Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Neuigkeiten zum Thema Telekommunikation und Breitband

Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon spokesman » 26.02.2009 18:15

Danke bru62, mal wieder auf den Punkt gebracht.

Nochmal zu den Beratern:

Was hat die öffentliche Hand in Deutschland als Berater?
Bundesebene: Bundesnetzagentur, Mitarbeiter, etc. welche sich informieren...
Landesebene: Referatsleiter Telekommunikation und Post (Leiter der Breitbandinitiativen der Länder)
Kreisebene: z.B. im Kreis SLF-RU niemand
Gemeindeebene: z.B. Breitbandinitiative x,y

-> da kann sicher jeder selbst ausmalen was in der jetzigen Situation benötigt wird..
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Tybalt » 26.02.2009 18:32

bru62 hat geschrieben:Na ja, auch wenn es den UD endlich gäbe, müsste er ja umgesetzt werden. In diesem Prozess sind "consultants" durchaus erforderlich.


Möglicherweise bräuchte man da welche, das weiß ich nicht (ich würde es bezweifeln, da der Ausbau einfach von denen erledigt wird, die das schon tausendmal woanders auch gemacht haben). Aber sicher nicht in dem Ausmaß, wie wenn jede Gemeinde sich durch dieses Dickicht schlagen muß.

bru62 hat geschrieben:Dass sie von der eingetretenen Situation profitieren, kann man ihnen nicht wirklich vorwerfen. Sie sind ja schließlich an der Lage nicht schuld.


Sie sind an der Lage nicht schuld, aber sie profitieren davon und versuchen diese Lage zu zementieren.

bru62 hat geschrieben:Wenn ein Mitarbeiter einer solchen Firma mit "zwei Zungen" sprechen will (einer persönlichen und einer "offiziellen"), halte ich das zwar für einen gewagten Spagat, aber werde es akzeptieren. Das sollten alle so halten.


Von Spagat habe ich nicht viel bemerkt. Das war der gleiche Flooz.

bru62 hat geschrieben:Bevor die Diskussion einen unschönen Klang annimmt, möchte ich abschließend etwas zur Sachlichkeit aufrufen.


Du hast völlig Recht. Das vorgenannte Esoterik-Geschwurbel ist nicht auszuhalten.

spokesman hat geschrieben:-> da kann sicher jeder selbst ausmalen was in der jetzigen Situation benötigt wird..


Der Universaldienst?

Grüße
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon bru62 » 26.02.2009 18:38

Tybalt hat geschrieben:aber sie profitieren davon und versuchen diese Lage zu zementieren.


Das kann man so dahin sagen. Aber es muss nicht zwingend so sein. Mir ist deine Aussage zu pauschal.

Tybalt hat geschrieben:Der Universaldienst?


Ja!

Gruß
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Tybalt » 26.02.2009 18:56

bru62 hat geschrieben:
Tybalt hat geschrieben:aber sie profitieren davon und versuchen diese Lage zu zementieren.


Das kann man so dahin sagen. Aber es muss nicht zwingend so sein. Mir ist deine Aussage zu pauschal.


Pauschal? Ich hatte es aber begründet. Zur Erinnerung:

lou hat geschrieben:Breitband ist genau dafür da, dass die einzelne Leute die eigene Zukunft gestalten könnten. In Breitband steht die Freiheit und die eigene Verantwortung im Zentrum. Initiative wie geteilt.de sind kein "Dilemma", sondern die Essenz von Breitband.


Wer mit solchen Aussagen daherkommt, dem unterstelle ich entweder daß ihm der intellektuelle Zugang fehlt oder er mit aller Gewalt "Argumente" sucht, die Leute weichzuklopfen, es als gottgewollt zu akteptieren, daß die Gemeinde nun aktiv werden muß und Berater braucht.

Und dann kommt noch:
lou hat geschrieben:Wenn die Leute im Land sich organisieren müssen, um Breitband zu haben, finde ich es nicht nur ok, sondern es kann auch eine Chance sein.


