Sehr geehrte Leser,
nachfolgend finden Sie die Anfrage unsererseits an das Breitbandkompetenzzentrum Thüringen bezüglich der Förderung von Leerrohrsystemen zur FTTx-Versorgung. Momentan gibt es in Thüringen keinerlei Fördermittel für derartige Bauvorhaben ohne Wirtschaftlichkeitslücke.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte mit diesem Schreiben auf die Notwendigkeit der Förderung von Leerrohrsystemen in Thüringen hinweisen.
Wir haben mit verschiedenen Gemeinden Joint-Venture-Verträge geschlossen, um bei geplanten Tiefbaumaßnahmen rechtzeitige Informationen darüber zu erhalten. Diese dienen dazu, bei den Bauarbeiten zusätzliche Leerrohre/Mikroröhrchen inkl. Hausanschluss durch uns mit verlegen zu lassen. In der Vergangenheit war es so, daß die Tiefbaumaßnahmen in vollem Gange waren, wir jedoch nur zufällig davon erfahren haben. Meist war es dann für eine Mitverlegung schon zu spät.
Um die Dringlichkeit deutlich zu machen, möchte ich das Beispiel der Gemeinde Haarhausen, Wachsenburggemeinde beschreiben.
In diesem Ort haben wir durch eine Schachtanfrage von den geplanten Tiefbaumaßnahmen erfahren und uns zeitnah mit der Gemeinde und der beauftragenden Firma (in diesem Fall die E.On) in Verbindung gesetzt. Einer Mitverlegung wurde seitens der E.on und der Gemeinde zugestimmt. Es wurde festgelegt, die Tiefbaukosten mit der E.On zu teilen. Ein Angebot der ausführenden Tiebaufirma wurde ausgearbeitet. Im Angebot wurde ein Preis von 38,50 € pro Meter Tiefbau für uns veranschlagt (insgesamt ca. 77,00€/m).
Zudem kostet der Meter Mikrorohrverband 24x7x1,5 ca. 6,60 €. Abschließend kommen noch die Kosten für einen unserer Techniker, der vor Ort die Hausanschlüsse realisieren soll, von ca. 45,00 € / Stunde hinzu.
Es ergibt sich also ein Preis von ca. 55,00 € pro Meter erschlossene Strasse / Hausanschluss.
Sicher kann nun argumentiert werden, dass damit im Nachgang auch Einnahmen durch Kundenanschlüsse erzielt werden. Allerdings ist die Finanzierung von 55,00 € pro Meter Mikrorohrverbund so kostenintensiv, dass es zu keiner Verlegung kommt. Es müssen im Nachhinein ferner die Kosten für Glasfaser, das Einbringen der Glasfaser und die aktive Technik getragen werden. Die Chance, bei diesen Tiefbaumaßnahmen FTTH/Mikroröhrchen kostengünstig mit einzubringen, ist somit vertan.
Um in Haarhausen dieses Projekt realisieren zu können, müssen von uns im 1. BA bei 620m ca 34.000 € getragen werden, um so im Nachgang eine Versorgung per FTTH schalten zu können. Eine solch hohe Summe ist ohne zeitnahe Refinanzierung oder Förderung nicht machbar. Dies ist nicht das einzige Projekt bei dem diese Probleme auftreten.
Ferner möchte ich darauf hinweisen, dass in anderen Bundesländern bereits eine Leerrohrförderungsmöglichkeit besteht, welche auch bei bestehender Versorgung über 2 Mbit/s / LTE-Versorgung abgerufen werden kann.
Um die Leerrohrverlegung und somit den FTTH-Ausbau für Internetversorger attraktiv zu machen, sollte dringend über eine Fördermöglichkeit durch das Land Thüringen nachgedacht werden. Ferner sollten die Fördermöglichkeiten bei einer schon vohanden Versorgung mit einer Banbreite „X“ neu festgelgt werden. Es ist hier die Frage, ob eine Förderung bei schon vorhandener LTE Versorgung bzw. schon vorhandener DSL Versorgung mit „bis zu“ 4 Mbit/s erfolgen kann. Die FTTH Technik ist hierbei in nichts zu vergleichen mit diesen beiden Techniken.
Beste Grüsse aus Martinroda,
Robert Schönau
Projektmanagement Ilm Provider
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