MdB Eike Hovermann (SPD) WK Soest

Schreiben an die Verantwortlichen

MdB Eike Hovermann (SPD) WK Soest

Beitragvon breaky » 01.06.2006 08:46

Dank Frank_RE
konnte ich auch mal fix ne E-Mail schicken

Den text hab ich soweit es passte aus http://www.geteilt.de/phpBB2/viewtopic.php?t=947
übernommen.
ehr geehrter Hovermann,

ich bin im letzten Jahr von Arnsberg nach Sundern-Meinkenbracht gezogen. Seit dieser Zeit bemühe ich mich intensiv darum irgendeine Art von Breitband-Internet-Anschluss zu bekommen. Leider ist, wie in vielen anderen ländlichen Gegenden, hier weder ADSL, KABEL-TV, UMTS noch irgend eine andere Art breitbandiger Internetanschlüsse verfügbar. Beim Kontakt mit anderen Betroffenen im Internet lies sich feststellen, daß nicht nur unsere Gegend betroffen ist, sondern das die Angabe der T-Com 95% Deutschlands mit Breitbandanschlüssen zu versorgen eine große Lüge ist. Die Flächendeckung in ländl. Gebieten beträgt in Deutschland laut Studie der französichen IDAT 55%. In GB dagegen 95%, in Frankreich 85% - durchschnittlich in Europa 88%.

Ihnen ist sicherlich bewusst, dass die wirtschaftliche und private Bedeutung von Breitband Internetzugängen kontinuierlich zunimmt und eine Trendwende nicht in Sicht ist. In vielen Schulen der Sekundarstufe wird ein Internetzugang wie selbstverständlich vorausgesetzt. Laut einer Pressemeldung des eco Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. hinkt Deutschland im Bereich Breitbandinternet deutlich hinterher. Alternative Techniken wie z.B. Glasfaser oder Funk werden durch die Politik (Nichtregulierung von VDSL) bzw. durch die T-Com trotz teilweisen vorhandensein der Anschlüsse (Glasfaser in den neuen Bundesländern bzw. in neu ausgebauten Gebieten in den alten Bundesländern) blockiert. Ein 100Mbit-Anschluss per Glasfaser mit Flatrate in Japan z.B. ist für ca. 20€/Monat auch auf dem Land zu haben. Den ländlichen Bewohnern in Deutschland dagegen wird vorgeschlagen wenn es kein DSL gibt, T-DSL by Satellit zu nutzen. Nur hat man damit die gleiche Bandbreite beim Upload von 64kBit wie mit einem ISDN-Anschluss, blockiert die Telefonleitung und kann populäre Dienste wie Internettelefonie, Internet-TV oder die für viele beruflich notwendige Fernwartung von Firmenrechnern und andere Businessanwendungen nicht nutzen.

ADSL ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Technologie für schnellen Internetzugang und wird mit wenigen Ausnahmen in Ballungsgebieten fast ausschließlich von der Deutschen Telekom AG (im folgenden T-Com genannt) betrieben.
An den meisten Standorten rund um Haltern bietet die T-Com jedoch kein DSL an, da die Anschlüsse zu weit von der Vermittlungsstelle entfernt seien, als das DSL noch möglich wäre -- laut Aussage der T-Com. In anderen (europäischen) Ländern werden in solchen Fällen Verstärker bzw. Outdoor DSLAMS eingesetzt um die Reichweite des Signals zu erhöhen. Auch sind im europäischen Ausland die Grenzen wo DSL noch geschaltet wird höher angesetzt. So ist die Grenze wo DSL noch geschaltet wird bei der France telecom 60db -- in Deutschland liegt diese Grenze bei 50db. Technisch wäre DSL sogar bis 70db möglich. Nicht so in Deutschland. Die durchschnittlichen Dämpfungswerte in Hullern liegen im Bereich von 54 bis 65db, also Werte bei denen ein Gebiet in anderen Ländern durchaus noch mit DSL versorgt wird.

Seit ca. 7 Jahren wird DSL in Deutschland angeboten, zunächst nur Ballungszentren, mittlerweile in vielen Anschlussgebieten Deutschlands. In den meisten Gebieten in denen heute DSL realisiert wurde, wird sogar DSL immer schneller,aus DSL 1000 wurde DSL 6000,in Ballungszentren geht der Trend sogar hin zu VDSL mit einer Übertragungsrate bis zu 50 Mbits. Alternative Techniken wie Kabelanschlüsse jetzt schon Raten von 20Mbit/s an.

