DSL per W-LAN-Richtfunk!!!

Berichte, Anbieter, Erfahrungen und Fragen zu Mobilfunk (GPRS, EDGE, UMTS, LTE), WiMAX, WLAN, Richtfunk usw.

DSL per W-LAN-Richtfunk!!!

Beitragvon Psychedelic Kingdom » 17.03.2006 11:34

Hallo in die Runde...

mit diesem Beitrag möchte ich all denen, bei denen es möglich ist, folgende Möglickeit emphelen: DSL per W-LAN-Richtfunk! Auf http://www.wlan-skynet.de ist ein soclhes Projekt vorgestellt. Bei mir ist dies allerdings leider nicht oder nur bedingt möglich, da der nächste Ort mit DSL nur DSL-Light (386 kbit/s) besitzt. Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis! Deswegen auch mein Beitrag: http://www.geteilt.de/phpBB2/viewtopic.php?t=696

Mit freundlichen Grüßen

Laurens Nikolaisen
...
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Beitragvon barty » 18.03.2006 00:07

Beitrag wurde in die Rubrik "Funk" verschoben. Der Link ist für alle WLAN-Interessenten eine äußerst informative und gut recherchierte Quelle.
Bürgerinitiative:
Breitband für Wertheim-Lindelbach - Ein Dorf begehrt auf!
http://www.kein-breitband.de
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Beitragvon Tetje » 06.04.2006 22:49

Moin allerseits,

die Gemeinde Köthel in Schleswig-Holstein hat endlich eine DSL Lösung gefunden.
Die Fa. USB-Online hat ein W-LAN Netz vom ca. 3 Km entfernten Nachbardorf aus per Richtfunk eingerichtet.
Mindestteilnehmerzahl 20
Kosten:
99 Euro Bereitstellungspauschale für die Hardware
25 Euro für 100 Stunden Pauschale / Monat
oder 49 Euro für Flat.
Köthel ist die erste Gemeinde in S-H, die durch diese Fa. ausgestattet wurde, Firmensitz ist nahe München. Dort wurden vorher schon einige Dörfer angebunden.
Weitere Infos auf http://www.koethel.de
und direkt bei http://www.usb-online.net

it works...
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Beitragvon Verein » 17.05.2006 06:52

Hallo,
ein solches System kann man auch relativ einfach selbst aufbauen, wenn man sich etwas mit WLAN auskennt. Siehe dazu:
http://www.geteilt.de/phpBB2/viewtopic.php?t=738
oder bei DSL in Fell e.V.:
http://www.fellweb.de
Das Netz befindet sich seit 13.April ohne größere Probleme in Betrieb, derzeit sind wir in der Anschlußphase der Mitglieder.
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Bandbreite?

Beitragvon bru62 » 20.05.2006 16:58

Die Idee, ein Bürgernetz per Funk aufzubauen, finde ich gut.

Was mich dabei interessiert, ist, wie ihr das Problem mit der verfügbaren Bandbreite gelöst habt. Wenn - nehmen wir mal an - 30 Leute gleichzeitig auf das Netz zugreifen, muss doch die Bandbreite in den Keller gehen. Da hilft doch auch kein Load-Balancing, oder? Kann man überhaupt in einer Liegenschaft mehrere DSL-Anschlüsse bestellen?

Viele Fragen, ich weiß.

Aber nach meiner Erfahrung steht und fällt die Akzeptanz einer Alternativlösung mit der verfügbaren Bandbreite. Deshalb muss ich das jetzt wissen.

Gruß
______________
bru62
ehemals 2. Vorsitzender des Bundesverbandes Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Diskriminierungsfreies "Breitband für alle" wird es nur geben, wenn Menschen sich dafür engagieren.
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Beitragvon vauwe » 20.05.2006 22:16

bru,

1) Anzahl der Anschlüsse

Im Regelfall installiert die T-Com bis zu vier Telefonanschlüsse in einer Wohnung (oder Einfamilienhaus). Darüber hinaus muß man wohl gut auf die Leute einreden, um mehr Anschlüsse geschaltet zu bekommen. Diese Infos sind zwar schon etwas veraltet, aber ich kann mir fast nicht vorstellen, daß diese Beschränkungen heutzutage aufgehoben worden sind.

