Telekom versorgt 1. Gemeinden in RLP per Richtfunk mit VDSL

[Meester Proper]

Pressemeldung vom 14.12.2010 auf portel.de:

Telekom versorgt erste Gemeinden in RLP per Richtfunk mit VDSL
Bundesweit der erste Einsatz von Richtfunk für ein VDSL-Netz

Bonn, 14.12.10-17:15 - Burrweiler und Gleisweiler, beides Ortsteile der Verbandsgemeinde Ebenkoben, werden die ersten Gemeinden bundesweit sein, die VDSL ("Very High Speed DSL") über eine Richtfunk-Anbindung erhalten. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben die beiden Gemeinden heute mit der Telekom geschlossen. Die Anschlüsse sollen bis zum Ende des vierten Quartals 2011 zur Verfügung stehen. Dann können rund 660 Haushalte Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunden nutzen.

Um die beiden Gemeinden mit VDSL zu versorgen, wird die Telekom eine Richtfunkstrecke mit einem Funkfeld von rund 6 Kilometern von Landau bis nach Gleisweiler errichten. Von hieraus wird das Signal über Glasfaser in die Ortsgemeinden verteilt. Hierfür müssen noch rund 1,4 Kilometer Leerrohre in die Erde verlegt werden. Die Anbindung der beiden Gemeinden und die hohen Geschwindigkeiten mit denen hier zukünftig Internetanwendungen genutzt werden können, sind nur möglich, da Burrweiler und Gleisweiler im Rahmen des Konjunkturpaket II Anträge auf Leerrohrverlegung für die Breitbandversorgung gestellt haben.

"Teure Tiefbauarbeiten sind oftmals das große Hindernis bei der Breitband-erschließung von Gemeinden. Ohne die bewilligte Fördersumme von rund 111.000 Euro für die Verlegung von Kabelschutzleerrohren wären Bandbreiten von bis zu 50 Mbit/s für Burrweiler und Gleisweiler wohl auch weiterhin eine Wunschvorstellung", sagt Wirtschaftsstaatssekretär Alexander Schweitzer. "Durch die Leerrohrförderung werden hier an der Südlichen Weinstraße nicht nur hohe Bandbreiten realisiert, sondern bundesweit die ersten Gemeinden mit Richtfunk-VDSL angebunden - das sind Synergien, über die wir uns sehr freuen."

"Unser Ziel ist es, möglichst schnell allen Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur zur Verfügung zu stellen. Dazu initiiert und unterstützt die Landesregierung Pilotprojekte, in denen viele verschiedene neue Technologien eingesetzt werden", so Ministerial-direktor Jürgen Häfner, Leiter der Zentralstelle für IT und Multimedia im rheinland-pfälzischen Innenministerium.

"Das schnelle Internet ist für ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz von enormer Bedeutung. Wir sehen das auch hier in unserem Landkreis - viele Nachfragen aus den Gemeinden, insbesondere von neuen Unternehmen und Freiberuflern, bestätigen eine hohe Nachfrage nach schnellen Internetverbindungen. Das ist schon jetzt ein Standortfaktor und fördert Existenzgründungen in sehr interessanten unternehmerischen Sparten. Der Landkreis Südliche Weinstraße hat schon vor Jahren begonnen, die Gemeinden für diese Aufgabe zu sensibilisieren und eine gewisse Koordinierungsfunktion hin zu den Verbandsgemeinden vorgenommen. Unsere Wirtschaftsförder-Gesellschaft ist ganz nahe am Thema und wirkt unterstützend weit hinein in die Region", sagt Theresia Riedmaier Landrätin des Landkreises Südliche Weinstraße.

