bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Re: bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Beitragvon bkt » 16.03.2010 23:38

essig hat geschrieben:"Das Denkbare diskutieren, das Machbare realisieren."... das ist politik auf kleinsten gemeinsamen nenner


Das war eben ein "weisser Schimmel".

Politik ist immer (außer bei absoluten Mehrheiten) eine Übereinkunft auf kleinstem gemeinsamen Nenner, besteht also aus mal mehr oder mal weniger guten Kompromissen.

essig hat geschrieben: ...was ist denn an vorschlägen wie z.b. über den bundesrat mehr druck auf den bund auszuüben oder die stadtwerke für das thema zu interessieren pessimistisch? hätten man doch die letzten 4-5 jahre tun können.

Super Vorschläge. Die waren damit auch nicht gemeint.
Übrigens sind Stadwerke eine "kommunale Veranstaltung". Und Kommunalpolitik, da kann jeder Bürger relativ einfach selber mitmischen, wie man ja an "spokesman" sieht.

Es gibt übrigens auch die Möglichkeit "Gemeindewerke" zu gründen, oder "Verwaltungsgemeinschaftswerke", mit der selben Angebotspalette wie Stadtwerke, nur eben für Gemeinden. Dies sollte nicht nur für das Breitbandthema eine Option für viele Gemeinden sein, sich in vielen Bereichen von Oligopolen oder Monopolen unabhängig zu machen.
In Thüringen gibt es sogar ein deutschlandweites Novum - "Kreiswerke". Und zwar im Eichsfeldkreis, die einzigen in gnz Deutschland. Die sind aktuell aber leider dem Thema gegenüber nicht aufgeschlossener als andere Stadtwerke.

essig hat geschrieben:... stattdessen wird die offene diskriminierung durch bund und manche länder fortgesetzt.


Dagegen gibt es sogar ein Gesetz ;-)
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Antidiskriminierungsgesetz
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) – umgangssprachlich auch Antidiskriminierungsgesetz genannt – ist ein deutsches Bundesgesetz, das Benachteiligungen aus Gründen der „Rasse“, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität verhindern und beseitigen soll. Zur Verwirklichung dieses Ziels erhalten die durch das Gesetz geschützten Personen Rechtsansprüche gegen Arbeitgeber und Private, wenn diese ihnen gegenüber gegen die gesetzlichen Diskriminierungsverbote verstoßen.

Sachlich bezieht sich das Gesetz auf (u.a.)
- den Zugang zu Berufsberatung, Berufsbildung, Berufsausbildung, beruflicher Weiterbildung sowie Umschulung und praktischer Berufserfahrung
- die Bildung
- den Zugang zu und die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen, die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen,

Wird aber leider nicht greifen, da "Ländlicher Raum" wohl nicht unter "ethnische Herkunft" fällt.


Bezüglich der überproportional hohen Kosten von Herstellung und Aufrechterhaltung von Infrastrukturen (z.B. Wasser und Abwasser) und Infrastrukturleistungen (z.B. ÖPNV, medizinische Versorgung) in dünn besiedelten Gebieten, deren Lage sich durch die Wirkung des demographischen Faktors meist noch verschlechtert, stehen heute schon weitere Leistungen auf dem Prüfstand, insbesondere, da nicht zuletzt die finanziellen Mittel immer Knapper werden. Ich empfehle dazu die Lektüre des Demographischen Berichtes. Aus welchem Bundesland ist dabei fast egal, da alle in etwa die selben Probleme haben oder bekommen und die Auswirkungen sich meist nur in den Kommastellen oder dem Jahr des Eintretens unterscheiden.
http://www.bbsr.bund.de/nn_21942/BBSR/D ... ericht.pdf

Wird lieber der Marktplatz historisch getreu neu gepflastert oder wird von dem Geld der Kommunale Anteil für einen geförderten Breitbandinfrastrukturausbau finanziert? Das hängt wohl ganz entscheidend von der Besetzung der "Kommunalparlamente" ab.
Und im Bewustsein der meisten Entscheider hat eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur aktuell noch nicht den Stellenwert ("was ist wichtiger?"), um sich bei einer notwendigen Auswahlentscheidung über die Verwendung der knappen Finanzen am Ende durchzusetzen.

