MP Dieter Althaus (CDU) Thüringen

Schreiben an die Verantwortlichen

MP Dieter Althaus (CDU) Thüringen

Beitragvon dachscher » 10.07.2007 21:56

Nachfolgendes Schreiben habe ich an unseren Ministerpräsidenten gesandt. Darin geht es konkret um den DSL-Ausbau mit Glasfaser statts Kupfer in Dachwig.
Die Antwort hierauf kann ich allerdings nicht hier posten, da ich vergessen hatte, in dem Schreiben darauf hinzuweisen. Werde aber inhaltlich auf jeden Fall berichten.

Sehr geehrter Herr Althaus,

wir möchten uns heute mit einem Anliegen und einer besonderen Bitte an Sie wenden.

Lassen Sie uns bitte den Sachverhalt kurz umreißen. Im Jahr 1999 wurde durch die Deutsche Telekom AG ( hier kurz: T-Com ) T-DSL eingeführt. In den Jahren seit der Einführung von T-DSL sind die möglichen Bandbreiten immer mehr angewachsen. Waren es anfänglich Bandbreiten von bis zu 1 Mbit, hat sich dies soweit verändert, dass mit VDSL bereits Bandbreiten bis zu 50 Mbit möglich sind. Aktuell hat sich als Standard eine Bandbreite von 2 Mbit durchgesetzt.

Der Nachteil dieser Technologie besteht darin, dass die Verfügbarkeit von DSL an sich als auch die mögliche Bandbreite stark von der Entfernung des Kunden von der Vermittlungsstelle der T-Com sowie des verwendeten Hauptkabels abhängig ist. Davon ist auch meine Heimatgemeinde Dachwig, ein kleiner Ort vor den Toren der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt, betroffen.

Anfang des Jahres 2007 waren gerade einmal 5 % alle Telefonanschlüsse in Dachwig "DSL-fähig". Unzufrieden mit dieser Situation entschlossen sich einige Dachwiger, eine Initiative " DSL für Dachwig " zu gründen. Über diverse Aktionen konnten wir insgesamt 157 Interessenten an die T-Com übermitteln. Mit den ohnehin schon bei der T-Com registrierten Interessenten, sollten ca. 170-180 Dachwiger, hierbei entspricht ein Interessent einem Telefonanschluß, in der Datenbank eingetragen sein.

Unabhängig von unserer Aktion plant die T-Com die Verlegung eines neuen Kupfer-Hauptkabels von der Vermittlungsstelle in Großfahner nach Dachwig, um das Telefonnetz in unserem Ort zu stabilisieren. Mit unserer Aktion konnten wir erreichen, dass Dachwig T-DSL mit einer Bandbreite von bis zu 1,5 Mbit voraussichtlich im IV. Quartal 2007 bekommt. Dies konnten wir in mehreren persönlichen Schreiben an Herrn Rene Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom AG, klären.

Hierüber haben wir natürlich Anlass zur Freude, kommen wir doch in den Genuss einer Technologie, die vor vielen Jahren eingeführt wurde und für die meisten Bundesbürger bereits Alltag ist. Die Bedeutung eines schnellen Internetanschlusses in der heutigen Zeit muss ich Ihnen sicherlich nicht erläutern. Da auch das Internet einer stetigen Wandlung unterliegt und Inhalte verstärkt an breitbandige Zugänge angepasst werden, ist die Nutzung des Internets immer mehr von der verfügbaren Bandbreite abhängig. Bereits jetzt ist die Nutzung des Internets via Modem/ISDN katastrophal.

