Webhoster belangen?

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Webhoster belangen?

Beitragvon M0rGu3 » 15.06.2006 21:44

Kann ich meinen Webhoster rechtlich belangen, wenn dieser 2127 Webhosting-Pakete auf einem Server hostet, dadurch die Verfügbarkeit der Inhalte meiner Präsenz sehr stark eingeschränkt wird und die Übertragungsgeschwindigkeiten seeeeehr, seeeeehr niedrig sind?

Die Daten sind vollkommen rechtlich legal ermittelt. Jedoch könnte man deshalb schon den Hoster deswegen verklagen, weil er solche Daten öffentlich zur Verfügung stellt, oder?


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Re: Webhoster belangen?

Beitragvon governet » 15.06.2006 22:07

M0rGu3 hat geschrieben:Kann ich meinen Webhoster rechtlich belangen, wenn dieser 2127 Webhosting-Pakete auf einem Server hostet, dadurch die Verfügbarkeit der Inhalte meiner Präsenz sehr stark eingeschränkt wird und die Übertragungsgeschwindigkeiten seeeeehr, seeeeehr niedrig sind?

Kommt glaube ich darauf an, was in den AGB steht oder? Ansonsten, wenn du Einschränkungen hast, dann geht es glaube ich, dass man die Monatsgebühr senkt, aber ich will dir da nichts falsches erzählen, also würde ich mich gut informieren.

M0rGu3 hat geschrieben:Die Daten sind vollkommen rechtlich legal ermittelt. Jedoch könnte man deshalb schon den Hoster deswegen verklagen, weil er solche Daten öffentlich zur Verfügung stellt, oder?


Solange es keine persönlichen Daten sind wohl nicht.

Welchen Hoster hast du denn?

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Re: Webhoster belangen?

Beitragvon vauwe » 15.06.2006 22:17

M0rGu3 hat geschrieben:Kann ich meinen Webhoster rechtlich belangen, wenn dieser 2127 Webhosting-Pakete auf einem Server hostet, dadurch die Verfügbarkeit der Inhalte meiner Präsenz sehr stark eingeschränkt wird und die Übertragungsgeschwindigkeiten seeeeehr, seeeeehr niedrig sind?

Solange er Dir nicht irgendwelche Response-Zeiten oder Verfügbarkeitsraten garantiert und diese Garantien nicht einhält -> klares Nein.

Wenn der Hoster auf einer Kaffeemaschine 39000 Webpräsenzen hostet, ist das sein Problem. Wenn ihm dann die Kunden abwandern oder schlechte Kritik in der Presse über ihn zu lesen ist, ist auch das sein Problem.

Die Daten sind vollkommen rechtlich legal ermittelt.

Was verstehst Du unter "legal ermittelt"?

Jedoch könnte man deshalb schon den Hoster deswegen verklagen, weil er solche Daten öffentlich zur Verfügung stellt, oder?

Das sind seine Betriebs(-internen-)Daten und auch damit wiederum sein Problem. Solange er nicht gegen das BDSG (personenbezogene Daten) verstößt, darf sich niemand daran stören.

Wieso nimmst Du aber gleich das Wort "klagen" in den Mund? Wenn Du mit dem Hoster nicht zufrieden bist, dann wechsle ihn einfach. Solltest Du zu lange Kündigungsfristen haben (Stichwort Sittenwidrigkeit), dann kannst Du dagegen vorgehen. Ansonsten hast Du ein Sonderkündigungsrecht, wenn Du nachweisen kannst, daß der Hoster seine Leistung nicht erbringt (s. 1. Absatz).

Bleibt beides außen vor, dann mußt Du regulär kündigen und Dir einfach einen anderen suchen (und vielleicht nicht den allerbilligsten, denn da wirst Du sowas immer wieder erleben).

Willst Du 100% Performance haben und Deine Maschine mit niemandem teilen wollen, dann solltest Du einen dedicated Server mieten.
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Beitragvon Danny » 16.06.2006 01:00

vauwe hat geschrieben:Was verstehst Du unter "legal ermittelt"?


Hmm...ich kann zwar nicht sämtliche Daten wiedergeben, aber um die Sache etwas zu erklären reicht mein Teilwissen doch. Also, M0rGu3 hat die Daten ziemlich "Legal" erhalten, sie waren einfach gar nicht gesichert auf dem Server hinterlegt, ohne Passwort oder sonst etwas, soweit ich weiß. Ich weiß das, weil ich mit ihm zusammen das Webhosting-Paket gemietet habe.

governet hat geschrieben:Welchen Hoster hast du denn?


