Hallo,
ich suche auf diesem Wege Mitstreiter für eine breitbandige Internetanbindung der Ortsteile Urphar/Lindelbach/Nassig/Sonderriet, die nach dem Willen der T-Com auch künftig nur 2. Klasse im Internet unterwegs sein sollen.
Ich habe bereits sämtliche politischen Vertreter auf Regional-, Kreis-, und Landesebene, sowie die Stadt Wertheim um Unterstützung gebeten. Offenbar gibt man sich von offizieller Seite mit fadenscheinigen Begründungen der T-Com zufrieden und lässt die Betroffenen mit dem Argument, damit zumindest "Planungssicherheit" zu haben, allein. Siehe hier http://www.wertheim.de/rathaus/infotexte/DSL-Versorgung-Wertheim.pdf
Wer dann noch behauptet "DSL per Satellit" (schon die irreführende Namensgebung ist eine Farce) sei ernstzunehmende und gleichwertige Alternative, hat in meinen Augen jeglichen Sinn für Seriosität und Kundenorientierung verloren. Hier ein Rechenbeispiel: Ich habe ob der katastrophalen Versorgungssituation vor Ort notgedrungen Internet per Satellit im Haus (nein, nicht von der T-Com....). Damit entstehen mir monatliche Kosten zwischen 80 und 100 Euro (ca. 90-100 Online-Stunden über ISDN-Rückkanal plus Sat-Flat). Wo bitte schön ist Internet per Satellit eine Alternative, wenn man statt dessen in DSL-Gebieten zwischen 10 und 20 User rund um die Uhr für das gleiche Geld ins Netz gehen?
Es geht jetzt darum aktive Mitstreiter (sprich potentielle DSL-Interessenten) aus den betroffenen Gemeinden zu finden, die sich aktiv an gemeinsamen Aktionen beteiligen und für ihr Recht auf Gleichbehandlung kämpfen wollen.
Die Chancengleichheit ist definitiv nicht gegeben. Viele Angebote sind nur noch mit Breitband-Anschluss halbwegs schnell zu erkunden und längere Recherchen für Beruf oder Schule kosten ohne Flat ein Vermögen. An uns Analog- und ISDN-Hinterwäldlern verdient die TK-Unternehmen ein Vermögen. Ob wir mit unseren teils horrenden Telefonrechnungen wiederum die Dumping-DSL-Flats mitfinanzieren will ich am Ende gar nicht mehr näher wissen....*grummel*
Das schlimme daran ist, dass weder unsere zuständigen Volksvertreter noch die zuständigen TK-Versorger ein ernstes Interesse haben, an dieser unsäglichen Situation in absehbarer Zeit etwas zu ändern.
Ach ja, der Staat sollte ja keinen Einfluss auf den Markt nehmen! Freier Wettbewerb und so...!
Warum befürworten dann laut Financial Times Deutschland die Herren Müntefering und Clement eine Sonderbehandlung der T-Com und damit die Ausnahme von der Regulierung, weil letztere droht, ihr neues superschnelles Glasfasernetz für Großstädte nur dann auszurüsten, wenn sie das Netz nicht wie vorgeschrieben für Wettbewerber öffnen muss. Unserer Kanzlerin in spe soll T-Com Chef Ricke angeblich schon mal vorsorglich vor Wochen eine Zustimmung abgerungen haben.
So viel zum Thema Wirtschaftlichkeit und freier Wettbewerb!!!
Hat seinerzeit einer die Energie- und Wasserversorger danach gefragt, ob es wirtschaftlich wäre, Leitungen in ländliche Gegenden zu verlegen? Muss ich heute Wasser aus einem Brunnen vor dem Haus schöpfen, um meinen Durst zu löschen? Muss ich heute in den Wald rennen, um meine Notdurft zu verrichten? Muss ich heute einen Generator anwerfen, um Strom im Haus zu haben? In allen drei Fällen wäre die Grundversorgung sichergestellt (Brunnen, Wald, Generator), und dennoch liegen Strom, Wasser- und Abwasserleitungen bis zu meinem Haus.
Läuft weniger Wasser aus meiner Wasserleitung als aus jener eines Großstädters? Bekommt ich weniger Spannung aus meiner Stromleitung, weil ich auf dem Land wohne? Lässt mein Abwasserrohr weniger Unrat durch, als jenes in einer Großstadt? Quatsch, natürlich nicht werden Sie berechtigterweise sagen.
Seltsam nur dass diese Ungleichbehandlung beim Internetanschluss zur Realität geworden ist und man für weniger an Leistung am Ende sogar noch zum mehrfachen Betrag zur Kasse gebeten wird.
Wenn schon eine flächendeckende Breitbandversorgung aus wirtschaftlichen Gründen nicht rentabel scheint (den Standortnachteil der betroffenen Gemeinden gar nicht angesprochen), warum gesteht man den betroffenen Nutzern außerhalb der Versorgungsgebiete (und nur denen!) nicht wenigstens die ISDN-Flat weider zu ???? Zur Jahrtausendwende wurde diese wegen angeblich zu vielen "Power-Anwedern" (wozu sonst eine Flat?) wieder eingestellt. Wenn Deutschland wie behauptet inzwischen zu 90% mit DSL versorgt ist, dann dürften die paar ISDN-Flat´s kaum der Rede wert sein!
Ich frage Euch alle, wie lange wir uns diese Ausreden und Ammenmärchen eines Quasimonopolisten und die Untätigkeit der Politik noch anhören wollen. Ich kann jedenfalls diese verlogenen und provozierenden Werbesprüche (DSL für alle, DSL deutschlandweit, etc.) nicht mehr hören.