Dass viel andere Infrastrukturleistungen zumindest in Teilen über eine hervorragende Breitbandinfrastruktur substituiert oder zumindest optimiert genutzt werden könnten, ist auch noch kein Allgemeinwissen.
Das Denkbare diskutieren, das Machbare realisieren.
Mitarbeit im Bundesverband "Initiative gegen digitale Spaltung - geteilt.de e.V." ist machbar, seit dem 12. März 2011
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Re: bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Beitragvon essig » 17.03.2010 09:06

bkt hat geschrieben:Das war eben ein "weisser Schimmel". Politik ist immer (außer bei absoluten Mehrheiten) eine Übereinkunft auf kleinstem gemeinsamen Nenner, besteht also aus mal mehr oder mal weniger guten Kompromissen.

war kein "weißer schimmel" da politik nicht immer und automatisch auf kleinstem gemeinsamen nenner stattfinden muss. zwischen wem soll denn außerdem ein kompromiss gefunden werden? sind sich doch alle einig und das schon seit jahren. jeder will breitband für alle also wo ist das problem? wieso kein kompromiss auf größtem gemeinsamer nenner? es gab und gibt unzählige projekte die nahezu parteiübergreifend und mit breiter gesellschaftlicher zustimmung angegangen wurden also von kleinstem gemeinsamen nenner keine spur. davon abgesehen sind schimmel per geburt braun, rot oder schwarz also nicht immer weiß ;)


bkt hat geschrieben:Übrigens sind Stadwerke eine "kommunale Veranstaltung". Und Kommunalpolitik, da kann jeder Bürger relativ einfach selber mitmischen, wie man ja an "spokesman" sieht.

schön wäre es aber anzunehmen, dass man als betroffener bürger einfach mal beim stadtwerk in der nächst größeren stadt mitmischen könnte ist fern ab jeder realität. spokesman leistet vor ort außergewöhnliches und trotzdem "mischt er nicht einfach mal mit". selbst wenn das vereinzelt funktioniert, sollte es nicht allein die aufgabe der betroffenen sein die stadtwerke für das thema zu interessieren.


bkt hat geschrieben:Es gibt übrigens auch die Möglichkeit "Gemeindewerke" zu gründen, oder "Verwaltungsgemeinschaftswerke", mit der selben Angebotspalette wie Stadtwerke, nur eben für Gemeinden. Dies sollte nicht nur für das Breitbandthema eine Option für viele Gemeinden sein, sich in vielen Bereichen von Oligopolen oder Monopolen unabhängig zu machen.
In Thüringen gibt es sogar ein deutschlandweites Novum - "Kreiswerke". Und zwar im Eichsfeldkreis, die einzigen in gnz Deutschland. Die sind aktuell aber leider dem Thema gegenüber nicht aufgeschlossener als andere Stadtwerke.

da bin ich doch voll dabei aber wieso findet man hierzu keine informationen unter zukunft-breitband.de oder thueringen-online.de? über gemeinde- bzw. stadtwerke wird so schlecht informiert, dass man fast schon von absicht ausgehen muss. wie schon beschrieben müssen die stadtwerke für das thema interessiert werden und das beginnt mit information. in diesem zusammenhang nochmal die bitte die situation nicht falsch darzustellen indem man von unwirtschaftlichen gebieten spricht die gibt es nämlich zum einen nicht und zum anderen behindert diese mär den flächendeckenden ausbau auf ewig. ein ftth ausbau lohnt sich in fast allen fällen nur eben nicht überall nach 3 jahren was aber bei nutzungsdauern von 30 jahren unproblematisch sein sollte. die herausforderung besteht nun darin dies den kommunalen versorgern, stadtwerken, privatunternehmen deutlich zu machen und die politik entsprechend auszurichten. sind erst mal 10% der stadtwerke davon überzeugt eigenen glasfaserinfrastruktur zu bauen denn erledigt sich der rest nahezu von selbst. wie man in einigen alten bundesländern sieht kann das alles sogar recht schnell gehen.