Welchen Provider wir haben, möchte ich nicht öffentlich hier im Forum schreiben, da der Provider nachgewiesen schon einen Kunden verklagt hat, weil der mit ähnlichen Daten an die Öffentlichkeit gegangen ist...

vauwe hat geschrieben:Wieso nimmst Du aber gleich das Wort "klagen" in den Mund? Wenn Du mit dem Hoster nicht zufrieden bist, dann wechsle ihn einfach. Solltest Du zu lange Kündigungsfristen haben (Stichwort Sittenwidrigkeit), dann kannst Du dagegen vorgehen. Ansonsten hast Du ein Sonderkündigungsrecht, wenn Du nachweisen kannst, daß der Hoster seine Leistung nicht erbringt (s. 1. Absatz).

Bleibt beides außen vor, dann mußt Du regulär kündigen und Dir einfach einen anderen suchen (und vielleicht nicht den allerbilligsten, denn da wirst Du sowas immer wieder erleben).

Willst Du 100% Performance haben und Deine Maschine mit niemandem teilen wollen, dann solltest Du einen dedicated Server mieten.


Du hast recht Vauwe, es ist das Problem des Providers, wenn ihm die Kunden abwandern. Wir haben schon den Provider gewechselt, die Kündigung ist seit ein paar Tagen raus, Fristgrecht natürlich und wir haben schon einen neuen Provider (hoffe nur, dass der alte bald eine Bestätigung der Kündigung schickt). Und wir haben beim neuen Provider, den Namen kann ich ja ruhig nennen, es ist Host Europe, einen VPS gemietet. Jetzt sind wir gerade dabei, mit unseren Domains umzuziehen, bin gespannt, wie lange der "Alte" das hinauszögern wird...
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Beitragvon vauwe » 16.06.2006 01:25

Danny hat geschrieben:
vauwe hat geschrieben:Was verstehst Du unter "legal ermittelt"?


... sie waren einfach gar nicht gesichert auf dem Server hinterlegt, ohne Passwort oder sonst etwas, soweit ich weiß.

Uups, ich weiß jetzt, was Sache ist. Sowas würde ich aber nicht an die große Glocke hängen, da dies rechtliche Probleme nach sich ziehen kann.

Folgender Sachverhalt stellt sich dar: Das StGB stellt die "Umgehung von sicherheitstechnischen Vorrichtungen bei Computerverarbeitungsanlagen" unter Strafe. Eine Sicherheitsvorrichtung muß nach dem Gesetz nicht zwingend mit einem Passwort verbunden sein. Auch andere "Sicherheitsvorkehrungen" können ausreichend sein, um eine Umgehung nach dem geltenden Recht darzustellen.

Auch wenn ein Computersystem oder Teile davon offensichtlich lächerlich gesichert ist, so kann es dennoch eine Straftat gem. StGB sein, wenn man sich darauf umschaut und Daten sammelt.

Diese so gesammelten Daten würde ich auf gar keinen Fall in irgendeiner Weise verwerten, denn spätestens so riskiert man ein Strafverfahren.

... da der Provider nachgewiesen schon einen Kunden verklagt hat, weil der mit ähnlichen Daten an die Öffentlichkeit gegangen ist...

Du kannst "harte Fakten" (Meßergebnisse z.B.) jederzeit publik machen und der Hoster kann Dir nicht an den Karren pinkeln. Anders sieht es mit den oben gesammelten Daten aus oder mit übeler Nachrede.

(hoffe nur, dass der alte bald eine Bestätigung der Kündigung schickt)

Er muß sie nicht bestätigen. Sofern Du korrekt gekündigt hast und er davon Kenntnis erlangen konnte (Einschreiben/Rückschein), dann ist die wirksam.

Jetzt sind wir gerade dabei, mit unseren Domains umzuziehen, bin gespannt, wie lange der "Alte" das hinauszögern wird...

Ich hoffe, Ihr hattet nicht auch die DNS-Zonen beim alten Hoster gehostet? Zwar ist das KK-Verfahren geändert worden, aber der gehende Hoster kann den KK immernoch etwas hinauszögern und solange Ihr am DNS nichts ändern könnt, ist alle Mühe vergebens.

Es ist immer besser, wenn man die DNS-Zone getrennt vom Hoster / ISP führt, dann ist man flexibler und hat keinen Trödel, wenn ein ISP nicht so will, wie man selbst. Auch bei einem Systemausfall kann man immernoch eingreifen, wenn die DNS-Zone anderswo gehostet ist.
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Beitragvon Danny » 16.06.2006 11:16

vauwe hat geschrieben:Uups, ich weiß jetzt, was Sache ist. Sowas würde ich aber nicht an die große Glocke hängen, da dies rechtliche Probleme nach sich ziehen kann.


