IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon bru62 » 07.07.2009 15:24

Der Verein IfKom – Ingenieure für Kommunikation e.V. hat eine bemerkenswerte Stellungnahme zur Politik der BNetzA abgeliefert. Sie kann hier heruntergeladen werden.

Kernsätze:

Naturgemäß steht es jedem Anbieter frei, andere Technologieentscheidungen zu treffen. Es ist aber unverantwortlich, von staatlicher Seite hauptsächlich zuzuschauen bzw. weiter abzuwarten, ob bei der Breitbandnetzzugangssituation tatsächlich eine bundesweit spürbare Verbesserung eintritt. Nach zehn Jahren liberalisiertem Telekommunikationsmarkt spricht nichts dafür, dass die gesetzlich postulierte Infrastrukturhoffnung im Hinblick auf die zügige Realisierung moderner, leistungsfähiger und möglichst flächendeckend etablierten Kommunikationsnetze als Erfolgsmodell anzusehen ist.


Unabhängig von lokal bereits erkennbaren Breitbandaktivitäten muss der Bund den Breitbandausbau endlich entschiedener, d.h. rechtlich nachhaltiger vorantreiben. Ohne selbst (?) operativ tätig zu werden, oder fatale Regionalmonopole erneut entstehen zu lassen, hat der Bund kurzfristig zu entscheiden, wo er wettbewerbskonform wie auf welche ggf. regionalisierte Optionen setzt:

1. Eine partielle Infrastrukturseparation, wobei das vor 1998 entstandene Anschlussnetz d.h. insbesondere die dazugehörigen Trassenrechte des ehemaligen Monopolisten in eine wirtschaftlich unabhängige Netzgesellschaft überführt werden. Unter wohl definierten Vorleistungsbedingungen sind danach lokale Infrastrukturen gleichmäßig auszubauen und insbesondere die letzte Meile allen im Markt tätigen TK-Dienstleistern diskriminierungsfrei anzubieten, ohne selbst in diesem Sektor tätig zu werden.

2. Eine Anpassung des Universaldienstesbegriffes im TKG (§§78-87 TKG), der von einer exklusiv dauerhaft nutzbaren Mindestbandbreite am Teilnehmeranschluss ausgeht. Vor dem Hintergrund unabdingbarer Realisierungs- und anschließender Amortisierungszeiträume sind grundsätzlich eher Bandbreiten von weit über 50 MBit/s anzustreben, keinesfalls jedoch weniger. Lokal festgestellte Versorgungsmängel werden regional wettbewerbskonform zur Erschließung ausgeschrieben, wobei in jeder Region sämtliche interessierten Netzbetreiber, Kommunalunternehmen oder sonstige Markteilnehmer im eigenen Ermessen mit bieten könnten. Kann eine ausgeschriebene Region danach nicht an ein privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen vergeben werden, könnte die BnetzA den notwendigen Netzausbau in eigenem Ermessen offiziell beauftragen. Lässt sich nach erfolgtem Breitbandausbau vom offiziell beauftragten Netzausbaubetreiber oder Vergabeempfänger unter wirtschaftlich sehr konkreten Offenbarungsverpflichtungen keine Kostendeckung erzielen, könnten in den davon betroffenen Regionen sämtliche ebenfalls tätigen TK-Anbieter ab einem gewissen Mindestumsatz zu einer Kostenbeteiligung herangezogen werden.

3. Partielle Forcierung kommunaler Netzausbauaktivitäten über direkte Investitionszuschüsse aus Steuergeldern im Rahmen angelaufener Konjunkturprogramme des Bundes. Hierzu sei aber angemerkt, dass kommunale Einrichtungen kaum über ausreichend eigene Fachleute (Vermarktung, Recht, Technik) verfügen und der Aufwand für externe Beratungen im krassen Gegensatz zu erreichbaren Einzelzuschüssen steht. Ohne stringente Regulierungsauflagen, mit einklagbaren Vorgaben für eine zukunftsträchtig geförderte Breitbanderschließung (Prioritäten, Zeitraum, Bandbreitensteigerung), die eine Bereitstellung neutraler Vorleistungen sowie eine wirksame Aufsicht während der Realisierung und des Betriebes beinhaltet, wird es mit Sicherheit zu einem Subventionswettlauf und einer Benachteiligung aller nicht geförderten Dienstleister kommen, die in ihren Dimensionen noch nicht abschätzbar sind. Es wäre allerdings neutraler, wenn entscheidend öffentlich geförderte Infrastrukturgrundlagen uneingeschränkt im Eigentum der öffentlichen Hand verbleiben.