Die uns avisierte Bandbreite von bis zu 1,5 Mbit für Dachwig bedeutet konkret, dass man unter günstigen Umständen 1,5 Mbit erhält, aber sicherlich ein Großteil der Kunden mit einer geringeren Bandbreite auskommen müssen. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, ist bei einer geplanten DSL-Versorgung einer Gemeinde immer das Verlegen der Kabel ( Erdarbeiten ) am teuersten. Deshalb gehen wir davon aus, dass ein Ausbau mit Glasfaserkabel, welches eine höhere Bandbreite ermöglicht, am sinnvollsten erscheint. Unsere Recherche ergab auch, dass im Vergleich zu Kupfer ein Glasfaserkabel preiswerter ist. Allerdings ist die für Glasfaser notwendige Technik vor Ort teurer.

Berücksichtigt man, dass die T-Com nach einem erfolgten Ausbau in den nächsten 15-20 Jahren am Leitungsnetz nichts mehr verändern wird, sind wir der Meinung, wenn man neue Leitungen verlegt, dass zukünftige Entwicklungen berücksichtigt werden müssen. Hierzu hatten wir uns erneut an den Vorstand der Deutschen Telekom AG gewandt. Bedauerlicherweise wurde unser Anliegen abschlägig beschieden, da es zur Zeit in keinem wirtschaftlichen Verhältnis steht.

Dies ist in unseren Augen zu kurzfristig gedacht. Allein die Anzahl der Internet-Nutzer wird sich in den nächsten Jahren auch in Dachwig erhöhen. Wie heute bereits ein Telefonanschluß zum Standard gehört, so wird auch in wenigen Jahren der Internet-Anschluss als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden. Aktuelle Statistiken belegen immer wieder, das die Zahl der Internet-Nutzer in Deutschland von Jahr zu Jahr anwächst.

Aus diesem Grund bitten wir um Ihre Mithilfe. Wir haben den Vorstand der T-Com erneut angeschrieben, um in Erfahrung zu bringen, in wie weit eine finanzielle Unterstützung die Ausbaupläne noch beeinflussen kann. Hierzu haben wir allerdings noch keine Antwort erhalten. Konkret möchten wir anfragen, ob eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes Thüringen möglich ist. Gerade in Aussagen von Bundespolitikern hört man öfters, dass ggf. eine Möglichkeit besteht, wenn eben der fehlende Wettbewerb keine Regulierung des Marktes vornimmt, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Um es vielleicht noch einmal zu verdeutlichen, es geht uns nicht darum, dass Dachwig VDSL, das die T-Com ohnehin momentan in nur 10 Großstädten einführt, bekommt. Wir möchten nur erreichen, dass ein vernünftiger Ausbau durch die T-Com erfolgt und nicht Bandbreiten etabliert werden, die schon heute nichts mehr zum Standard gehören.

Gleichlautende Schreiben haben wir auch an Herrn Volker Aschenbach, Bürgermeister der Gemeinde Dachwig, Herrn Konrad Gießmann, Landrat des Landkreises Gotha sowie an das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gesandt.

In der Anlage erhalten Sie Kopien des bisher geführten Schriftverkehres mit dem Support-Team des Vorstandes Deutsche Telekom AG.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen

Initiative DSL für Dachwig

Rene Regel
Nonnengasse 2
99100 Dachwig

Tel. 036206/xxxxx
Info@dsl-fuer-dachwig.de
http://www.dsl-fuer-dachwig.de
Zuletzt geändert von dachscher am 10.07.2007 22:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon dachscher » 25.08.2007 15:48

So die Antwort der Thüringer Staatskanzlei kam während meines Urlaubes. Auch wenn ich nicht danach gefragt hatte, werde ich die Antwort hier veröffentlichen. @essig: wenn das nicht ok ist, so nimm den Teil wieder raus.

FREISTAAT THÃœRINGEN
Thüringer Staatskanzlei. Postfach 900253 99105 Erfurt

Herr Rene Regel
Nonnengasse 2
99100 Dachwig

7. August 2007

Ihr Schreibenvom 10. Juli 2007 an Herrn Ministerpräsidenten Althaus

Sehr geehrter Herr Regel,

Herr Ministerpräsident Althaus dankt Ihnen für Ihr Schreiben vom 10. Juli 2007 und hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.
In Ihrem Schreiben machen Sie auf die ungenügende Verfügbarkeit von DSL in der Gemeinde Dachwig aufmerksam und bitten sowohl um einen Ausbau der verfügbaren Bandbreite, als auch um eine finanzielle Unterstützung von Seiten des Freistaats Thüringen.

