Unser Statement fand in der Presse breites Interesse. So z. B. in der Welt, der Süddeutschen Zeitung, bei zdnet und auch bei onlinekosten.de.
Stellvertretend für alle Veröffentlichungen hier die ausführliche Behandlung bei
teltarif.de am 06.11.2013 (Auszug):
Bundesverband "geteilt" e. V. reicht ebenfalls Stellungnahme ein
Auch der Bundesverband Initiative gegen digitale Spaltung -geteilt.de- e. V. hat diese Möglichkeit wahrgenommen. Er lehnt den Routerzwang ebenfalls ab. "Die von den Providern ins Feld geführten Vorteile heben die Nachteile bei Weitem nicht auf. Insbesondere sehen wir Verbraucherrechte und die Sicherheit persönlicher Daten gefährdet.", sagte der 2. Vorsitzender des Bundesverbandes, Bernd Rudolph.
Eingeschränkte Sicherheit durch Gerätvorgabe
Durch die bisherige Entwicklung auf den Telekommunikations-Märkten und dem damit verbundenen freien Wettbewerb konnten die Verbraucher selber bestimmen, welches Gerät sie als Router verwenden. Denn viele Nutzer wünschen sich ein Endgerät, welches unter anderem zusätzliche Sicherheit beim Surfen im Internet bietet und das Leistungsangebot des Internet nicht anbieterabhängig einschränkt, so der Verband.
Allerdings können die Provider ihre Geräte nach Konzernwünschen konfigurieren, ohne auf Nutzerinteressen Rücksicht nehmen zu müssen. So hätten sie theoretisch Zugriff auf die lokalen Netze ihrer Kunden. Besonders vor dem Hintergrund der NSA-Affäre sollte dieser Punkt besonders bedacht werden, findet Rudolph. Auch Dritte können sich durch eventuell zu langsam behobene SicherÂheitsÂlücken unÂbefugten Zugang zu den perÂsönÂlichen Daten der VerÂbraucher verschaffen. "Durch die Vielzahl gleicher Geräte im Netz der Provider würde sich diese Gefahr geradezu potenzieren", erklärt Rudolph.
Monopolbildung wäre möglich
Nicht nur die Datensicherheit sieht der Verband gefährdet. Er befürchtet zudem, dass durch den Routerzwang eine WeiterÂentwicklung zuÂverlässiger und sicherer EndÂprodukte gebremst wird, da die InterÂnetÂanbieter nur die Router anbieten, die für das Unternehmen am kostengünstigsten sind. Die Entwicklung eines Monopols wäre demnach möglich, weil die Internetanbieter nur Geräte von jeweils einem bestimmten Hersteller einsetzen würden. Dieses Argument lieferte ebenfalls die Allianz der Endgerätehersteller. "Wir sehen die konkrete Gefahr einer Re-Monopolisierung. Das wäre ein Rückfall in Zeiten, als nur amtlich vorgeschriebene Modems der Bundespost erlaubt waren. Wer das noch kennt, wird die Sorgen der Verbraucher verstehen", sagt Rudolph. Der von Providern vorgeschlagene Einsatz nutzereigener Router nach den von ihnen vorgeschriebenen sei allein aus ökonomischer Sicht unsinnig.
Auch Netzneutralität wird nicht gewährt
Ein zusätzlicher Punkt, den der Verband in seiner Stellungnahme bemängelt ist, dass der Routerzwang die Netzneutralität aushebeln könnte. So könne der Netzbetreiber das Leitungsabschlussgerät so konfigurieren, dass nur bestimmte Inhalte und Datenpakete freigegeben bzw. gegen eine Zusatzgebühr durchgelassen werden. Auch eine Sperrung für den Erhalt bestimmter Daten sieht der Verband für möglich an.
Providereigene Router ermöglichen es dem Netzbetreiber, nach eigenem Ermessen Konfigurationsänderungen vorzunehmen, die nicht immer im Kundeninteresse liegen müssen, heißt es in der Stellungnahme.
Absicht des Bundesverbandes
Mit seiner Stellungnahme will der Bundesverband die Bundesnetzagentur zu einer klaren Richtungsvorgabe bewegen. Diese ist nicht nur für die Verbraucher von entscheidender Bedeutung.
Unter den verschiedenen Lösungsmodellen sieht der Verband das Modell A als akzeptable Lösung an. Bei diesem Vorschlag liegt der Netzabschlusspunkt vor dem Leitungsabschlussgerät. "Alle anderen Modelle sind abzulehnen", so Rudolph. Die anderen drei Modelle teilte die Bundesnetzagentur in einem entsprechenden Schreiben mit.