Was für eine Chance? Auf einen Beratervertrag? Die Leute, die sich organisieren müssen, verbraten eine Unmenge an Energie für etwas was für andere selbstverständlich ist und mit Null Auwand einfach bestellt wird.

Die oben genannten Aussagen sind eigentlich eine Verhöhnung der Betroffenen. So empfinde ich es und in diesem Lichte sollten meine sicherlich sehr emotional gefärbten Beiträge auch gesehen werden.

Grüße
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon spokesman » 26.02.2009 18:58

Tybalt hat geschrieben:Möglicherweise bräuchte man da welche, das weiß ich nicht

Genau und aus meinen Erfahrung müssen Initiativen oder Berater in den meisten Gemeinden helfen, sonst geht nichts voran!
Weitere aussagen gegen eine Beratung der Gemeinden würde ebenfalls die enorme Leistung von erfolgreichen und noch aktiven Initiativen schmälern.

Die Initiative geteilt.de wäre vllt. schon weiter mit dem Ziel der UD´s wenn alle lokalen Kräfte gebündelt auf den UD hin arbeiten würden,
nur leider würde sich die Situation vieler Orts auf absehbare Zeit nicht bessern, zudem möchten viele einfach nur Regional kämpfen.

Tybalt hat geschrieben:
spokesman hat geschrieben:-> da kann sicher jeder selbst ausmalen was in der jetzigen Situation benötigt wird..




Der Universaldienst?

Der UD, na klar! Wie konnte mir das nur entfallen..

Ich glaube du hast dich mit dem Erreichten und noch bevorstehenden Projekten von geteilt.de noch nicht genug beschäftigt,
ich begrüße jedoch deinen unbedingten willen zum UD und freue mich auf deine Hilfe beim erreichen diese Zieles.

Da es noch ein beschwerlicher Weg bis zum UD ist bin ich einfach über alle ansprechenden Lösungen froh, welche den Menschen in Deutschland zur Verfügung gestellt werden, sei es durch die DTAG, KD, Arcor, Mnet, Sacoin, Stadtwerke Schwerte, etc. oder Gemeindeprojekte, welche durch Berater betreut werden.

Weiterhin freue ich mich mittlerweile über jeden Förder-Euro, wenn er zukunftssicher Investiert wird -> die zukunftssichere Investition bleibt leider oft aus und genau da können wir und müssen wir wieder angreifen.

Danke in jedem Fall für deine Mitarbeit und Meinung zu diesem Thema ;]
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon micus » 27.02.2009 17:55

Wie arbeiten wir als Berater?

MICUS ist ein auf die Beratung von öffentlichen Diensten spezialisiertes Beratungsunternehmen. Unsere expertise liegt darin, dass wir die Arbeitsweise und die Methoden in den privaten Unternehmen sehr gut kennen, und damit versuchen, die Effizienz der Verwaltung zu erhöhen. Kritisiert wer will: es ist uns sehr bewußt, dass die Methoden der Unternehmen nicht gleich in der Verwaltung übernommen werden können. Es geht darum, die Verwaltung sinnvoller zu organisieren, und nicht irgend ein Modell zu kopieren. Ohne sehr viel Respekt für die Arbeit der Menschen kommt man in der Verwaltung sowieso nicht sehr weit voran: drastische Methoden, wie sie von Beratern in Unternehmen manchmal genutzt werden, haben hier keinen Platz - und keinen Sinn.

Ürsprunglich waren wir eher im Projektmanagement tätig (Verwaltungsmodernisierung), aber da unsere Kunden immer mehr von uns haben wollten, haben wir seit 5 Jahren angefangen, auch Strategiestudien zu schreiben. Wir haben das Glück gehabt, dass wir Studien zum Thema Breitband schreiben dürften. E-Business, vernetzte Informationssysteme und Web-basierte Anwendungen konzipieren wir ja fast täglich. Durch unsere Untersuchungen könnten wir sehen, das Breitband eben ganz anders als Wasser ist: es ist nicht nur Esoterik, Breitband stellt wirklich der Handelnde im Zentrum. Und das ist der Punkt: die Technik ist ja bloß die Technik, wichtig ist, was man daraus machen kann.