In meinen Augen eine unerhörte Sauerei gegenüber den Menschen in ländlichen Gegenden. Es ist langsam Zeit,dass etwas mehr politischer Druck auf den "rosa Riesen" ausgeübt wird oder man sollte sich vielleicht Gedanken über die Monopolstellung der Deutschen Telekom machen.

In unserer Region erfüllt eine Vielzahl der Teilnehmeranschlussleitungen nicht die nach dem TKG und den EU-Richtlinien 2002/21/EG und 2002/22/EG geforderten Qualitäten. Die Bundesnetzagentur schreitet hier jedoch nicht ein und hält sich somit nicht an Ihre selbst gesetzten Ziele nach TGK § 2 (2) Nr. 1, 2, 3 und 5.

Gemäß TKG § 78 (2) Nr.1 hat ein Bürger unabhängig von seinem Wohnort Anspruch auf einen Anschluss an ein öffentliches Telefonnetz. Dieser Anschluss soll gemäß TKG § 3 Nr. 16 sowie EU-Richtlinie 2002/22/EG Artikel 4 (2) einen funktionalen Internetzugang beinhalten. Die derzeit bereitgestellten Anschlüsse unterstützen aber nur den Telefondienst (§3 Nr.17), der nur Sprach- aber keine Datenkommunikation zusichert. Für einen funktionalen Internetzugang müsste der Anschluss mindestens die Qualitätsvorgaben der ITU-T Rec. G.1010 unterstützen, welche gemäß EU-Richtlinie 2002/21/EG Artikel 17 (2) durch die Mitgliedsstaaten anzuwenden ist. Da diese Qualitätsvorgaben nur durch breitbandige Zugänge eingehalten werden können, muss die Bundesnetzagentur dazu angehalten werden, breitbandige Zugänge als Universaldienstleistung gemäß EU-Richtline 2002/22/EG Artikel 32 sowie Artikel 4 (2) - in Verbindung mit Grund ( der Änderung der Richtlinie zur 2002/22/EG - aufzunehmen, um so allen Bürgern im Rahmen der Grundversorgung mit der "bestimmten Qualität" der G.1010 gemäß § 78 (1) TKG einen funktionalen Internetzugang als Grundversorgung zugänglich zu machen. Derzeit besteht im Bereich des funktionalen Internetzugangs eine Unterversorgung.

Weiterhin stellt die Breitbandinitiative (http://www.breitbandinitiative.de) - welche durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik (welchem die Bundesnetzagentur untersteht) unterstützt wird - fest, dass nur ein Breitbandanschluss mit mindestens 256 kbit/s (Downloadgeschwindigkeit) den "Anwender in konkreten Online-Nutzungssituationen weder behindert noch limitiert". Daher ist davon auszugehen - weil der Benutzer weder behindert noch limitiert wird - dass mindestens dieser Anschluss einen funktionalen Internetzugang bietet. Zukünftig sollte diese Mindestgrenze jedoch dem aktuellen Stand der Technik laufend angepasst werden.

