Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon essig » 26.02.2008 20:38

Viro hat geschrieben:Ist es nicht aber so das die 300 kbit keine Lösung sind?

es ist der kleine finger... der einstieg... der fuß in der tür... die eigentliche anpassung wird dann jahr für jahr statt finden... die forderung nach "2 mbit für alle" wird bei 90% der bevölkerung und 100% der entscheidungsträger und verantwortlichen nicht ernst genommen. die 300 kbit waren auch nur ein beispiel, meine wunsch einstiegsbandbreite sind in anlehnung an die schweiz 600 kbit mit dreijähriger anpassung.

Viro hat geschrieben:Du wirst ja 3,6 Mbit haben und auch da merken das es bald zu langsam sein wird.

ja und? deshalb würde ich dann nie und nimmer 6 mbit für alle fordern, solange es da draußen noch einige millionen gibt die sich mit 56k quälen müssen. mir sind wie gesagt kurzfristig realisierbare lösungen lieber als forderungen die außer uns niemand ernst nimmt. meine eigenen bedürfnisse oder wünsche spielen dabei überhaupt keine rolle.

ThoRo hat geschrieben:Deshalb entweder 2 MBit/s oder 300 KBit/s mit einer festgelegten jährlichen Bandbreitenerhöhung um 100%.

das klingt ja fast so als könnte man sich das aussuchen. wenn dem so wäre dann gerne 2 mbit für alle, da dies aber nicht so ist muss man eben schauen welcher weg die größere aussicht auf erfolg hat. wenn man ewig dinge fordert die nicht realisierbar sind dann kann es nicht nur wie von dir beschrieben passieren, dass 2015 leute mit 300 kbit online sind sondern nach wie vor mit 56 k...

bru62 hat geschrieben:Übrigens sind Anträge an den Bundestag m.E. auch Verhandlungsangebote. Politik ist die Suche nach Kompromissen. Ein solcher muss auch in dem Fall gefunden werden.

welcher antrag der linken war denn auf bundesebene je ein verhandlungsangebot und vor allem zwischen wen? wer hat denn je gemeinsam mit der linken auf bundesebene nach kompromissen gesucht? dem antrag wird es (auch wegen der nicht ernst zu nehmenden forderung) so ergehen wie es allen anträgen der linken ergeht. nicht, dass ich das gut finde aber so ist es eben.

wäre die linke tatsächlich in der situation etwas zu verhandeln dann sind überhöhte forderungen richtig und vorteilhaft. wenn man aber momentan nichts weiter tun kann als anzuregen und eine diskussion einzuleiten dann sind realistische forderungen oft von vorteil. hätte die linke bei ihrer forderung die grünen, fdp und teile der beiden "volksparteien" hinter sich dann wäre das auch noch was anderes aber man ist schon isoliert und isoliert sich mit solchen forderungen noch mehr da die anderen fraktionen gar nicht einsteigen können weil sie die forderungen unglaubwürdig machen würden. eine weitere möglichkeit zu verhandeln hat man dann vielleicht 2009 in koalitionsverhandlungen mit der spd. bis dahin haben diese anträge aber nichts mit verhandlungen zu tun.

bru62 hat geschrieben:1. der Antrag wird von der Mehrheit ohne Begründung abgelehnt. Dann steht diese Mehrheit fest als Ignorant des Problems und/oder Verhinderer einer Lösung.
2. der Antrag wird wegen inhaltlicher Mängel zurück gewiesen. Dann wollen wir doch mal sehen, welche Vorschläge alternativ auf den Tisch kommen.
3. der Antrag wird von allen begrüßt und unterstützt.

wenn es nur die drei varianten gibt dann kann es wohl nur eins werden, nur kann sich diese mehrheit dann darauf berufen, dass der antrag in der höhe der forderung schlicht nicht realisierbar ist und teilt damit die meinung von 90% der bevölkerung. politisch also eine perfekte situation. die mehrheit bei teltarif, onlinekosten, heise und co würden sich keine sekunde wundern, dass eine forderung nach 2 mbit für alle abgelehnt wurde. eine minimalforderung nach 600 kbit hätte wesentlich mehr akzeptanz unter den wählern (egal ob betroffen oder nicht) aber auch unter den entscheidern.

bru62 hat geschrieben:Im Übrigen kann ich gar nicht herauslesen, dass der Antrag hinsichtlich der Finanzierung zu populistisch und realitätsfern ist. Es ist doch klar geschrieben, dass die Konzerne einen Teil ihrer Gewinne in die Investitionen lenken sollen. Das ist sogar grundrechtskonform (Eigentum verpflichtet!)

darüber herrscht doch auch einigkeit aber auch schon vor dem antrag der linken. die meisten hier waren schon immer der meinung, dass ein 65 milliarden markt nicht subventioniert werden muss sondern sich selbst um die grundversorgung zu kümmern hat. nur liegen eben zwischen 600 kbit und 2 mbit einige milliarden euro investitionssumme und ggf. einiges an verlust für den bund als hauptaktionär. ich denke also nach wie vor, dass je höher die forderung desto geringer die aussicht auf erfolg. man wird es einfach so lange es geht blockieren (tut man ja bereits 8 jahre lang). ich darf daran erinnern, dass WIR die minderheit sind und nur wir etwas zu gewinnen haben. uns gegenüber steht ein konzern der plötzlich zum ausbau in unwirtschaftlichen gebieten verpflichtet werden würde, breitbandnutzer die mit preissteigerungen rechnen müssten, der bund der um seine eine milliarde dividende im jahr fürchten müsste und die restlichen aktionäre die von solchen forderungen gar nichts halten.

du fandst die forderung doch anfangs auch für übertrieben ;)
bru62 hat geschrieben:Ich persönlich halte die 2Mb-Grenze für etwas übertrieben und im Moment auch nicht für realistisch.


dachscher hat geschrieben:Ja sicherlich, aber man kann doch auf der einen Seite es nicht als sinnvollen Standard bezeichnen und dann nur 300 kbit/s fordern!

es geht um den überaus schwierigen einstieg. wie oben schon beschrieben, ist man erstmal drin dann kann man weitersehen und weiter fordern aber man muss erstmal die blockade brechen und das schafft man eben nicht mit forderungen nach 2 mbit für alle. ganz im gegenteil, dass bremst.

