Offener Brief an die Deutsche Telekom AG

Positionen, Ziele und Aktionen der Interessenvertretung Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V.

Sollte man im Namen von geteilt.de einen offenen Brief an die Telekom schreiben?

Umfrage endete am 11.04.2006 14:39

Ja.
19
83%
Nein.
4
17%
Weiß nicht.
0
Keine Stimmen
 
Abstimmungen insgesamt : 23

Offener Brief an die Deutsche Telekom AG

Beitragvon FlappyTM » 01.04.2006 14:39

Hallo liebe Mitstreiter,

hier im Forum fällt ja sehr oft der Name der DTAG - meist mit nicht unbedingt positiver Meinungsäußerung. Fakt ist, dass die DTAG als marktbeherschendes TK-Unternehmen wesentlichen Einfluss auf den Breitband Ausbau hat.

Anstatt aber immer nur auf "denen" rumzuhacken, sollten wir sie vielleicht direkt mit einem offenen Brief im Namen von geteilt.de ansprechen und ein paar (unangenehme) Fragen stellen und sie - wohl nur symbolisch - zur Diskussion bei geteilt.de einladen.

Ich habe eine Abstimmung hinzugefügt, wie die Meinung zu dieser Aktion aussieht.

Bei eindeutig positivem Ausgang (!) brauche ich ein Team, um den Brief auszuarbeiten! Wir müssen uns nicht unbedingt kurz fassen, sondern lieber aus möglichst vielen Themengebieten Fragen stellen. Technisch, Sozial, Bildung, Politik, Recht, usw. Leute, die etwas Schreibskill haben und mich ernsthaft unturstüzen wollen bitte melden! (Alleine habe ich eigentlich keine Lust)

Von allen anderen würde ich mich über Anregungen zu den Fragen und Themengebieten freuen.

Vorgeschlagene Themen / Fragen von mir (nur Stichworte):
- In den USA werden ca. 240,- Euro pro Telefonanschluss und Jahr in die Telekommunikationsinfrastruktur investiert in Deutschlang nur 70,-
- Wie stellt sich die DTAG die Zukunft für die ländlichen Regionen vor?
- Gibt es einen digitale Spaltung in Deutschland? Wird es diese geben. Was tut die DTAG dagegen.
- VDSL in Ballungsräumen vs. ISDN auf'm Dorf
- Universaldienstleistung / TKG
- Sind die ländlichen Regionen wirklich nicht attraktiv für die T-COM? Liegt es an der fehlenden Konkurrenz?
- Verdient die T-Kom an Schmalbandusern mehr als an Breitband-Usern.

Bitte um weitere Anregungen. Z.B. technische Fragen. Vauwe? Fragen bzgl. TKG/EU-Richtlinien. Governet?

Bin für jede Hilfe dankbar.
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Hallo Flappy

Beitragvon copy » 01.04.2006 16:18

Der Gedanke eines offenen Briefes an die Telekom ist sehr gut um auf den aufgeführten eine Antwort zu erhalten.

Ich will nun nicht schwarz malen, jedoch sofern Antwort kommt, wird das übliche Geschwafel herauskommen. Denn die T com wird sich nicht aus dem Fenster legen, so das der Eindruck entstehen mag das keine Investionen mehr zu erwarten sind. Die mögen zwar alle vorhandenen Vermittlungstationen mit Breitbandtechnik ausstatten, aber selbst dann auf Grund der Reichweite werden nicht alle in diesen Genuß kommen.

Wettbewerb wird es auch nicht richten. Was allen Bürgern oder Deutschland gesammt helfen würde ist eine politische Entscheidung. Heißt das das alte Telekomunikationsgesetz fürs 21 Jahrhundert dringend abgeändert werden muß.

Es geht hier einfach um Infrastruktur, im heutigen Jahrhundert ist ein schneller Datenzugang ein Infrastrukturfaktor wie vor 50 Jahren ein Telefonanschluß. Die Bedürfnisse wandeln sich immer schneller, 1991 war ich froh einen Isdn anschluß zu bekommen und war seelig. 16 Jahre später reicht dieser reine Telefonieschluß meinen Bedürfnissen nicht mehr aus.