Diese exemplarischen Beispiele veranschaulichen zielorientierte Vorgehensalternativen.


Wir sollten mit den Ingenieuren Verbindung aufnehmen. Sie sprechen unsere Sprache

Gruß
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon essig » 08.07.2009 21:10

das ist nicht das erste mal, dass die IfKom positiv auffallen.

Portel: "Breitband - flächendeckend - jetzt"
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könnt ihr euch vorstellen wie die breitbandwelt aussehen wuerde wenn ein IfKom vertreter die bundesnetzagentur leiten wuerde? oder als staatssekretär im bmwi tätig wäre? aber dazu sind die IfKom experten viel zu objektiv, neutral und sachlich und wuerden dort gar nicht hinpassen. dort braucht man leute wie Kurth, Schauerte, Pfaffenbach und Scheer...

wir sollten in den nächsten tagen/wochen in kontakt treten.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon spokesman » 08.07.2009 23:13

Ein wirklich Inhaltich starkes Dokument, hätte fast von uns kommen können. (hier mal der lange Link zum Dokument).

Gut finde ich folgenden Tenor:
Kein wirklich messbarer Fortschritte bei der -breitbandorientierten- Infrastruk-turverbesserung in der Fläche seit Beginn der Liberalisierung des deutschen Tele-kommunikationsmarktes (1998); im Gegensatz zu partiell immer höheren Band-breitenoptionen (und deren tatsächlicher Verwendung) z.B. in Ballungsgebieten (etwa seit 2003).
Derartiges wurde schon x-Mal bei uns Diskutiert, es scheint mit der derzeitigen "Strategie" immer lächerlicher zu werden.
Es geht nun schon seit über 10 Jahren den Berg hinunter mit der qualitativen Versorgung der TK-Kunden in Deutschland und nicht ein Verantwortlicher hat sich bis jetzt gedreht, seit einiger Zeit sehen auch die Ingenieure ihre derzeitige/künftige Arbeitsgrundlage in Gefahr.
In letzter Zeit habe ich mich mit einigen Studenten verschiedenster Studienrichtungen unterhalten (die Ingenieure von Morgen oder die hochqulifizierten Praktikanten von heute) und besonders hier musste ich wieder feststellen, welch Grundlage eine gescheite Breitbandverbindung darstellt. Wenn die tolle Breitbandstrategie so weiter verläuft sehe ich keinen dieser Studenten im ländlichen Raum wieder, ok vllt. mal an einer Autobahnraststätte..

Zu optimistisch sind meiner Meinung nach die Ziele bis Ende 2010:
Wir halten die folgenden Breitbandziele für die gesamte Bundesrepublik für sachgerecht, welche bis Ende 2010 erreicht sein sollte:
Flächendeckend stärker zu forcierender, ggf. direkt anzutreibende Bereitstellung1) von dienste-neutralen Breitbandzugängen zu erschwinglichen2) Nutzungsentgelten, welche über bandbrei-tenexklusive TK-Anschlüsse, ohne technische Zugriffs- oder Serviceeinschränkungen, an nahe-zu jedem (Bereitstellungs-) Ort in Deutschland jedem interessierten Bundesbürger die parallel unbeeinträchtigte Aktivierung vielfältiger und unabhängiger Diensteoptionen ermöglicht:

... alle "gängigen" Dienste...

Ich stimme euch zu, ein Gespräch mit den Ingenieuren sollte als einen unserer nächsten Schritte angestrebt werden.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon b-lauer » 09.07.2009 09:34

:) ich bin mal gespannt wann was umgesetzt wird.

Freue mich immer, wenn Unternehmen, Verbände und Gruppenn sich einschalten und ihren Senf abgeben. Die Ziele der Bundesregierung müssen schneller verfolgt werden bzw. verändert werden.

Mir ist es ehrlich gesagt egal, wie ich an meine schnelle Leitung komme, wenn diese technisch und störungsmäßig an einen guten DSL-Anschluss herankommt. Funk schließe ich hierbei allerdings aus, da die qualitative Leistung nicht dem entspricht, was sie tun sollte.

