Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

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Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon Presse » 20.12.2008 17:17

pressetext Nachrichtenagentur GmbH 18.12.2008

Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen
"Wollen allen Bürgern den Zugang zum Internet ermöglichen"


Berlin (pte/18.12.2008/11:27) - Die Bundesregierung will es sich in Zukunft stärker zur Aufgabe machen, die Kompetenz der Bürger im Umgang mit Medien zu fördern. Auf diese Weise will sie der "digitalen Spaltung" der Gesellschaft in Deutschland entgegenwirken. "Wir wollen allen Bürgern den Zugang zum Internet und zu qualitativ anspruchsvollen Medienangeboten ermöglichen. Deshalb setzt sich die Bundesregierung beispielsweise für die flächendeckende Bereitstellung von Breitband-Anschlüssen ein", erklärte Staatsminister Bernd Neumann gestern, Mittwoch, bei der Vorlage des Medien- und Kommunikationsberichts 2008. Die Digitalisierung eröffne enorme Chancen für Mediennutzer und -anbieter. "Wir wollen Rahmenbedingungen schaffen, damit diese Möglichkeiten auch allen zugute kommen", betonte Neumann.

Besonders betroffen von diesem Problem sind die ländlichen Regionen in Deutschland, in denen noch immer zahlreiche Breitbandlücken existieren. "Die Zahl der betroffenen deutschen Haushalte kann nur geschätzt werden. Man nimmt an, dass zwischen 400 und 2.500 Kommunen im gesamten Bundesgebiet von diesem Problem betroffen sind. Ich glaube, dass eher die zweite Zahl zutrifft", stellt Bernd Rudolph von der Initiative gegen digitale Spaltung http://www.geteilt.de im Gespräch mit pressetext fest. Dass die Politik die "digitale Spaltung zunehmend als Problem ernst nimmt, sei zwar ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. "Nun müssen aber auch rasch Taten folgen", fordert Rudolph. Nicht nur in Deutschland sei die Schließung der Breitbandlücken ein großes Thema, sondern auch auf europäischer Ebene. "Ziel der EU-weiten Diskussion ist eine Änderung der Universaldienstrichtlinie, die eine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet vorschreiben könnte", schildert Rudolph.

Den Ansatz der Bundesregierung, der auf einer Steigerung der Medienkompetenz der Bürger basiert, hält Rudolph für prinzipiell richtig. "Wir finden auch, dass gerade die Jugend so früh wie möglich im Umgang mit Medien geschult werden sollte. In ländlichen Gebieten, in denen ohnehin eine schlechte Infrastruktur besteht, sind junge Menschen ohne Internet schlicht von der Welt abgeschnitten", erläutert Rudolph. Gerade die Jugend hätte aber ein besonders starkes Bedürfnis, sich kommunikativ auszutauschen, wofür sich das Internet besonders gut eigne. "Da die Schule im Ort schon vor Jahren geschlossen wurde, sind unsere Kinder auf das Web angewiesen, um sich mit ihren Klassenkameraden auszutauschen. Ich finde es schlimm, dass so vor allem junge Menschen unter der digitalen Spaltung leiden", meint Rudolph.

Ziel der Initiative gegen digitale Spaltung sei deshalb eine staatlich gesicherte Breitband-Grundversorgung für alle deutschen Bürger. "Man darf sich bei der Schließung der Breitbandlücken nicht alleine auf den Markt verlassen, denn der versagt in vielen ländlichen Regionen seit Jahren. Wirklich helfen würde vielmehr eine Definition von Breitband-Internet als Universaldienstleistung", fasst Rudolph zusammen. Auf diese Weise könnte der Staat die Unternehmen zum Ausbau einer entsprechenden Internetverbindung zwingen. "Was den Universaldienst betrifft, ist das für uns keine Frage des 'ob', sondern des 'wann'. Je eher, desto besser. Nicht nur, aber vor allem für unsere jungen Menschen", so Rudolph abschließend.
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon spokesman » 21.12.2008 00:36

Bundesregierung hat geschrieben:"Wir wollen allen Bürgern den Zugang zum Internet und zu qualitativ anspruchsvollen Medienangeboten ermöglichen. Deshalb setzt sich die Bundesregierung beispielsweise für die flächendeckende Bereitstellung von Breitband-Anschlüssen ein"


Ein sehr guter Vorschlag, wir helfen als Community gern mit :D, wenn dieses Problem im nächsten Jahr gelöst ist steht in meiner Region (und in vielen anderen) unter anderem folgendes an:
  • Ausbau von ÖPNV, dieser ist derzeit quasi nicht mehr vorhanden
  • Aufbau neuer Schulen, nächstes Gymnasium ist für die meisten Orte mindestens 15km entfernt
  • Verbesserung der Bahnanbindung, bisher ist nur Rückbau zu sehen
  • ein Autobahnanschluss wäre für ein Verdichtungsgebiet mit 75.000 Einwohnern ebenfalls eine feine Sache
->klingt für mich eher wie Rückbau..
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon Soul-blade » 21.12.2008 07:24