Zum Thema zurück, der Staat hat die verdammte Pflicht eine Infrastruktur für seine Bürger zu schaffen die es einen jeden einzelnen Bürger erlaubt an kulturellen , wirtschaftlichen , geistigen, materiellen usw. Teilnehmen zulassen

Versorgungsunternehmen sind in der Pflicht jeden Bürger mit Strom Wasser Gas usw, zuversorgen wieso ist die Telekom nicht in der Pflicht jeden Bürger mit einer gewissen Datenrate zu versorgen. Hier klaft die eigentliche Lücke und vor allem die Lücke die in der Zeit der Datenkommunikation keine gesezliche Berücksichtigung bekommt.

Ich denke hier z.B. an die Abwassermafia. Ich wohne in einen kleinen Ort der Abwassertechnisch per Zwang auf der Grundlage von gesetzen vo 1930 angeschlossen wurde und durfte mehr als 4000 euro blechen. Wieso gibt es nur für die Bürger einen Zwang und nicht für Unernehmen wie die Telekom flächendenlend mindestens 6 Mbit zur Verfügung zu stellen.

Besser gesagt, die Politik müßte sagen, Liebe telekomunikationsanbieter, wenn ihr eine Lizens erhalten wollt dann nur unter der Bedingung, das ihr allen Bürgern hier insbesondere die Netzbetreiber, innerhalb kürzer Zeit die heutigen Datenraten bsp DSL 2000 zur Verfügung stellt und diese Rate auf grund der Entwicklung jedes Jahr um mindestens 20 Prozent gesteigert wird.

Wenn die Politik so eingreifen würde und somit die Rahmenbedingungen schaffen würde, dann gebe es mehr Arbeitsplätze, weniger Arbeitslose und die aktuellen Flatrate angebote müßten komplett überdacht werden. In der breiten Masse wären diese vielleicht 10 oder 15 Euro teurer als bisher.

Gruß Copy
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Beitragvon governet » 04.04.2006 22:13

Hallo FlappyTM,

anhand des TKG und der EU-Richtlinien sehe ich hier kein Ansatz, was man der T-Com vorwerfen könnte. Die EU-Richtlinien gelten ja nur für die Staaten und das TKG bietet hier keinen Ansatz. Hier müsste was auf staatlicher Ebene passieren, vor allem wo sich die Bundesnetzagentur sich die Ziele gesetzt hat, den Wettbewerb und den Netzausbau auch auf die Fläche gesehen zu fördern.

Gruß Governet
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Beitragvon catbert » 05.04.2006 09:08

Das ist richtig. Der Telekom ist wirklich nichts vorzuwerfen; es ist schließlich ein privates Unternehmen. Es ist an der Politik etwas zu unternehmen. Das Kernproblem ist, dass der politische Wille nicht vorhanden ist, eine flächendeckende Grundversorgung mit modernen Telekommunikationsdiensten voranzutreiben. Oder besser gesagt, man hängt dem Irrglauben an, dass man nur für freien Wettbewerb sorgen muss und dann kommt alles von alleine. Man meint, dass es dann immer einen Anbieter geben wird, der auch das letzte Haus versorgt. Das kann man aus den Pressemitteilungen einzelner Parteien und auch Behörden immer wieder rauslesen.

Das TKG und ebenso auch die EU-Richtlinien enthalten jedenfalls alle notwendigen Regelungen, um für eine Flächendeckung mit modernen Anschlüssen zu sorgen. Daran liegt es nicht.
Außer durch einen personellen Wechsel im Bundestag oder Druck von Seiten der europäischen Kommission sehe ich da so schnell keine Änderung. Das TK-Richtlinien-Paket wird zwar im Moment überarbeitet, aber eine Pflicht für Breitband in allen Mitgliedsstaaten ist nicht abzusehen. Erst wenn europäische Projekte wie eGovernment und eHealth in Deutschland scheitern, wird wohl etwas passieren. :(
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Beitragvon vauwe » 05.04.2006 20:45

Das Problem an der Sache ist, daß die Politik nicht eingreifen will, da dann der Staat in der finanziellen Pflicht stünde. Anders kann ich die Haltung der Politik nicht interpretieren, denn jedesmal, wenn die Sprache auf den Anspruch auf Breitbandversorgung kommt, ist das Thema wohl doch nicht mehr so wichtig.