Auf jeden Anschluß kannst Du dann DSL aufschalten lassen.

Es sollten aber noch alternative Zugangsmöglichkeiten am entfernten (breitbandversorgten) Standort geprüft werden (Kabel-TV usw.), damit man evtl auch noch den Vorteil von alternativen Backbone-Anbindungen hat.

2) Bandbreite

Die verfügbare Bandbreite wird meist deutlich unterschätzt. Ich sehe es als kein Problem an, mit 6 MBit/s mehr als 10 oder gar 20 User zu treiben. Oft sind ganze Firmen mit mehr als 30 Arbeitsplätzen mit einer 2 MBit/s-Anbindung versorgt.

Bei der Bandbreite muß berücksichtigt werden, daß solange nicht einzelne Rechner permanent "saugen", sich die Anbindung sowieso die meiste Zeit langweilt, da sie im Leerlauf ist. Beim reinen Surfen werden meist nur kleine Mengen über die Leitung gezogen und die Verbindung zum Web-Server wird danach immer wieder abgebaut. Die meiste Zeit beim Surfen vergeht durch Lesen und nicht durch Datenübertragung.

Bandbreitenhungrig sind allerdings auf jeden Fall: Peer2Peer (Tauschbörsen), VoIP, Serverbetrieb, Videoconferencing usw. Diese Anwendungen saugen die verfügbare Bandbreite ganz schnell weg.

3) Bandbreitenmanagement (BM)

Ein (gut implementiertes) BM verwaltet die verfügbare Bandbreite so, daß alle Rechner im Netz gleichmäßig (gleichberechtigt) bedient werden. Das BM sorgt also dafür, daß selbst, wenn einzelne Rechner Bandbreite wegsaugen, immernoch andere Rechner bedient werden können. Im Zweifel wird dann die Bandbreite eines "saugenden" Rechners soweit reduziert, daß andere Rechner gleichberechtigt Bandbreite bekommen, um noch arbeiten zu können.

Im Rahmen eines BMs kann auch ein einzelner Rechner soweit in der Geschwindigkeit reduziert werden, daß er nur maximal eine bestimmte (festgelegte) Datenrate erzielt.

Kennt man im Netz z.B. seine "Sauger", dann würde es Sinn machen, wenn man denen im Rahmen des BM nur max. 50% der Bandbreite gibt, die sich die Sauger dann teilen müssen. BM ist also ein "Wundermittel", um Bandbreite gerechter zu verteilen.

Und bitte BM nicht mit Load-Balancing (Lastverteilung) verwechseln.


Was Anbindung und Bandbreite angeht, so würde ich erstmal klein anfangen, Bedarfsmessung im laufenden Betrieb machen und dann Anschlüsse nach-/aufrüsten, wenn der Bedarf steigt, statt gleich 4 * 6 MBit/s zu beauftragen.
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Beitragvon M0rGu3 » 21.05.2006 15:38

Also ich muss sagen, ich finde an dieser Sache auch so langsam Interesse. Bin da technisch noch nicht so auf dem Stand, aber habe mich doch in Sachen W-LAN schon gut informiert.
Bandbreitenmanagement klingt ja gut, aber mit was realisiere ich das? Gibt es da Software, die ich irgendwo installiere? Wie komme ich zu einem Proxy, der in Zeiten mit geringer Auslastung Seiten auf der Festplatte cache'd?
Wäre schon interessant, wenn man sowas mal in einem neuen Thread (oder in diesem hier) näher erläutert oder zumindest gute Quellen gibt.
Wie viel Bandbreite sollte man einrechnen? Kann ich mehrere Anschlüsse einfach "zusammenschalten"? Sollte ich mir mehrere BackUp-Verbindungen einrichten? Eventuell neben den ADSL-Anschlüssen noch eine Ersatz-SDSL mit 256 oder 512 kbit/s?

Hoffe doch mir kann hier geholfen werden. Bräuchte nämlich echt mal ein paar Info's und Hilfestellungen.

