Zieht die Telekom am Stöpsel? Das fragen sich die Bürgermeister in mehreren Orten des Kreises Haßberge: Der Bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil hat mehreren Orten, die Aufträge an die Firma "mvox AG" zur Verbesserung der Breitband-Versorgung vergeben hatten, einen Brief geschrieben, in dem er androht diesen Orten die staatlichen Zuschüsse zu streichen. Betroffen davon sind unter anderem die Stadt Ebern, Untermerzbach, Rentweinsdorf, Pfarrweisach und Burgpreppach, berichtete inFranken.de am 29.07.2010. Es hängt wohl an der Umsetzbarkeit verschiedener Ausbaustufen in Kombination mit Bedenken/Behinderungen durch die Telekom, wird gemutmaßt.
Die Telekom legt sich zur Zeit quer bei der Genehmigung der patentieren, durch Oliver Bartels entwickelten CIFDM-Technologie in ihrem Leitungsnetz. Diese ermöglicht es selbst bei Entfernungen von acht bis zehn Kilometer von der Vermittlungsstelle, noch Übertragungsraten zwischen 1000 und 1500 Kilobit/s anbieten zu können. Ursprünglich wurde diese Technologie für den WiMAX (Funk) Bereich konzipiert, kann nun aber auch in Kupfernetzen zur Reichweitenerhöhung eingesetzt werden. Dort wird sie als Erweiterung zu G.SHDSL genutzt. Die Technik sollte in den Bereichen Ebern, Rentweinsdorf, Burgpreppach und Pfarrweisach im August zum Einsatz kommen, nun soll es bis Ende September klappen. Manche Stimmen sagen aber, dass es erst zum Jahresende etwas werden soll. Ob die Verzögerungen bei den Schaltverteilern, die durch die Telekom aufgebaut werden, ebenfalls eine Rolle spielten. ist nicht bekannt.
Durch den Ministerbrief sind neue Verzögerungen vorprogrammiert, erneute Ausschreibungen sind denkbar. Die Kritik an der Breitbandinitiative des Freistaates Bayern wird lauter, sie würde sich auf dem flachen Land nur so dahin schleppen. Die Stadt Ebern z.B. hat die Breitbanderschließung ihrer Dörfer bereits zwei Mal ausgeschrieben: Die Telekom hatte ein Angebot gemacht, zog dieser aber dann doch aus wirtschaftlichen Gründen wieder zurück.