Monopol der Telekom erneut?

Allgemeine Initiativen und Breitband Themen

Monopol der Telekom erneut?

Beitragvon M0rGu3 » 17.05.2006 15:17

http://www.golem.de/0605/45383.html

In diesem Artikel handelt es sich um eine Aussage der Bundesregierung, dass neue V-DSL-Netz nicht zu regulieren. Dabei fällt von Seiten der VATM ein Spruch:
Diese Regelung sichere der Telekom zumindest zeitweise ein neues Monopol und die Möglichkeit "Pioniergewinne" und damit überhöhte Endkundenpreise durchzusetzen, wettert der VATM.
Ich frage mich: Haben wir das nicht schon???
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Beitragvon governet » 17.05.2006 16:35

Mal sehen, was die EU dazu sagt. Ist aber kein Wunder, der Staat hat ja noch Anteile an der Telekom.

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Beitragvon akrstn » 17.05.2006 20:21

Die EU hat maximal die Möglichkeit zu klegen. Da sich dies über Jahre erstrecken würde, wäre für die Telekom bis zum Abschluss das Ziel schon erreicht. Die Zeche würde nur der Steuerzahler in Form von Strafzöllen zu begleichen haben.

Die Vorlage der Bundesregierung ist schon ein Lehrbeispiel für Lobbyismus. Die Telekom kann damit ihre Vormachtstellung in den lukrativen Ballungsgebieten ungestört behalten bzw. wieder ausbauen.

Alternativ hätte man die Investitionen auch für den DSL-Ausbau in bisher DSL-losen Gebieten tätigen können. Einen Teil der Kosten hätte man sich dabei von den Resellern durch regulierte Gebühren wieder holen können. Man muss sie ja nur in die Kalkulationsgrundlage einbeziehen, die man der RegTP vorlegt.

So gesehen hat die Bundesregierung eine Meisterleistung in der Verhinderung eines flächendeckenden DSL-Ausbaus vollbracht.
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Beitragvon governet » 17.05.2006 20:32

Vielleicht hat es ja doch was gutes: "Telekom-Konkurrenten bauen eigene DSL-Infrastruktur aus" http://www.heise.de/newsticker/meldung/73242

Aber wahrscheinlich wieder nur in Ballungsgebieten?

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Beitragvon M0rGu3 » 17.05.2006 20:37

governet hat geschrieben:Aber wahrscheinlich wieder nur in Ballungsgebieten?
Höchstwahrscheinlich. Leider für uns...

mfg Christoph
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Re: Monopol der Telekom erneut?

Beitragvon vauwe » 17.05.2006 23:13

M0rGu3 hat geschrieben:Ich frage mich: Haben wir das nicht schon???


Nun, der VATM ist ein Verein, indem alle Nutznießer sitzen, die nicht bereit sind, eigene Kohle zu investieren, aber maximalen Umsatz abgreifen wollen. Daß die gegen alles wettern, was ihnen als Trittbrettfahrern im Weg steht, ist klar.

Im Gegensatz dazu sind in der BREKO die Netzbetreiber mit eigener Infrastruktur vertreten. Daß sind die Firmen, die wenigstens noch selber für Infrastruktur sorgen, aber (Beispiel Hansenet) dabei noch behindert werden.

Leider gibt es bislang noch zu wenige regionale Carrier, aber die wenigen regionalen, die es gibt, gehen ja auch aus den Ballungszentren raus und versorgen einige ländliche Gebiete. Bis dies auch bei den bundesweit tätigen Carriern soweit sein wird, dürften wohl noch Jahre vergehen. Ich denke, genau den kleinen, regionalen Carriern sollte der Rücken deutlich gestärkt werden (auch durch den Gesetzgeber).
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Beitragvon catbert » 18.05.2006 07:08

Das kann man so nicht sagen. Im VATM sitzen (Festnetz)Telekommunikationsanbieter, die im Wettbewerbsverhältnis mit der Deutschen Telekom AG oder ihrer Töchter stehen. Also können alle außer der Telekom mitmachen. Es ist letztendlich ein Verein, der einen Gegenpol zum AKNN bildet - bei dem alle TK-Anbieter - auch die Telekom - mitmachen.
Der Unterschied zwischen VATM und BREKO besteht darin, dass im VATM eher die traditionellen Telefoniedienste (PSTN) und im BREKO die Breitbandkommunikationsdienste betrachtet werden. Die großen (bekannten) Anbieter sind in beiden Vereinen tätig.