ISDN bietet diese 256kBit Download nicht. Ein ISDN-Kanal bietet 64kBit, eine Kanalbündelung 128kBit. Beides Werte die unterhalb der Empfehlung des BMWI liegen. Hinzu kommt noch, dass es für ISDN keine Flatrate gibt. Jemand der auf ISDN angewiesen ist, zahlt zeitabhängige Gebühren. Die liegen pro ISDN-Kanal bei durchschnittlich 5c/Minute. Dieses hört sich erst einmal nicht viel an, aber um den Aufwand deutlich zu machen mal ein Vergleich. Die kostenlose Linuxdistribution Debian besteht aus 2 Paketen mit je 4,7GB pro Paket sind das bei DSL1000 ca. 8Std. 40min. Bei ISDN 64k sind es pro Paket ca. 139Std. 139 Std. die man telefonisch nicht erreichbar ist und wo man jede Minute bezahlt -- 139 x 60 Min x 5c/Min = 417€ gegenüber 0-15€ je nach Anbieter bei DSL 1000 dank Flatrate. Und für das zweite Paket fallen bei ISDN diese 417€ noch einmal an. Selbst bei einem sogenanntem DSL-Light-Anschluss mit 384Kbit Download würde der Download den Telefon-Anschluss nicht blockieren und auch nicht diese Kosten verursachen da es bei DSL schliesslich eine Flatrate gibt.
Ich meine so langsam sollten Politiker, die von uns gewählt wurden um unsere Interessen zu vertreten,auch den Ausbau von Breitbandanschlüssen in noch nicht erschlossenen Gebieten weiter vorantreiben. Was nützen Interessenvertretung, Verordnungen, Richtlinien und Gesetze, wenn sie weder umgesetzt noch eingehalten werden, bzw. nur solche umgesetzt werden, die einigen grossen Konzernen etwas nützen. Kurzfristig sollten Sie sich als unsere gewählte Vertreterin mit ihren Kollegen darum kümmern, dass es für ISDN-Nutzer eine bezahlbare Flatrate gibt. Das diese möglich ist zeigt ja die T-Com mit ihrem Angebot T-DSL by Satellit. Bei genauem nachrechnen des Tarifes kann man erkennen das die ständig offene Rückleitung, welche ja per ISDN realisiert wird, mit einem Anteil von max. 25€/Monat von der T-Com gerechnet wird. In dem Bereich sollte also eine ISDN-Flatrate möglich sein. Mittelfristig allerdings sollte sie darauf drängen, dass das TKG durchgesetzt wird und somit auch die ländlichen bzw. "glasfasergeschädigten" Gebiete die Möglichkeit erhalten einen bezahlbaren Breitbandanschluss mit normalen Verzögerungszeiten zu bekommen und keinen per Satellit der durch seine Latenz von mehr als 0,6s bestimmte Dienste und durch seine hohen Kosten Personengruppen einfach ausschliesst und damit erheblich sozial benachteiligt.

Ich bedanke mich bereits im Vorfeld für Ihre Antwort und mache Sie abschließend darauf aufmerksam, dass ich diesen Brief und Ihre Antwort auf den Internetseiten der "Initiative gegen digitale Spaltung" -- http://www.geteilt.de veröffentlichen werde. Sollte Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Antwort nicht einverstanden sein, dann teilen Sie mir dies bitte schriftlich mit.


Vielen Dank.


Ronny Gängler
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Antwort

Beitragvon breaky » 01.06.2006 08:47

habe am 29.05.06 folgende Antwort erhalten:

"Sehr geehrter Herr Gängler,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 19. Mai 2006, in dem Sie den Ausbau der Verfügbarkeit von Breitbandinternet im ländlichen Raum einfordern. Ich bin mir dessen bewusst, dass moderne Kommunikationsmöglichkeiten sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Umfeld mehr und mehr zum unverzichtbaren Bestandteil des Alltags werden. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass Sie sich über die eingeschränkte Verfügbarkeit von Breitbandinternet im ländlichen Raum ärgern.

In Ihrem Schreiben verweisen Sie darauf, dass es eine staatliche Verpflichtung sei, allen Bürgern einen qualitativ hochwertigen Internetzugang zu ermöglichen. Hierzu möchte ich zunächst anmerken, dass es eine solche staatliche Verpflichtung, allen Bürgern Internetverbindungen mit einem bestimmten Qualitätsstandart zur Verfügung zu stellen, nicht gibt. Dennoch ist die Bundesregierung aber intensiv um eine flächendeckende Verfügbarkeit schneller Internetzugänge bemüht.

Ich will versuchen das etwas genauer zu erläutern:

Das Telekommunikationsgesetz gewährt jedem Bürger das Recht auf einen analogen Telefonanschluss unabhängig von seinem Wohnort. Eventuell höhere Anschlusskosten in dünn besiedeltem Gebiet dürfen dabei nicht auf den Einzelnen umgelegt werden. Ein Rechtsanspruch auf Einbindung in technologisch höherwertige Telekommunikationsnetze besteht hingegen nicht.

Seit der Privatisierung des Telekommunikationssektors unterliegt dieser Bereich dem freien Wettbewerb. Dies bedeutet, dass die Entscheidungen über Neuinvestitionen dem Wirtschaftlichkeitsprinzip unterliegen. Die Anreize zum kostenintensiven Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur, z.B. von Glasfasernetzen, sind deshalb in Ballungsräumen am größten.

