Mit seinem Vorstoß hat Dr. Hege vor allem dünn besiedelte Gebiete im Blick, die mit bestehenden Technologien (insbesondere DSL, UMTS oder WiMAX) nicht oder nicht zu vernünftigen Kosten versorgt werden können. Die Verwendung der niedrigeren Frequenzen ermöglicht im Vergleich zu WiMAX und UMTS die Verwendung eines wesentlich dünneren Sendernetzes mit entsprechend weniger Standorten und dadurch verringerten Aufbaukosten.
Als Technologie könnte eine Variante von Flash OFDM (dazu siehe TELTARIF.de: http://www.teltarif.de/arch/2006/kw17/s21380.html und der Hersteller SIEMENS http://www.siemens.com/index.jsp?sdc_p=l0o1306001u1436mc61s3pMNDE) zum Einsatz kommen, das bereits bei Frequenzen um 450 MHz, dem ehemaligen C-Netz, verwendet wird. Mehrere Fernsehkanäle liegen frequenzmäßig ziemlich nah; beispielsweise beginnt das Band IV bei 470 MHz. Gerade in den ländlichen Regionen liegen derzeit zudem Fernsehfrequenzen brach, da sich die privaten Sender in der Fläche bisher zumeist gegen eine terrestrische Versorgung mit DVB-T entschieden haben.
(aus Pressemitteilung der T-Mobile)
T-Mobile führt bereits 2005 in der Slowakei den weltweit ersten kommerziellen FLASH-OFDM-Dienst flächendeckend ein.
T-Mobile hat in der Slowakei den Startschuss für den ersten kommerziellen mobilen Breitband-Dienst Europas gegeben, bei dem die Netztechnologie FLASH-OFDM von Flarion Technologies zum Einsatz kommt. Der Dienst ist in bestimmten Gebieten von Bratislava sowie in weiteren 19 Städten der Slowakei verfügbar.
Den Kunden des Dienstes von T-Mobile Slovensko stehen Mobildatengeschwindigkeiten von durchschnittlich einem Megabit pro Sekunde (Downlink) beziehungsweise 256 Kilobit pro Sekunde (Uplink) zur Verfügung, womit sich der Dienst sowohl für Geschäfts- wie für Privatkunden eignet.
Im Rahmen dieser Einführung stellte Siemens und Flarion für T-Mobile eine FLASH-OFDM-Komplettlösung für das Frequenzspektrum 450 Megahertz bereit, das heißt RadioRouter-Basisstationen, Desktop-Modems und PC-Karten. Zudem hatte Siemens die Aufgabe, das FLASH-OFDM-Netz in das vorhandene Mobilfunknetz von T-Mobile Slovensko zu integrieren. (aus Pressemeldung der T-Mobile:http://www.t-mobile.net/CDA/presse2005,3625,0,newsid-4252,de.html)
Darüber hinaus garantiert FLASH-OFDM mit seiner herausragenden Latenz von weniger als 50 ms dem Endnutzer eine Nutzungsqualität, wie er sie von Festnetzverbindungen zB DSL gewohnt ist.
Diese Technologie hat bis zu 20km Reichweite bei ca. 30 gleichzeitigen Nutzern pro Zelle. Durchschnittlich grantiert sichere Reichweite 10km (auch für mobilen Einsatz, z.B. Video gucken im fahrenden Auto, getestet in Bratislava, 2007).
[2005]
http://www.heise.de/mobil/Noch-ein-Konkurrent-fuer-UMTS--/newsticker/meldung/52015Flash-OFDM soll mobilen Datenfunk bei einer Geschwindigkeit bis zu 250 km/h gestatten und im Downlink typisch Datenraten zwischen 1 und 1,5 MBit/s schaffen, in der Spitze sogar 3,2 MBit/s. Der Uplink läuft etwa mit einem Drittel der Download-Rate.
[2006]
http://www.ots.at/presseaussendung.php?ch=technologie&schluessel=OTS_20060420_OTS0035Alternative Breitbandversorgung für ländliche Gebiete und Züge Flash OFDM benötigt im Unterschied zu UMTS nur wenige Funkzellen, um
große Flächen zu versorgen. Pro Sendestation kann im Schnitt ein Umkreis von ca. 30 Kilometern abgedeckt werden. Die Technologie
bietet daher die Möglichkeit, speziell Teilnehmern in entlegenen und wenig versorgten Gebieten mobile Breitbanddienste in DSL-Qualität
anzubieten, und zwar zu geringen Kosten. Flash OFDM kann aber auch für die Versorgung von Zugpassagieren angewendet werden. Es
funktioniert auch bei Fahr-Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h.
Alle Werte sind INDOOR-Werte.
In Deutschland steht dem nicht nur testweisen Einsatz dieser Technologie die föderale Rundfunkpolitik entgegen. Der Öffentlich rechtliche Rundfunk hortet ohne sachliche Notwendigkeit die durch Digitalisierung (z.B. DVB-x) freiwerdenden Frequenzen und veranlaßt die Länder sich in der EU gegen die Freigabe dieser Bereiche auszusprechen
Vielmehr habe der Rundfunk »Vorfahrt«, da er nicht nur ein Wirtschafts-, sondern auch ein Kulturgut sei. Die Europäische Kommission hingegen vertritt den Ansatz, europaweit zukünftig Frequenzen allein nach wirtschaftlichen Kriterien zu vergeben (siehe hierzu Meldung vom 24.11.2006). Tobias Schmid vom Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) begrüßte die Position Rüttgers' und wies darauf hin, dass insbesondere die Versorgung der Bevölkerung mit vielfältigen Rundfunkangeboten nicht durch eine derartige Frequenzpolitik in Frage gestellt werden dürfe.
Sehr kritisch sieht der Rundfunkrat des WDR die Pläne der Europäischen Kommission, bisher ausschließlich vom Rundfunk genutzte Sendefrequenzen für den freien Markt zugänglich zu machen.
Am 20.2.2007 hatte Brüssel ihre Mitteilung zum »Zügigen Zugang zu Frequenzen für drahtlose elektronische Kommunikationsdienste durch mehr Flexibilität« (KOM(2007) 50 endgültig) präsentiert und darin kurzfristige Maßnahmen angekündigt, u. a. neuen Produkten und Diensten den Zugang zu Frequenzen zu ermöglichen, die als »digitale Dividende« aufgrund einer effizienteren Frequenznutzung durch den digitalen Rundfunk frei würden.
http://www.urheberrecht.org/news/m/Schlagworte/s/Frequenzhandel/p/1/i/3265/: Der BITKOM erhebt auch Anspruch auf frei werdende TV-Frequenzen, um so insbesondere den ländlichen Raum mit schnellen Internetzugängen versorgen zu können. Damit steht der Verband wiederum auf der Linie der Kommission, die die so genannte »digitale Dividende« bei den Frequenzkapazitäten für neue Dienste verwenden will, ein Ansatz, der aber bei Rundfunkveranstaltern auf erheblichen Widerstand stößt.
Und noch was zu FLASH-OFDM für alle englisch-mächtigen http://www.qualcomm.com/technology/flash-ofdm/overview.html
Nachtrag:Nun auch für Österreich
T-Mobile Austria erhält Zuschlag für 450 MHz-Frequenzspektrum. (10.04.06)
http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060407013