vorausgesetzt haben.)
Kommt der Breitbandanschluss in einen für diese benannten leute bezahlbaren Bereich, wird er von diesen gebucht.
Diesen Leuten nun aber die Schuld für sie Geiz-ist-geil-Tarife zu geben, lenkt vom eigentlichen Verursacher ab:
Die verschiedenen Breitband-Anbieter haben - wohl in Ermangelung anderer Vorteile - versucht, sich über den möglichst niedrigen Preis in den Vordergrund zu schieben - und dabei wohl sich keine Gedanken gemacht, dass die nun niedrigen Preise in immer weniger Gebieten kostendeckend sein werden.
Der Wettbewerb in den Ballungsräumen war wichtiger...
bkt hat geschrieben:Es ist auf jeden Fall eine Übergangslösung, da es garantiert besser ist als ISDN (allein schon wegen der integrierten Flatrate, schrieb ich aber schon)
Und bei der Wahl noch unbestimmt Zeit auf FTTX zu warten oder erstmal sowas zu nehmen, fällt zumindest meine Wahl immer auf diese Lösungen.
Diskutieren wir hier Bastellösungen, Notmaßnahmen oder vernünftige Breitbandzugänge?
essig hat geschrieben:bkt hat geschrieben:(Die Telekom hat damit allein an mir pro Monat 170€ Einbuße) Auch ein riesiger Motivationsfaktor, flächendeckend den DSL-Netzausbau voranzutreiben, oder?
baut sie aus dann hat sie die 170 € doch auch nicht wieder.
Genau. Wo sollte auch ihre Motivation dafür herkommen? Würde sie ausbauen, so müßte sie neben dem Verlust, den sie an mir hat auch noch reichlich Investitionskosten dazutun. Würdest Du als Unternehmer soetwas sinnvoll finden?
[/quote]
Genau hier funktioniert der Markt nicht:
Würde es nur nach dieser Denkweise gehen, hätte auch kein Unternehmen einen Grund, in den Ballungsgebieten auszubauen.
Dort bezahlt man die Inestitionsverweigerung aber mit einem Kundenverlust.
Da verzichtet man doch lieber auf diese "170 €".
In vielen ländlichen Gebieten denkt aber der dort vorhandene Anbieter, dass die Investitionsverweigerung keine wesentlichen Konsequenzen in Form von Kundenverlust haben wird. Somit bleibt dort alles beim Alten, wenn nicht kräftig zugebuttert wird.
Erst wenn sich hier von irgend einer Seite was ändert, könnte die Investitionsverweigerung bedenklich erscheinen.
bkt hat geschrieben:Gegenfrage - Wie lange braucht man um ganz Deutschland mit Glas zu verkabeln? 10 jahre, 20 jahre?
Und in der Zwischenzeit nehme ich das was ich schneller bekommen kann, eine Funklösung.
Solange man mit Glasfaser im Keller auf ISDN-Tempo rundergebremst wird, ist klar, dass die Probleme zumindest nicht nur bei der durchzuführenden Glasverkablung liegt ...
bkt hat geschrieben:Also wenn fttx schon vor der Tür steht, dann heisst es FTTB
Wenn man in Telekom-Manier dankt, dann allerdings ... - ISDN lässt grüßen.
bkt hat geschrieben:Und genau dass ist doch eines der Hauptprobleme. Üblicherweise liegen die kleinsten Orte am weitesten von den Städten (oder HVT) weg und sind daher im kabelgebundenen Ausbau am teuersten. bei Funkanbindung ist dies wiederum kein Problem, da von einem Standort aus ohne technischen Mehraufwand gleichzeitig mehrere Orte erreichbar sind.
Selbst die Funkanbindung über länger Strecken ist noch zu oft ein Problem, zumal es in bergigen Gegenden mehr als genug Hindernisse gibt.
bkt hat geschrieben:Und statistische 50€/lfd.m Tiefbau müssen irgendwie wieder reinkommen. Die Kosten für Technik etc. noch nicht berücksichtigt.
Möglichkeiten:
A) Durch zahlende Kunden
B) Durch Steuermittelfinanzierten Ausbau (Förderung)
... und C: längere Abschreibungs-/Erwirtschaftungszeiträume ...
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.