Obwohl die Entscheidung über die Einrichtung von Breitbandinternetzugängen den Gesetzmäßigkeiten des freien Wettbewerbes unterliegt, ist die Bundesregierung bemüht, Anreize für eine flächendeckende Zurverfügungstellung zu schaffen. Ihrem Handeln liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass eine Verschärfung des Wettbewerbes Anbieter dazu bewegt, sich auch in weniger profitablen Gegenden zu engagieren.

Der zu beobachtende zunehmende Wettbewerb unter den Anbietern von DSL-Internetzugängen und die rasante technische Innovation schüren die Hoffnung, dass sich die Zugänglichkeit von Breitbandinternetdiensten auch im ländlichen Raum rasch entwickelt.

UMTS und WiMax bieten mittlerweile für die Unternehmen kostengünstige Alternativen zum Aufbau eines flächendeckenden Kabelnetzes. Die Bundesnetzagentur wird im Herbst dieses Jahres damit beginnen WiMax-Frequenzen zu versteigern. Es wird erwartet, dass dadurch die Verfügbarkeit schneller Internetzugänge in dünn besiedelten Gebieten für Anbieter rentabler als mit den herkömmlichen Technologien wird.

Sehr geehrter Herr Gängler,

die Politik kann im Bereich der Zurverfügungstellung von Breitbandinternetdiensten nur Rahmenbedingungen setzen und Anreize schaffen. Der eingeschlagene Weg des freien Wettbewerbs im Telekommunikationssektor bietet dem Verbraucher in Bezug auf Preis und technischer Innovation großen Nutzen. Ich hoffe, dass die von der Bundesregierung geschaffenen Anreize in naher Zukunft auch in Sundern-Meinkenbracht einen schnellen Internetzugang ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen,

Eike Hovermann, MdB
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Beitragvon vauwe » 01.06.2006 10:40

Die angeführten Argumente sind absolut lächerlich!

UMTS und WiMax bieten mittlerweile für die Unternehmen kostengünstige Alternativen zum Aufbau eines flächendeckenden Kabelnetzes. Die Bundesnetzagentur wird im Herbst dieses Jahres damit beginnen WiMax-Frequenzen zu versteigern. Es wird erwartet, dass dadurch die Verfügbarkeit schneller Internetzugänge in dünn besiedelten Gebieten für Anbieter rentabler als mit den herkömmlichen Technologien wird.


Vielleicht sollte der guten Dame mal jemand sagen, daß es noch gar keine Lizenzen für WiMax gibt. Wie soll etwas, wofür es (noch) keine Lizenzen gibt, eine "kostengünstige Alternative" sein? D.h. eigentlich sagt sie ja selber, daß das Verfahren erst noch stattfinden wird. Sie sagt damit eigentlich, daß dies noch nicht genutzt werden kann, aber irgenwann mal, eines schönen Tages.... und sie weiß heute schon, daß WiMax flächendeckend zur Verfügung stehen wird. Da haut was nicht hin. :(

Das Lizenzzuteilungsverfahren der BNetzA für WiMax Frequenzen ist viel zu spät angelaufen und erstmal auf Herbst diesen Jahres vertagt.

Und wie war das damals mit den UMTS-Lizenzen? Da sind doch einige Milliarden an den Staat (nur für ein paar Frequenznutzungs-Lizenzen) geflossen. Bei so einer Stange Geld von "UMTS ist kostengünstig für Anbieter" zu reden, ist schon glatt frech.
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Beitragvon Frank_RE » 02.06.2006 12:24

Hi,

Eike ist ein Kerl :) keine Dame. Wimax benötigt übrigens keine Lizenzen - die 5 GHz sind lizenzfrei und als RiFu-Strecken gehen theorethisch bis zu 50km. Allerdings muss man jemand haben der das Risiko der Investition eingeht und ausserdem muss die Strecke genehmigt werden (Stadtverwaltung usw.). Problem dabei ist, dass auf der Frequenz auch der Flughafenradar läuft. Weiterhin ist in div. Gegenden Wimax zu teuer wg. gebirgiger Landschaft, abgesehen von Ausfällen wg. Regen, Schnee, Hagel usw. Wimax kämpft übrigens auch mit langen Ping-Zeiten. Zwar nicht so extrem wie DSL aber, es können 200-300ms sein.