Ob die Geschäftspraktiken der Mitglieder durch den zusätzlichen Aufbau von Infrastruktur oder durch (Mit)Nutzung bestehender Infrastrukturen oder beides beruhen, ist sowohl beim VATM als auch beim BREKO völlig unerheblich. Ausschlaggebend ist die Konkurrenzsituation zum ehemaligen Monopolisten.
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Beitragvon stachelzelle » 18.05.2006 07:20

was die EU dazu sagt ist heute auf Spiegel.de nachzulesen, genauso wie das hier . . .


"Die Deutsche Telekom will drei Milliarden Euro in das Hochgeschwindigkeitsnetz mit Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde investieren und fordert Investitionssicherheit. Am Ende sollen 50 Großstädte an dem schnellen Netz hängen, das Triple-Play ermöglichen sollen: integrierte Telefonie-, Internet- und TV-Inhalte aus einem Kabel."


link: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/ ... 27,00.html


ich sag es nicht gern aber mir war das schon klar, Investitionen für einen flächendeckenden Netzausbau sind damit in sehr, sehr weite ferne gerückt. Einmal mehr wird klar das wir alle die "kein-DSL" haben von der telekom nichts zu erwarten haben . . . genauso wie von unseren Politikern. Nur Lobbyisten und geldgeile Profilneurotiker. Ich habe die Hoffnung jemals reguläres DSL zu bekommen schon so gut wie aufgegeben und spiele mit dem Gedanken mir Breitband über SAT zu besorgen, aber ganz bestimmt nicht von der Telekom. Noch schrecken mich allerdings die Kosten und Montagearbeiten ab, is ja doch nicht gerade benutzerfreundlich der Kram . . .

glaubt mir wir stehen auf verlorenem Posten, oder wie war doch gleich das Zitat ...

"Wenn die Leute einem zuhören sollen, reicht es nicht, ihnen einfach auf die Schulter zu tippen. Man muß sie mit einem Vorschlaghammer treffen. Erst dann können Sie sich ihrer Aufmerksamkeit gewiß sein."
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Beitragvon governet » 14.07.2006 16:09

Da ja jetzt auch der Bundesrat für die Regulierungsferien ist, frage ich mich folgendes:

Da die Wettbewerber die TAL über die T-Com mieten müssen und diese nachher über V-DSL läuft und dann nicht reguliert wird, könnte die Telekom doch leicht ihre Mitwettbewerber ausboten oder? Vor allem da ja auch noch die Glasfasermiete höher ist als die Kupfermiete ist. Kunde geht dann bestimmt wieder zurück zur T-Com --> Wettbewerb nachhaltig gefährdet.

Manchmal Frage ich mich, warum die Politiker auf sowas nicht kommen.

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Beitragvon akrstn » 14.07.2006 16:35

Funktioniert das Mieten der TAL bei VDSL überhaupt? Für mich, als GF-Geschädigten steht ja auch der T-Com-Anschluss oder gar kein Festnetz als Alternative zur Verfügung, da eine Entbündelung bei GF angeblich nicht geht. Ich denke, bei VDSL wird es dann ähnlich sein.

In dem Fall müsste dann der Kunde zurück zur T-Com, oder er muss auf einen Festnetzanschluss verzichten. Damit würde die T-Com den wettbewerbsfreien Raum, den sie sich in den NBL mit der GF-Struktur schon geschaffen hat auf die lukrativen Ballungszentren ausdehnen.

