bkt hat geschrieben:SpaceRat hat geschrieben:Was nicht unwesentlich an den desinteressierten Anwohnern liegen dürfte.
Wenn die Leute keinen Kabelanschluß bestellen, dann kriegen sie ihn logischerweise auch nicht. Das gilt für den Telefonanschluß übrigens genauso, Du kannst ein Haus komplett hinstellen, ohne daß sich die Telekom aufdrängt, um Dir eine Doppelader hinein zu legen!
Gilt für den normalen Telefonanschluß nur begrenzt, da hierfür eine Universaldienstverpflichtung besteht. Also eine Cu-Doppelader gibts auf jeden Fall. Nur "muß" da nur ISDN mit gehen.
Deine Antwort hat mit meiner Aussage nicht das geringste zu tun.
Ungefragt legt die Telekom gar nichts, genauso wie der Gas- und Wasserversorger (exkl. Abwasser, das ist - zumindest überwiegend - Pflicht).
Wenn ich will, z.B. weil ich mich schon im Vorfeld auf Telefonie via BK-Netz oder Mobilfunk festlege, dann baue ich ein Haus auch ganz ohne klassischen Telefonanschluß.
Nur darum ging es bis zu diesem Punkt und Deinen Einwand hatte ich auch schon selber inkludiert:
SpaceRat hat geschrieben:Bei den Kabelanschlüssen kommt lediglich die "Mitgefangen - Mitgehangen"-Problematik dazu. Wenn von 100 Bauherren nur eine Handvoll wegen Kabel anfragt, dann sagt der KNB voraussichtlich auch dieser Handvoll ab, weil man keine ganze Neubausiedlung wirtschaftlich erschließen kann, wenn dann nur fünf Anschlüsse bezahlt werden.
Ich straff' den Rest Deiner Antwort mal, auch weil die Quoting-Ebene mit dem Vortrag unübersichtlich ist ...
bkt hat geschrieben:Daher realisiert man eine Infrastruktur auf der Grundlage von gut recherchierten und begründeten Annahmen eines zukünftigen Bedarfes. Dies ist umso einfacher, wenn sich dieser Bedarf schon langfristig und großflächig ankündigt, wie es bei der Breitbandinfrastruktur der Fall ist.
...
Hinzu kommt bei Kabel Deutschland und den anderen CATV-Anbietern, dass deren Kernkompetenz(&- geschäft) das Fernsehen ist und bleibt.
Daher machen sie (dummerweise) keine Rechnungen auf, die ausschliesslich auf Breitbandversorgung abstellen. Und umgekehrt wollen die meisten (neuen) Kunden kein Bezahl-TV, da sie ggf. schon eine Schüssel mit Gratisprogrammen besitzen. Daher die schlechten Umfragewerte.
Woher weißt Du, womit die KNB rechnen?
Ich habe ein Problem damit, wenn sich jemand per se und grundsätzlich für schlauer hält, als die Unternehmung, die er kritisiert.
Alle großen KNB bieten Internet und/oder Telefonie auch ohne Kabel-TV an. Man unterstellt also schon eine gehörige Portion Blödheit, wenn man annähme, die KNB würden keine Szenarien berücksichtigen, in denen diese Angebote eine größere Rolle spielen als Kabel-TV.
Es erscheint mir relativ unwahrscheinlich, daß z.B. Unitymedia die potentiellen Kunden im Neubaugebiet H'rath-Schleypenhof abgewiesen hätte, wenn man UM bei der Erschließung mit derselben Selbstverständlichkeit informiert hätte, wie den Gas-, Wasser- und Stromversorger sowie die Telekom. Selbst wenn es sich um reine Internet-Kunden handeln würde. Insbesondere, da es für UM kein Problem gewesen wäre, zu ermitteln, daß das betroffene Gebiet per DSL auf ca. 6000 kBit/s (Damals sogar 1500-3000) beschränkt sein würde ...
Die KNB erschließen ja durchaus noch Neubaugebiete, KabelBW rechnet in diesem Jahr mit 200 Neubau- und Gewerbegebieten mit 4000 Objekten.
Für Neubaugebiete - zumindest solche, die an kabelversorgte Gebiete grenzen (Das erwähnte Gebiet "Schleypenhof" ist von drei Seiten mit verkabelten Gebieten eingeschlossen) - gehe ich schon davon aus, daß ganz wesentlich Ignoranz bei denjenigen, die für die Erschließung zuständig sind, der Grund dafür ist, daß da kein Kabel liegt. Genau wie bei dem Haus meines ehemaligen Vermieters. Der hat auch geguckt wie Auto, als ich nach Kabelanschluß fragte. Den hatte er nicht für nötig gehalten ... sicher, bei 1 Mio Baukosten fallen einem auch als erstes die ~350 EUR Erschließungskosten für Kabel-TV ein, die man einsparen kann ...
Und für völlig neu zu erschließende Gebiete, wo man also ganze Straßenzüge aufreißen müßte, um zu verkabeln - vom Aufwand für die Anbindung des Ortes an sich ganz zu schweigen - braucht man kein Hellseher zu sein, um den ROI dort als mies beurteilen zu können.
Hinzu kommt noch, daß die KNB - abgesehen von KabelBW - in diesem Punkt nicht mit der Telekom vergleichbar sind:
Die Telekom hat von der Bundespost eine komplett modernisierte aktive Infrastruktur geerbt. Die Telekom darf man also daran messen, was sie außer dem Installieren von DSLAMs in den VSt noch geleistet hat.
Was die KNB hingegen von der Telekom gekauft haben kann man bis heute noch hervorragend bei Kabel Deutschland sehen. Ein total rottes, schon beim Bau veraltetes Netz mit Rissen drin. Kabel Deutschland hat nach wie vor kein zusammenhängendes Netz, obwohl das geographisch durchaus möglich wäre. KD braucht nach wie vor Satellitentransponder (Astra 3) und Satelliten-Empfangsanlagen, um die einzelnen Inseln, die ihr "Netz" bilden, mit TV zu versorgen.
Interessant an dem ganzen Kabelquatsch waren also eigentlich nur die Kunden und die Hausanschlüsse bis zu den Abzweigern, alles andere taugte beim Kauf nur für analogen Schnee. Es wäre absolute Idiotie von den KNB, nicht zuerst einmal die vorhandenen Kunden bei Laune zu halten (Und am Schwund bei den Kabel-TV-Kunden sieht man, daß das eilt!) und das zu nutzen, was man schon teuer gekauft hat, also die vorhandenen Hausanschlüsse, bevor man in die Anbindung neuer Kunden investiert. Den roten Zahlen aus den Bilanzen kann man entnehmen, daß die Möglichkeit, beides gleichzeitig zu leisten, wirklich nicht da ist.
KabelBW kann man deshalb als einzigen KNB einigermaßen mit der Telekom vergleichen, weil KabelBW seit kurzem mit der Modernisierung durch ist. Und seitdem hört man ja auch aus der Ecke immer wieder etwas von Neuerschließungen.
Bevor man also beurteilt, ob die KNB tatsächlich nur auf dem vorhandenen Netz reiten wollen, sollte man sie das doch erstmal zu einem solchen machen lassen. Ca. 16% der UM-Kunden warten nach wie vor auf Docsis 3 oder gar die Rückkanalfähigkeit an sich, bei KD ist es mehr als die Hälfte.