"Wir freuen uns, dass dank der Zusammenarbeit mit der Telekom nun Teile unserer Gemeinde an die derzeit schnellste Breitbandtechnologie VDSL angeschlossen werden", freut sich Olaf Gouasé, Bürgermeister der VG Edenkoben gemeinsam mit den Ortsbürgermeistern Josef Rabold (Burrweiler) und Jörg Keller (Gleisweiler). "Gerade für die ländliche Region ist ein schneller Internetanschluss ein immer wichtigerer Infrastruktur-Vorteil. Bis Ende 2011 sollen auch die Bürger aus Gleisweiler und Burrweiler über schnelle Internet-Anschlüsse verfügen können, die Telekom wird mit den dazu nötigen Ausbau-arbeiten beginnen sobald das nötige Leerrohrnetz durch die Gemeinden bereitgestellt ist."

"Unser Ziel ist es, möglichst viele Menschen mit schnellem Internet zu versorgen, deshalb investieren wir wie kein anderer Anbieter in den Ausbau von schnellem Internet im ländlichen Raum", sagt Hans Kraft, Niederlassungs-leiter der Telekom-Netzproduktion für den Bereich Südwest. "Die Deutsche Telekom ist deshalb immer bereit, neue Wege zu gehen, um unser Ziel in die Tat umzusetzen. Ich bin mir sicher, dass die Bürgerinnen und Bürger von unserem VDSL-Angebot begeistert sein werden."

[bkt]

Mit dem Modell liege ich der Telekom schon seit 2008 auf den Ohren, aber da führte kein Weg rein.

Nun ist diese "Dicke Bohle" endlich auch durchgebohrt. Wie schön.

[AirNet]

"Die Deutsche Telekom ist deshalb immer bereit, neue Wege zu gehen, um unser Ziel in die Tat umzusetzen.

dann habe ich in den letzten sechs Jahren in einen Parallel Universum gelebt...

Trotzdem eine sehr gute Nachricht. Es gibt so viele Gegner von der Zuführungsvariante über Richtfunk, dass diese Nachricht eventuell eine Initialzündung für andere Gebiete auslösen könnte.

Danke für den Beitrag Meester Proper

[Meester Proper]

Passend dazu der Beitrag in der ARD Mediathek: ARD Mediathek: Rheinland-Pfalz aktuell - Pilotprojekt: Schnelles Internet für die Südpfalz - Dienstag, 14.12.2010 | SWR Fernsehen RP

Leider wurde hier nicht erwähnt, dass der Richtfunk nur der Anbindung der Outdoor-VDSLAMs dient, nicht direkt der Haushalte.

[bkt]

Passend dazu der Beitrag in der ARD Mediathek: ARD Mediathek: Rheinland-Pfalz aktuell - Pilotprojekt: Schnelles Internet für die Südpfalz - Dienstag, 14.12.2010 | SWR Fernsehen RP

Leider wurde hier nicht erwähnt, dass der Richtfunk nur der Anbindung der Outdoor-VDSLAMs dient, nicht direkt der Haushalte.

Genau das war aber bislang auch nicht möglich.
Entweder für z.B. 200.000 € Kvz "angraben" oder garnichts.

[Meester Proper]

Genau das war aber bislang auch nicht möglich.
Entweder für z.B. 200.000 € Kvz "angraben" oder garnichts.

Wer hat damit begonnen? DNS:NET in Brandenburg mit der Staatskanzlei im Rahmen des Konjunkturpaketes II. Das Land Brandenburg hat mit diesen Geldern Richtfunkequipment gekauft (26x) und den Betrieb ausgeschrieben und den Anbietern praktisch die Richtfunktechnik geschenkt. In den Fällen, wo DNS:NET den Zuschlag erhielt, wurde die Telekom mit der Errichtung eines Schaltverteilers beauftrag, die O-VDSLAMs wurden dann daneben durch DNS:NET errichtet und Ericsson hat die RiFu Technik im Auftrag aufgebaut. Siehe hier zu Thread „26 neue DSL-Richtfunkmasten in Brandenburg".

[bkt]

Wer hat damit begonnen?

