Hallo zusammen,
wir gehören auch zu denen die seit inzwischen sieben Jahren auf DSL warten. Seit dieser Zeit habe ich immer wieder Anfragen an die Telekom und die Bundesnetzagentur geschickt, jedoch wurde man immer nur mit dem folgenden Satz vertröstet: "Wir informieren Sie sobald DSL auch bei Ihnen verfügbar ist"...
Auch die Gemeinde hat sich bemüht die Telekom umzustimmen. So wurden u.a. sehr viele Unterschriften gesammelt und an die Telekom geschickt. Aber auch das war der Telekom nicht wirtschaftlich genug.
Der Ort Schechen liegt zwar genau zentral im Mittelpunkt der Gemeinde, verkehrsgünstig an der B15 und sogar mit Bahnanschluss. Man sollte meinen, hier gibt es sicher auch DSL. ABER: Leider verloren !
Unser Problem ist, dass genau zwei Vorwahlbereiche unsere Gemeinde durchschneiden. Die 08039 (Rott am Inn) und die 08031 (Rosenheim). D.h. der nördliche Gemeindebereich hat die Rotter Vorwahl, der südliche Teil die Rosenheimer. Wie man auf der Grafik ganz gut erkennen kann liegt genau das am dichtesten bebaute Gebiet mit Hauptort und Gewerbegebiet (mit vielen großen Firmen) im Bereich ohne DSL. Betroffen sind die folgenden Ortsteile:
08039 (Ort, Einwohner, Versorgung)
- Schechen, 1200 (nein)
- Schechen, Gewerbegebiet-Nord (nein)
- Hochstätt, 500 (z.T. DSL Light)
- Au / Heiming / Lohen / Kaps, 200 (nein)
- Kobel / Haidach / Wurzach /Ziegelreuth, 200 (nein)
Mit DSL versorgt sind hingegen die nördlichen Weiler (schwach bebautes Gebiet).
08031 (Ort, Einwohner, Versorgung)
- Mühlstätt, 400 (nein)
- Marienberg, 50 (nein)
- Germering / Stadl / Pürstling, 120 (z.T. DSL Light)
- Hinterreut, Brand 15 (nein)
Mit DSL versorgt sind hingegen alle südlichen Weiler sowie die größeren Orte Pfaffenhofen (1100 Einwohner) und Deutelhausen (300 Einwohner). Die Daten habe ich zusammengestellt anhand des online DSL-Check von einigen Anschlüssen. Alle Daten somit ohne Gewähr, in etwa sollte es aber hinkommen. Im Einzelfall kann es im Grenzgebiet schon möglich sein, dass DSL verfügbar ist (DSL Light).
BILD
In 2003 war ein Telekom-Mitarbeiter da, der uns eine neue Telefondose eingebaut hat, von diesem haben wir dann erfahren, dass zwischen Rott am Inn und Schechen einfach noch ein Verstärker eingebaut werden müsste, der das Signal von Rott nochmals verstärkt um die Lücke zwischen Rosenheim und Rott am Inn zu schließen. Ob das stimmt weiß ich nicht, klingt aber irgendwie logisch. Der Vorwahlbereich Rott am Inn (08039) versorgt nicht nur die Gemeinde Rott (3300 Einwohner), sondern auch die Gemeinden Schechen (4600 Einwohner), Ramerberg (1200 Einwohner), Pfaffing (4000 Einwohner) und Griesstätt (2700 Einwohner) - Also knapp 16000 Einwohner.
Alternativen...
... hat es lange nicht gegeben. Ob die nachfolgenden Angebote wirklich Alternativen sind bezweifle ich:
- Telekom ISDN-Flatrate | mit EUR 80,00 im Monat einfach zu teuer. Neben der ISDN-Flatrate muss man auch noch die ISDN-Grundgebühr und seine Telefonkosten bezahlen. Somit EUR 110,00 plus Telefonkosten im Monat. Unverschämt !
- MVOX Funk DSL Flat | mit EUR 50,00 im Monat auch noch zu teuer, denn auch hier braucht man noch die Telekom um telefonieren zu können. Teilweise werden die Bandbreiten nicht erreicht und einige User beklagen sich, dass manchmal gar nichts geht und sie auf ISDN ausweichen mussten. Zum Empfang der Signale sollte Sichtkontakt zur Sendestation bestehen, mit Zimmermodem nicht immer möglich, heißt: Die Antenne muss im schlechtesten Fall aufs Dach. Bei Mehrfamilienhäusern nicht immer einfach oder gar nicht möglich. Was ebenfalls missfällt: Man ist an den Vertrag 24 Monate gebunden.
- T-DSL via Satellit | mit EUR 80,00 im Monat genau so teuer wie die ISDN-Flat der Telekom. Der Upstream erfolgt über den ISDN-Anschluss in gewohnt langsamer Geschwindigkeit. Der Downstream erfolgt über die Satelliten-Antenne mit DSL-Speed. Die monatlichen Kosten steigen ebenfalls auf EUR 110,00 plus Telefonkosten. Ganz abgesehen davon benötigt man hier eine Sat-Antenne mit Verkabelung und eine DVB-S fähige Fernsehkarte. Wie bei MVOX ist es nicht immer möglich so eine Antenne aufzustellen, vor allem in Mehrfamilienhäusern. Dazu kommt noch, dass die Signale nicht über Astra 19,2° Ost sondern über den Astra 23,5° Ost ausgestrahlt werden. Die Fernsehsender sind aber auf 19,2° Ost. D.h. man bräuchte entweder eine Drehanlage oder eine Multifeed-Halterung mit zusätzlichem LNB.
Alternativen, die für mich in Frage gekommen wären sind: Kabel Deutschland (leider nicht verfügbar), UMTS (trotz vieler Mobilfunk-Antennen im Ort nicht verfügbar), Arcor (leider nur in Rosenheim 08031 verfügbar).
DSL per Schiene wäre noch eine Möglichkeit, denn die Gleiskörper wurden erst kürzlich erneuert, da dürften dann schon 100.000 kbit/s möglich sein. Ob dann auch noch Züge fahren können ist die andere Frage. Denn die Eisenräder sind wohl ein Störfaktor beim Surfen, ggf. müsste man Gummis darüber ziehen um die Störwellen der Züge abzufangen.
Gerücht: Ob und wann es geplant ist weiß ich nicht, jedenfalls hat man aus dem Gemeinderat gehört, dass die Komro GmbH aus Rosenheim ihr Netz mit Schechen und dem Gewerbegebiet Schechen-Nord ausbauen möchte. Das ist derzeit der einzigste Hoffnungsschimmer den wir haben, denn die Telekom wird auch in weiteren zehn Jahren kein DSL zu uns bringen.