Also bald sind die 12 Monate rum... was einige Poltiker als Zeitspanne nannten um das Breitbandproblem zu lösen.
Es geht den weißen Flecken nicht viel besser und auch die Grauen Flecke sind nicht wirklich weniger geworden.
Man könnte sagen es lohnt sich garnicht mehr überhaupt noch eine Presse meldung zu posten, weil überall steht das gleiche drin, und geändert wurde noch garnichts.
Irgendwie nervt das tierisch.
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon Nenunikat » 21.12.2008 11:52

Soul-blade hat geschrieben:Also bald sind die 12 Monate rum... was einige Poltiker als Zeitspanne nannten um das Breitbandproblem zu lösen.
Es geht den weißen Flecken nicht viel besser und auch die Grauen Flecke sind nicht wirklich weniger geworden.
Man könnte sagen es lohnt sich garnicht mehr überhaupt noch eine Presse meldung zu posten, weil überall steht das gleiche drin, und geändert wurde noch garnichts.
Irgendwie nervt das tierisch.

... deswegen soll man auch die Politiker und die TK-Unternehmen letztendlich nicht nach ihren Worten, sondern nach ihren Taten (und Tatenlosigkeiten) beurteilen.
Die gegenwärtigen Breitband-Ausbau-Ankündigungen bestimmter Politiker reißen mich deshalb auch nicht gerade aus dem Sessel ...
... - erleben was verhindert.
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon essig » 21.12.2008 12:39

Soul-blade hat geschrieben:Also bald sind die 12 Monate rum... was einige Poltiker als Zeitspanne nannten um das Breitbandproblem zu lösen. Es geht den weißen Flecken nicht viel besser und auch die Grauen Flecke sind nicht wirklich weniger geworden.

ja die berühmte aussage vom parlamentarischen staatssekretärs Hartmut Schauerte: "Es wäre gelacht, wenn wir das Thema nicht in relativ kurzer Zeit - ich sage noch einmal: binnen zwölf Monate - im Wesentlichen gelöst haben." dabei war bereits damals klar, dass man dieses ziel in dieser kurzen zeit niemals erreichen konnte und auch gar nicht wollte.

man kann und muss es ganz klar sagen, dass breitbandproblem entspannt sich nicht sondern verschärft sich von jahr zu jahr da die bedeutung von breitband zum einen wächst und man zum anderen breitband längst nicht mehr mit > 256 kbit definieren kann. 98 %, 96 % oder was auch immer ist doch alles quatsch und das weiß man auch. definiert man breitband in deutschland so wie international üblich dann sind wir schnell wieder bei einer 70 % bis 80 % versorgung. man kann doch nicht einfach den stand der dinge von vor acht jahren zur grundlage nehmen und versuchen alle löcher mit bandbreiten zu versorgen die längst nicht mehr als breitbandig gelten. das ist kein statisches problem sondern ein dynamisches und gerrade deshalb braucht es nachhaltige zukunftsorientierte lösungen (netzausgliederung -> universaldienst -> ftth)
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon dachscher » 22.12.2008 19:57

Wie war das so schön? Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Machen wir es einfach so, setzen wir Breitband bei 30 kbit/s an, dann haben wir fast 100%. ;) Hier redet man von 98%, dort wieder von XX %. Wie essig schon sagte, alles Unsinn. Messen sollte man sich u.a. daran, wie man international da steht. Die Entwicklung geht weiter, macht keinen Bogen um Deutschland und wenn man nicht aufpasst, ist der Zug ganz abgefahren. Momentan hecheln wir ja dem Zug nur hinterher.
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Re: Bundesregierung will "digitale Spaltung" bekämpfen

Beitragvon spokesman » 22.12.2008 23:13

essig hat geschrieben:ja die berühmte aussage vom parlamentarischen staatssekretärs Hartmut Schauerte: "Es wäre gelacht, wenn wir das Thema nicht in relativ kurzer Zeit - ich sage noch einmal: binnen zwölf Monate - im Wesentlichen gelöst haben." dabei war bereits damals klar, dass man dieses ziel in dieser kurzen zeit niemals erreichen konnte und auch gar nicht wollte.



Hehe, ja in 12 Monaten sind vllt die ersten Pläne für die Großstädte fertig..
->dieses Zeil ist nur mit einem Subotnik zu schaffen ;P

netzausgliederung & universaldienst in den nächsten 12 Monaten -> ftth (für gesamt Deutschland vllt. 60 Monate)
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