dachscher hat geschrieben:Ich meine, wir reden hier immer über Zahlen. Für uns Schmalbandler erscheinen 300 kbit/s als sehr viel. Viro hat nun mal "Breitband" und sagt, 768 kbit/s reichen mir nicht aus, reglementieren bzw. behindern mich. Ist doch ok. Er kann es doch am besten beurteilen. Wer von uns Schmalbandlern hat denn schon einmal über einen längeren Zeitraum 768 kbit/s genutzt? Sicherlich niemand. Klar theoretisch kann man ausrechnen, wie lange ein Download im Vergleich zum Modem dauert. Aber wie "fühlt" sich ein 768er an? Ist es der Bringer in der täglichen Nutzung des Internetes? Ich habe keine Ahnung. Mal nur so als Beispiel: Ich empfand den Unterschied zwischen analog mit Muxer und ISDN-Kanalbündelung damals als riesengroß und super. Das hat aber auch nur ein paar Wochen angehalten.

ich glaube wirklich nicht, dass es bei der frage nach einer breitband grundversorgung um persönliche wünsche, erwartungen und befindlichkeiten geht. natürlich findet auch jeder der "nur" 6 mbit bekommen kann, dass das zu wenig ist aber das liegt in der natur der sache. tatsache ist doch aber, dass es einige millionen betroffene gibt die nur 64k nutzen können und man NUR für diese eine breitband grundversorgung braucht und nicht für die die schon welches haben. für die die keins haben wären 600 kbit als einstieg eine verzehnfachung der leistung bei kleineren preis. dass man damit denen die bereits breitband mit 384, 768, 1000 haben nicht helfen kann ist schade aber zu verkraften.

da das jetzt schon von einigen angesprochen wurde nochmal zum thema 2 mbit als verhandlungsbasis. mal abgesehen davon, dass die linke (leider) absolut gar nichts zu verhandeln hat kommt noch hinzu, dass es im ersten schritt überhaupt nicht um die höhe der bandbreite geht sondern darum ob es überhaupt eine breitband grundversorgung geben wird. das ist die große herausforderung und nicht die klärung der bandbreite. fordert man gleich 2 mbit dann wirkt das als wäre alles andere bereits beschlossen und man müsse sich nur noch über die details unterhalten. man muss die entscheider doch erstmal überhaupt mit der forderung nach einer breitband grundversorgung anfreunden und da ist eine niedrig angesetzte eingangsbandbreite sicher von vorteil. oder man hätte sie erstmal gar nicht definiert sondern nur mit begriffen wie "angemessen" formuliert und später definiert.

na wie auch immer. auch wenn ich hier eine einzelmeinung vertrete ist es schön, dass man emotionslos darüber diskutieren kann ;)
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon Viro » 26.02.2008 21:02

@essig:
Ein Einstieg in das Thema sollte aber doch immer auch mit realistischen Zukunftsaussichten einhergehen. Das verstehe ich bei dir nicht essig. Was bringen schwammige 300kbit oder gar eine schwammige Breitbanddefinition? Du weisst genau was unsere Regierung und der Rest der Politiker damit machen. Ausnutzen, missbrauchen oder gar ignorieren. Eigentlich müsste die Forderung nach Breitband mit der Abspaltung des Infrastrukturnetzes von der DTAG und aller anderen Anbieter verbunden werden. Aber das hatten wir ja schon und wird sicher zu weit führen.

Nochmal zu dem subjektiven wahrnehmen von Geschwindigkeit. Es geht mir, auch wenn es sich stellenweise so anhört, nicht darum zu sagen das ich 2 Mbit will weil ich schon 768kbit habe. Auch sage ich nicht das du wenn du 3,6 Mbit hast gleich 6 Mbit fordern wirst. Darum ging es mir gar nicht. Sondern darum das die kleinen Bandbreiten nicht mehr funktional sind. Wenn ich ehrlich bin, reichen mir 1000 kbit vollkommen aus. Mehr brauche ich nicht. Aber alles was drunter liegt ist kein Breitband mehr. Das ist die schwierigkeit bei der ganzen Diskussion. Ja es geht schon wieder um mich. Ich verstehe ja auch das du eine allgemeintaugliche Lösung willst. Aber irgendwo musst du doch die Definition her haben das 300 kbit der Einstieg sind. Entstehen die wirklich nur aufgrund der Finanzierung oder auch durch subjektives wahrnehmen? Ich glaube es ist beides.
Aber was du mir unbedingt noch erklären musst ist, wieso zwischen 300kbit und 2 mbit Milliardenunterschiede bestehen? Das kann ich gar nicht glauben. Willst du die 300kbit mit Edge erreichen oder was meinst du?
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon bru62 » 26.02.2008 21:11

Ja, ich fand es auch anfangs etwas übertrieben. Aber die Diskussion hier hat mich doch überzeugt. Die Forderung nach einem funktionalen Breitbandzugang kann ja nicht so geführt werden, dass man eben diesen nicht fordert.

Das der Antrag nicht die großen Chancen hat, war wohl allen Beteiligten klar. Er wird aber in der Debatte verlangen, Gesicht zu zeigen. Schon das ist viel wert. Und noch einmal: Selbst wenn die Linke 256 kb verlangt hätte, wäre die Reaktion genauso gewesen. Wir sollten uns deswegen nicht in die Haare kriegen.

Gruß
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon ThoRo » 26.02.2008 21:20

essig hat geschrieben:nur liegen eben zwischen 600 kbit und 2 mbit einige milliarden euro investitionssumme

Über diesen Punkt bin ich gestolpert. Was macht den Ausbau von 2 MBit/s um sovieles teurer als den für 600 KBit/s? Mir fällt derzeit keine Technik ein, die nur bis max. 600 KBit/s funktioniert und sich derart preiswert ausbauen läßt. Sowohl im Funkbereich (HSDPA, WiMax, WLan, Satellit) sind 2 MBit/s mit annähernd dem gleichen Aufwand machbar wie 600 KBit/s, wie auch bei kabelgebundener Technik (hier hat höchstens DSL derzeit ein Problem, weil die Telekom kein RE-DSL einsetzt).

Habe ich etwas übersehen oder wie erklärst Du die von Dir genannte Differenz von einigen Milliarden Investitionssumme?

MfG

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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon dachscher » 26.02.2008 21:39

essig hat geschrieben:dass es im ersten schritt überhaupt nicht um die höhe der bandbreite geht sondern darum ob es überhaupt eine breitband grundversorgung geben wird.