nochmal, man muss den kommunalen betrieben (und den hausbanken, vielleicht kfw) klar machen, dass man damit geld VERDIENEN kann, das sollte aber nicht aufgabe der betroffenen sein sondern die der breitbandkompetenzzentren oder landesentwicklungsgesellschaften...


bkt hat geschrieben:Wird aber leider nicht greifen, da "Ländlicher Raum" wohl nicht unter "ethnische Herkunft" fällt.

noch nicht aber man ist auf einem guten weg :(


bkt hat geschrieben:Bezüglich der überproportional hohen Kosten von Herstellung und Aufrechterhaltung von Infrastrukturen (z.B. Wasser und Abwasser) und Infrastrukturleistungen (z.B. ÖPNV, medizinische Versorgung) in dünn besiedelten Gebieten, deren Lage sich durch die Wirkung des demographischen Faktors meist noch verschlechtert, stehen heute schon weitere Leistungen auf dem Prüfstand, insbesondere, da nicht zuletzt die finanziellen Mittel immer Knapper werden.

das ist richtig und sicher ein problem aber wie schon beschrieben kann man mit breitband geld verdienen, damit unterscheidet es sich von manch anderer infrastruktur/infrastrukturleistungen. das muss nur entsprechend kommuniziert werden und in den köpfen einiger ankommen.


bkt hat geschrieben:Wird lieber der Marktplatz historisch getreu neu gepflastert oder wird von dem Geld der Kommunale Anteil für einen geförderten Breitbandinfrastrukturausbau finanziert? Das hängt wohl ganz entscheidend von der Besetzung der "Kommunalparlamente" ab. Und im Bewustsein der meisten Entscheider hat eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur aktuell noch nicht den Stellenwert ("was ist wichtiger?"), um sich bei einer notwendigen Auswahlentscheidung über die Verwendung der knappen Finanzen am Ende durchzusetzen.

auch das ist richtig und muss angegangen werden. man muss den gemeinden deutlich sagen, dass man ohne glasfaser die nächsten 2 generationen nicht überleben werden, punkt. wieso tut man das nicht obwohl es doch abgesehen von den gemeinden/betroffenen jeder weiß? man muss da deutlicher werden, dann aber die gemeinde nicht damit allein lassen sondern unterstützen.


bkt hat geschrieben:Dass viel andere Infrastrukturleistungen zumindest in Teilen über eine hervorragende Breitbandinfrastruktur substituiert oder zumindest optimiert genutzt werden könnten, ist auch noch kein Allgemeinwissen.

da hast du recht, vielleicht sollte man es dann auf thueringen-online.de entsprechend kommunizieren? man muss das problem als chance darstellen und die vielen vorteile und positiven effekte hervorheben anstatt immer und immer wieder zu propagieren es wäre unwirtschaftlich. zur bbk durfte man dies wieder mit sprüchen die die grenze zur dummheit weit überschreiten von verschiedenen seiten erleben.
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Re: bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Beitragvon bkt » 18.03.2010 23:10

essig hat geschrieben: zwischen wem soll denn außerdem ein kompromiss gefunden werden? sind sich doch alle einig und das schon seit jahren.

Also in Dittrichshütte klang das für mich irgendwie nicht nach Einigkeit, was da auf dem Podium abging.

essig hat geschrieben:es gab und gibt unzählige projekte die nahezu parteiübergreifend und mit breiter gesellschaftlicher zustimmung angegangen wurden

Nenn mal eins.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Es gibt übrigens auch die Möglichkeit "Gemeindewerke" zu gründen, oder "Verwaltungsgemeinschaftswerke", mit der selben Angebotspalette wie Stadtwerke, nur eben für Gemeinden. Dies sollte nicht nur für das Breitbandthema eine Option für viele Gemeinden sein, sich in vielen Bereichen von Oligopolen oder Monopolen unabhängig zu machen.

da bin ich doch voll dabei aber wieso findet man hierzu keine informationen unter zukunft-breitband.de oder thueringen-online.de? über gemeinde- bzw. stadtwerke wird so schlecht informiert, dass man fast schon von absicht ausgehen muss. wie schon beschrieben müssen die stadtwerke für das thema interessiert werden und das beginnt mit information.