Wenn man an der Strategie des öffentlichen Dienstes arbeitet, hat man ganz andere Interesse als wenn man die Strategie von großen Konzernen entwickelt. Profitorientiert sind wir schon, aber uns ist es wichtiger, dass ein Projekt aus gemeinnützlichem Sicht gut wird, als große Margen zu schaffen. Vielleicht werden wir von unseren Kunden manchmal angesteckt... oder vielleicht machen wir eben diesen Job, weil es uns mehr Spaß macht, als große Firmen zu helfen, die weltweite Wirtschaft kaputt auszunutzen.

Wir gehen gerne dahin, wo es eine Beratungslücke gibt. Man kann es Opportunismus nennen oder Bedarf, die Kommune und Kreise sind momentan mit dem Thema Breitband überfordert. Im Moment besteht unsere Arbeit im wesentlichen darin, bei den Entscheidungsträgern zu kommunizieren, wie wichtig Breitband ist - im Grunde genau wie alle Mitglieder hier, die versuchen, deren Bürgermeister oder Abgeordnete zu überzeugen. Es heißt, Margen gibt es im Moment keine - wir versuchen, Projekte zu generieren, aus der Überzeugung, dass wir das Richtige tun.

Mit trivialen Sachen verdienen wir kein Geld. Eine Bedarfserhebung oder eine Ausschreibung werden fast von den Gemeinden selber gemacht - wir geben nur Tipps. Beim Erschließungskonzept braucht man schon mehr fachliche Kompetenzen, und für die Verhandlungen mit den Anbietern ist die Erfahrung ein wesentlicher Punkt. Genau das können wir als Berater anbieten.

Übrigens, Lou hat mir gesagt, er hat es nochmal überlegt, und die Idee des Universaldienstes könnte doch "theoretisch" funktionieren, ohne die Demokratie zu zerstören. Er denkt, es ist aber im heutigen politischen Umfeld weitgehend undenkbar. Naja, dann sollen wir vielleicht doch erstmal die Möglichkeiten, die da sind, richtig nutzen. Ich sage es euch, der Lou ist ein offener Typ :-)

Viele Gruße an alle,

Gilles
übrigens, meine erste Posts habe ich als "Syd" unterschrieben. Hat es mir noch keiner vorgeworfen? :-)
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Tybalt » 27.02.2009 18:33

micus hat geschrieben:
>> Micus-Werbung mit Esoterik-Inhalten gesnippt <<

Übrigens, Lou hat mir gesagt, er hat es nochmal überlegt, und die Idee des Universaldienstes könnte doch "theoretisch" funktionieren, ohne die Demokratie zu zerstören.


Wie großzügig von Lou, sich das nochmal zu überlegen. Wie kommt Lou auf solche dünnen Bretter, daß ein Universaldienst für Breitband die Demokratie zerstören könnte? Das toppt ja noch den Blödsinn, daß Breitband interaktiv ist und deshalb nicht für Universaldienst tauge...
Ich komme mir täglich mehr verschaukelt vor.

Ihr könnt ja von mir aus gegen Universaldienst sein, aus kommerziellen oder anderen Gründen. Aber bitte versucht uns hier nicht für dumm zu verkaufen.

micus hat geschrieben:Gilles
übrigens, meine erste Posts habe ich als "Syd" unterschrieben. Hat es mir noch keiner vorgeworfen?


Tschuldigung, hatte ich glatt übersehen. Es war ein Post von "micus" mit "lou" unterschrieben, d.h. wenn ihr wirklich zwei Personen seid, habt ihr aber anscheinend die Passwörter ausgetauscht, d.h. man ist sich nie ganz sicher, wer von euch gerade schreibt.