Ich denke mal, da sind wir alle einer Meinung. Das ist unser Ziel, von dem wir noch sehr weit weg sind. Alles andere wird sich ergeben. Das der Antrag der Linken mehr oder weniger zerissen wird, liegt an den drei erwähnten Punkten ( ich denke mal auch in der Reihenfolge ):

    es kommt von den Linken
    es geht um eine Grundversorgung für alle
    es geht um 2 Mbit

Auf die Diskussionen in z.Bspl. Breitbandforen gebe ich garnichts. Bei denen brauchst Du doch nur zu erwähnen, Breitband für alle, und schon ist die Hölle los.
Wichtig ist in meinen Augen erst einmal nur, dass man überhaupt darüber redet. Das der Antrag keinen Erfolg haben wird, bin ich mir eigentlich sicher. Aber jemand muss anfangen.
Und wenn wir als geteilt.de einen bescheidenen Beitrag dazu leisten können, umso besser.

Thoro war jetzt schon schneller. Den Punkt der Technik wollte ich auch gerade ansprechen. Sollte Breitband als Unviseraldienstleistung eines Tages anerkannt und eine MIndestbandbreite festgelegt sein, so stellt sich natürlich die Frage nach der Technik. Und hier müssten die Anbieter ja in den Techniken investieren, die der "Anpassungsklausel" gerecht werden könnten, sprich Spielraum nach oben haben. Ansonsten müsste, je nach Anpassung lfd. neue Technik "verbaut" werden. Die von Thoro genannten Techniken bieten ja jetzt auch schon "mehr", als die von essig als Beispiel angeführten 300 kbit/s. Oder sollten bei einer festgelegten Mindestbandbreite diese Techniken sozusagen künstlich gedrosselt werden?
Vielleicht muss man auch noch einmal klar stellen, dass mit Breitband nicht unbedingt für jeden ein T-DSL-Anschluß gemeint ist.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon essig » 27.02.2008 00:52

bru62 hat geschrieben:Ja, ich fand es auch anfangs etwas übertrieben. Aber die Diskussion hier hat mich doch überzeugt. Die Forderung nach einem funktionalen Breitbandzugang kann ja nicht so geführt werden, dass man eben diesen nicht fordert.

wieso sollte ein 600 kbit oder 1 mbit breitbandzugang nicht funktional sein? oder was macht einen 2 mbit zugang funktionaler als einen 1 mbit anschluss? das einzige was beide unterscheidet ist chance, dass er kommt.

bru62 hat geschrieben:Das der Antrag nicht die großen Chancen hat, war wohl allen Beteiligten klar. Er wird aber in der Debatte verlangen, Gesicht zu zeigen. Schon das ist viel wert.

das stimmt, chancen hat er nicht und genau deshalb wäre mir eine moderatere forderung lieber gewesen aber 2 mbit für alle werden einfach nicht ernst genommen. von niemanden (außer von uns vielleicht). auch wenn viele im bundestag offen für dieses thema sind MÜSSEN forderungen nach "2 mbit für alle" von cdu, fdp und großen teilen der spd als indiskutabel abgelehnt werden.

bru62 hat geschrieben:Und noch einmal: Selbst wenn die Linke 256 kb verlangt hätte, wäre die Reaktion genauso gewesen.

bei mir nicht. ich halte die einstiegsforderung nach "2 mbit für alle" nach wie vor für ungünstig. 1 mbit hätte es auch getan.

Viro hat geschrieben:Ein Einstieg in das Thema sollte aber doch immer auch mit realistischen Zukunftsaussichten einhergehen.

ein einstieg ist ein einstieg und nicht mehr. wie schon gesagt der fuß in der tür, der kleine finger... über die anpassung also die zukunftsaussichten kann man reden wenn die tür offen ist und man am tisch sitzen darf. hier wird wirklich so argumentiert als wäre breitband bereits grundversorgung und man müsse sich nur noch über die details (wie mindestbandbreite) einigen.

Viro hat geschrieben:Was bringen schwammige 300kbit oder gar eine schwammige Breitbanddefinition?

wieso denn schwammig? aufnahme von breitband in die universaldienstleistung bei garantierter mindesbandbreite von 600 kbit und klar definierter anpassung ist doch nicht schwammig. man beginnt mit 600 kbit und passt dies alle zwei oder drei jahre an also z.b. auf 10 oder 20 % der durchschnittsbandbreite. wären momentan 600 kbit und in 2-3 jahren dann eben 1 mbit.

Viro hat geschrieben:Du weisst genau was unsere Regierung und der Rest der Politiker damit machen. Ausnutzen, missbrauchen oder gar ignorieren.

und dabei sind forderungen nach "2 mbit für jeden" für "regierung und rest der politiker" sehr sehr hilfreich. weißt du in welche schwierige lage die regierung käme wenn die linken realistische und vernünftige forderungen stellen würden? das wäre ein riesen problem aber solange die nur "träumen" und fordern besteht keine gefahr von links... die linke hat hier einen genialen antrag und "versaut" es sich nur durch völlig überzogenen zahlen.

Viro hat geschrieben:Eigentlich müsste die Forderung nach Breitband mit der Abspaltung des Infrastrukturnetzes von der DTAG und aller anderen Anbieter verbunden werden.

sehr gern.

Viro hat geschrieben:Ich verstehe ja auch das du eine allgemeintaugliche Lösung willst. Aber irgendwo musst du doch die Definition her haben das 300 kbit der Einstieg sind. Entstehen die wirklich nur aufgrund der Finanzierung oder auch durch subjektives wahrnehmen? Ich glaube es ist beides

weder noch. die 300 oder 600 kbit dienen einfach nur als basis um eine festung einzunehmen. man braucht mehrheiten und die kann man mit forderungen nach 2 mbit nicht erreichen. 600 kbit wäre für alle betroffenen eine verzehnfachung der leistung und bliebe trotzdem unter den üblichen leistungen (1, 2, 6 mbit). aber 2 mbit wären mehr als es viele der nicht betroffene selbst nutzen.

Viro hat geschrieben:Aber was du mir unbedingt noch erklären musst ist, wieso zwischen 300kbit und 2 mbit Milliardenunterschiede bestehen? Das kann ich gar nicht glauben. Willst du die 300kbit mit Edge erreichen oder was meinst du?