Das Equipment dazu gibts sowohl bei Alcatel als auch Ericsson schon seit Jahren. Man muß "nur" wollen.

[Meester Proper]

Eben, die Telekom brauchte mal wieder etwas Zeit um den wahren Nutzen dieser Technik zu begreifen und umzusetzen.

[bkt]

Das ist ein Tanker. Und sowas wendet man nicht auf der Stelle

Allein der Bremsweeeeeeeeeeeg.............................................

[Meester Proper]

Zumal das Ausbauverfahren erst standardisiert werden muss und sich die starren Strukturen innerhalb der Telekom die Zuständigkeiten einander zuschieben.

[bkt]

Und nicht zu vergessen, dass die TELEKOM seit ihrer Privatisierung ständig mit Umstrukturierungen beschäftigt ist, Tochtergesellschaften ausgründen, wieder einsammeln, zusammenlegen, wieder auseinanderdividieren und dann wieder verschmelzen.

Das einzig beständige in dem Laden ist der Wandel.

Das kostet natürlich auch Zeit und Geld und macht ein Super Klima im Konzern, wenn keiner weiss ob es seine Einheit morgen noch gibt ...

Da wird man so richtig kreativ, nur leider nicht in der Sache an sich, weil man die ganze Zeit damit beschäftigt ist seinen Posten zu sichern.
Denn wenn man einer "konkurrierenden" Abteilung im Konzerns zu viel hilft, dann bleibt man selbst bei der nächsten Umstrukturierung auf der Strecke und die andere Abteilung überlebt ...


Anekdote am Rande:
Der Laden TELEKOM ist so groß, dass zu jeder Veranstaltung zum selben Thema andere Leute kommen und die sich auf der Veranstaltung erstmal gegenseitig die Visitenkarten austauschen müssen, damit sie wissen, wer die "Kollegen" überhaupt sind. Da hat sich unser Minister, als er das mitbekommen hat, köstlich drüber amüsiert. Kein Wunder also, wenn da manchmal die Linke Hand nicht weis, was die Rechte macht.
Die haben einfach viel zu viele Linke und Rechte Hände ...

[essig]

schöne und treffende einschätzung der situation im hause telekom

wirklich schade, dass man im zuge der privatisierung "vergessen" hat das netz vom betrieb zu trennen, das hätte sicher auch der telekom gut getan. sie wäre ein wettbewerber wie jeder andere und würde nicht so massiv zwischen regierung, aktionären, bmwi, bnetza, eu, kartellamt, gerichten, gewerkschaften, medien, bürgern usw. aufgerieben werden. es macht sinn monopolisten zu zerschlagen (entweder regional wie in den USA oder strukturell wie in GB) anstatt sie jahrzehnte lang zu regulieren. wäre die telekom ein ganz normaler marktteilnehmer dann hätte sich das unternehmen vielleicht schon längst beruhigt.

[AirNet]

Die Orte Burrweiler und Gleisweiler waren schon mit DSL durch die Telekom erschlossen!! Es ist völlig fragwürdig weshalb hier rund 111.000,00 Euro (Steuergelder) Fördermittel bewilligt wurden um aus DSL - VDSL zu machen. Solche Prestige Objekte sollte die Telekom meiner Meinung nach mal schön alleine finanzieren. Für diese Aktion werden die auch noch politisch gefeiert. Ein absolutes Unding. Kleinere ISP`s arbeiten schon seit Jahren mit Richtfunk, und das teilweise ohne einen Pfennig Fördermittel. Noch schlimmer ist es wenn alternative ISP`s Richtfunklösungen anbieten, dann wird versucht das Angebot mit allen Mitteln zu unterdrücken. Ich habe absolut kein Verständnis, dass mit Steuergeldern das Image der Telekom poliert wird. Das ist frech, anmassend und ein Schlag ins Gesicht aller Modem und ISDN Geplagten...

[geisi]

Was sind ISP's??

[Meester Proper]

Internet Service Provider = Netzbetreiber