Das war ein weiterer Grund, warum ich den Namen des Providers nicht angegeben habe. Aber sag mal, ist es nicht als sehr fahrlässig anzusehen, dass der ISP die gesamten Daten (Vertragsnummern usw.) ungesichert auf dem gleichen Server lagert, wo er auch seine Kunden "hinsteckt"? Kann man da nicht auf dem Gedanken kommen, er hätte gar keine Ahnung, was er das macht. Ich meine M0rGu3 ist bestimmt nicht der erste, der auf den Gedanken kommt, mal ins Rootverzeichnis zu gucken...

Er muß sie nicht bestätigen. Sofern Du korrekt gekündigt hast und er davon Kenntnis erlangen konnte (Einschreiben/Rückschein), dann ist die wirksam.


Hmm...hätte ich es evetuell doch als Einschreiben schicken sollen?

Ich hoffe, Ihr hattet nicht auch die DNS-Zonen beim alten Hoster gehostet? Zwar ist das KK-Verfahren geändert worden, aber der gehende Hoster kann den KK immernoch etwas hinauszögern und solange Ihr am DNS nichts ändern könnt, ist alle Mühe vergebens.

Es ist immer besser, wenn man die DNS-Zone getrennt vom Hoster / ISP führt, dann ist man flexibler und hat keinen Trödel, wenn ein ISP nicht so will, wie man selbst. Auch bei einem Systemausfall kann man immernoch eingreifen, wenn die DNS-Zone anderswo gehostet ist.


Ähm...ich will nachher mal Christoph fragen, der hat Ahnung davon, aber hä??? DNS-Zonen???
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Beitragvon M0rGu3 » 16.06.2006 15:01

OK, hier hat sich ja schon einiges getan ;)

Zu den DNS-Zonen: Liegen leider beim alten Provider :evil: Jetzt beim neuen auch, aber da habe ich Zugriff auf den Domainrobot, d.h. NS, A-Records, MX-Records, ... (Nameserver kann ich ja auch einen eigenen einrichten)

Wie ich die Daten ermittelt hab:
Der Anbieter stellt SSH-Zugang zur Verfügung, über den ich auf meinen Bereich zugreifen kann. Eigentlich hatte ich aus Versehen ins Root gewechselt... und ich hatte dafür die Bereichtigungen. Dort konnte man seelenruhig in die Unterverzeichnisse wechseln, so auch das, wo die ganzen Userwebsites lagen, und jedes Verzeichnis konnte man einem Vertrag zuordnen, da ich von mir weiß, dass der User aus der Vertragsnummer abgeleitet wird. Ich habe allerdings zur Ermittlung der Zahlen ins Vereichnis /.php gewechselt, in dem alle Kundennummern als Ordner angegeben waren (worin dann eine .conf-Datei für den Pfad zu PHP lag, was mich aber nicht interessierte,weil ich nur meine gesehen hatte, für die anderen hatte ich auch keine Berechtigungen). Anhand der Anzahl der Ordner hatte ich die Zahl dann ermittelt. Da fehlten auch schon einige in der Reihe, vor allem am Anfang :lol: Woran das wohl liegt...
Sollte übrigens nicht gegen §202a Abs. 1 (ja, das war er, kannte ich schon, vor ca. einem Jahr hatte ich mich mal mit Sicherheitslecks auseinandergesetzt, da kam dieser in einem Buch vor) verstoßen, weil KEINE Sicherung vorlag, soweit ich erkennen konnte... Zugang zu Verzeichnissen, wo mir der Server die Nachricht "Keine Berechtigung" gesendet hat, habe ich auch nicht eingesehen.

Nein, der andere Nutzer wurde nicht verklagt, aber seine Domain wurde wohl "zufällig" nicht mehr zu seinem Blog geleitet... Daraufhin hatte er bei einem anderen Hoster neu angefangen und alle Anschuldigungen zurück genommen.

Und doch, er garantiert eine Verfügbarkeit im Jahresmittel, waren sogar glaube 99,9%, den zweien die hier schon gepostet haben, rate ich mal ins Postfach zu schauen, ihr müsstet nen link zu den AGB haben...

PS: Muss ich bei ner Domain bei Tech-C und Zone-C eine Faxnummer angeben? Dr.Bopp (der HE-Domainrobot) hat mir deshalb den KK abgelehnt...
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