Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Beitragvon bru62 » 09.02.2009 17:44

Das Portal Digitalfernsehen.de berichtet heute, dass Ministerpräsident Platzeck den Breitband-Ausbau zur Chefsache machen will. "In Zahlen ausgedrückt heißt das: Bis Ende 2009 sollen 80 Prozent der Haushalte im Land Breitband-Internet empfangen können. Der Rest soll bis 2010 geschafft werden", wird ein Sprecher der Staatskanzlei zitiert.

Da die Versorgung mit kabelgebundenen Technologien nicht wirtschaftlich wäre, soll auf Insellösungen gesetzt werden. Die Rede ist von UMTS, WiMAX und Internet über Rundfunkfrequenzen. Kritisiert wird in dem Bericht die unzureichende Datenlage: "So stellt die Deutsche Telekom bei der Angabe des Versorgungsgrades auf Postleitzahlen-Gebiete ab. Danach seien 88,8 Prozent Brandenburgs mit DSL versorgt. Problem hierbei: Nicht alle Gebiete eines Postleitzahlen-Bereiches sind tatsächlich angeschlossen." Außerdem wird Wirtschaftsminister Junghanns (CDU) mit einer bahnbrechenden Erkenntnis zitiert: "Bei der Breitbandversorgung in den ländlichen Regionen versagt der Markt, weil Netzbetreiber den Ausbau als nicht wirtschaftlich betrachten". Ja, was kann man da bloß tun? Wie wäre es mit der Einführung des Universaldienstes? Nur mal so als Anregung.

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Re: Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Beitragvon Soul-blade » 09.02.2009 19:52

Was die Verfügbarkeit betrifft einfach mal fruli fragen :P herr Platzeck...
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Re: Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Beitragvon essig » 09.02.2009 22:03

das gleiche geschwätz seit jahren nur, dass es nun chefsachengeschwätz ist. vielleicht hätten bund und länder gut daran getan das problem auch das nächste jahrzehnt zu ignorieren denn nun sind sie in einem prozess der am ende nur zum ergebnis haben kann, dass der freie markt in fragen der daseinsvorsorge (bildung, gesundheit, sicherheit, infrastruktur) mittelalterliche effekte mit sich bringt. klar quatscht man noch so lange es geht von wimax und rundfunkfrequenzen obwohl man sehr wohl weiß, dass man damit das problem nicht löst sondern verschärft. 50 mbit, 100 mbit, 1 gbit wird der maßstab sein und nicht wie bisher 128 kbit...

digitalfernsehen hat geschrieben:So stellt die Deutsche Telekom bei der Angabe des Versorgungsgrades auf Postleitzahlen-Gebiete ab. Danach seien 88,8 Prozent Brandenburgs mit DSL versorgt.

hier meint man wohl ortsnetzbereiche oder?

bru62 hat geschrieben:Ja, was kann man da bloß tun? Wie wäre es mit der Einführung des Universaldienstes? Nur mal so als Anregung.

dafür wird man wohl noch einige jahre brauchen aber in der schublade liegt PLAN-U schon ;)
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Re: Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Beitragvon bru62 » 08.05.2009 09:19

Wie die Lausitzer Rundschau berichtet, wird der Plan der Landesregierung nicht zu halten sein. Dies wäre das Ergebnis eines Treffens von Unternehmen mit Wirtschaftsminister Junghanns (CDU). Wer nicht da war, war die Telekom. Deshalb wurde die Veranstaltung dem Bericht zufolge ein Tribunal gegen den einstigen Monopolisten. Nach übereinstimmender Auffassung der Teilnehmer unternehme der Konzern alles, um den Ausbau durch Konkurrenten zu behindern. Deshalb ginge auch das Konzept der Landesregierung nicht auf. Da die Telekom oft gerade da investiere, wo kleine Unternehmen aktiv werden wollten, zögern diese mit einem weiteren Engagement. "Ich mache da nicht länger mit", wird einer dieser Mittelständler zitiert. Junghanns hat da nicht viel zu entgegnen. Lediglich die Aussage, er wolle „der Telekom nicht verbieten, ihre Netze auszubauen“, wird wiedergegeben. Wie in dieser Situation das Ziel der Landesregierung erreicht werden soll, bleibt unklar.

Was nun, ihr Beschwörer des Wettbewerbs?

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Re: Platzeck erklärt schnelles Internet zur Chefsache

Beitragvon essig » 08.05.2009 10:30

tja, wir werden für unsere funktionierenden lösungsvorschläge belächelt bis beschimpft und die politik wird für ihre nicht funktionierenden lösungsvorschläge gut bezahlt. und das seit 10 jahren, während sich die wirtschaft vor lachen krümmt und die hände auf die schenkel klopft...

in diesen 10 jahren (seit 1999) hat allein die telekom auch zu lasten der breitbandopfer einen jahresüberschuss von 49.660.000.000 euro also sagenhaften 50 milliarden euro erwirtschaftet. wo es gewinner gibt (aktionäre) muss es eben meist auch verlierer (uns) geben...
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