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Beitragvon vauwe » 21.05.2006 18:32

M0rGu3 hat geschrieben:Bandbreitenmanagement klingt ja gut


Nur so, bevor ein falscher Eindruck entsteht: BM hat ursächlich nichts mit WLAN zu tun.

aber mit was realisiere ich das? Gibt es da Software, die ich irgendwo installiere?


In der Regel bringen die Betriebssysteme (*BSD, Linux, IOS u.a.) ein BM mit (oder auch nicht).

Unter Linux wird AFAIK ipchains bzw. iptables benutzt, womit Queues realisiert werden (frag mich nichts genaues, ich bin kein Pinguin-Mensch).

Unter den BSDs stehen dummynet und altq zur Verfügung. Dummynet (jetzt werden mich einige Beastie-Freaks steinigen) sehe ich eher als akademisch (aber vollständig implementiert - damit kann man sogar Funkverbindungen zum Mars simulieren). Altq ist eine sehr moderne Implementierung (und gefällt mir gut).

IOS (Cisco) bringt eine propietäre Lösung zum BM mit (die IOS-Syntax ist etwas zum Entwöhnen).

Also BM ist nichts, was man sich mal eben irgendwo für seinen PC runterlädt. BM macht auch nur auf Routern und Gateways Sinn, nicht aber auf End-User Rechnern.

Wie komme ich zu einem Proxy, der in Zeiten mit geringer Auslastung Seiten auf der Festplatte cache'd?


Wenn Du von einem "Caching Proxy" redest: http://www.squid-cache.org

Aber was meinst Du mit "in Zeiten geringer Auslastung"? Woher sollte der Proxy wissen, was Du für Seiten irgendwann in der Zukunft mal lesen wollen wirst? Telepathie? Hellseherei?

Wäre schon interessant, wenn man sowas mal in einem neuen Thread (oder in diesem hier) näher erläutert oder zumindest gute Quellen gibt.


Demnächst gerne mal intensiv, aber jetzt will ich nicht noch mehr Roman schreiben. :)

Wie viel Bandbreite sollte man einrechnen?


Diese Frage kann nicht beantwortet werden: Das hängt von den Anwendungen ab, die auf der Anbindung genutzt werden sollen.

Zum reinen Surfen (nur HTML & Co) kann man pro PC 32 kBit/s einrechnen. Your mileage may vary...

Kann ich mehrere Anschlüsse einfach "zusammenschalten"?


Thema: Load-Balancing (Lastverteilung). Dies setzt einige Technologien voraus (OSPF wäre auf jeden Fall ein muß). Dazu sind dann (teure) Router notwendig, die Load-Balancing unterstützen. Geräte mit solchen Fähigkeiten kenne ich nur aus dem industriellen Umfeld (ob es auch Konsumer-Geräte gibt, die sowas machen, weiß ich nicht).

Sollte ich mir mehrere BackUp-Verbindungen einrichten? Eventuell neben den ADSL-Anschlüssen noch eine Ersatz-SDSL mit 256 oder 512 kbit/s?


Das erhöht natürlich die Betriebskosten, aber wenn Du (Router-)Hardware hast, die das unterstützt, ist dies sinnvoll. Allerdings haben die meisten Provider und Netzbetreiber Verfügbarkeitsraten von bis zu 99% (macht 3 Tage downtime pro Jahr) und notfalls läßt sich das als Privatanwender auch noch verkraften. Das ist halt Abwägungssache, ob man die Kosten niedrig halten will oder fast 100% uptime.
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Beitragvon M0rGu3 » 21.05.2006 18:51

vauwe hat geschrieben:Nur so, bevor ein falscher Eindruck entsteht: BM hat ursächlich nichts mit WLAN zu tun.
Danke, aber wusste ich schon ;)

vauwe hat geschrieben:Also BM ist nichts, was man sich mal eben irgendwo für seinen PC runterlädt. BM macht auch nur auf Routern und Gateways Sinn, nicht aber auf End-User Rechnern.
Wollte ja auch für den Router wissen, als Client würde ich glaube nicht auf die Idee kommen das zu installieren...