Grüße
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Nenunikat » 27.02.2009 21:13

micus hat geschrieben:...
Durch unsere Untersuchungen könnten wir sehen, das Breitband eben ganz anders als Wasser ist: es ist nicht nur Esoterik, Breitband stellt wirklich der Handelnde im Zentrum. Und das ist der Punkt: die Technik ist ja bloß die Technik, wichtig ist, was man daraus machen kann.
...

Der Satz mit der Esoterik ist richtig spaßig. Den merke ich mir für den nächsten Anruf bei der Telekom-Hotline.
Ob die den Spaß auch verstehen? Wohl eher nicht.
...
Bitte erzählt meinem Bürgermeister aber nicht, das Breitband Esoterik sei. Der rennt dann glatt zum Pfarrer ...
...
Mal im Ernst: Mit solchen Aussagen kann man Bürgermeister eher verwirren - und mit der Wirklichkeit hat das nicht das Mindeste zu tun. Denn die Interaktivität liegt nicht im Breitband, sondern in den Diensten, welche im Internet zu finden sind. Wenn die nicht oppulent programmiert sind, können die interaktiv auch über eine Modemleitung laufen.
Es gibt aber immer mehr Webseiten und Dienste, die auf Datenraten im Breitbandbereich setzen. Es gibt Elemente im Internet, die vom Datenumfang so groß sind, dass sie nicht mehr durch die ISDN- oder Modem-Leitung "passen".
Das Interaktivitäts-Schema ist aber so alt, wie PHP, Formulare und Javascript ...
Wenn ihr mit solchen Sätzen Geld bei öffentlichen Einrichtungen verdienen könnt, dann seit froh, dass sie noch nicht darüber nachgedacht haben oder jemand gefragt haben, der weiß, wie es wirklich ist.
Was man aus der vielleicht mal vorhandenen Breitbandverbindung machen kann (also welche konkreten Dienste),
ist für die Gemeinden völlig uninteressant. Oder muss ich als Breitband-Interessent noch das aufzählen, was ich mit der Breitband-Anbindung machen will?
Wichtig ist für Gemeinden, wie die Subventionen beantragt bekommen, was dabei zu beachten ist, welche Folgen weiter fehlendes Breitband für Gewerbe und die Attraktivität der Gemeinde haben können, welche Bedingungen und Beschränkungen es gibt, ...
Es gibt etwas anderes, wo man eher mit dem Satz "stellt wirklich der Handelnde im Zentrum" kommen könnte:
Wenn man interaktive Anwendungen für u.a. das Internet programmiert. Davon ist bei euch (oder Dir ;) ) beiden aber nichts zu lesen.
micus hat geschrieben:...
die Kommune und Kreise sind momentan mit dem Thema Breitband überfordert.
...

Da könnte(s)t ihr/Du - zumindest stellenweise - Recht haben ...
micus hat geschrieben:...
Übrigens, Lou hat mir gesagt, er hat es nochmal überlegt, und die Idee des Universaldienstes könnte doch "theoretisch" funktionieren, ohne die Demokratie zu zerstören. Er denkt, es ist aber im heutigen politischen Umfeld weitgehend undenkbar. Naja, dann sollen wir vielleicht doch erstmal die Möglichkeiten, die da sind, richtig nutzen.
...

War das jetzt aus dem Wahlprogramm der FDP?
Oder aus einem Strategiepapier der Telekom?
Fehlende Versorgung und damit Zurücksetzung könnte vielleicht auch die Demokratie beeinträchtigen oder zerstören, weil bestimmte Leute dann einfach von bestimmten, benötigten Bereichen ausgeschlossen bleiben.
Bedanken werden sie sich für diese "vorzügliche" Ungleichbehandlung sicher nicht.
Wenn die "Schere" entsprechend auseinanderklafft, dürfte der Frust bei den Zurückgesetzten steigen.
Gute Aussichten für ein gedeiliches Miteinander ...
Sag das mal deinem Lou ...
...
Und warum "undenkbar"? Werden wir nach der Wahl nur noch von der FDP und deren deren Marktgläubigkeit regiert?
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon bru62 » 28.02.2009 08:52

micus hat geschrieben:die Idee des Universaldienstes könnte doch "theoretisch" funktionieren, ohne die Demokratie zu zerstören. Er denkt, es ist aber im heutigen politischen Umfeld weitgehend undenkbar.