Bei leeren Kassen kann man nicht sonderlich hohe Ansprüche formulieren.
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Beitragvon catbert » 06.04.2006 09:02

Das Geld ist nicht das Problem. Im TKG ist klar geregelt, dass bei Ausgleichszahlungen an die Telekom ein Fond eingerichtet werden muss, in den die anderen Anbieter einzahlen. Den Staat kostet das nichts. (Außer die Verwaltung des Fonds.)

Es ist also der politische Wille der fehlt. Sei es nun aus Unkenntnis oder Verstrickungen mit der Führung einzelner TK-Unternehmen.
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Beitragvon FlappyTM » 09.04.2006 16:26

Die Diskussion geht mir ein wenig in die falsche Richtung.
Es geht mir nicht direkt darum die T-Com zu irgendetwas aufzufordern oder auf Ihre gesetzliche Plicht oder sonst etwas aufmerksam zu machen.

Vielmehr sollten man den Jungs doch ruhig mal die Chance geben Stellung zu nehmen. Angenommen Sie antworten nicht, dann können wir jedenfalls guten Gewissens und mit schriftlicher Bestätigung weiterhin behaupten, dass die Schmalband-User Ihnen Scheiß-Egal sind! Antworten Sie doch können wir vielleicht etwas davon verwerten. Vielleicht auch nicht. Was haben wir zu verlieren? Haben wir als bundesweit agierende initiative nicht auch die Pflicht unsere "Feinde" mit in die Diskussion einzubeziehen?

Bitte keine weiteren Grundsatz-Diskussionen in diesem Thread. Ich glaube ich habe klar gemacht, was ich meine und was ich erreichen möchte. Die Umfrage bestätigt mir, dass prinzipiell Interesse besteht. Gibt es weitere Themenvorschläge? Gibt es aber Mitstreiter hier, die auch mit an dem Thema arbeiten würde? Ansonsten hat sich die Sache für mich erledigt.

Interessieren würden mich auch noch die Beweggründe derer, die dagegen gestimmt haben.

Gruß Flappy.
Zuletzt geändert von FlappyTM am 10.04.2006 18:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon governet » 09.04.2006 16:54

Kannst Sie ja mal danach Fragen ob und wie die T-Com z. B. durch die Bundesnetzagentur/Staat/EU unterstützt wird, um Telekommunikationsdienste/Breitbanddienste auch in der Fläche anzubieten.

Warum Sie sich weigert eine Flatrate für Schmalband einzuführen, obwohl die "T-DSL über Satellit Flat" eine beinhaltet, bzw. diese schon im Festnetz und Mobil-Bereich vorhanden ist.

Gruß Governet
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Beitragvon essig » 09.04.2006 19:24

finde die idee mit dem offenen brief sehr gut und möchte diese so gut ich kann unterstützen. würde es auch so machen wie es FlappyTM vorschlägt: 2-3 grundsätzliche fragen stellen und darauf eine möglichst kurze antwort fordern. eben eine stellungnahme zum problem.
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Beitragvon FlappyTM » 10.04.2006 18:53

So prinzipiell fasse ich die Abstimmung dann mal als ein ja auf. sobald ich mal zeit und auch lust habe werde ich mich näher damit beschäftigen, aber erstmal ist ostern.
bis dahin bin ich über jeden vorschlag hier sehr dankbar.
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Beitragvon MeTa » 07.05.2006 10:40

Ein offener brief wäre ein guter Ansatzpunkt. nur wie meine Vorredner sagen wird da nur das übliche "Geschwafel" wie geringe Rentabilität, technische Machbarkeit etc. rauskommen.

