rezzler hat geschrieben:Mehr bringen für den Upstream bringen sollen "Ingress Blocker", die die unteren Frequenzbereiche einfach nur dann freigeben, wenn vom betreffenden Segment überhaupt Daten übertragen werden.
Was soll das bringen?
Davon hat man auch nicht mehr Bandbreite zur Verfügung, wenn Daten übertragen werden. Und nur darum geht es doch.
rezzler hat geschrieben:Wie soll das mit dem "nur Sender einspeißen, die auch geschaut werden" funktionieren? Ein normaler Fernseher sendet doch keine Rückmeldung, welchen Kanal er gerade schaut. Soll das dann IPTV-mäßig funktionieren? Oder per ganz anderer Technik? Klingt auf jeden Fall nach eine Nachrüstlösung (Set-Top-Box).
Das funktioniert natürlich nur mit digitalen Sendern, die so oder so über einen Receiver angeschaut werden. Die sind technisch betrachtet auch jetzt schon nichts anderes als ein MPEG2-Datenstrom (Wie bei Sat auch).
Hauptproblem beim Erschließen neuer Frequenzbereiche für den Upstream dürfte allerdings sein, daß im Moment auch wirklich nur die Frequenzen von 5-65 MHz rückkanalfähig sind, das würde also schon eine gewaltige Hardware-Tausch-Aktion (Verstärker, HÜPs, ...) nach sich ziehen.
Ich denke mal, mittelfristig werden Segment-Teilungen die einzige Lösung bleiben, um Bandbreitenprobleme zu lösen.
Derzeitiger Stand ist übrigens, daß man mit dem gesamten rückkanalfähigen Frequenzbereich und 128-QAM auf insgesamt 288 MBit/s Upstream (9 Upstream-Kanäle a 32 MBit/s) käme, mit 32-QAM (Aktueller Stand bei UM mit Docsis 3.0) noch auf 198 MBit/s.
Randnotiz: Mit Docsis 1.1/2.0 wären es 184 MBit/s (Max. 16-QAM auf 18 Kanälen a 3,2 MHz, also je 10,24 MBit/s bei Docsis 1.1 - oder - 16-QAM auf 9 Kanälen je 20,48 MBit/s bei Docsis 2.0).
Dem stehen realistisch 1,5-2 GigaBit/s im Downstream entgegen, man braucht ja auch noch Bandbreite für Fernsehkanäle.
Laut PC-Welt und weiteren Quellen sind übrigens die meisten Outdoor-DSLAMs mit 1 GBit/s, seltener 2 GBit/s, angebunden und haben (Wikipedia) 48-408 Ports. Nur um das mit dem "shared-medium" und obige Berechnungen mal ins Verhältnis zu setzen. Schon der kleinste DSLAM mit 48 Ports "lebt" also davon, daß hoffentlich auch manche Kunden nur VDSL25 oder DSL16+ buchen, denn rechnerisch bleiben von 1 GBit/s bei 48 Kunden nur 21 MBit/s je Kunde, also bei weitem kein VDSL50 mehr.
Für meine Begriffe wird der Bandbreiteneinbruch aus völlig überbuchten Kabel-Clustern viel zu hoch gehängt. Wäre die Telekom schneller mit dem VDSL-Ausbau, würden wir stattdessen Klagen über überbuchte DSLAMs hören.
Man darf hierbei eben auch nicht vergessen, daß der KNB technisch eben sofort anbieten kann und dann halt nachträglich entsprechend der Nachfrage aufsplitten kann/muß, um die Bandbreiten auch bei vielen Kunden halten zu können. Bei (V)DSL muß zuerst ausgebaut werden, um überhaupt anschließen/anbieten zu können. Dabei ist das Aufsplitten eines Clusters vom Aufwand her - je nach örtlichen Gegebenheiten - vergleichbar der Errichtung eines Outdoor-DSLAMs.
Bild Nicht aufgeteilter Cluster:(Quelle: Heise)
Bild Aufgeteilter Cluster:(Quelle: Heise)
Es ist zu sehen, daß beim Aufteilen vorher zusammenhängende Teile des Clusters mit eigenen ONIs (Optical Network Interface) versehen wurden, also eine eigene Anbindung per Glasfaser bekommen haben.
Wenn - wie im Bild suggeriert - der Cluster tatsächlich an einem einzigen Ort sternförmig verzweigt, ist das "überhaupt kein" Aufwand, mehr Fasern zu dieser Stelle hin zu beleuchten und ONIs dranzuhängen. Anders sieht es aus, wenn ein langgezogener Cluster aufgeteilt werden muß, denn an die Stelle, an der er aufgeteilt werden soll, muß ja erstmal Glasfaser hin, genau wie bei einem ODSLAM ...