Viro hat geschrieben:Ist es nicht aber so das die 300 kbit keine Lösung sind?
es ist der kleine finger... der einstieg... der fuß in der tür... die eigentliche anpassung wird dann jahr für jahr statt finden... die forderung nach "2 mbit für alle" wird bei 90% der bevölkerung und 100% der entscheidungsträger und verantwortlichen nicht ernst genommen. die 300 kbit waren auch nur ein beispiel, meine wunsch einstiegsbandbreite sind in anlehnung an die schweiz 600 kbit mit dreijähriger anpassung.
Viro hat geschrieben:Du wirst ja 3,6 Mbit haben und auch da merken das es bald zu langsam sein wird.
ja und? deshalb würde ich dann nie und nimmer 6 mbit für alle fordern, solange es da draußen noch einige millionen gibt die sich mit 56k quälen müssen. mir sind wie gesagt kurzfristig realisierbare lösungen lieber als forderungen die außer uns niemand ernst nimmt. meine eigenen bedürfnisse oder wünsche spielen dabei überhaupt keine rolle.
ThoRo hat geschrieben:Deshalb entweder 2 MBit/s oder 300 KBit/s mit einer festgelegten jährlichen Bandbreitenerhöhung um 100%.
das klingt ja fast so als könnte man sich das aussuchen. wenn dem so wäre dann gerne 2 mbit für alle, da dies aber nicht so ist muss man eben schauen welcher weg die größere aussicht auf erfolg hat. wenn man ewig dinge fordert die nicht realisierbar sind dann kann es nicht nur wie von dir beschrieben passieren, dass 2015 leute mit 300 kbit online sind sondern nach wie vor mit 56 k...
bru62 hat geschrieben:Übrigens sind Anträge an den Bundestag m.E. auch Verhandlungsangebote. Politik ist die Suche nach Kompromissen. Ein solcher muss auch in dem Fall gefunden werden.
welcher antrag der linken war denn auf bundesebene je ein verhandlungsangebot und vor allem zwischen wen? wer hat denn je gemeinsam mit der linken auf bundesebene nach kompromissen gesucht? dem antrag wird es (auch wegen der nicht ernst zu nehmenden forderung) so ergehen wie es allen anträgen der linken ergeht. nicht, dass ich das gut finde aber so ist es eben.
wäre die linke tatsächlich in der situation etwas zu verhandeln dann sind überhöhte forderungen richtig und vorteilhaft. wenn man aber momentan nichts weiter tun kann als anzuregen und eine diskussion einzuleiten dann sind realistische forderungen oft von vorteil. hätte die linke bei ihrer forderung die grünen, fdp und teile der beiden "volksparteien" hinter sich dann wäre das auch noch was anderes aber man ist schon isoliert und isoliert sich mit solchen forderungen noch mehr da die anderen fraktionen gar nicht einsteigen können weil sie die forderungen unglaubwürdig machen würden. eine weitere möglichkeit zu verhandeln hat man dann vielleicht 2009 in koalitionsverhandlungen mit der spd. bis dahin haben diese anträge aber nichts mit verhandlungen zu tun.
bru62 hat geschrieben:1. der Antrag wird von der Mehrheit ohne Begründung abgelehnt. Dann steht diese Mehrheit fest als Ignorant des Problems und/oder Verhinderer einer Lösung.
2. der Antrag wird wegen inhaltlicher Mängel zurück gewiesen. Dann wollen wir doch mal sehen, welche Vorschläge alternativ auf den Tisch kommen.
3. der Antrag wird von allen begrüßt und unterstützt.
wenn es nur die drei varianten gibt dann kann es wohl nur eins werden, nur kann sich diese mehrheit dann darauf berufen, dass der antrag in der höhe der forderung schlicht nicht realisierbar ist und teilt damit die meinung von 90% der bevölkerung. politisch also eine perfekte situation. die mehrheit bei teltarif, onlinekosten, heise und co würden sich keine sekunde wundern, dass eine forderung nach 2 mbit für alle abgelehnt wurde. eine minimalforderung nach 600 kbit hätte wesentlich mehr akzeptanz unter den wählern (egal ob betroffen oder nicht) aber auch unter den entscheidern.
bru62 hat geschrieben:Im Übrigen kann ich gar nicht herauslesen, dass der Antrag hinsichtlich der Finanzierung zu populistisch und realitätsfern ist. Es ist doch klar geschrieben, dass die Konzerne einen Teil ihrer Gewinne in die Investitionen lenken sollen. Das ist sogar grundrechtskonform (Eigentum verpflichtet!)