Da haben sie vermutlich in Irland, GB, Frankreich, Skandinavien ... ein anderes politisches Umfeld. Nun, es liegt auch an uns, das "Umfeld" hier in Deutschland so zu ändern, dass selbstverständliche Dinge auch selbstverständlich gemacht und nicht den Betroffenen auferlegt werden.

Gruß
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon lou » 02.03.2009 11:57

Tybalt, Neunikat, was ist für euch ein konstruktives Gespräch?

Zur meiner Rechtfertigung (wenn es sein soll):
- Das Wort "Esoterik" hatte ich als Scherz mit einer Referenz zum Post von Tybalt vom 26.02.2009 genutzt. Natürlich spreche ich auf so einem Forum anders als mit einem Bürgermeister.
- Wer kritisiert unsere Studien, ohne die gelesen zu haben, gewinnt keine Punkte. Ja, nicht Breitband ist interaktiv, sondern die Anwendungen. Unsere Studien sind die erste Studien zum Thema Breitband, die den Blick von der reinen Telekommunikation hin zu den Anwendungen erweitert haben. Mein Traum wäre sogar, die Kommunen nicht zum Breitbandausbau zu beraten (Sche..ß Technik), sondern zur Breitbandnutzung in der lokalen Gesellschaft. Daran ist es aber klar, ohne Infrastruktur geht man nicht sehr weit voran. :-) Ab besten wäre, die zwei Themen (Infrastruktur + Nutzung) zusammen voranzutreiben - dafür sind eben die Bürgermeister leider noch nicht reif.
- Mit meiner (ehrlichen) Meinungsänderung zum Universalddienst wollte ich zeigen, dass ich auch gerne meine eigene Ideen in Frage stellen kann. Wir gewinnen vom Ideenaustausch, und der Post von bru62 am 24.02.2009 fande ich sehr erklärend.
- Auf einem prinzipiell anonymen Forum ist wohl Wurst, unter welcher Name ich schreibe. Wichtig sind die Ideen. Unter einer Firmenname, und von daher eine identifizierbare Identität, kann man aus rechtlichen Gründen nicht komplett "frei" schreiben.

Ich könnte verstehen, dass Großteils ihrer Kritik vielleicht als Humor oder Redekunst gemeint ist. Könntet ihr klären, inwieweit es der Fall ist?

Wir sind alle einig, dass die leistungsfähige Breitbandversorgung für alle eine Priorität ist. Unsere Ideen und Methoden mögen unterschiedlich sein, aber mit dem Ziel sind wir einig. Könnten wir von daher nicht konstruktiver diskutieren?

Trotz alledem, ganz ehrlich mit freundlichen Grüßen!

Lou
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Nenunikat » 02.03.2009 13:04

lou hat geschrieben:Tybalt, Neunikat, was ist für euch ein konstruktives Gespräch?
...

Also für mich ist ein konstruktives Gespräch ein sachliches, durchdachtes, möglichst an den aktuellen Gegebenheiten orientiertes, welches versucht, Probleme zu lösen, den anderen zu verstehen und - wenn notwendig - zu hinterfragen.
Den gegenwärtigen Zustand als nicht veränderbar und eine Änderung (Universaldienst) als Gefährdung der Demokratie hinzustellen,
führt zu Denk- und Sprechverboten - und hat somit mit konstruktivem Gespräch eher weniger zu tun.
Wenn man etwas ablehnt, sollte man auch gleichwertige Alternativen anbieten. Sonst wird es destruktiv.
Dass der Markt allein keine Lösung ist, dürfte nicht mehr zu übersehen sein, oder?
lou hat geschrieben:...
Zur meiner Rechtfertigung (wenn es sein soll):
- Das Wort "Esoterik" hatte ich als Scherz mit einer Referenz zum Post von Tybalt vom 26.02.2009 genutzt. Natürlich spreche ich auf so einem Forum anders als mit einem Bürgermeister.
...