Ich gehe mal davon aus, dass Du am 27. Januar 2010 nicht beim Glasfasertag in jena warst. Dort wurde zum Thema Stadtwerke sogar mit Erfahrungsberichten vorgetragen.
Du hast aber recht, wir werden auf der neuen Breitbandplattform auch zum Thema Stadtwerke mehr Informationen bereitstellen. Bislang sind wir mit den Städten, die welche haben individuell im Gespräch um sie vom Thema zu überzeugen. Das schlaucht auch ganz schön ;-)

essig hat geschrieben: in diesem zusammenhang nochmal die bitte die situation nicht falsch darzustellen indem man von unwirtschaftlichen gebieten spricht, die gibt es nämlich zum einen nicht und zum anderen behindert diese mär den flächendeckenden ausbau auf ewig.

A pro pos "mär", wo hast du den das Märchen her, dass es keine unwirtschaftlichen Gebiete gibt?
Wirtschaftlich ist eine Maßnahme immer nur dann für einen Unternehmer (oder bei AG für einen Aktionär), wenn er die Zeit, in der das Unternehmen mit einer Maßnahme Gewinn macht, auch noch erlebt ;-)

Das ist wie beim "Häusle-bauen". Gewinn macht das erst nachdem der Kredit abgezahlt ist und man dann weder Raten noch Miete zahlen muß, also so nach 25-50 Jahren, je nach Ratenvereinbarung.
Nicht viel anders funktioniert das bei einer Infrastrukturmaßnahme.
Weshalb sind den Funkausbauten meist rentabel? Weil die wenig kosten in der Ausführung, so dass der Errichter die Gewinnzone noch persönlich erlebt.
Es ist eben ein Unterschied, ob der Breitbandanschluß einer Gemeinde in Summe 50.000 € kostet oder 500.000€.

essig hat geschrieben:ein ftth ausbau lohnt sich in fast allen fällen nur eben nicht überall nach 3 jahren was aber bei nutzungsdauern von 30 jahren unproblematisch sein sollte.

Meine Rede. Nur hat der Unternehmer auch 30 Jahre lang das Risiko, ob sich seine Maßnahme auch zu Ende finanzieren läßt, seine Kunden nicht zum Wettbewerber abspringen, der nicht besser aber "billiger" ist u.a..

essig hat geschrieben:die herausforderung besteht nun darin dies den kommunalen versorgern, stadtwerken, privatunternehmen deutlich zu machen und die politik entsprechend auszurichten. sind erst mal 10% der stadtwerke davon überzeugt eigenen glasfaserinfrastruktur zu bauen denn erledigt sich der rest nahezu von selbst. wie man in einigen alten bundesländern sieht kann das alles sogar recht schnell gehen.

Nur haben Stadtwerke in den Altbundesländern eine etwas andere finanzielle und strukturelle Basis. Die Stadtwerke bei uns schwimmen auch nicht gerade auf der Geldsuppe. Und haben leider bislang auch noch nicht den Weitblick bewiesen, ihre ohnehin notwendigen Tiefbaumaßnahmen mehrfach zu nutzen.
Allerdings war das auch in den heute als Musterbeispielen herausgestellten Stadtwerken der Altbundesländer kein einfacher Prozess. Schliesslich bindet eine langfristige Maßnahme (z.B. des Leerrohrmitbaus) auch Kapital, welche erst nach Fertigstellung des Gesamtnetzes Einnahmen abwirft. Und das Geld muss man auch erstmal übrig haben ...

essig hat geschrieben: man muss den kommunalen betrieben (und den hausbanken, vielleicht kfw) klar machen, dass man damit geld VERDIENEN kann, das sollte aber nicht aufgabe der betroffenen sein sondern die der breitbandkompetenzzentren oder landesentwicklungsgesellschaften...