Man schafft sich also ein neues Monopol, und die Politiker merken es nicht oder wollen es nicht merken.
MfG
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Beitragvon governet » 14.07.2006 16:46

akrstn hat geschrieben:Funktioniert das Mieten der TAL bei VDSL überhaupt?

Funktionieren tut es schon, nur ist die Miete dann teurer. Bei DSL würde auch Resale gehen, aber dann kann die T-Com ihre Eigenen Preise nehmen. Und die Wettbewerber mit eigener Struktur würden alt aussehen, da sie ihre Technik nicht mehr in der VST bauen müßten sondern in den Outdoor-DSLAM. Was dann wohl nicht mehr gehen dürfte. Bei Bitstream sieht es wieder anders aus, aber dann kann die T-Com ja auch wieder den Preis bestimmen, weil für V-DSL dann ja keine Regulierung mehr herrscht. Damit schießt die Regierung den Kunden ins Bein.

Wenn die anderen dann noch ausbauen sollten, z. B. gleich Glasfaser bis zum Haus, ist das nur Verschwendung von Investitionsvolumen, welches man vielleicht für den Ländlichen Ausbau hätte einsetzen können. Schön das unsere Politiker nur von jetzt bis gleich denken können. Bestätigt sich ja immer wieder. Wozu haben die eigentlich Berater? Oder werden die auch von den Lobby-Gruppen gesponsort?

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Beitragvon akrstn » 14.07.2006 17:14

governet hat geschrieben:Schön das unsere Politiker nur von jetzt bis gleich denken können. Bestätigt sich ja immer wieder. Wozu haben die eigentlich Berater? Oder werden die auch von den Lobby-Gruppen gesponsort?

Gruß Governet


Da ich nicht glauben mag, dass wir uns dumme Volksvertreter gewählt haben, denke ich letzteres wird wohl zutreffen.
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Beitragvon stenny74 » 14.07.2006 18:16

governet hat geschrieben:Oder werden die auch von den Lobby-Gruppen gesponsort?


Gratulation...! Das nennt sich Politik. Ist sein tausenden von Jahren so und wird sich, egal in welchem politischen System, nie ändern... :D
Die einstigen 68er tragen heute Schlips und fahren dicke Wagen, auch die haben es längst begriffen... :wink:
14.12.09 --> DSL 6000

Tschüss, Steinzeit...!
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Beitragvon essig » 14.07.2006 20:32

Man schafft sich also ein neues Monopol, und die Politiker merken es nicht oder wollen es nicht merken.


die politik vertritt seit jeher interessengruppen und die interessengruppe der verbrauchen ist eben momentan völlig unerheblich und uninteressant. so blöd das klingt aber schuld sind wir und ändern wird sich dies erst wenn mineralische gegenstände fliegen...

bei allem was ich ansonsten von politikern halte aber ich schließe mich an: alles was sie tun und sei es für uns auch noch so unverständlich aber es ist sehr wohl durchdacht und befriedigt interessen (ungünstiger weise nicht unsere)
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Beitragvon copy » 14.07.2006 21:17

wenn das neue Netz von der regulierung ausgenommen ist und die EU dagegen klagt usw. Ist das ganze ja seitens der Telekom und der Bundesregierung schon einkalkuliert.

die T-com kassiert beim Kunden über jahre hinweg ab. Wenn das Verfahren bei der Eu durch ist und das strafmaß festgesetzt ist bekommt die Eu Kasse den Beitrag aber nicht die Nutzer des netzes die fleissig bezahlt haben.

Das ist alles im Vorhinein durchkalkuliert. Wenn wir glauben das eine solche Strafe der T-com weh tut, dann sind wir völlig im Irrtum, solche Ausgaben sind bereits in den Grundpreisen einkalkuliert.

Die lachen den Konsumenten einfach aus und freuen sich wie blöd und naviv der Konsument ist.

Gruß Copy
Geplante 6 bis 16 Mbit Netze sofern sie ab 2010 in Betrieb gehen, könnten dann schon hoffnungslos veraltet und überholt sein.

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