ThoRo hat geschrieben:Über diesen Punkt bin ich gestolpert. Was macht den Ausbau von 2 MBit/s um sovieles teurer als den für 600 KBit/s? Mir fällt derzeit keine Technik ein, die nur bis max. 600 KBit/s funktioniert und sich derart preiswert ausbauen läßt. Sowohl im Funkbereich (HSDPA, WiMax, WLan, Satellit) sind 2 MBit/s mit annähernd dem gleichen Aufwand machbar wie 600 KBit/s, wie auch bei kabelgebundener Technik (hier hat höchstens DSL derzeit ein Problem, weil die Telekom kein RE-DSL einsetzt). Habe ich etwas übersehen oder wie erklärst Du die von Dir genannte Differenz von einigen Milliarden Investitionssumme?

dachscher hat geschrieben:Den Punkt der Technik wollte ich auch gerade ansprechen.

wenn es zwischen 300 kbit und 2 mbit kaum einen unterschied gäbe, wo wäre denn dann der unterschied zwischen 2 und 6 mbit? wenn man das so sehen will dann kann man die forderung ins unermessliche treiben. 300 kbit könnte man durch umts oder edge ereichen. 300 kbit könnte man durch wlan/wimax erreichen. 300 kbit könnte man durch die erhöhung der dämpfungsgrenze erreichen. 300 kbit könnte man auch durch den einsatz von re-dsl erreichen. 300 kbit könnte man durch den einsatz von ra-dsl bei niedrigen bandbreiten ereichen, 300 kbit könnte man durch den einsatz von annex A, L und M erreichen und was auch immer... keine ahnung von der technik aber alles dinge die man relativ kurzfristig umsetzen könnte und die dem konzern und dem bund keinen riesen schrecken einjagen und kaum kosten verursachen. wie gesagt es ist nur ein einstieg und der wäre bereits morgen machbar. 2 mbit zu fordern verzögert das ganze nur um jahre denn das würde tausende outdoor-dslams zur je 250.000 euro bedeuten und bei dem gedanken kacken sich die verantwortlichen zu recht ins höschen.

dachscher hat geschrieben:Ich denke mal, da sind wir alle einer Meinung. Das ist unser Ziel, von dem wir noch sehr weit weg sind. Alles andere wird sich ergeben.

sehe ich auch so.

dachscher hat geschrieben:Das der Antrag der Linken mehr oder weniger zerissen wird, liegt an den drei erwähnten Punkten ( ich denke mal auch in der Reihenfolge ):

es kommt von den Linken
es geht um eine Grundversorgung für alle
es geht um 2 Mbit

die reihenfolge könnte man aber auch umkehren. zumindest hätte man sich gerade als linke den letzten punkt sparen können

dachscher hat geschrieben:Auf die Diskussionen in z.Bspl. Breitbandforen gebe ich garnichts. Bei denen brauchst Du doch nur zu erwähnen, Breitband für alle, und schon ist die Hölle los.

ja das stimmt und trotzdem "verschwenden" sehr viel betroffene ihre zeit ausgerechnet dort.

dachscher hat geschrieben:Wichtig ist in meinen Augen erst einmal nur, dass man überhaupt darüber redet. Das der Antrag keinen Erfolg haben wird, bin ich mir eigentlich sicher. Aber jemand muss anfangen. Und wenn wir als geteilt.de einen bescheidenen Beitrag dazu leisten können, umso besser.

keine frage. stimmt.

dachscher hat geschrieben:Sollte Breitband als Unviseraldienstleistung eines Tages anerkannt und eine MIndestbandbreite festgelegt sein, so stellt sich natürlich die Frage nach der Technik. Und hier müssten die Anbieter ja in den Techniken investieren, die der "Anpassungsklausel" gerecht werden könnten, sprich Spielraum nach oben haben.

eine breitband grundversorgung würde nicht "die anbieter" betreffen sondern die telekom. spätestens hier könnte eine netzausgliederung wieder realistischer werden. es ist schon genau so wie du sagst, bei einer garantierten mindestbandbreite von z.b. 600 kbit würden die meisten mehr bekommen da die netzte (dsl/umts) so konzipiert werden müssten, dass dies jedem mindestens zur verfügung stünde.

Die von Thoro genannten Techniken bieten ja jetzt auch schon "mehr", als die von essig als Beispiel angeführten 300 kbit/s. Oder sollten bei einer festgelegten Mindestbandbreite diese Techniken sozusagen künstlich gedrosselt werden?

nein natürlich nicht. die 300 oder 600 kbit sind die einstiegsgröße als mindestbandbreite. nätürlich würde in den meisten fällen mehr zur verfügung stehen. die mindestbandbreite ist also das unterste extrem, dass fangnetz und so weiter. wenn ein mindestlohn von 7 euro ausgehandelt wird heißt das doch auch nicht, dass alle arbeitnehmer nur noch 7 euro bekommen. eine mindestbandbreite ist nichts weiter als eine mindestbandbreite die in den meisten fällen übertroffen werden wird.

Vielleicht muss man auch noch einmal klar stellen, dass mit Breitband nicht unbedingt für jeden ein T-DSL-Anschluß gemeint ist.

wenn breitband in die grundversorgung aufgenommen wird dann ist es sache der telekom wie sie dies realisiert und das ist dann wohl in erster linie über DSL. dann UMTS und in einzelfällen SAT.

die meisten hier im forum könnten seit jahren durch eine höhere dämpfungsgrenze oder durch RAM für alle bandbreiten oder per annex A, L oder M oder was auch immer zumindest in niedrigen bandbreiten DSL haben aber das ist eben nicht gewollt. eine forderung von 2 mbit für alle macht dies auch nicht wahrscheinlicher.