WIR haben verstanden ;-) und tun dies schon seit geraumer Zeit (ohne Pressewirbel etc.).
Aber wie heist es in der Informationstechnik nicht zu unrecht: "Information ist immer das, was ankommt ...."

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Bezüglich der überproportional hohen Kosten von Herstellung und Aufrechterhaltung von Infrastrukturen (z.B. Wasser und Abwasser) und Infrastrukturleistungen (z.B. ÖPNV, medizinische Versorgung) in dünn besiedelten Gebieten, deren Lage sich durch die Wirkung des demographischen Faktors meist noch verschlechtert, stehen heute schon weitere Leistungen auf dem Prüfstand, insbesondere, da nicht zuletzt die finanziellen Mittel immer Knapper werden.

das ist richtig und sicher ein problem aber wie schon beschrieben kann man mit breitband geld verdienen, damit unterscheidet es sich von manch anderer infrastruktur/infrastrukturleistungen.

Nicht ganz richtig, weil es da nämlich keinen Unterschied gibt. Man kann mit jeder Infrastruktur Geld verdienen. Sieht man ja an der Liberalisierung des Strom und Gasmarktes. Nur meist nicht immer gleich und nicht immer genug. Das sieht man wiederum an den Diskussionen zu den Strassenausbaubeiträgen und den Problemen im Abwasserbereich.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:... ("was ist wichtiger?"), um sich bei einer notwendigen Auswahlentscheidung über die Verwendung der knappen Finanzen am Ende durchzusetzen.

auch das ist richtig und muss angegangen werden. man muss den gemeinden deutlich sagen, dass man ohne glasfaser die nächsten 2 generationen nicht überleben werden, punkt. wieso tut man das nicht obwohl es doch abgesehen von den gemeinden/betroffenen jeder weiß? man muss da deutlicher werden, dann aber die gemeinde nicht damit allein lassen sondern unterstützen.

Da sitzen die Bremser leider im eigenen Lager, nämlich in den Präsidien des Gemeinde- und Städtebundes und des Landkreistages in Thüringen und machen das wieder kaputt, was wir mühsam aufgebaut haben.
Wir erklären jedem der zuhört, dass es eine strategische Zukunftsaufgabe für jede Gemeinde ist, sich dieses Themas anzunehmen.
Und die Kommunalverbände erklären ihren Mitgliedern das dies keine kommunale Pflichtaufgabe ist und sie die Finger davon lassen sollen. Na SUPER.

essig hat geschrieben:
bkt hat geschrieben:Dass viel andere Infrastrukturleistungen zumindest in Teilen über eine hervorragende Breitbandinfrastruktur substituiert oder zumindest optimiert genutzt werden könnten, ist auch noch kein Allgemeinwissen.

da hast du recht, vielleicht sollte man es dann auf thueringen-online.de entsprechend kommunizieren? man muss das problem als chance darstellen und die vielen vorteile und positiven effekte hervorheben anstatt immer und immer wieder zu propagieren es wäre unwirtschaftlich.

Genau dies tun wir, auf unserer neuen Breitbandplattform wird dies noch verstärkt stattfinden, da wir dafür dort mehr Platz haben.

essig hat geschrieben:... anstatt immer und immer wieder zu propagieren es wäre unwirtschaftlich.

Letzteres wirst du nirgendwo auf unseren Seiten finden.
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Re: bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Beitragvon essig » 22.03.2010 14:30

bkt hat geschrieben:Also in Dittrichshütte klang das für mich irgendwie nicht nach Einigkeit, was da auf dem Podium abging.

in meinem "zwischen wem soll denn außerdem ein kompromiss gefunden werden? sind sich doch alle einig und das schon seit jahren. jeder will breitband für alle also wo ist das problem? wieso kein kompromiss auf größtem gemeinsamer nenner?" war ein klein wenig ironie versteckt denn offiziell will doch auch jeder breitband für alle und inoffiziell weiß auch jeder das es nicht viele möglichkeiten gibt dies zu erreichen aber getan wird eben viel zu wenig. das man sich bei der podiumsdiskussion nicht einig wurde war zu erwarten aber was will man von einer auf mich mit dem thema völlig überfordert wirkenden frau Strauche und einem gewohnt ignoranten herrn Henkel erwarten?