Grundsätzlich ist die Deutsche Telekom (DTAG) gesetzlich lediglich dazu verpflichtet, den Universaldienst zu gewährleisten, so dass überall in Deutschland ein Telefonanschluss zur Verfügung steht. Die DTAG wurde um Auskunft gebeten, inwiefern die Interessenten in Dachwig mit DSL-Anschlüssen versorgt werden können. Die DTAG hat auf die Anfrage nachfolgendes mitgeteilt:

Bisher wird die Gemeinde Dachwig zum Teil mit "DSL-Light"versorgt. Ab August 2007 soll mit dem weiteren Ausbau der DSL-Anschlüsse begonnen werden, so dass voraussichtlich ab Mitte September 2007 ca. 93 % der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Dachwig die Möglichkeit erhalten, DSL 2000 zu nutzen. Die DTAG realisiert diese Bandbreite auf der Basis der Neuverlegung von Kupfer-Kabel.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, auf der Grundlage einer Vereinbarung des Deutschen Gemeinde- und Städtetages mit der DTAG, dass sich die Kommunen an der Ausbaumaßnahme beteiligen. Unter dieser Voraussetzung ist es möglich auch für die Orte, die für die DTAG nicht wirtschaftlich zu erschließen sind, einen Anschluss anzubieten. Diesen Weg haben nach Aussagen der DTAG bisher 15 Gemeinden in Deutschland gewählt. Falls dies eine gangbare Variante wäre, sollte die
Gemeinde Dachwig für weitere Verhandlungen auf die DTAG zukommen.
Der Freistaat Thüringen hat keine Möglichkeit, auf die wirtschaftlichen Entscheidung der DTAG Einfluss zu nehmen. Es bestehen auch keine Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung von Seiten des Freistaats Thüringen.

Mit freundlichen Grüßen

XXX
Leitender Ministerialrat


Also können wir auch von hier keine Unterstützung erwarten. Die Sache mit der Vereinbarung mit dem Deutschen Gemeinde- und Städtetag und der DTAG wäre sicherlich noch eine Möglichkeit gewesen, allerdings habe ich auch eine abschließende Antwort des Vorstandes Deutsche Telekom AG bekommen, wonach mit dem weiteren Ausbau bereits begonnen wurde und alles andere ohnehin nicht gemacht wird. Wer Interesse hat, kann sich die Schreiben der Deutschen Telekom und auch andere hierzu gerne anschauen. ( klick hier )

Es war einen Versuch wert, aber leider haben wir mit unserer Aktion zu spät angefangen. Jetzt werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt. Ehrlich gesagt hatte ich mit so einer Antwort gerechnet. Man hackt immer darauf rum, dass Breitband nicht zu den Universaldienstleistungen zählt. Na gut dann tragt doch dafür Sorge, dass es so wird!!!!!

Interessant ist auf jeden Fall die Aussage, dass bisher "nur" 15 Gemeinden in ganz Deutschland diesen Weg bestritten haben. Hierzu habe ich auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie eine Broschüre für Kommunen bekommen, die diesen Weg bestreiten wollen. Es soll eine Art Unterstützung auf den Weg dorthin sein. Ich denke mal, die vielen Initiative, die es hier gibt, sollten durchaus versuchen, über die Gemeinde, Kommune etc. diesen Weg bestreiten. Mehr als ein nein kann es nicht geben.

Ich werde vielleicht in einem anderen thread nochmals was dazu schreiben. Muss mir selbts erst einmal die Broschüre durchlesen. :wink:
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Beitragvon essig » 07.09.2007 23:56

Auch wenn ich nicht danach gefragt hatte, werde ich die Antwort hier veröffentlichen. @essig: wenn das nicht ok ist, so nimm den Teil wieder raus.

ich denke das geht schonmal und hoffe die staatskanzlei hat nichts dagegen.