da die diskussion viel zeit kostet sollten wir es vielleicht dabei belassen. die standpunkte dürften ja soweit klar sein. ich hätte vor allem aus sicht der linken eine einstiegsbandbreite von 600 kbit oder auch 1 mbit für günstiger empfunden als gleich mit "2 mbit für alle" zu starten. alle die die forderung nach 2 mbit für sinnvoll und vernünftig halten haben ja nicht unrecht sondern nur eine andere meinung und andere sicht der dinge. wie sind doch auf einen guten wegen, haben bereits viel erreicht und sollten einfach dran bleiben und weiter machen ;)
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon ThoRo » 27.02.2008 08:18

essig hat geschrieben:wenn es zwischen 300 kbit und 2 mbit kaum einen unterschied gäbe, wo wäre denn dann der unterschied zwischen 2 und 6 mbit? [...] 300 kbit könnte man durch umts oder edge ereichen. 300 kbit könnte man durch wlan/wimax erreichen. 300 kbit könnte man durch die erhöhung der dämpfungsgrenze erreichen. 300 kbit könnte man auch durch den einsatz von re-dsl erreichen. 300 kbit könnte man durch den einsatz von ra-dsl bei niedrigen bandbreiten ereichen, 300 kbit könnte man durch den einsatz von annex A, L und M erreichen und was auch immer... keine ahnung von der technik aber alles dinge die man relativ kurzfristig umsetzen könnte und die dem konzern und dem bund keinen riesen schrecken einjagen und kaum kosten verursachen. wie gesagt es ist nur ein einstieg und der wäre bereits morgen machbar. 2 mbit zu fordern verzögert das ganze nur um jahre denn das würde tausende outdoor-dslams zur je 250.000 euro bedeuten...

EDGE ist kein Breitband, das Maximum liegt dort bei 220 KBit/s, bei RA-DSL ist deutlich mehr als 300 KBit/s drin, Annex A, L und M wird es in Deutschland nicht geben, dafür ist wohl der Aufwand zu hoch. Bei UMTS verzögert derzeit nur E-Plus den Ausbau, alle anderen haben HSDPA (aktuell zwischen 1,8 und 7,2 MBit/s) bzw. bauen es aus.
Und bei den Outdoor-DSLAM Preisen liegst Du etwas sehr hoch.

Außerdem wird da schon wieder der gleiche Fehler begangen - es wird eine bestimmte Technik (DSL) von einer bestimmten Firma (Telekom) als Grundlage erwartet. Ich denke viel mehr, daß die Umsetzung einer Universaldienstleistungsrichtlinie eher mit Hilfe der Mobilfunktechnik erreicht werden wird....

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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon Viro » 27.02.2008 12:13

wenn es zwischen 300 kbit und 2 mbit kaum einen unterschied gäbe, wo wäre denn dann der unterschied zwischen 2 und 6 mbit? wenn man das so sehen will dann kann man die forderung ins unermessliche treiben. 300 kbit könnte man durch umts oder edge ereichen. 300 kbit könnte man durch wlan/wimax erreichen. 300 kbit könnte man durch die erhöhung der dämpfungsgrenze erreichen. 300 kbit könnte man auch durch den einsatz von re-dsl erreichen. 300 kbit könnte man durch den einsatz von ra-dsl bei niedrigen bandbreiten ereichen, 300 kbit könnte man durch den einsatz von annex A, L und M erreichen und was auch immer... keine ahnung von der technik aber alles dinge die man relativ kurzfristig umsetzen könnte und die dem konzern und dem bund keinen riesen schrecken einjagen und kaum kosten verursachen. wie gesagt es ist nur ein einstieg und der wäre bereits morgen machbar. 2 mbit zu fordern verzögert das ganze nur um jahre denn das würde tausende outdoor-dslams zur je 250.000 euro bedeuten und bei dem gedanken kacken sich die verantwortlichen zu recht ins höschen.

Na das Problem womit wir ja hier zu kämpfen haben ist, dass irgendwo immernoch die allgemeine Vorstellung herrscht, dass das Dämpfungsregime des T das Maß der Dinge ist. Es ist da nämlich schwierig einzuschätzen wie weit 2 Mbit dann wirklich reichen. Der RAM-Pilot zeigt ja, dass in vielen Fällen wesentlich mehr Vorstellbar ist als zu erwarten war.
Da das DSL-Signal ja exponentiell abnimmt gibt es zwischen 2 Mbit und 6 Mbit einen WESENTLICH größeren Unterschied als zwischen 600 kbit und 2 Mbit.
Eine Dämpfungsgrenzen erhöhung macht im Moment wenig Sinn. Es gib einfach Anschlüsse die schon bei 55db knapp sind oder gar nicht laufen. Selbst mit den tollsten Modems. Die Fehlerrate wird da einfach massiv steigen. Ich kann verstehen, dass man dies aus wirtschaftlichen Gründen vermeiden will. Aber diese Fälle könnte man mit der bereits im Test befindlichen Technik der Breitbandexender, RE-DSL und dem Einführen dieser bereits bei VDSL benutzen Trägerbelengsgeschichte abfangen. Die DSL-Technik gib also im Moment meiner meineung aber den meisten Spielraum.
Und:
ThoRo hat geschrieben:
essig hat geschrieben:wenn es zwischen 300 kbit und 2 mbit kaum einen unterschied gäbe, wo wäre denn dann der unterschied zwischen 2 und 6 mbit? [...] 300 kbit könnte man durch umts oder edge ereichen. 300 kbit könnte man durch wlan/wimax erreichen. 300 kbit könnte man durch die erhöhung der dämpfungsgrenze erreichen. 300 kbit könnte man auch durch den einsatz von re-dsl erreichen. 300 kbit könnte man durch den einsatz von ra-dsl bei niedrigen bandbreiten ereichen, 300 kbit könnte man durch den einsatz von annex A, L und M erreichen und was auch immer... keine ahnung von der technik aber alles dinge die man relativ kurzfristig umsetzen könnte und die dem konzern und dem bund keinen riesen schrecken einjagen und kaum kosten verursachen. wie gesagt es ist nur ein einstieg und der wäre bereits morgen machbar. 2 mbit zu fordern verzögert das ganze nur um jahre denn das würde tausende outdoor-dslams zur je 250.000 euro bedeuten...

EDGE ist kein Breitband, das Maximum liegt dort bei 220 KBit/s, bei RA-DSL ist deutlich mehr als 300 KBit/s drin, Annex A, L und M wird es in Deutschland nicht geben, dafür ist wohl der Aufwand zu hoch. Bei UMTS verzögert derzeit nur E-Plus den Ausbau, alle anderen haben HSDPA (aktuell zwischen 1,8 und 7,2 MBit/s) bzw. bauen es aus.
Und bei den Outdoor-DSLAM Preisen liegst Du etwas sehr hoch.