vauwe hat geschrieben:Wenn Du von einem "Caching Proxy" redest: http://www.squid-cache.org
Genau das meinte ich ;)

vauwe hat geschrieben:Aber was meinst Du mit "in Zeiten geringer Auslastung"? Woher sollte der Proxy wissen, was Du für Seiten irgendwann in der Zukunft mal lesen wollen wirst? Telepathie? Hellseherei?
Mmh... war mal wieder so ein Hirngespinst meinerseits...

vauwe hat geschrieben:Demnächst gerne mal intensiv, aber jetzt will ich nicht noch mehr Roman schreiben. :)
Kannst du aber gerne machen, ich surfe jetzt momentan richtig günstig ;)
Wenn du mal Zeit hast, vielleicht mal ein Tutor ode eine schöne Sammlung schreiben, dann könnten wir das hier veröffentlichen und als Download bereitstellen.

vauwe hat geschrieben:
Wie viel Bandbreite sollte man einrechnen?


Diese Frage kann nicht beantwortet werden: Das hängt von den Anwendungen ab, die auf der Anbindung genutzt werden sollen.

Zum reinen Surfen (nur HTML & Co) kann man pro PC 32 kBit/s einrechnen. Your mileage may vary...
Mmh... ein bisschen mehr sollte schon möglich sein... das Problem hier bei uns ist, das unser Ort mitten in nem Tal sitzt, zu meinen Großeltern mit DSL6000-Verfügbarkeit müsste ich über den Berg funken (was auch von der Kirche noch recht einfach zu machen ist), aber wie bitte soll ich in einem Neubaugebiet rausfunken? :lol:

vauwe hat geschrieben:Thema: Load-Balancing (Lastverteilung). Dies setzt einige Technologien voraus (OSPF wäre auf jeden Fall ein muß). Dazu sind dann (teure) Router notwendig, die Load-Balancing unterstützen. Geräte mit solchen Fähigkeiten kenne ich nur aus dem industriellen Umfeld (ob es auch Konsumer-Geräte gibt, die sowas machen, weiß ich nicht).
Habe beim Lesen von wlan-skynet.de die LANCOM-Geräte entdeckt. Nicht billig aber können wohl einige 4 Anschlüsse unterstützen.

vauwe hat geschrieben:Das erhöht natürlich die Betriebskosten, aber wenn Du (Router-)Hardware hast, die das unterstützt, ist dies sinnvoll. Allerdings haben die meisten Provider und Netzbetreiber Verfügbarkeitsraten von bis zu 99% (macht 3 Tage downtime pro Jahr) und notfalls läßt sich das als Privatanwender auch noch verkraften. Das ist halt Abwägungssache, ob man die Kosten niedrig halten will oder fast 100% uptime.
Also ich denke, zumindest eine einfach redundante Anbindung sollte ich haben. Nur so für den Notfall eben (und wenn es nur ein DSL384-Anschluss ist, einer soll wohl im Ort schon einen mit 325kbit/s bekommen haben...).

Danke dir erstmal für deine Hilfe.

Wie denkt ihr über die Standards? Richtfunkanbindung über 802.11h und Verteilung über 802.11g oder wie würdet ihr es machen? Macht eine Verteilung über Kabel eventuell Sinn (was ich nicht glaube ;) )?

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Beitragvon vauwe » 21.05.2006 21:29

M0rGu3 hat geschrieben:
vauwe hat geschrieben:Aber was meinst Du mit "in Zeiten geringer Auslastung"? Woher sollte der Proxy wissen, was Du für Seiten irgendwann in der Zukunft mal lesen wollen wirst? Telepathie? Hellseherei?
Mmh... war mal wieder so ein Hirngespinst meinerseits...


Es gäbe da durchaus Möglichkeiten, aber dazu muß vorher bekannt sein, was woher gezogen werden soll.

Zum reinen Surfen (nur HTML & Co) kann man pro PC 32 kBit/s einrechnen. Your mileage may vary...
Mmh... ein bisschen mehr sollte schon möglich sein...


Ich meinte damit nicht, Du solltest Dir eine 32 kBit/s Anbindung zulegen. Ich meinte damit, diese Bandbreite sollte jedem Client ständig zur Verfügung stehen, um zu surfen. Nehmen wir an, Du hast 1000 kBit/s, dann könnten darüber ca. 25 bis 30 User surfen (nochmal: ich rede vom surfen, nicht vom power-saugen-bis-zum-umfallen [tm]). Dabei sollte man berücksichtigen, daß nur selten zwei PCs gleichzeitig auch tatsächlich Bandbreite belegen und sich somit die Netzwerklast zeitlich verteilt.

