Hi,
watte hat geschrieben:Ich dachte ein Outdoor-DSLAM wandelt Glasfaser in Kupfer.
Das ist schon richtig. Der Outdoor-DSLAM selbst benötigt eine GF-Anbindung - allerdings eine völlig andere GF-Anbindung als diejenige, die bei der T-Com für die Telefonanschlüsse in den 90ern verwendet wurde.
Prinzipiell ist ein Outdoor-DSLAM nur ein näher am Kunde stehender DSLAM (i.d.R. im Kabelverzweiger anstelle im Hauptverteiler). Mit welcher Technik die Teilnehmerleitungen von der höheren Netzebene bis zum KVz. bisher angebunden sind, ist egal. Das kann sowohl GF als auch Kupfer sein.
Bei uns im Ortsnetz ist seit letztem November ein Outdoor-DSLAM für Kupfer-Reichweitenopfer in Betrieb (das war sogar
der Auslöser für meine Statistiken) und seit kurzem sind in 8km bzw. 15km Entfernung noch zwei weitere solche Outdoor-DSLAMs für Kupferreichweitenopfer in Betrieb.
mabe hat geschrieben:fruli hat geschrieben:Es gibt entsprechende Aussagen von T-Com-Vertrieblern, dass die T-Com z.B. SDSL 2MBit überall bis in die tiefste Pampa liefert, wenn dafür gezahlt wird.
Kann ich leider nur bestätigen. Allen Dämpfungsopfern die sich lang genug über den Light oder den nicht vorhandenen DSL Anschluss beschwären bekommen das Angebot von T-Com ... Was mich an SDSL was wundert ist, dass dieses nach meinen Informationen eine geringere Reichweite hat als das normale DSL. In meinem Tabellenbuch finde ich das hier:
Typ: ADSL
Reichweite c.a.: 5 km
Typ: SDSL
Reichweite c.a.: 2,5 km
Ob die Werte so stimmen bzw auf dem neusten Stand sind (es kommen ja immer wieder neue Techniken) kann ich nicht sagen. Es wundert nur, dass die Reichweite hier deutlich geringer ist aber trozdem volle 2 Mbit Up und Down geschaltet werden können.. Warum dann kein ADSL!?
Die DTAG setzt für diese megateuren 2MBit-SDSL-Leitungen jwd gegebenenfalls spezielle SDSL-Repeater (Leitungsverstärker) ein. Diese Technik wäre auch an
einzelnen ADSL-Anschlüssen möglich, wäre dann aber auch entsprechend teuer. Für Masseneinsatz ist dies nicht geeignet wegen Cross-Talk-Problemen (die Repeater verstärken nicht nur das isolierte Nutzsignal sondern auch die Störungen im vorhandenen Signal)
Wikipedia hat geschrieben: Bisher wird vorwiegend eine SDSL-Variante eingesetzt, die eine Kupfer-Doppelader nutzt und bei einer Bitrate von 3 Mbit/s eine Reichweite von etwa 2,4 km bietet.
http://de.wikipedia.org/wiki/SDSL
Der Einsatz von zwei Kupferdoppeladern zur Bandbreiten/Reichweitensteigerung (sogenanntes
Bonding) ist in der SDSL-Spezifikation schon länger vorgesehen. Die T-Com-Hardware (SDSL-DSLAM-Ports und SDSL-Modems) unterstützen dieses Bonding auch, jedoch wird diese Technik AFAIK von der T-Com nicht eingesetzt.
Bonding ist auch bei ADSL2, RE-ADSL2 und ADSL2+ spezifiziert; für ADSL1 aber nicht.
SDSL hat bei geringen Bandbreiten prinzipiell eine höhere Reichweite als ADSL nach Annex B (ADSL-over-ISDN) wie es in Deutschland exklusiv eingesetzt wird; ich selbst hab SDSL 512/512 von der DT AG ein halbes Jahr genutzt, bevor die ADSL-Dämpfungsgrenze auf 50db erhöht wurde - der Preis war für eine kurze Zeit bzw. für Anschluss-Sharing noch akzeptabel (keine Einrichtung, 115€/Monat incl. 2GB; zzgl. nutzbare ADSL-Flat) - inzwischen wurde der SDSL-Preis für das Dämpfungsopfer-SDSL ohne jegliche Repeater (i.d.R. springt heutzutage aufgrund der rigiden DT AG-Dämpfungsgrenzen für SDSL nur noch 256/256 raus wenn kein ADSL geht) von der DT AG mehr als verdoppelt und ist damit jenseits von gut und böse.
Dass dieser Preis Willkür ist, beweisen die mittels SDSL-Technik realisierten QDSL-Angebote:
http://www.q-dsl-home.de
RE-ADSL2 nach Annex L / ADSL over POTS, wie es in Frankreich mittlerweile eingesetzt wird, hat eine zu SDSL vergleichbare Reichweite bei niedrigen Bandbreiten.
Die geringere SDSL-Reichweite im Vgl. zu ADSL in deinen Quellen bezieht sich ja auf 3MBit-Downstream - SDSL ist nicht für hohen Downstream (weiter)entwickelt worden.
So long.
fruli