Nunja, ein Lob an die ifkom!!!
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon dachscher » 09.07.2009 19:59

Eine Anpassung des Universaldienstesbegriffes im TKG (§§78-87 TKG), der von einer exklusiv dauerhaft nutzbaren Mindestbandbreite am Teilnehmeranschluss ausgeht. Vor dem Hintergrund unabdingbarer Realisierungs- und anschließender Amortisierungs-zeiträume sind grundsätzlich eher Bandbreiten von weit über 50 MBit/s anzustreben, keinesfalls jedoch weniger.

Wow, hier geht man sogar einen Schritt weiter als wir.
Laut Grundgesetz, Artikel 87f, hat der Bund flächendeckend angemessene und aus-reichende Telekommunikations-Dienstleistungen zu gewährleisten. Außerdem unterstellt das Grundgesetz prinzipiell die bundesweite Schaffung annähernd gleicher Lebens-bedingungen für die Bevölkerung.

Auch davon reden wir.
In Anbetracht andersartiger Herausforderungen im NGN-Zeitalter wird es mit Blick auf die wirtschaftsschädigende Selbstblockade verschiedenster politischer und unternehmerischer Interessengruppen höchste Zeit, über zukunftsfähige Infrastrukturausbaukonzepte für das gesamte Bundesgebiet zu entscheiden.

Je mehr man die Stellungnahme liest, desto mehr könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie von uns sein könnte. ;) Insofern drängt es sich ja förmlich auf, mit den Leuten des IfKom e.V. Kontakt aufzunehmen. Hat schon jemand sein Interesse bekundet?
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon b-lauer » 10.07.2009 10:24

ich kann den link zum text oben nicht öffnen, da kommt access denied. was kann ich tun? wo komm ich nochmal da dran ran?
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon governet » 10.07.2009 10:48

Nimm diesen:
spokesman hat geschrieben:(hier mal der lange Link zum Dokument).
Gruß Governet
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon fruli » 10.07.2009 10:52

Hi,

Hut ab vor dem dem Sachverstand dieser Leute kann man da nur sagen - unsere immer noch blind dem Markt vertrauenden Bundespolitiker werden leider noch lange brauchen, bis sie so weit sind.

@b-lauer/governet: die direkten Links zum PDF "verfallen" jeweils nach einiger Zeit - so kommt man dauerhaft an den Text dran:

http://preview.tinyurl.com/ifkom

So long.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon Odde23 » 10.07.2009 12:47

Etwas zutreffenderes und sachkundigeres habe ich zum Thema DSL bisweilen noch nicht gesehen. Ich hoffe die Message kommt bei der BNetzA und der Politik auch an.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon essig » 10.07.2009 13:45

es werden eben nicht die interessen der gemeinschaft als ganzes vertreten sondern man vertritt wo man nur hinschaut die interessen kleiner einflussreicher gruppen. hierbei reicht es aus die bevölkerungsmehrheit zufrieden zu stellen um die eigentlichen ziele zu erreichen. dabei sollte nach 3000 jahren klar sein, dass man eine gesellschaft/zivilisation daran misst wie sie mit ihren minderheiten und opfern umgeht und nicht mit der breiten masse.

mit anderen worten verfuegen die politischen meinungsmacher ueber enormen sachverstand nur das dieser nicht in ansätzen gesellschaftlichen, gemeinschaftlichen, freiheitlichen und sozialen zwecken und zielen zu gute kommt. aber selbst politiker können sich in diesen fragen nicht ewig auf die eigene dummheit und naivität berufen und hinter ihr die eigentlichen interessen tarnen. siehe schröder, fischer, schily, merz, meyer, asmussen, özdemir, wissmann, schlauch, gysi und wie sie alle heißen. die handvoll ehrenwerter politiker wird systematisch verhindert und aufgerieben aber es gibt sie.

wenn schon kein politischer wille vorhanden ist dann sollte man auch konsequenter weise art 87 grundgesetz ändern oder am besten ganz abschaffen.

... gewährleistet der Bund im Bereich des Postwesens und der Telekommunikation flächendeckend angemessene und ausreichende Dienstleistungen. ...

fuer wen sind denn 64 kbit angemessen und ausreichend? fuer bauern oder was?
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon spokesman » 11.07.2009 21:00

essig hat geschrieben:aussehen wuerde wenn

essig hat geschrieben:meinungsmacher ueber enormen

-> soll ich dir eine externe-tastatur schicken? ;D

Odde23 hat geschrieben:Etwas zutreffenderes und sachkundigeres habe ich zum Thema DSL bisweilen noch nicht gesehen. Ich hoffe die Message kommt bei der BNetzA und der Politik auch an.