Z.B. bin ich für ein Gateway verantwortlich, das mit 2 MBit/s (symmetrisch) angebunden ist und an dem ca. 30 bis 40 User-PCs und eine handvoll Server dran hängen. Außerdem läuft über das Gateway noch die VPN-Anbindung von 3 Niederlassungen und es gab noch nie Bandbreitenprobleme.

das Problem hier bei uns ist, das unser Ort mitten in nem Tal sitzt, zu meinen Großeltern mit DSL6000-Verfügbarkeit müsste ich über den Berg funken (was auch von der Kirche noch recht einfach zu machen ist), aber wie bitte soll ich in einem Neubaugebiet rausfunken? :lol:


Das Projekt "DSL in Fell" hatte ja die gleiche Problemstellung. Die können Dir sicher viele gute Tips dazu geben.

Wie denkt ihr über die Standards? Richtfunkanbindung über 802.11h und Verteilung über 802.11g oder wie würdet ihr es machen? Macht eine Verteilung über Kabel eventuell Sinn (was ich nicht glaube ;) )?


Ich bin ja Verfechter von Kabel, da Kabelverbindungen stabil laufen. Dort, wo es ohne zu großen Aufwand möglich ist und kein öffentlicher Raum durchquert werden muß, kann es Sinn machen, per Kabel zu übertragen. Ist schneller und stabil. 100Base-T geht aber nur bis 150m (hab' ich das richtig im Kopf?). Darüberhinaus müßte dann VDSL genommen werden, was die Sache dann wieder langsamer und teurer macht.

Um längere Strecken ohne Kabel zu überbrücken, wäre wohl 802.11h besser (als b/g), da der Funkraum nicht so ausgelastet ist und die Frequenzaufteilung besser ist (mehr nicht überlappende Kanäle).

Bei diesem Thema werden aber einige hier auf geteilt.de ihre Erfahrungen einbringen können (bzw. haben ja schon in älteren Threads darüber geschrieben).
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Beitragvon M0rGu3 » 21.05.2006 21:44

Zum reinen Surfen (nur HTML & Co) kann man pro PC 32 kBit/s einrechnen. Your mileage may vary...
Mmh... ein bisschen mehr sollte schon möglich sein...


Ich meinte damit nicht, Du solltest Dir eine 32 kBit/s Anbindung zulegen. Ich meinte damit, diese Bandbreite sollte jedem Client ständig zur Verfügung stehen, um zu surfen. Nehmen wir an, Du hast 1000 kBit/s, dann könnten darüber ca. 25 bis 30 User surfen (nochmal: ich rede vom surfen, nicht vom power-saugen-bis-zum-umfallen [tm]). Dabei sollte man berücksichtigen, daß nur selten zwei PCs gleichzeitig auch tatsächlich Bandbreite belegen und sich somit die Netzwerklast zeitlich verteilt.

Z.B. bin ich für ein Gateway verantwortlich, das mit 2 MBit/s (symmetrisch) angebunden ist und an dem ca. 30 bis 40 User-PCs und eine handvoll Server dran hängen. Außerdem läuft über das Gateway noch die VPN-Anbindung von 3 Niederlassungen und es gab noch nie Bandbreitenprobleme.
MMh... hatte ich auch nicht so gemeint ;) Aber ich hatte dann doch pro Client mindestens 64kbit/s gedacht. Wir hätten hier auch ca. 30 User.

das Problem hier bei uns ist, das unser Ort mitten in nem Tal sitzt, zu meinen Großeltern mit DSL6000-Verfügbarkeit müsste ich über den Berg funken (was auch von der Kirche noch recht einfach zu machen ist), aber wie bitte soll ich in einem Neubaugebiet rausfunken? :lol:


Das Projekt "DSL in Fell" hatte ja die gleiche Problemstellung. Die können Dir sicher viele gute Tips dazu geben.
Danke, werde da mal anfragen, hab auch sonst ein paar Kontakte zu W-LAN's.