darüber herrscht doch auch einigkeit aber auch schon vor dem antrag der linken. die meisten hier waren schon immer der meinung, dass ein 65 milliarden markt nicht subventioniert werden muss sondern sich selbst um die grundversorgung zu kümmern hat. nur liegen eben zwischen 600 kbit und 2 mbit einige milliarden euro investitionssumme und ggf. einiges an verlust für den bund als hauptaktionär. ich denke also nach wie vor, dass je höher die forderung desto geringer die aussicht auf erfolg. man wird es einfach so lange es geht blockieren (tut man ja bereits 8 jahre lang). ich darf daran erinnern, dass WIR die minderheit sind und nur wir etwas zu gewinnen haben. uns gegenüber steht ein konzern der plötzlich zum ausbau in unwirtschaftlichen gebieten verpflichtet werden würde, breitbandnutzer die mit preissteigerungen rechnen müssten, der bund der um seine eine milliarde dividende im jahr fürchten müsste und die restlichen aktionäre die von solchen forderungen gar nichts halten.
du fandst die forderung doch anfangs auch für übertrieben

bru62 hat geschrieben:Ich persönlich halte die 2Mb-Grenze für etwas übertrieben und im Moment auch nicht für realistisch.
dachscher hat geschrieben:Ja sicherlich, aber man kann doch auf der einen Seite es nicht als sinnvollen Standard bezeichnen und dann nur 300 kbit/s fordern!
es geht um den überaus schwierigen einstieg. wie oben schon beschrieben, ist man erstmal drin dann kann man weitersehen und weiter fordern aber man muss erstmal die blockade brechen und das schafft man eben nicht mit forderungen nach 2 mbit für alle. ganz im gegenteil, dass bremst.
dachscher hat geschrieben:Ich meine, wir reden hier immer über Zahlen. Für uns Schmalbandler erscheinen 300 kbit/s als sehr viel. Viro hat nun mal "Breitband" und sagt, 768 kbit/s reichen mir nicht aus, reglementieren bzw. behindern mich. Ist doch ok. Er kann es doch am besten beurteilen. Wer von uns Schmalbandlern hat denn schon einmal über einen längeren Zeitraum 768 kbit/s genutzt? Sicherlich niemand. Klar theoretisch kann man ausrechnen, wie lange ein Download im Vergleich zum Modem dauert. Aber wie "fühlt" sich ein 768er an? Ist es der Bringer in der täglichen Nutzung des Internetes? Ich habe keine Ahnung. Mal nur so als Beispiel: Ich empfand den Unterschied zwischen analog mit Muxer und ISDN-Kanalbündelung damals als riesengroß und super. Das hat aber auch nur ein paar Wochen angehalten.
ich glaube wirklich nicht, dass es bei der frage nach einer breitband grundversorgung um persönliche wünsche, erwartungen und befindlichkeiten geht. natürlich findet auch jeder der "nur" 6 mbit bekommen kann, dass das zu wenig ist aber das liegt in der natur der sache. tatsache ist doch aber, dass es einige millionen betroffene gibt die nur 64k nutzen können und man NUR für diese eine breitband grundversorgung braucht und nicht für die die schon welches haben. für die die keins haben wären 600 kbit als einstieg eine verzehnfachung der leistung bei kleineren preis. dass man damit denen die bereits breitband mit 384, 768, 1000 haben nicht helfen kann ist schade aber zu verkraften.
da das jetzt schon von einigen angesprochen wurde nochmal zum thema 2 mbit als verhandlungsbasis. mal abgesehen davon, dass die linke (leider) absolut gar nichts zu verhandeln hat kommt noch hinzu, dass es im ersten schritt überhaupt nicht um die höhe der bandbreite geht sondern darum ob es überhaupt eine breitband grundversorgung geben wird. das ist die große herausforderung und nicht die klärung der bandbreite. fordert man gleich 2 mbit dann wirkt das als wäre alles andere bereits beschlossen und man müsse sich nur noch über die details unterhalten. man muss die entscheider doch erstmal überhaupt mit der forderung nach einer breitband grundversorgung anfreunden und da ist eine niedrig angesetzte eingangsbandbreite sicher von vorteil. oder man hätte sie erstmal gar nicht definiert sondern nur mit begriffen wie "angemessen" formuliert und später definiert.
na wie auch immer. auch wenn ich hier eine einzelmeinung vertrete ist es schön, dass man emotionslos darüber diskutieren kann