Ich finde es top das gearde DSL nicht im Mittelpunk steht wenn es um künfitge Infrastruktur geht.
Ein radikales Umdenken ist bei der Zugangstechnologie gefordert, dies wird mit der jetzigen DTAG an der Spitze schwieriger denn je.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon steinplatz » 12.07.2009 00:01

Meiner Meinung nach würde Deutschland eine einheitliche Netzgesellschaft, die an alle Carrier zu gleichen Bedingungen vermietet, am besten zu Gesicht stehen. Das komplette Netz, die Technik und Netzpersonal der DTAG sollten dort vollständig einfließen und sinnvoll weiterentwickelt werden. Telekommunikations-Grundleistungen gehören unter eine einheitliche staatliche Lenkung, bevor es zu spät ist. Die sich abzeichnende "Kleinstaaterei" in puncto Netze passt 1. nicht zu Deutschland, da es sich hier traditionell anders entwickelt hat; 2. ist die Fläche Deutschlands nicht groß genug, um viele Netzbetreiber , sozusagen kleine"Baby-Bells", auf Dauer wirtschaftlich agieren zu lassen.
Mir ist aber auch bewusst, dass diese Lösung der schwierigste Weg der IfKom-Studie wird, da dann die Privatwirtschaft & Telekom massiv ihre Einflussnahme auf das Produktionsmittel "Netze" verlieren würde. Soweit ich weiß, ist man bisher nicht mal in Großbritannien mit BTOpen Reach soweit gegangen, denn da ist BT defacto weiterhin Netzeigentümer im Zugangsbereich und hat nur das Personal ausgegliedert.
Die anderen IfKom-Vorschläge über Vergabe von Investitionszuschüssen, Ausschreibungen oder Uniersaldienstleistungsverpflichtungen den privaten Netzausbau steuern, halte ich für zu bürokratisch und politisch anfällig, um in kurzer Zeit einen kompletten Ausbau von Glasfasernetzen in Deutschland zu organisieren.
Man erinnere sich, das Programm digitaler Netzaufbau-Ost ab 1990 hat trotz straffer Führung fast 10 Jahre gebraucht, in viel kürzerer Zeit wird man die komplette Bundesrepublik auch nicht "verglasen".

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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon essig » 12.07.2009 12:25

spokesman hat geschrieben:-> soll ich dir eine externe-tastatur schicken? ;D

jetzt habe ich mich so gut wie daran gewöhnt ;)

steinplatz hat geschrieben:Meiner Meinung nach würde Deutschland eine einheitliche Netzgesellschaft, die an alle ...

deinem beitrag kann ich von anfang bis ende zustimmen. sehe jeden punkt sehr ähnlich.
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon spokesman » 12.07.2009 14:48

Die Ausführungen von steinplatz sind wirklich nachvollziehbar, jedoch wird es kein gemeinsamen Ausbau mit der DTAG geben.
Eine Zusammenführung der Regio-Carrier wäre ein weiterer guter Schritt zum flächendeckenden Ausbau,
nach derzeitigen Stand der Dinge sehe ich einen paralellen Netzausbau neben dem alten DTAG-Kupfernetz als beste Variante.
Falls die DTAG sich in einer großen "staatlichen" Betreibergesellschaft eingliedern möchte würde das Projekt wohl schneller zum Erfolg kommen, rechnen sollte man mit einer derartigen Enticklung jedoch nicht..
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Re: IfKom mit Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Tk-Netze

Beitragvon steinplatz » 12.07.2009 15:33

Falls die DTAG sich in einer großen "staatlichen" Betreibergesellschaft eingliedern möchte würde das Projekt wohl schneller zum Erfolg kommen, rechnen sollte man mit einer derartigen Enticklung jedoch nicht..

Wohl war, da müsste der Bund als derzeitiger Mehrheitseigner schon etwas mehr Druck ausüben :lol:
Auf jeden Fall wäre die Festnetzsparte der Telekom mit bei einer solchen Idee dabei. Hier liegt sehr viel Knowhow beim Netzaufbau und -betrieb im absterben, seit der dynamische Herr Obermann die "T-Mobilisierung" der Telekom betreibt. Mittlerweile scheint er ja erkannt zu haben, dass das Unternehmen nicht allein vom Mobilfunk getragen wird, auch wenn das Festnetz in den letzten Jahren schwer mit Rückgängen zu kämpfen hatte.
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