SPRACHE / Daimler-Firmenkauderwelsch wird entglobalisiert
Der Chairman mutiert zum Scheff
Seit Daimler-Chrysler wieder Daimler heißt, kursiert dort eine "Verfahrensanweisung an alle Werke", die den betrieblichen Sprachgebrauch auf Schwäbisch umstellt.
UNTERTÜRKHEIM Nach der Trennung von Chrysler scheint bei Daimler die Rückbesinnung auf die schwäbischen Wurzeln des Unternehmens stattzufinden. So haben unbekannte Spaßvögel eine "Verfahrensanweisung" in Umlauf gebracht, die das globalisierte Firmenkauderwelsch durch ein bodenständiges Vokabular ersetzt.
Darin heißt es: "Aus gegebenem Anlass und in Gedenken an unseren ,schwäbischen Firmenvater sind mit sofortiger Wirkung folgende Wörter, ohne Ausnahmen, wie angegeben zu ersetzen!" Dann folgt die Wortliste:
commitment - hemmer ausgmacht
workflow - so wurds gmacht
leadership - dia wo saget, wies gmacht wurd
meeting - zamma hocka
cluster - a Päckle
clustern - Päckla macha
feedback - saga, was bassiert isch
fuel economy - Sprit spara
lifecycle - so alt wies wurd
controlling - nach am Geld gugga
lobbying - romkriega
senior manager - Scheff
chairman - Scheff
chief engineer - Scheff
manager - Scheffle
Teamleiter - Scheffle
executive committee - älle graoße Scheff
aging workforce - alde Kollega
handout - ebbas zom Mitgeba
onepager - uff oim Blatt
features - Lombagruscht
after sales - Kondadienscht
benchmark - gugga was/wies de andere dend
brief(en) - eilerna / saga wias goht
keyless go - ohne Schlissel fahra
air scarf - warms Gnick
airbag - Luftgugg
tire fit - Flickzeug
corporate - mitnander
research - probiera / bästla
development - bästla / probiera