Ich bin ja Verfechter von Kabel, da Kabelverbindungen stabil laufen. Dort, wo es ohne zu großen Aufwand möglich ist und kein öffentlicher Raum durchquert werden muß, kann es Sinn machen, per Kabel zu übertragen. Ist schneller und stabil. 100Base-T geht aber nur bis 150m (hab' ich das richtig im Kopf?). Darüberhinaus müßte dann VDSL genommen werden, was die Sache dann wieder langsamer und teurer macht.
Mmh... ich hab immer gedacht das ist egal ;) Naja, habe hier in der Wohnung wenn überhaupt nur 10m liegen...

Um längere Strecken ohne Kabel zu überbrücken, wäre wohl 802.11h besser (als b/g), da der Funkraum nicht so ausgelastet ist und die Frequenzaufteilung besser ist (mehr nicht überlappende Kanäle).
Ja, das habe ich auch so gedacht. Bei 5GHz ist ja auch die Fresnel-Zone kleiner. Macht es schonmal einfacher ein gutes Signal zu bekommen...

Bei diesem Thema werden aber einige hier auf geteilt.de ihre Erfahrungen einbringen können (bzw. haben ja schon in älteren Threads darüber geschrieben).
Hoffe doch, dass ihr euch zusammen tut und mal was größeres schreibt ;)

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Beitragvon vauwe » 21.05.2006 22:18

M0rGu3 hat geschrieben:Z.B. bin ich für ein Gateway verantwortlich, das mit 2 MBit/s (symmetrisch) angebunden ist und an dem ca. 30 bis 40 User-PCs und eine handvoll Server dran hängen. Außerdem läuft über das Gateway noch die VPN-Anbindung von 3 Niederlassungen und es gab noch nie Bandbreitenprobleme.
MMh... hatte ich auch nicht so gemeint ;) Aber ich hatte dann doch pro Client mindestens 64kbit/s gedacht. Wir hätten hier auch ca. 30 User.[/quote]

Wie gesagt, das ist davon abhängig, was diese 30 User so alles machen. Wenn alle Power-Saugen, dann brauchst Du 100 MBit/s.

Ich würde mit folgendem Durchschnitt rechnen:

Von den 30 Usern sitzen pro Tag nur 20-25 vor dem Rechner. Gleichzeitig sind es aber nur 10, maximal 15 User, da jeder User ein anderes Nutzerverhalten hat und jeder sich den Tag anders einteilt (sitzen ja nicht alle Leute ständig vor dem Gerät, wie unser eins...).

Von den angenommenen 10 Usern machen maximal 2 gleichzeitig VoIP und maximal einer lädt größere Dateimengen runter. Mit diesen Annahmen (die in etwa realistisch sein dürften, wenn nicht alle User Power-Saugen-User sind), könnte man es sogar mit einer 1000 kBit/s Anbindung probieren. Wenn jedoch mehr als einer VoIP macht, dann könnte der Upstream die knappere Resource sein. Ich würde also das Nutzerverhalten analysieren und dann ggf. einen 2000 kBit/s Anschluß inkl. Upstream-Erhöhung nehmen.

Meine Werte sollten nicht als absolut angesehen werden. Es hängt alles vom Nutzerverhalten ab. Würden aber im oben angeführten Beispiel alle gleichzeitig am Gerät sitzen, so hätte jeder (bei 2000 kBit/s Downstream) ~60 kBit/s Bandbreite zur Verfügung und wir sind in etwa in dem Rahmen, den ich zuvor meinte (32 kBit/s wäre so das absolute Minimum, um anständig Seiten zu bekommen - alles darüber ist mehr nett *s*).