Vielleicht sollte man ihm auch mal mitteilen, dass UMTS max. 4 Internetnutzern gleichzeitig pro Mast Zugriff bietet (348kBit/Zugang, Mast = 2MB, 2MB:384KB = ca. 4 ) und jeder der über diesen Mast telefoniert auch noch die 2 MB Bandbreite um 64kbit schmälert. Also 5 Leute telefonieren und man hat einen Internetzugang weniger, statt 4 nur noch 3 usw. UMTS verzögert darüber hinaus auch die Ping-Zeit da man bereits bei kurzer Inaktivität abgemeldet wird und dann später aut. neu eingewählt wird. Das bedeutet der erste ping kann bis zu 3s. dauern. UMTS wird abgesehen davon auch nur in Ballungsgebieten und an Autobahnen primär ausgebaut, für den Rest stehen ja GPRS mit ihren 9,6k flächendeckend zur Verfügung die dann wieder zeitabhängig sind. Ausserdem bietet UMTS keine echte Flatrate.

Weiterhin besteht die Verpflichtung laut TKG § 3 Nr. 16 sowie EU-Richtlinie 2002/22/EG Artikel 4 (2) einen funktionalen Internetzugang bereitzuhalten. Und funktional bedeutet alles im Internet uneingeschränkt nutzen zu können. Ausserdem definiert die Breitbandinitiative der Regierung selbst einen ein Zugang mit 256Kbit als Minimum. Desweiteren verpflichtet das TKG auf Grund der besonderen Stellung des Rosa Riesen als ehemaliges Staatsunternehmen diesen dazu die Grundversorgung für alle zu bieten, d.h. die T-Com muss JEDEM die Möglichkeit eines funktionalen Internetzuganges gewähren unabhängig davon wo er wohnt und funktional ist laut BMWI bzw. deren Breitbandinitiative mind. 256k Download - also kein ISDN o.ä.

Gruß

Frank
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Beitragvon ThoRo » 02.06.2006 13:29

Frank_RE hat geschrieben:Vielleicht sollte man ihm auch mal mitteilen, dass UMTS max. 4 Internetnutzern gleichzeitig pro Mast Zugriff bietet (348kBit/Zugang, Mast = 2MB, 2MB:384KB = ca. 4 ) und jeder der über diesen Mast telefoniert auch noch die 2 MB Bandbreite um 64kbit schmälert. Also 5 Leute telefonieren und man hat einen Internetzugang weniger, statt 4 nur noch 3 usw. UMTS verzögert darüber hinaus auch die Ping-Zeit da man bereits bei kurzer Inaktivität abgemeldet wird und dann später aut. neu eingewählt wird. Das bedeutet der erste ping kann bis zu 3s. dauern. UMTS wird abgesehen davon auch nur in Ballungsgebieten und an Autobahnen primär ausgebaut, für den Rest stehen ja GPRS mit ihren 9,6k flächendeckend zur Verfügung die dann wieder zeitabhängig sind. Ausserdem bietet UMTS keine echte Flatrate.


Hi Frank_RE,

auch wenn es hier etwas off-topic ist, wie kommst Du zu den Aussagen über UMTS?
Wir teilen uns hier im Baugebiet (ca. 2.000 Bewohner) mit diversen Leuten den eplus Mast (da eplus und BASE ja UMTS Flatrate(!) anbieten). Wenn da nur vier Leute gleichzeitig volle Bandbreite hätten, wäre sicherlich der Ärger vorprogrammiert. Was ich von den Nachbarn so höre gibt es da aber keine großen Probleme mehr...

Falls Du weitergehende (technische) Infos zu Deiner Aussage hast, würde ich mich über entsprechende Links freuen.

MfG

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Re: Antwort

Beitragvon governet » 02.06.2006 17:36

Die Bundesnetzagentur wird im Herbst dieses Jahres damit beginnen WiMax-Frequenzen zu versteigern.


Ich habs schon fasst geahnt, dass die das wieder Versteigern, dass heißt doch dann blos, die kleinen die ausbauen würden (auch im ländlichen Raum) kriegen keine Frequenzen und die großen stopfen wieder Milliarden in die Autkion und beginnen wieder die nächsten 10 Jahre nur in Städten auszubauen.