Man hackt immer darauf rum, dass Breitband nicht zu den Universaldienstleistungen zählt. Na gut dann tragt doch dafür Sorge, dass es so wird!!!!!

das ging mir auch schon 1000 mal durch den kopf. wie oft durfte man schon hören und lesen, dass man ja gern was unternehmen würde aber nicht kann weil breitband ja kein universaldienst ist und immer dann blieb die frage im raum warum man dann nicht endlich etwas an diesem zustand ändert. man versteckt sich hinter den eigenen gesetzen und argumentiert mit diesen als hätte man keinerlei einfluß darauf.

Diesen Weg haben nach Aussagen der DTAG bisher 15 Gemeinden in Deutschland gewählt.

die 15 finde ich auch ziemlich wenig. entweder ist die möglichkeit nicht bekannt genug oder die anforderungen zur inanspruchnahme sind zu hoch.
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Beitragvon dachscher » 08.09.2007 20:38

Man versteckt sich hinter der Universaldienstleistung und insgeheim freut man sich wahrscheinlich, das man sie hat. Egal wen ich angeschrieben habe, war dies immer mit fast das erste, das mir mitgeteilt wurde.

Ich werde aber noch einmal an Herrn Althaus schreiben. Für Dachwig ist es zwar erledigt, aber so möchte ich es nicht stehen lassen. Zwar kam der Hinweis auf diese Vereinbarung, aber letztendlich kann es auch nicht angehen, dass die Kommunen mit allem belastet werden. Und wenn man dann vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hört, dass für Thüringen durchaus die Möglichkeit besteht, Strukturfördermittel für den Breitbandausbau in Brüsssel abzufordern, ärgert es mich schon irgendwo, dass der Freistaat nichts tun möchte. Und wie Herr Pidde von der SPD auch richtig anmerkte, bringt der Wettbewerb gerade in ländlichen Regionen garnichts.

Sicherlich könnte man jetzt diskutieren, ob es richtig ist, einseitig der DTAG unter die Arme zu greifen. Aber leider zeigen auch alternative Anbieter nicht wirkliches Interesse, etwas zu tun. Sicherlich hat die DTAG einen Vorteil. Aber als Endverbraucher ist es mir letztendlich egal, wer mir mit welchen Mitteln DSL bringt. Und die große Mehrheit ist nun einmal auf das klassiche DSL fokusiert. Ich will damit aber keine Lanze für die DTAG brechen. Hätten wir kein instabiles Leitungsnetz gehabt, sähe es mit DSL nicht viel besser aus. Dann würden wir wahrscheinlich in XX Jahren noch mit Modem unterwegs sein. Aber wie war das doch so schön: " was wollen wir denn auf dem Lande mit DSL?".
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Beitragvon essig » 08.09.2007 23:56

dem kann ich nur zustimmen ;)

Ich werde aber noch einmal an Herrn Althaus schreiben. Für Dachwig ist es zwar erledigt, aber so möchte ich es nicht stehen lassen.

wirklich gute einstellung. wenn du nach dachwig noch zeit und lust hast kannst du dich natürlich gern hier weiterhin auf landes- oder bundesebene einbringen ;)
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Beitragvon catbert » 10.10.2007 08:56

Man hackt immer darauf rum, dass Breitband nicht zu den Universaldienstleistungen zählt. Na gut dann tragt doch dafür Sorge, dass es so wird!!!!!

das ging mir auch schon 1000 mal durch den kopf. wie oft durfte man schon hören und lesen, dass man ja gern was unternehmen würde aber nicht kann weil breitband ja kein universaldienst ist und immer dann blieb die frage im raum warum man dann nicht endlich etwas an diesem zustand ändert. man versteckt sich hinter den eigenen gesetzen und argumentiert mit diesen als hätte man keinerlei einfluß darauf.