Außerdem wird da schon wieder der gleiche Fehler begangen - es wird eine bestimmte Technik (DSL) von einer bestimmten Firma (Telekom) als Grundlage erwartet. Ich denke viel mehr, daß die Umsetzung einer Universaldienstleistungsrichtlinie eher mit Hilfe der Mobilfunktechnik erreicht werden wird....

MfG

ThoRo


Die realisierung über Mobilfunk und vor allem eine zügige realisierung kommt wohl teurer als ein Ausbau mit Kabelgebunden Systemen. Die Infrastruktur für Hochbitratige Verbindungen ist doch noch gar nicht gegeben. Von Konstanz kann in vielen Bereichen keine Rede sein. Ich vermute mal es kostet mehr alle Funkmasten neu anzubinden als ein bestehendes DSL-Netz weiter zu entwickeln. Aber vllt liege ich auch falsch. Langfristig gebe ich dir aber vollkommen recht. Ich bin auch der Meinung das die Zukunft des Breitbandes im Mobilfunk liegt. Was hier auch zu oft vergessen wird sind die TV-Kabelnetzbetreiber. Die müssen ebenso in die Pflicht genommen werden.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon essig » 27.02.2008 12:36

ThoRo hat geschrieben:EDGE ist kein Breitband, das Maximum liegt dort bei 220 KBit/s

okay dann eben evolved EDGE mit bis zu 1 mbit. sorry für die ungenauigkeit. da evolves edge nur ein software update bedarf wäre auch dies "über nacht" machbar, wenn denn der zwang bestünde. eine mindesbandbreite von 600 kbit könnte also ggf. zum flächendeckenden evolved edge/umts/hsdpa zwingen. eine forderung nach 2 mbit für alle könnte man hingegen per mobilfunk nur mit flächendeckenden 3.6 mbit hsdpa erreichen und davon sind wir jahre entfernt.

ThoRo hat geschrieben:bei RA-DSL ist deutlich mehr als 300 KBit/s drin

das hängt doch ganz von der leitung ab oder? würde man mir hier RA-DSL schalten dann hätte ich vielleicht 300 kbit, vielleicht 500 kbit, vielleicht 1 mbit keine ahnung, man tut es ja nicht. nur weil meine berechnete (also nicht die tatsächliche) dämpfung 1 db über einer rechnerischen dämpfungsgrenze liegt. mit 56 db und RA schaltung würde sehr wahrscheinlich noch einiges ankommen und das wäre sicher bei ein paar hunderttausend betroffenen so. gleiches gilt für RE-ADSL2 nur ohne versorgungszwang wird sich da nichts tun.

ThoRo hat geschrieben:Annex A, L und M wird es in Deutschland nicht geben, dafür ist wohl der Aufwand zu hoch.

deutschland ist neben bosnien das einzige annex B land auf der welt und ein breitband grundversorgungsauftrag könnte beitragen diesen zustand zu überdenken. annex m gibt es glaube ich sogar schon.

ThoRo hat geschrieben:Bei UMTS verzögert derzeit nur E-Plus den Ausbau, alle anderen haben HSDPA (aktuell zwischen 1,8 und 7,2 MBit/s) bzw. bauen es aus.

auch in der fläche also mit hsdpa mobilfunkanlagen dort wo es vorher keine gab oder werden einfach nur die bestehenden anlagen auf hsdpa aufgerüstet? ohne zwang wird auch der hsdpa ausbau nur dort stattfinden wo er sich lohnt.

ThoRo hat geschrieben:Und bei den Outdoor-DSLAM Preisen liegst Du etwas sehr hoch.

habe die glasfaseranbindung, bauarbeiten und alles andere schon mit eingerechnet aber okay dann nehmen wir eben "nur" 100.000 oder 200.000 euro je gemeinde.

ThoRo hat geschrieben:Außerdem wird da schon wieder der gleiche Fehler begangen - es wird eine bestimmte Technik (DSL) von einer bestimmten Firma (Telekom) als Grundlage erwartet.

wer soll denn sonst zur umsetzung der universaldienstleistungsrichtlinie verpflichtet werden wenn nicht die telekom? mit welcher technik sie das dann tut ist ihre sache aber es wird wohl so wie in der schweiz auf dsl und umts hinauslaufen. vielleicht wird die aufnahme von breitband in die universaldienstleistungsrichtlinie ja auch der auslöser dafür sein, dass die telekom das netzt ausgliedert. wer weiß.

Viro hat geschrieben:Na das Problem womit wir ja hier zu kämpfen haben ist, dass irgendwo immernoch die allgemeine Vorstellung herrscht, dass das Dämpfungsregime des T das Maß der Dinge ist.

würden manche leute wissen, dass sie seit jahren dsl haben könnten aber auf grund von theoretischen also nicht technischen grenzen keins bekommen, dann würde aber bei einigen die luft brennen. ich stimme dir zu, viel zu viele denken, dass die dinge eben so sind wie sie sind, von wegen aus technischen gründen nicht möglich. hätten man sich vor jahren vom annex b wahnsinn verabschiedet, dann hätten einige hundertausende längst dsl.

Viro hat geschrieben:Eine Dämpfungsgrenzen erhöhung macht im Moment wenig Sinn. Es gib einfach Anschlüsse die schon bei 55db knapp sind oder gar nicht laufen. Selbst mit den tollsten Modems.

vielleicht sollte man sie einfach aufheben. dort wo es per RA stabil läuft ist es gut und dort wo es nicht lauft oder zu sehr stört eben nicht. quasi automatische risikoschaltung für alle. die dämpfungen sind eh nur berechnet und sagen nichts über die tatsächliche leitungsqualität aus. kann gut sein, dass es bei jemanden mit 55 db bereits problematisch wird und bei jemanden mit 65 db super läuft. hängt ja auch davon ab wie viel auf dem hauptkabel los ist usw.

Viro hat geschrieben:Die realisierung über Mobilfunk und vor allem eine zügige realisierung kommt wohl teurer als ein Ausbau mit Kabelgebunden Systemen. Die Infrastruktur für Hochbitratige Verbindungen ist doch noch gar nicht gegeben. Von Konstanz kann in vielen Bereichen keine Rede sein. Ich vermute mal es kostet mehr alle Funkmasten neu anzubinden als ein bestehendes DSL-Netz weiter zu entwickeln. Aber vllt liege ich auch falsch.

sehe ich genauso.

