16949 Putlitz (DSL ja, DSL nein)

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Beitragvon bru62 » 14.10.2009 17:09

Während in Gülitz-Reetz sowie Bresch, Waldhof und dem Pirower Ortsteil Mollnitz DSL ausgebaut werden soll, gucken die Einwohner von Berge sowie Pirow und Burow in die Röhre. Das geht aus einem Bericht der Schweriner Volkszeitung von heute hervor. "Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der Ausbau unseres Kommunikationsnetzes in der Gemeinde Berge für 2009 auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Gesamtsituation gestoppt wurde.", wird aus einem Telekomschreiben zitiert. Als Grund wird die allseits bekannte Sache mit der TAL-Miete ins Feld geführt. Die Gemeindevertreter wollen aber weiter am Ball bleiben und zunächst den genauen Bedarf beziffern.

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Re: 16949 Putlitz (DSL ja, DSL nein)

Beitragvon bru62 » 19.02.2010 09:59

Aus allen betroffenen Gemeinden des Vorwahlbereiches 038785 wurden jetzt insgesamt 360 Unterschriften gesammelt. Das berichtet am 18.02.2010 die Märkische Allgemeine. Die Unterzeichner fordern "ein letztes Mal" die Telekom zum DSL-Ausbau auf. Ansonsten wolle man komplett zu einem Funkanbieter wechseln. Dafür käme zum Beispiel die Lausitzer Kabelservice GmbH in Frage, die bereits einige Kommunen in Brandenburg versorge. Kritisiert wurde auch Ministerpräsident Platzeck: "Wir sind nicht die einzigen, die Matthias Platzeck an sein Versprechen erinnern, wonach schon im vorigen Jahr das gesamte Land Brandenburg versorgt sein sollte.", meint Berges Bürgermeister Eckel und spricht von einem blanken Wahlversprechen. Viel Hoffnung auf ein Einlenken des Konzerns macht man sich vor Ort nicht. Sicher mit Berechtigung.

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Re: 16949 Putlitz (DSL ja, DSL nein)

Beitragvon Meester Proper » 05.12.2010 00:22

Robert Henkel vom BMWi und Dieter Pötschke vom Brandenburger Wirtschaftsministerium setzen auf LTE und das haben sie den Bürger auf einer von deutschlandweit 14 Infoveranstaltungen des Bundeswirtschaftsministeriums auch so kommuniziert, getreu nach dem Motto „Die Letzten werden die Schnellsten sein". Doch die Betroffenen hatten berechtigte Skepsis, berichtete die Märkische Allgemeine am 26.11.2010.

Einige Aussagen von Henkel in der Zusammenfassung:
  • „Die weißen Flecken mit bis zu 5000 Einwohnern als erste zu versorgen, dazu mussten sich die Unternehmen verpflichten, die in diesem Jahr die Verfügung über den derzeit besten Standard LTE ersteigerten“
  • „Das bisherige Verhältnis gut versorgter Städte zu unterversorgten ländlichen Gebieten kehrt sich um“
  • Vodafone will bis März 2011 1000 Standorte aufrüsten, weitere 1500 bis Juli, darin enthalten sei auch die gesamte Prignitz
  • Konkret sein das für die Prignitz folgende Anzahl an aufgerüsteten Basisstationen: Vodafone bis zum März 120, die Telekom 27 und O2 etwa 115
Dieter Pötschke vom Brandenburger Wirtschaftsministerium war dagegen nicht ganz so optimistisch:
  • „Wir erhoffen uns davon eine Menge“
Zugleich wurde Satellit als für jeden verfügbare Lösung propagiert, aber auch auf die teuren Hardwarekosten von 200 bis zu 300 Euro hingewiesen.

LTE als Lösung käme darausfolgend für das Gemeindegebiet von Berge in Frage. Aber die Betroffenen reagierten skeptisch: „Uns wurde schon viel versprochen“, sagt z.B. Thomas Glass. Im Moment seien von fünf Berger Gemeindeteilen drei Orte nicht versorgt, als einzige Lösung könnten dort einige Häuser auf einen seit diesem Sommer freigeschalteten UMTS-Mast zugreifen.