Man muss es mal ganz klar sagen: Breitband ist kein Bestandteil des Universaldienstes, weil die überwiegende Mehrheit der Politik dies nicht will! Momentan ist es definitiv nicht Ziel der Bundesregierung, eine flächendeckende Breitbandversorgung mit hochbitratigen Netzzugängen umzusetzen.
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Beitragvon akrstn » 10.10.2007 13:18

catbert hat geschrieben:Man muss es mal ganz klar sagen: Breitband ist kein Bestandteil des Universaldienstes, weil die überwiegende Mehrheit der Politik dies nicht will! Momentan ist es definitiv nicht Ziel der Bundesregierung, eine flächendeckende Breitbandversorgung mit hochbitratigen Netzzugängen umzusetzen.


Anders würde die Sache schon aussehen, wenn eine flächendeckende Breitbandversorgung halt technische Voraussetzung für Online-Durchsuchungen wäre. Dafür ist man sogar bereit das GG zu ändern, während einfache Bundesgesetze ja fast als gottgegeben dargestellt werden. Siehe auch Bahnprivatisierung.

Eine andere als die oben dargestellte Antwort des bzw. im Namen thüringer MP, Herrn Althaus, war von diesem geradlinigen Verfechter angebotsorientierter Wirtschaftspolitik übrigens auch nicht zu erwarten.
MfG
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Beitragvon dachscher » 10.10.2007 16:02

Man muss es mal ganz klar sagen: Breitband ist kein Bestandteil des Universaldienstes, weil die überwiegende Mehrheit der Politik dies nicht will!

Dafür gibt es ja geteilt.de :wink:
Wobei ich der Meinung bin, dass man sich von unten, von der Basis, ranarbeiten muss. Das unsere Großen nicht wollen ist klar. Aber die sind in der Minderheit :lol: . Haben allerdings auch das sagen. :cry: Nee was ich sagen will, man muss sich bei unseren Politikern immer wieder in Erinnerung bringen. Und eben nicht immer nur bei den ganz großen.
Von Herrn Althaus hatte ich, ehrlich gesagt, auch nicht viel erwartet. Aber unversucht wollte ich es auch nicht lassen.
Ich denke schon, dass wir Breitband eines Tages zu den Unversaldienstleistungen zählen werden. Die Frage ist halt nur: " Wann ? "
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Beitragvon essig » 11.10.2007 14:38

catbert hat geschrieben:Man muss es mal ganz klar sagen: Breitband ist kein Bestandteil des Universaldienstes, weil die überwiegende Mehrheit der Politik dies nicht will! Momentan ist es definitiv nicht Ziel der Bundesregierung, eine flächendeckende Breitbandversorgung mit hochbitratigen Netzzugängen umzusetzen.

schön, dass es mal jemand mit entsprechender kompetenz so treffend formuliert. nach 7 jahren und einigen milliarden die schmalbandnutzer für weniger leistung in den konzern gepumpt haben, wissen viele gar nicht mehr wer SCHULD an der misere hat. die telekom? die bnetza? die regierung? die wettbewerber? die kunden? die betroffenen?

sicher trägt jeder seinen teil bei wobei ja einige wenige ernsthaft meinen die betroffenen tragen die hauptschuld weil sie sich nicht selbst um den breitbandausbau kümmern. solche leute glauben auch das verhungernde kinder selbst schuld sind weil sie sich ja kartoffeln in der steppe anbauen könnten...

jedenfalls gut, dass mal wieder jemand klar stellt, dass es in erster linie am fehlenden politischen willen liegt. auch wenn einige politiker beteuern, dass man ja gern will aber nicht kann oder darf und ach ja die böse EU und das wetter und der papst... naja...

akrstn hat geschrieben:Anders würde die Sache schon aussehen, wenn eine flächendeckende Breitbandversorgung halt technische Voraussetzung für Online-Durchsuchungen wäre.

