Die Situation
Kleinmachnow liegt direkt am südwestlichen Stadtrand von Berlin (grenzt an den Bezirk Steglitz/Zehlendorf) und dürfte den meisten hier als Firmensitz von eBay Deutschland bekannt sein. Kleinmachnow hat gut 18.000 Einwohner, ist letztes Jahr wieder einmal "kinderreichste Gemeinde" Europas geworden und bietet eine gute Wohnqualität. Und Kleinmachnow ist - laut einer Verfügbarkeitsrecherche von fruli (Link: [1]) - zu knapp 90% mit DSL versorgbar.
Also eigentlich eine nahezu ideale Situation, es sei denn man wohnt in den restlichen 10% Gemeindegebiet, die nicht mit DSL versorgbar sind. Dabei handelt es sich um drei bis vier Straßenzüge im Ortsteil Dreilinden und das komplette Wohngebiet "Stolper Weg". Dieses Wohngebiet wurde in zwei Bauabschnitten in den Jahren 1995 bis 1998 erschlossen und bebaut und bietet auf sehr kompakter Grundfläche fast 2.000 Einwohnern ein Wohnen im Grünen.
Aus diesen Angaben (Neubaugebiet im Osten in den neunziger Jahren) kann jeder das Problem selbst erkennen: Es wurde von der Telekom (damals noch als Bundespost) Glasfaserkabel bis in die Keller der Gebäude (zumeist Ein- und Zweifamilienhäuser, viele Reihenhäuser und in einer Straße auch Mehrfamilienhäuser) verlegt. Damals war Glasfaser "HighTech" und sollte die Anbindung "zukunftssicher" machen.
Wie jeder weiß, ist Glasfaser im Keller (auch als FTTB - Fibre to the Basement bekannt) heute - fast ein Jahrzehnt später - immer noch "HighTech" und "zukunftssicher" - nur leider sind die damit Versorgten von aktuellen Techniken (wie A-DSL, S-DSL oder V-DSL) ausgeschlossen, da für DSL Kupferleitungen benötigt werden.
Gut vier Jahre nach Einführung der DSL-Technik wurde 2004 - nachdem klar war, das eine DSL-Versorgung in den nächsten Jahren nicht zu erwarten war - von einigen Anwohnern des Baugebiets eine Initiative für ein Funknetz gestartet. Nach anfänglichem Enthusiasmus zeichnete sich Mitte 2005 dann ab, daß das Projekt Funk-DSL "mangels Masse" nicht realisierbar sein würde. Die Gründe dafür liegen wohl im Zusammenspiel von technischen Anforderungen, Anschaffungs- und Betriebskosten und der sich abzeichnenden Verfügbarkeit von UMTS.
Momentan haben sich die meisten Anwohner des Baugebiets, die das Internet etwas intensiver, als per Modem/ISDN Zugang möglich, nutzen möchten/müssen, einen UMTS Zugang (mit Zeit-, Volumen- oder Pauschaltarif, je nach persönlichem Bedarf) zugelegt.
Aussichten
Bei der Gemeinde Kleinmachnow ist die Situation bekannt, allerdings sieht man sich nicht in der Verantwortung ("das ist eine private Angelegenheit zwischen ihnen und der Deutschen Telekom AG").
Die Deutsche Telekom AG hat - zumindest auf meine schriftlichen Anfragen nach einer Lösungsmöglichkeit/-perspektive - bislang nicht reagiert. Wenn sie sich an die eigenen Ankündigungen hält, wäre also eventuell bis 2008 eine Lösung für das Glasfaserdilemma zu erwarten (Links: [2], [3] ).
Kabel Deutschland versorgt das Wohngebiet mit Kabelfernsehen, bietet aber Kabel Highspeed/Phone nicht an. Vermutlich ist das System Vor-Ort nicht rückkanalfähig. Genauere Auskünfte sind (zumindest für mich) von Kabel Deutschland nicht erhältlich.
UMTS ist von allen Anbietern (T-Mobile, Vodafon, O2 und eplus) voll verfügbar und wird wohl auch intensiv genutzt.
DSL via Satellit ist - zumindest offiziell - im Wohngebiet nicht möglich, da es baurechtlich untersagt ist, Satellitenschüsseln aufzustellen.
Falls ich etwas falsch dargestellt haben sollte, bin ich für Kritik und Verbesserungsvorschläge offen.
Links
[1] - http://www.onlinekosten.de/forum/showpo ... tcount=832
[2] - http://www.dsl-magazin.de/news/news_T_C ... 164_1.html
[3] - http://www.q-direkt.de/54-Service.html