Die Situation in der benachbarten Gemeinde Pirow ist wesentlich komplizierter:
  • Der Ortsteil Hülsebeck gehört zum Vorwahlgebiet Putlitz und ist DSL-versorgt
  • Die Dörfer Bresch, Waldhof und Mollnitz sind Reetzer Vorwahlgebiet und wurden jüngst noch ans DSL-Netz angeschlossen
  • Burow und der Hauptort Pirow selbst sind unversorgt
Die Bedeutung von Breitband-Internet kam später ebenfalls hervor, Handwerker und selbst Landwirte brauchen Internet. Auch die immer weiter rückenden Verwaltungsstrukturen und die aufkommende Telemedizin aufgrund des Landarzt-Mangels, machen es auch Privat immer wichtiger. Ralf Knacke bestätigte das auch für das Meyenburger Gebiet Marienfließ-Stepenitz.

Die Gemeinde Groß Pankow hat bereits gehandelt und wartet nun auf das Ergebnis der Ausschreibung für die Versorgung aller Ortsteile im Gemeindegebiet mit Breitband-Internet.
Meester Proper
 

Re: 16949 Putlitz (DSL ja, DSL nein)

Beitragvon bru62 » 05.12.2010 10:09

Meester Proper hat geschrieben:Einige Aussagen von Henkel in der Zusammenfassung:

* „Die weißen Flecken mit bis zu 5000 Einwohnern als erste zu versorgen, dazu mussten sich die Unternehmen verpflichten, die in diesem Jahr die Verfügung über den derzeit besten Standard LTE ersteigerten“
* „Das bisherige Verhältnis gut versorgter Städte zu unterversorgten ländlichen Gebieten kehrt sich um“

Wir kennen Henkel ja nun zur Genüge. Trotzdem muss ich immer wieder ärgerlich werden, wenn ich sowas lese. Fehlt ihm nur die erforderliche Kompetenz, oder kann er sich nicht ausdrücken? Es wurde doch kein Standard versteigert, sondern Frequenzen. Die können -frei nach Belieben- mit der unterschiedlichsten Technologie genutzt werden. Außerdem gab es nie eine Verpflichtung, alle Orte mit bis zu 5000 Einwohnern zu versorgen. Allenfalls gab es (mehr oder weniger lange) Listen der Länder. Die Unternehmen interessieren sich übrigens nicht sehr dafür und bauen aus, wo es ihnen passt. Und bei der zweiten Aussage geht die Fantasie mit dem Doktor vermutlich völlig durch. Was bitte kehr sich um? 3 Mbit/s gegen 100 Mbit/s? Was für ein Schwätzer ...

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Re: 16949 Putlitz (DSL ja, DSL nein)

Beitragvon essig » 06.12.2010 00:55

bei herrn Henkel weiß ich auch nicht recht ob er von dem was er tut, sagt und schreibt wirklich überzeugt ist oder ob er einfach nur ein "guter beamter" sein will. den unternehmen (mobilfunk, sat, telekom) dürfte das egal sein denn so oder so bleibt er bewusst oder unbewusst eines der besten "pferde" im hause bmwi.

man kann doch 14 deutschlandweite infoveranstaltungen nicht auf einen solchen unsinn aufbauen, dass sich nun durch lte das verhältnis stadt/land umkehren wird. selbst wenn es nur mobilfunk gäbe würde sich das verhältnis nicht umkehren da man im ländlichen raum leistungsschwache frequenzen verwenden wird (1-3 mbit) und in der stadt leistungsstarke. wieso kann man nicht darüber informieren, dass lte dort wo verfügbar ein klein wenig linderung schaffen kann aber mit einer echten nachhaltigen problemlösung nichts zu tun haben wird? ist man ein ministerium oder ein PR unternehmen? die betroffenen haben kein problem mit der realität sondern ein problem mit den lügen, schönreden und hinhalten der letzten 10 jahre.
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