vielleicht unsere große chance? sollten wir passende banner entwerfen? :lol:

dachscher hat geschrieben:Wobei ich der Meinung bin, dass man sich von unten, von der Basis, ranarbeiten muss.

so war das auch gedacht aber 63 schreiben sind wohl leider zu wenig ;)

dachscher hat geschrieben:Ich denke schon, dass wir Breitband eines Tages zu den Unversaldienstleistungen zählen werden. Die Frage ist halt nur: " Wann ? "

so sehe ich das auch ;)
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Beitragvon dachscher » 27.10.2007 12:57

Auch hier noch einmal ein Schreiben an unseren Ministerpräsidenten, auch wenn die Einstellung unserer Landesregierung zu diesem Thema bekannt ist.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Althaus,
sehr geehrter Herr Ministerialrat Hauptmann,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 07. August 2007.

Mittlerweile ist der Ausbau von DSL in der Gemeinde Dachwig im vollen Gang. Nach Abschluss der Maßnahme soll DSL mit einer Bandbreite von bis zu 1,5 Mbit zur Verfügung stehen. Insofern gehören wir danach zu einer der versorgten Gemeinden in Thüringen. Wobei die dann verfügbare Bandbreite bereits heute nicht mehr zum Standard gehört. Anzumerken sei, dass die DTAG diese Maßnahme nur durchführt, um ihrer Verpflichtung aus dem Telekommunikationsgesetz, nämlich funktionale Telefonanschlüsse zur Verfügung stellen zu müssen, nachzukommen. Das daraus dann verfügbare DSL ist also nur eine Randerscheinung.

An dieser Stelle möchte ich Sie fragen, wie es sein kann, dass gerade im ländlichen Bereich in bezug auf Breitband eine derartige Benachteiligung stattfinden kann? Der von vielen Politikern favorisierte Wettbewerb, der nach deren Meinung den Markt regeln soll, findet gerade im ländlichen Bereich eben nicht statt. Somit entscheiden die Anbieter dieser Technologien indirekt über strukturelle Entwicklungen in den einzelnen Regionen Thüringens. Speziell in Dachwig gibt es keine verfügbaren Alternativen, sieht man einmal von der Möglichkeit des Sat-DSL ab. Insofern muss sich die DTAG auch keinerlei Mitbewerber erwähren.

Nach Ihrer Mitteilung besteht seitens des Freistaates Thüringen keine Möglichkeit für eine finanzielle Unterstützung. Offensichtlich mangelt es hierbei jedoch am politischen Willen. Nach Mitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie hat der Freistaat Thüringen durchaus die Möglichkeit, EU-Mittel aus dem Strukturentwicklungsfonds in Brüssel auch für den Breitbandausbau in Thüringen abzurufen. Insofern müsste die Förderrichtlinie des Freistaates geändert werden. Bisher hat dies unser Wirtschaftsminister abgelehnt.

Ich bin der Meinung, dass hier, nicht nur in Thüringen, eine Entwicklung regelrecht verschlafen wird. Das Internet passt sich immer mehr an breitbandige Anbindungen an. Dabei wird niemand Rücksicht auf Deutschland und dessen Entwicklung nehmen. Je später man diesen Fehler erkennt, desto größer wird der finanzielle Aufwand sein, um Schritt halten zu können. In diesem Zusammenhang möchte ich Sie auf unsere Schweizer Nachbarn verweisen. Nach einem Beschluss des Schweizer Bundesrates vom vergangenen Herbst werden Breitbandanschlüsse ab dem 1. Januar 2008 zur Grundversorgung gehören. Die Bereitstellung von mindestens 600/100 kbit/s im Down- bzw. Uplink gilt dann als Universaldienstleistung, die der Ex-Monopolist Swisscom für alle Haushalte erbringen muss. Oder schauen Sie sich die Skandinavischen Länder an. Was heute dort bereits Realität ist, an das ist in Deutschland im Moment nicht zu denken.