Viro hat geschrieben:Langfristig gebe ich dir aber vollkommen recht. Ich bin auch der Meinung das die Zukunft des Breitbandes im Mobilfunk liegt.

beim mobilen breitband ja. beim breitband zuhause (iptv, voip, telearbeit usw.) wird es glaube ich noch einige jahrzehnte dauern bis mobilfunk das (glasfaser)kabelnetz ablösen kann. mobilfunk wird natürlich einen ungeheuren aufschwung erleben und seinen bereich einnehmen aber dennoch glaube ich, dass in den nächsten jahrzehnten ein glasfasernetz bis zum kunden dominieren wird. je früher man damit anfängt umso besser.

Viro hat geschrieben:Die DSL-Technik gib also im Moment meiner meineung aber den meisten Spielraum.

sehe ich genauso.

bei aller diskussion denke ich trotzdem, dass wir uns in den meisten punkten einig sind.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon ThoRo » 27.02.2008 12:48

Viro hat geschrieben:Die realisierung über Mobilfunk und vor allem eine zügige realisierung kommt wohl teurer als ein Ausbau mit Kabelgebunden Systemen. Die Infrastruktur für Hochbitratige Verbindungen ist doch noch gar nicht gegeben. Von Konstanz kann in vielen Bereichen keine Rede sein. Ich vermute mal es kostet mehr alle Funkmasten neu anzubinden als ein bestehendes DSL-Netz weiter zu entwickeln. Aber vllt liege ich auch falsch. Langfristig gebe ich dir aber vollkommen recht. Ich bin auch der Meinung das die Zukunft des Breitbandes im Mobilfunk liegt. Was hier auch zu oft vergessen wird sind die TV-Kabelnetzbetreiber. Die müssen ebenso in die Pflicht genommen werden.

Die Anbindung der Mobilfunkstandorte müssen die Anbieter ja sowieso in nächster Zeit massiv ausbauen - eine 2 MBit/s Richtfunkstrecke reicht einfach nicht mehr für GSM Telefonie und zusätzlich noch UMTS. Insofern ändert sich an den bisherigen betrieblichen Notwendigkeiten (Ausbau der Richtfunkstrecken bzw. kabelgebundene Anbindung der Sendestandorte) erst einmal gar nichts, egal ob nun 300, 600 oder 2.000 KBit/s als Einstiegswert festgeschrieben werden.
Die DSL-Technik ist eigentlich am Ende ihrer Entwicklung angekommen - Verbesserungen sind nur noch durch einen relativ hohen baulichen Aufwand (siehe VDSL) möglich. Enormes Potential ist bei den TV-Breitbandkabeln vorhanden, allerdings ist auch hier der Ausbau ziemlich kostenintensiv. Vergleiche mal die aktuellen Investitionskosten der Kabelanbieter mit denen der Telekom (im DSL Bereich) - unter Berücksichtigung der jeweiligen Firmengröße.

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, ist der Umstand, das es - sofern für die Umsetzung der Universaldienstleistungsrichtlinie Investitionen notwendig werden - keinen Sinn macht diese für eine schon heute erkennbar zu geringe Bandbreite von 300 KBit/s zu fordern. Wenn ausgebaut werden muß, dann gleich richtig.

MfG

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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon Viro » 27.02.2008 13:03

bei aller diskussion denke ich trotzdem, dass wir uns in den meisten punkten einig sind.

Aber selbstverständlich. Wären die Ansichten grundverschieden wäre keine so einigermaßen hübsche Diskussion entstanden in der ich mir die Mühe mache mehr als 3 Sätze zu schreiben ;)

Noch was anderes:
Nehmen wir mal an, es werden die E-Edge Updates durchgeführt und es sind tatsächlich 600 kbit bis 1000kbit nahezu flächendeckend verfügbar. Ist der Zugang dann nur mit einer Flat nutzung funktional? Soweit ich weiss bietet T-Mob keine an. Sollten in einen solchen Antrag die Tarifbedingungen einfliessen oder nicht oder nur ein bisschen?

Die DSL-Technik ist eigentlich am Ende ihrer Entwicklung angekommen


Stichwort ADSL3 bzw. DSM.
Ich denke dann gehts erst richtig los. Sozusagen die resurrcection der Kupferleitung.

Die Anbindung der Mobilfunkstandorte müssen die Anbieter ja sowieso in nächster Zeit massiv ausbauen - eine 2 MBit/s Richtfunkstrecke reicht einfach nicht mehr für GSM Telefonie und zusätzlich noch UMTS.

Das Problem ist wie immer nicht der Ausbau bestehender UMTS Masten. Das Problem wird vielmehr die vielen 1000 Masten überhaupt UMTS fähig zu machen um die Universaldienstleitung darüber verwirklichen zu können. Aber das ist glaub ich echt teuer...bestimmt in den meisten Fällen teurer als die 600kbit mit DSL zu verwirklichen.
Ich wünsch mir auch den flächendeckenden Ausbau mit HSPA+.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon essig » 27.02.2008 13:53

Viro hat geschrieben:Aber selbstverständlich. Wären die Ansichten grundverschieden wäre keine so einigermaßen hübsche Diskussion entstanden

was heißt hier einigermaßen? :lol:

Viro hat geschrieben:Nehmen wir mal an, es werden die E-Edge Updates durchgeführt und es sind tatsächlich 600 kbit bis 1000kbit nahezu flächendeckend verfügbar. Ist der Zugang dann nur mit einer Flat nutzung funktional? Soweit ich weiss bietet T-Mob keine an. Sollten in einen solchen Antrag die Tarifbedingungen einfliessen oder nicht oder nur ein bisschen?

meiner meinung nach ja, unbedingt und nicht nur ein bisschen. die technik und verfügbarkeit nutzt nichts wenn es keine entsprechenden tarife gibt. flächendeckend e-edge um eine breitband grundversorgung zu erreichen nutzt also nichts wenn es dies nur mit 200 mb volumen oder als 40 stunden tarif gibt. eine breitband grundversorgung muss also aus meiner sicht mit den entsprechenden tarifen einher gehen. also z.b. flächendeckend e-edge mit flatrate für unter 30 euro.

Ich denke dann gehts erst richtig los. Sozusagen die resurrcection der Kupferleitung.

kabelnetzte bis zum kunden, egal ob kupfer oder glasfaser, werden uns wohl noch einige jahrzehnte erhalten bleiben und bis dahin den markt dominieren.