Es war für mich nicht klar genug als Scherz von Deiner Seite erkennbar - außerdem habe ich ja vom Sinn her auch geschrieben, dass man es eigentlich nur als Scherz ansehen kann. Aber vielleicht war meine Ironie auch nicht erkennbar.
lou hat geschrieben:...
- Wer kritisiert unsere Studien, ohne die gelesen zu haben, gewinnt keine Punkte.
...

Wir können hier nur auf das eingehen, was Du uns mitteilst.
Ich hatte dann laut darüber nachgedacht, wie die Studien denn sein könnten, wenn Deine Mitteilungen so waren, wie sie waren.
Gehen diese Studien inhaltlich in andere Richtungen, dann stimmen natürlich auch die (also meine) Vermutungen darüber nicht mehr.
lou hat geschrieben:...
- Mit meiner (ehrlichen) Meinungsänderung zum Universalddienst wollte ich zeigen, dass ich auch gerne meine eigene Ideen in Frage stellen kann. Wir gewinnen vom Ideenaustausch, und der Post von bru62 am 24.02.2009 fande ich sehr erklärend.
- Auf einem prinzipiell anonymen Forum ist wohl Wurst, unter welcher Name ich schreibe. Wichtig sind die Ideen. Unter einer Firmenname, und von daher eine identifizierbare Identität, kann man aus rechtlichen Gründen nicht komplett "frei" schreiben.
...

Nein, aus meiner Sicht ist es nicht egal.
Etwas anders und schärfer ausgedrückt: Wenn beispielsweise in anderen Foren sich Leute unter mehreren Profilen anmelden, wird nicht ohne Grund recht schnell der Titel Fake-Profil vergeben.
Es artet schnell zu einem Versteckspiel aus oder versucht ggf. mit verschiedenen Position die anderen zu verwirren.
Wenn man offen, bestimmt, direkt und mit klarer Linie mitdiskutiert, dann hat man mehrere Profile einfach nicht nötig.
Es ist außerdem jeden überlassen, welche Informationen er herausrückt. Ich schreibe ja auch nicht meine Adresse und Telefonnummer ins Profil oder in irgendwelche Beiträge.
Mit der Zeit bekommt man schon ein Gefühl dafür, ob sich zwei Profile unterscheiden, oder ob da nicht auch ein und die selber Person dahinter stecken kann.
Mit mehreren Profilen gegen andere mit einem klaren Profil diskutieren zu wollen, ist einfach nicht fair.
lou hat geschrieben:...
Ich könnte verstehen, dass Großteils ihrer Kritik vielleicht als Humor oder Redekunst gemeint ist. Könntet ihr klären, inwieweit es der Fall ist?
...

Manchmal denken wir, dass sich irgendwelche Ironie aus dem Zusammenhang ergibt. Dass der Leser das anders auffassen kann, passiert auf allen beteiligten Seiten. Dann muss eben nachgefragt werden. Manchmal macht man Ironie, Sarkasmus usw. auch mit diversen Simleys erkennbar.
Aber nur zu schreiben, um zu schreben, das tun wir hier sicherlich nicht. Das Wesentliche hier ist und bleibt das Problem der ungenügenden Breitband-Versorgung - und nur mit deren Lösung können wir "Punkte" gewinnen. Nicht mit gefeilter bzw. hochgestochener Rhetorik.
Anders ausgedrückt: Bis auf die Ausnahmen Ironie und Sarkasmus (für die es inzwischen genug Gründe geben dürfte) geht es hier um den Inhalt und nicht um die Form.
Verletzten und niedermachen wollen wir hier aber keinen. Vielleicht ist das nicht so angekommen, weil schon mal sehr bestimmt und fest diskutiert wird.
Ohne tiefe Analyse und kritisches Hinterfragen erhält man viele Antworten nicht. Aber da geht es eben um das Finden der richtigen Lösungen und nicht darum, in einer Diskussion der Sieger zu sein. (Davon können wir uns eh nichts "kaufen".)
lou hat geschrieben:...
Könnten wir von daher nicht konstruktiver diskutieren?
...