bkt hat geschrieben:Nenn mal eins.

hast du doch selbst:
bkt hat geschrieben:der Thüringer Landtag (http://www.thueringer-landtag.de/tlt/) hat in der Sitzungen am 19.06.2009 in der letzten Legislaturperiode einstimmig, mit den Stimmen aller Fraktionen diese Zielstellung beschlossen.

oder die abstimmung zum eu beitritt bulgariens und rumäniens: 529 dafür und nur 12 dagegen aber okay, das war eher formsache. das man in der politik kompromisse eingehen muss ist klar nur müssen diese eben nicht zwingend wie du sagst eine "Übereinkunft auf kleinstem gemeinsamen Nenner" sein. es kann auch auf größtem gemeinsamen nenner oder irgendwo dazwischen passieren. vielleicht macht folgendes deutlich was ich meint:

wikipedia hat geschrieben:Die Redewendung kleinster gemeinsamer Nenner kann kritisch einen Kompromiss auf niedrigstem Niveau, einen fragwürdigen Konsens ansprechen.
Die Redewendung größter gemeinsamer Nenner hingegen kann einen Kompromiss auf höchstem Niveau, einen größtmöglichen Konsens ansprechen.

tut aber eigentlich gar nichts zur sache

bkt hat geschrieben:Du hast aber recht, wir werden auf der neuen Breitbandplattform auch zum Thema Stadtwerke mehr Informationen bereitstellen. Bislang sind wir mit den Städten, die welche haben individuell im Gespräch um sie vom Thema zu überzeugen. Das schlaucht auch ganz schön

immerhin wirst du dafür anständig bezahlt. ansonsten sehr gut ;)

bkt hat geschrieben:A pro pos "mär", wo hast du den das Märchen her, dass es keine unwirtschaftlichen Gebiete gibt? Wirtschaftlich ist eine Maßnahme immer nur dann für einen Unternehmer (oder bei AG für einen Aktionär), wenn er die Zeit, in der das Unternehmen mit einer Maßnahme Gewinn macht, auch noch erlebt

das macht doch aber das gebiet nicht unwirtschaftlich nur weil es den renditeerwartungen irgendwelcher gierigen aktionäre nicht entspricht. politik und medien übernehmen das dann einfach und schon gibt es ganz im allgemeinen unwirtschaftliche gebiete nur weil die konzerne mit einer auf jahrzehnte ausgelegte infrastruktur bereits nach wenigen jahren gewinn machen müssen um die hunrigen mäuler zu stopfen. das muss die politik endlich zur kenntniss nehmen und das netz an kommunale träger übergeben die a) ganz anders kalkulieren und b) nicht nur dem gewinn sondern auch dem allgemeinwohl verpflichtet sind.

bkt hat geschrieben:Meine Rede. Nur hat der Unternehmer auch 30 Jahre lang das Risiko, ob sich seine Maßnahme auch zu Ende finanzieren läßt, seine Kunden nicht zum Wettbewerber abspringen, der nicht besser aber "billiger" ist u.a..

genau deshalb sollte das netz ja in öffentliche hand (stadtwerke, kommunale betriebe usw)

bkt hat geschrieben:Nur haben Stadtwerke in den Altbundesländern eine etwas andere finanzielle und strukturelle Basis. Die Stadtwerke bei uns schwimmen auch nicht gerade auf der Geldsuppe. Und haben leider bislang auch noch nicht den Weitblick bewiesen, ihre ohnehin notwendigen Tiefbaumaßnahmen mehrfach zu nutzen.

klar, dass ist ein problem und umso deutlicher muss man machen, dass man mit diesen investitionen richtiges geld verdienen kann.

