Haupti76 hat geschrieben:habe ich sehr viel Hoffnung auf unseren Erfolg ! Hört doch mal auf mit Euren "schwarzmalen" !
hoffnung allein macht die dinge nicht besser sondern entgegen der zeit schlechter. hoffnung ist eher eine art luxus den man sich leisten kann nachdem man alles in seiner macht stehende getan hat aber davon sind 99,8 % der betroffenen leider weit entfernt.
schwarzmalen will da auch niemand was und für mich ist die eine oder andere skeptisch-kritische reaktion mehr als verständlich. das breitbandproblem ist bis heute eine aneinanderkettung von falschen zahlen, falschen aussagen, falschen versprechungen, falschen hoffnungen, falschen entscheidungen und da wird man eben ein wenig sensibel bezüglich solcher meldungen.
für mich ist das alles nichts weiter als die ausnutzung des seit einigen monaten politisch aktuellen themas "breitbandlücken schließen" zu eigenen zwecken. das wird bei der digitalen dividende so gemacht, wo man immer und immer wieder vorgibt diese für die ländlichen räume zu brauchen obwohl es darum nur am rande geht und nun eben die telekom die weniger regulierung möchte und höhere tal miete also bietet sie die versorgung der ländlichen räume und der vatm reagiert reflexartig, was soll er auch anderes tun.
das thema ist, auch dank uns, auf der politischen tagesordnung also musste die telekom (ein drittel gehört dem bund selbst) reagieren und wieso dann nicht gleich in die offensive gehen und ordentlich gegenleistungen fordern für etwas wozu man früher oder später vielleicht sowieso verpflichtet worden wäre.
kurzum ist man politisch in einer zwickmühle. erst privatisiert man das netz und merkt dann jahr für jahr deutlicher, dass dieses netzt in extremster form den bürgern unterschiedliche möglichkeiten bietet (von 50 kbit bis 50 mbit). echter wettbewerb ist auch nicht entstanden und der längst überfällige ftth ausbau klopft immer lauter an die tür und dann noch die EU aber was will man nun tun? politisch gar nicht so einfach aber wie wäre es mit: netzausgliederung -> universaldienst -> ftth flächendeckend? das wäre gerecht und hätte eine enorme konjunkturelle wirkung aber da fehlt wohl der wille.
trotz der vielen meldungen aus den letzten monaten sollte niemand denken, dass sein ort nun auch bald erlöst wird und sich langfristig mit den angeboten in ballungsräumen auch nur ansatzweise vergleichen lässt. das ist vielleicht bei straßen, wasser, strom, abfall so aber bei breitband entscheidet nach wie vor allein der markt wer wann wo wie versorgt wird und während sich viele die nächsten 30 jahre über ihre 16 mbit freuen können gibt es anderswo bereits ein paar gbit für weniger geld und von ganz allein...
was soll sich denn nach fast 9 jahren so plötzlich von ganz allein ändern und vor allem warum? das man einige millionen nicht ewig mit 64 kbit diskriminieren kann war klar und das man die momantane politische diskussion zum thema ausnutzen wird war auch klar und weiter? was kommt jetzt? man wird denen die vorher wenig (64 kbit) hatten ein wenig mehr geben (1 mbit) und denen die vorher viel (>16 mbit) hatten noch mehr geben (>100 mbit). der "ungerechtigkeitsfaktor" bleibt ungefähr gleich, dafür sorgt der markt mit seinen (ansonsten sinnvollen) mechanismen.