Fakt ist: Die Telekom hat zum Zeitpunkt ihrer Privatiserung ein sehr gut ausgebautes Telefonnetz übernommen, welches mit unseren Steuermitteln finanziert und aufgebaut wurde. Angesichts dieser Umstände von Wirtschaftlichkeit zu sprechen ist Hohn!

Die Telekom hat Milliarden in den USA investiert. Für das eigene Land bleibt da wenig übrig, das ist klar.

Ich kann dem nur zustimmen das heute ein DSL-Anschluß so wichtig ist wie vor 15 Jahren ein normaler Telefonanschluß.

Da der Haupteigentümer der Telekom der Staat ist ist auch er in der Pflicht.

Wie viele von den Menschen die kein DSL-haben, haben eigentlich Telekom-Aktien? 50.000? 100.000? Was würde passieren wenn diese Aktien schlagartig auf den Markt geworfen würden?

Mit den Telekom-Aktien hat man das echt an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen. evtl. könnte man da mal Stimmung machen, War es doch die erste "Volks-Aktie"

In diesem Sinne

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Beitragvon governet » 07.05.2006 10:53

MeTa hat geschrieben:Fakt ist: Die Telekom hat zum Zeitpunkt ihrer Privatiserung ein sehr gut ausgebautes Telefonnetz übernommen, welches mit unseren Steuermitteln finanziert und aufgebaut wurde. Angesichts dieser Umstände von Wirtschaftlichkeit zu sprechen ist Hohn!

Was für bezahlen, musste Sie glaube ich schon, aber dass mit dem Geld der Aktienverkäufe.

Die Telekom hat Milliarden in den USA investiert. Für das eigene Land bleibt da wenig übrig, das ist klar.

Das machen die anderen Ex-Monopolisten eigentlich auch, nur dass die T-Com hier ein Extrembeispiel ist.

Da der Haupteigentümer der Telekom der Staat ist ist auch er in der Pflicht.

Ich glaube er hält nur noch 32 % am ganzen, wird aber der Mit den meisten Aktien sein. Außerdem sitzt wohl jemand im Aufsichtsrat vom Staat.

Wie viele von den Menschen die kein DSL-haben, haben eigentlich Telekom-Aktien? 50.000? 100.000? Was würde passieren wenn diese Aktien schlagartig auf den Markt geworfen würden?


Die Aktie würde Tief fallen, da keine Nachfrage besteht.

Mit den Telekom-Aktien hat man das echt an der Jahreshauptversammlung teilzunehmen. evtl. könnte man da mal Stimmung machen, War es doch die erste "Volks-Aktie"

Dann werden die wohl ein Stadium mieten müssen.

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Beitragvon MeTa » 07.05.2006 11:17

Die Aktie würde Tief fallen, da keine Nachfrage besteht.


und genau das ist der Punkt! Die Bürger Stellen einen nicht unerheblichen anteil des Kapitals.

Das machen die anderen Ex-Monopolisten eigentlich auch, nur dass die T-Com hier ein Extrembeispiel ist.


Aber ich kann das Angebot z.B. der Post ohne einschränkungen nutzen, d.H. zu mir nach Hause werden Pakete geliefert und nicht nur Briefe!
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Beitragvon governet » 07.05.2006 11:23

MeTa hat geschrieben:
Das machen die anderen Ex-Monopolisten eigentlich auch, nur dass die T-Com hier ein Extrembeispiel ist.


Aber ich kann das Angebot z.B. der Post ohne einschränkungen nutzen, d.H. zu mir nach Hause werden Pakete geliefert und nicht nur Briefe!


Die Post ist ja auch nicht von irgenteiner Leitung abhängig. Was du haranziehen kannst ist Gas- und Strommarkt da hier fast das gleiche Problem wie auf dem Festnetzmarkt besteht. Das Problem tritt hier aber nicht so extrem auf, da hier ja eigene Leistungen in das Netz eingespeist werden können, bei der Telekommunikation ist sowas nicht möglich.

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