bkt hat geschrieben:WIR haben verstanden ;-) und tun dies schon seit geraumer Zeit (ohne Pressewirbel etc.).

sehr schön ;)

bkt hat geschrieben:Da sitzen die Bremser leider im eigenen Lager, nämlich in den Präsidien des Gemeinde- und Städtebundes und des Landkreistages in Thüringen und machen das wieder kaputt, was wir mühsam aufgebaut haben. Wir erklären jedem der zuhört, dass es eine strategische Zukunftsaufgabe für jede Gemeinde ist, sich dieses Themas anzunehmen.
Und die Kommunalverbände erklären ihren Mitgliedern das dies keine kommunale Pflichtaufgabe ist und sie die Finger davon lassen sollen. Na SUPER.

was man ja nun auch wieder verstehen kann denn das problem nach unten zu delegieren wird sicher nicht die lösung sein. mit "man muss den gemeinden deutlich sagen, dass man ohne glasfaser die nächsten 2 generationen nicht überleben werden" meinte ich nicht, dass sich nun jeder gemeinde selbst um ihre versorgung kümmern solle. vielmehr soll sie druck nach oben aufbauen denn nur dort können die nötigen weichen gestellt werden. lasst doch die finanziell und personell überforderten gemeinden damit nicht allein, nur weil eine hand voll gemeinden in der lage war sich selbst zu helfen heißt das doch nicht, dass man dies auf tausende andere gemeinden einfach so übertragen kann. und als bkt kann man die fast 1000 thüringer gemeinden niemals angemessen betreuen. klar können und müssen sich die gemeinden noch intensiver mit dem thema auseinandersetzen und klar müssen sie sich dort wo möglich aktiv einbringen aber in der fläche sind die möglichkeiten sehr begrenzt.

ich sehe das so, dass die gemeinden, die kreise, die länder aber vor allem die betroffenen vom telekom hauptanteilseigner (bund) völlig allein gelassen werden. deshalb müssen die erstgenannten den druck auf letztgenannten erhöhen. by und bw werden sich auch selbst helfen können aber gerade die schwächeren länder sollten den bundesrat nutzen um ihre interessen zu vertreten. wenn alles so bleibt wie es ist und die länder / gemeinden den ausbau weiterhin in großem umfang mitfinanzieren dann dürfte klar sein wie die glasfaserkarte in 10 jahren aussehen wird.

bkt hat geschrieben:Genau dies tun wir, auf unserer neuen Breitbandplattform wird dies noch verstärkt stattfinden, da wir dafür dort mehr Platz haben.

sehr schön

bkt hat geschrieben:Letzteres wirst du nirgendwo auf unseren Seiten finden.

aber hier schreibst du es ab und an:
bkt hat geschrieben:Letztlich ist vor allem die extrem kleinteilige Siedlungsstruktur das eigentliche Problem, welches eine kostenintensive Erschliessung vielfach unwirtschaftlich macht.



so oder so vielen dank, dass du uns hier in deiner freizeit rede und antwort stehst und es sind ja bereits gute ansätze erkennbar. ich frage mich aber auch warum der mehrfach eingebrachte vorschlag als land mehr druck auf den bund auszuüben unbeachtet blieb? letztendlich haben doch die länder das problem also wieso bleibt man so unkritisch und devot? von der jährlichen dividendenmilliarde bekommt man doch auch nichts ab und bei anderen themen melden sich die länder doch auch zu wort.
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Re: bis 2012 schnelles Internet in allen Gemeinden

Beitragvon spokesman » 12.08.2010 20:43

Laut Thüringer Allgemeine haben sich die Gemeinden Großheringen, Obertrebra, Schmiedehausen, Niedertrebra sowie Darnstedt für die Firma Thomas entschieden, diese soll nun ein flächendeckendes Breitbandnetz in den eben genannten Gemeinden errichten. Eberstedt und Flurstedt tendieren derzeit zur Telekom. Bis auf die max. Förderhöhen und allgemeine Informationen über die letzte Meile der Telekom wurde eigentlich nichts weiter berichtet.
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