Viro hat geschrieben:Das Problem ist wie immer nicht der Ausbau bestehender UMTS Masten. Das Problem wird vielmehr die vielen 1000 Masten überhaupt UMTS fähig zu machen um die Universaldienstleitung darüber verwirklichen zu können. Aber das ist glaub ich echt teuer...bestimmt in den meisten Fällen teurer als die 600kbit mit DSL zu verwirklichen.

oder eben wie schon gesagt die 600 kbit per e-edge zu erreichen. t-mobile baut doch nicht grundlos wie verrückt edge aus. vielleicht ahnen die was ;)

ThoRo hat geschrieben:Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte, ist der Umstand, das es - sofern für die Umsetzung der Universaldienstleistungsrichtlinie Investitionen notwendig werden - keinen Sinn macht diese für eine schon heute erkennbar zu geringe Bandbreite von 300 KBit/s zu fordern. Wenn ausgebaut werden muß, dann gleich richtig.

diese 300 kbit werden mit nun wohl ewig anhängen, dabei waren sie nur ein extremes beispiel was man mit einer niedrigen einstiegsbandbreite bereits über nacht erreichen könnte. richtiger finde ich eine einstiegsbandbreite zwischen 600 kbit und 1 mbit. eine forderung nach 2 mbit halte ich nach wie vor für unklug, da sich bund und telekom dafür nicht öffnen werden.

breitband wird irgendwann als universaldienst aufgenommen nur weiß niemand wann. kann in zwei jahren passieren, in fünf oder aber auch erst in zehn jahren. die frage ist ob man eine bereits heute realisierbare bandbreite von 600 kbit fordert oder ob man auf 2 mbit setzt die nicht ohne weiteres realisiert werden könnten. solange man flächendeckend 2 mbit oder mehr fodert solange denken die entscheider nicht mal darüber nach in die richtung aktiv zu werden. fordert man hingegen 600 kbit und zeigt auf wie relativ einfach dies bereits heute realisierbar wäre dann bestünde eine theoretische chance das sich jemand bewegt. zumindest meine meinung.

hätte die linke z.b. nur 600 kbit gefordert und schön beschrieben wie realtiv einfach man dies mit RE-DSL, RA-DSL, E-EDGE, HSDPA und was auch immer hätte erreichen können dann hätte das den einen oder anderen von uns im vorfeld angeschriebenen bundestagsabgeordneten vielleicht doch erreicht. so bleibt es bei vielen abgeordneten nur ein antrag der linken.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon ThoRo » 27.02.2008 14:18

Viro hat geschrieben:
Die DSL-Technik ist eigentlich am Ende ihrer Entwicklung angekommen

Stichwort ADSL3 bzw. DSM.
Ich denke dann gehts erst richtig los. Sozusagen die resurrcection der Kupferleitung.

Zum Stichwort ADSL3 finde ich nur die Hinweise, daß das (zusammen mit ADSL1 und 2) in dem derzeitigen ADSL aufgegangen ist. Bei DSM spricht ein Beitrag Mitte 2007 von
www.elektronik-kompendium.de hat geschrieben:Die DSM-Technik befindet sich teilweise noch in der Erforschung und Entwicklung. In Simulationen wurden bereits mehr als 100 MBit/s auf einer Kupferleitung realisiert.
Dabei geht es nicht nur darum höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, sondern auch darum, die Reichweite von ADSL und VDSL zu erweitern, um auch die fernab liegenden Teilnehmer mit einem breitbandigen Internet-Zugang zu versorgen.

Hört sich für mich noch nach "Zukunftsmusik" an - warten wir also erstmal den praktischen Einsatz und die Umsetzung im Massenmarkt ab. Nicht, das es aus technicchen oder Kostengründen nichts damit wird...

Die UMTS Umrüstung kostet sicherlich Geld, ist aber schon relativ weit fortgeschritten (die Bevölkerungsabdeckung der vier Mobilfunkanbieter zusammen dürfte schon ganz ordentlich aussehen). Problem sind da eher die auch heute schon dauerhaft bestehenden "weißen Flecken" - die Gebiete, die für alle Anbieter (egal, ob Mobil oder Kabelgebunden) unrentabel erscheinen....

Wieviele Senderstandorte gibt es eigentlich insgesamt?

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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon Viro » 27.02.2008 14:39

Hört sich für mich noch nach "Zukunftsmusik" an - warten wir also erstmal den praktischen Einsatz und die Umsetzung im Massenmarkt ab. Nicht, das es aus technicchen oder Kostengründen nichts damit wird...


Also mal zur Standartklärung. Diese komischen ADSL spezifikationen von 1990 usw. darf man hier nicht ansetzen und mit DEM ADSL3 verwechseln. Soweit hast du recht, dass das heutige ADSL aus den Spezifiaktionen für ADSL1-3 hervorgegangen ist. Aber in den englischen Technikseiten wird ADSL3 auch als DSM bezeichnet. So habe ich das verstanden.
Es gibt einen Interessanten Artikel in dem steht das TI damit angefangen hat die ersten Chipsätze mit dem Standart in Serie zu produzieren. Bin gespannt wann es hierher kommt. Aber das es kommen muss steht ausser Frage.
Der Artikel den du gelesen hast auf deutsch ist nicht mehr ganz aktuell. DSM soll wohl bis 120Mbit gehen anstatt wie bisher angeommen bis 100 Mbit.
Was ich allerdings noch nicht durchschaue ist, ob TI vllt einen geringfügig anderen Standart verwendet als dies ECI tut wo sich der deutsche Artikel drauf bezieht.
Reichweitenangaben habe ich bisher keine. Nur eine Aussage das die 100 Mbit eine ähnliche Reichweite haben sollen als VDSL2 bei 50 Mbit. Aber das ist leider keine offizielle Aussage.
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Re: Antragsentwurf der Linken: Schnelles Internet für alle!

Beitragvon ThoRo » 27.02.2008 15:04

Viro hat geschrieben:Reichweitenangaben habe ich bisher keine. Nur eine Aussage das die 100 Mbit eine ähnliche Reichweite haben sollen als VDSL2 bei 50 Mbit. Aber das ist leider keine offizielle Aussage.

VDSL2 reicht ca. 350 bis 4.00 m weit, oder?

Aber laß uns die technische Diskussion an dieser Stelle beenden oder zumindest ins DSL Unterforum auslagern, wir kommen sonst zu weit vom Thema ab.

MfG

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