Dann aber bitte mit dem Personen-Verwirrspiel aufhören und nicht gleich jedes Hinterfragen als persönlichen Angriff auffassen.
Äußerungen, die nicht gefallen haben oder verstanden werden, dann bitte nochmal zur Frage stellen.
Wer Behauptungen in den Forenraum stellt, muss sich dazu auch Fragen gefallen lassen. Dies gehört zu einer Diskussion nun einmal dazu.
Sollten wir wirklich mal zu weit gegangen sein, dann werden wir doch - so denke ich jedenfalls - keine Probleme haben, uns dafür zu entschuldigen.
(Ich denke und hoffe doch, dass dies nicht nur ich so sehe.)
Bei einigen ist die Laune bei diesem Thema wegen der jahrelangen Veralberung durch Bundespolitik und Telekom verständlicherweise auch nicht mehr "sommerlich".
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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Haupti76 » 02.03.2009 14:52

Ich stell mir manchmal die Frage ob sich hier nicht einer von Universaldienstgegnern tummelt.
Was hier manche an Argumenten bringen ist haarstreubend. Evtl. ist es auch einer von den Vorständen der Telekom,
der vielleicht neugierig geworden ist was hier so diskutiert wird. Oder auch vielleicht auch ein Politiker?
Ausschliesen kann man nichts.

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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon bru62 » 02.03.2009 16:35

Haupti76 hat geschrieben:ob sich hier nicht einer von Universaldienstgegnern tummelt


Das wäre zumindest sein gutes Recht. In unserem Forum wird ja niemand ausgeschlossen, wenn er eine abweichende Meinung vertritt. Wenn haarsträubende Argumente vorgebracht werden, liegt es an jedem selbst, sie zu widerlegen. Lou ist übrigens weder im T-Vorstand noch ist er ein Politiker. Aber die meisten von denen lesen eh nur, was hier geschrieben wird. Mit ihrer Meinung halten sie dann lieber hinter dem Berg. Vor allem, wenn sie keine Argumente mehr haben (siehe Bellmann, Merkel und Co.).

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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Tybalt » 02.03.2009 17:40

lou hat geschrieben:Tybalt, Neunikat, was ist für euch ein konstruktives Gespräch?


Ein ehrlicher Austausch von Argumenten. Aber das ist bei dir nicht gegeben. Nenunikat hat schon erklärt, warum ein Auftreten unter mehreren Accounts zu Irritierungen führt. Und ich hatte dich schon mehrmals darauf hingewiesen, daß:

1) du nicht aus Überzeugung argumentierst, sondern aus kommerziellen Gründen
2) deine komischen Pseudo bzw. Esoterik-"Argumente" bestenfalls dazu geeignet sind, die betroffenen Leute zu veräppeln oder zu verhöhnen.
Lies dazu meine Posts nochmal.

lou hat geschrieben:Unsere Ideen und Methoden mögen unterschiedlich sein, aber mit dem Ziel sind wir einig.


Nein. Ich will, daß jeder ein Recht auf Breitband hat und du willst, daß niemand ein Recht auf Breitband hat. Ein klitzekleiner Unterschied, nicht wahr ;-)

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Re: Zweiter Blick auf die Bundesbreitbandstrategie

Beitragvon Haupti76 » 02.03.2009 17:56

Stimmt auch wieder. Wir sind hier ja nicht bei kein-dsl.de . Wobei ich nicht schon wieder damit anfangen will. ;)
Jeder kann seine Meinung vertreten. Mich jedenfalls kann keiner mehr vom Gegenteil des Universaldientes überzeugen.
Das ewige blabla geht ja in allen Kreisen weiter.
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