In Ihrem Schreiben verweisen Sie auch auf die Universaldienstleistung, zu der eben nicht das Breitband zählt. Aber vielleicht sollte man einmal darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist, das Telekommunikationsgesetz aus dem Jahr 1994 den heutigen Gegebenheiten anzupassen. Zur damaligen Zeit war an breitbandige Internetanschlüsse nicht zu denken gewesen. Ich bedauere, sagen zu müssen, dass man sich leider allzu oft seitens der Politik hinter dem „veralteten“ TKG versteckt. Tragen Sie doch dafür Sorge, dass es hier Veränderungen gibt. Einem Markt, der jedes Jahr Milliarden Gewinne abwirft, sollte es durchaus möglich sein, die entsprechenden finanziellen Mittel aufzubringen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen

Rene Regel
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Beitragvon ThoRo » 27.10.2007 13:13

dachscher hat geschrieben:Auch hier noch einmal ein Schreiben an unseren Ministerpräsidenten, auch wenn die Einstellung unserer Landesregierung zu diesem Thema bekannt ist.

Sehr präzise und auf den Punkt formuliert. Hast Du schon einmal daran gedacht, das Schreiben als Offenen Brief an Zeitungen, Zeitschriften und/oder Onlineredaktionen zu verschicken?

Beim Aufbau einer Empfängerliste könnten wir hier alle sicherlich zusammenarbeiten...

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Beitragvon dachscher » 27.10.2007 15:31

Hast Du schon einmal daran gedacht, das Schreiben als Offenen Brief an Zeitungen, Zeitschriften und/oder Onlineredaktionen zu verschicken?

Bisher eigentlich noch nicht. Aber verkehrt wäre es sicherlich nicht. Frage wäre, an wen alles? Der Fokus sollte erst einmal auf Thüringen liegen. Wobei natürlich das Überregionale auch nicht zu kurz kommen sollte.
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Beitragvon ThoRo » 27.10.2007 16:27

dachscher hat geschrieben:
Hast Du schon einmal daran gedacht, das Schreiben als Offenen Brief an Zeitungen, Zeitschriften und/oder Onlineredaktionen zu verschicken?

Bisher eigentlich noch nicht. Aber verkehrt wäre es sicherlich nicht. Frage wäre, an wen alles? Der Fokus sollte erst einmal auf Thüringen liegen. Wobei natürlich das Überregionale auch nicht zu kurz kommen sollte.

Auf Anhieb fallen mir die Regionalen Zeitungen, Zeitschriften und "Werbeblätter" ein. Lokaler, regionaler und Landesweiter Rundfunk natürlich auch. Bei den Onlineredaktionen müssen wir auf die Suche gehen, wer aus Thüringen kommt bzw. auf Thüringen spezialisiert ist...

Ich denke, der Aufbau eines passenden "Presseverteilers" sollte dann in Form einer Aktion von alle geteilt.de Mitgliedern unterstützt werden. Jeder nennt die Adressen/Ansprechpartner die er kennt - daraus ergibt sich dann vermutlich schon eine lange Liste.....

MfG

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Beitragvon essig » 27.10.2007 16:44

Jeder nennt die Adressen/Ansprechpartner die er kennt - daraus ergibt sich dann vermutlich schon eine lange Liste.....

da kann ich gern einiges beisteuern ;)

@dachscher: wenn du möchtest kannst du diesbezüglich unter AKTIONEN oder THÜRINGEN ein neues thema starten. können aber auch hier sammeln. egal wie ich bin dabei ;)

und willkommen zurück ;)
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Beitragvon dachscher » 27.10.2007 17:01

Erledigt. Klick hier !

und willkommen zurück

danke :D . Mir hatte es im Urlaub schon in den Fingern gekribbelt, was sich so die letzte Woche, gerade in Dachwig, getan hat. Das nächste Ferienhaus muss dann mit Internet-Anschluß sein. :wink:
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