Anderes Beispiel: Ich habe hier eine UMTS-Anbindung (384 kBit/s). Daran hängen im Moment 5 (max. 6) User-PCs. Jeder würde jetzt sagen, daß das nicht reicht, aber dank Bandbreitenmanagement werden alle Clients gerecht bedient und zum Surfen (und für Downloads) reicht's. Rechnerisch hätte jeder Client ~60 kBit/s, aber es sind meist nur 2 PCs gleichzeitig online. Außerdem sind die Kinder-PCs im BM auf 40 kBit/s gedrosselt (da würden sonst nur unnötig Klingeltöne und Spiele gezogen).
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Beitragvon Verein » 22.05.2006 12:30

Ups, kaum guck ich mal ein paar Tage hier nicht rein, kommt Leben in die Bude :wink:

Wir (Dsl in Fell) haben derzeit 2x DSL3000 im Buiseness-Tarif als Festnetzanbindung im Nachbarort. Bei Bedarf werden weitere Leitungen zugeschaltet, evtl. auch symmetrisch, um den Upload zu verbessern, falls nötig.
Wir benutzen LANCOM-Router, die Load Balancing können und bis zu 4 Anschlüsse bündeln können. Es besteht auch die Möglichkeit, Bandbreitenbeschränkungen für die User (in dem Fall für chronische Powersauger) einzustellen.
Die Anbindung über Kabel Deutschland ist nicht möglich, da deren AGB's die Anbindung von solchen Netzen untersagen.
Wie von VauWe schon erwähnt, sitzen wir auch in einem Tal. Unser DSL holen wir per Richtfunkstrecke auf einen Berg oberhalb vom Dorf. Der erhöhte Standort hat den Vorteil, das wir von da aus den Größtenteil vom Dorf abdecken können. Ortsteile ohne Sichtkontakt zu unserer "Bergstation" werden per Verteiler versorgt.
Die Richtfunkstrecke läuft momentan auf 2.4 GHZ, wird aber wahrscheinlich auf 5 GHz umgestellt. Unsere Lancom Router haben wir uns schon vorher so ausgesucht, dass sie beides können. Die Verteilung im Ort bleibt aber bei 2.4 GHz.
Tauschbörsen (Kazaa und Co) sind derzeit ausgeschlossen. Nicht nur wegen dem Traffic, sondern auch aus rechtlichen Gründen. Wir wollen uns da unnötigen Ärger ersparen. VOIP-Telefonie müssen wir mal austesten, wie die Möglichkeiten da sind, wenn alle Mitglieder (derzeit ca. 80) dann auch angeschlossen sind. Im Moment sind wir in der Phase, wo nach und nach alle Mitglieder angeschlossen werden.
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Beitragvon M0rGu3 » 29.06.2006 21:57

Hallo "Verein",

könntest du eventuell mal posten, was für Hardware ihr genau einsetzt? Ich werde wohl jetzt mal mit der Planung beginnen.

Hatte zwar bis zur letzten Minute auf die T-Com gehofft, aber es gibt gerade mal 4 Leute im Ort die DSL384 bekommen und sonst nix. Ich selbst bekomm auch nix. Wegen ganzen 0,26dB :?

Gruß
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Beitragvon vauwe » 30.06.2006 02:37

Beim Überfliegen des Threads sind mir zwei Sachen aufgestoßen, die ich gerne noch kommentieren möchte:

bru62 hat geschrieben:Die Idee, ein Bürgernetz per Funk aufzubauen, finde ich gut.

Achtung: Der Begriff "Bürgernetz" ist rechtebehaftet. Dies ist eine eingetragene Wortmarke beim DPMA und wird AFAIK zur "Wegegelderpressung" genutzt (nach meinem Geschmack finde ich keine bessere Formulierung für diesen Vorgang - dies ist meine persönliche Sichtweise). Wer ein freies Netz aufziehen will, sollte es lieber "freies Netz", "offenes Netz" usw. nennen.

M0rGu3 hat geschrieben:Also ich denke, zumindest eine einfach redundante Anbindung sollte ich haben. Nur so für den Notfall eben (und wenn es nur ein DSL384-Anschluss ist, einer soll wohl im Ort schon einen mit 325kbit/s bekommen haben...).

Eine "redundante" Anbindung ist nur solange redundant, wie sie zu zwei verschiedenen Providern, bei zwei verschiedenen PoPs, mit zwei verschiedenen Backbones geschaltet ist.

Zwei Leitungen in das DSL-Netz der T-Com ist nicht wirklich redundant und somit auch nicht für Redundanz sinnvoll. Dies würde nur zur Lastverteilung taugen.
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