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Beitragvon vauwe » 02.06.2006 21:58

Frank,

Frank_RE hat geschrieben:Eike ist ein Kerl :) keine Dame.
uuups...

Wimax benötigt übrigens keine Lizenzen - die 5 GHz sind lizenzfrei


Du bringst da was durcheinander. Natürlich kann man WiMax auf anderen Frequenzen fahren und auch lizenzfreie Bänder nutzen, aber da man sich das WiMax-Signal nicht von anderen Sender kaputt machen lassen will bzw. andere auch nicht gestört werden sollen (Du hast selber Radar ins Spiel gebracht), benutzt man das 5 GHz Band nur im Moment und nur in Ausnahmefällen. Für WiMax sind (IMO durch ETSI) Frequenzbereiche reserviert worden und für diese Blöcke sind bislang keine Lizenzen vergeben. WiMax soll im (lizenzpflichtigen) 3 GHz Band laufen.

Wimax kämpft übrigens auch mit langen Ping-Zeiten. Zwar nicht so extrem wie DSL aber, es können 200-300ms sein.


DSL hat Latenzzeiten von zwischen 20 und 40 mSek. Ich nehme an, Du hast es mit UMTS / GPRS verwechselt.

...dass UMTS max. 4 Internetnutzern gleichzeitig pro Mast Zugriff bietet


...die aber nicht immer (24*7) zu 100 % Powersaugen und somit verkraftet eine Funkzelle mehr User.

stehen ja GPRS mit ihren 9,6k flächendeckend zur Verfügung die dann wieder zeitabhängig sind. Ausserdem bietet UMTS keine echte Flatrate.


Hier mehrere Fehler:

1) Base und E-Plus bieten eine Flatrate für UMTS an.
2) GPRS wird nicht zeitabhängig, sondern volumenbasiert abgerechnet.
3) GPRS bietet eine Bandbreite von 53-56 kBit/s.
4) 9,6 kBit/s trifft auf GSM-Verbindungen zu.
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Re: Antwort

Beitragvon vauwe » 02.06.2006 22:00

governet hat geschrieben:
Die Bundesnetzagentur wird im Herbst dieses Jahres damit beginnen WiMax-Frequenzen zu versteigern.


Ich habs schon fasst geahnt, dass die das wieder Versteigern


Der Staat braucht halt mal wieder Kohle. Im Grunde genommen müßten die Versteigerungseinnahmen (genau wie aus der UMTS-Versteigerung) zweckgebunden für die Breitbandversorgung genutzt werden. Dummerweise nur wird das Geld dann doch wieder zum Löcher stopfen benötigt.
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Beitragvon essig » 02.06.2006 22:11

müßten die Versteigerungseinnahmen ... zweckgebunden für die Breitbandversorgung genutzt werden.


man hat damals 49.000.000.000 (49 milliarden) euro durch die versteigerung eingenommen und hätte man nur einen teil davon in den flächendeckenden ausbau gesteckt dann hätte heute definitiv jeder breitband (egal über welche technik). habe mal gelesen, dass ein flächendeckender dsl ausbau 20 mrd. kosten würde. bin mal gespannt wieviel wimax einbringen wird und welchen unsinn sie diesmal damit machen. vermutlich irgendwo im wald brücken bauen...
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Re: Antwort

Beitragvon Fiede » 18.10.2006 10:10

vauwe hat geschrieben:
governet hat geschrieben:
Die Bundesnetzagentur wird im Herbst dieses Jahres damit beginnen WiMax-Frequenzen zu versteigern.


Ich habs schon fasst geahnt, dass die das wieder Versteigern


Der Staat braucht halt mal wieder Kohle. Im Grunde genommen müßten die Versteigerungseinnahmen (genau wie aus der UMTS-Versteigerung) zweckgebunden für die Breitbandversorgung genutzt werden. Dummerweise nur wird das Geld dann doch wieder zum Löcher stopfen benötigt.


Ist doch genau das gleich, wie mit der Ökosteuer auf Benzin/Diesel. Die Steuer wird auch nicht benutzt um der Umwelt was gutes zu tun :-)
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