Meester Proper hat geschrieben:Sorry, wenn es jetzt ein wenig Telekom-lastig wird - aber auf viele Unterstellungen/Behauptungen (aus dem DerStandard.at Artikel) hat Niek Jan van Damme bereits Antworten gegeben.
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Sich zum Teil wiederholende Allgemeinplätze würde es besser treffen...
Meester Proper hat geschrieben:...
Die Kosten für den Betrieb des Netzes sind fast unabhängig von dessen Auslastung, lediglich der Ausbau und die Erschließung neuer Gebiete (v.a. ländlicher Raum) fallen hier ins Gewicht.
Richtig, da man den Breitband-Ausbau vorantreiben möchte, sind Investitionen notwendig.
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Dass
1. die Telekom die sogenannte "Wirtschaftlichkeitslücke" bei den geförderten Ausbauten festlegt
2. die Telekom von dem Umbau zum All-IP-Netz auch einen wirtschaftlichen Nutzen hat
3. die Telekom auf Grund der Regulierung einen Kampf über den Preis nicht gewinnen kann
sollte nicht vergessen werden.
Was folgt daraus:
Die geförderten Ausbauten können bei den Ausbauten, die mit den zusätzlichen Einnahmen für Volumenpakete kommen sollen, nicht gemeint sein.
Die nicht geförderten Ausbauten haben weniger Support-Aufwand und andere Vorteile zu Folge, die eine Umstellung auf All-IP auch der Telekom als notwendig erscheinen lassen.
Außerdem dürften die ungefördeten Ausbauten und der Umbau wegen All-IP für eine bessere Konkurrenz-Situation gegenüber den Kabelnetzanbietern sorgen.
Mit dem Volumenverbrauch bei den Privatkunden hat das alles aber nichts zu tun.
Meester Proper hat geschrieben:...
Es geht nicht um aktuelle Kapazitäten, sondern um zukünftige Kapazitäten im Zugangsnetz- (FTTC-Ausbau) und im Kernnetz.
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Wenn es doch so wenig um aktuelle Kapazitäten geht und so sehr um zukünftige, dann sollte aber auch entsprechend weiter gedacht werden:
Ein entsprechender Ausbau müsste für mehr VDSL und VDSL+Vectoring-Anschlüsse sorgen. Bei diesen Anschlussarten sind aber die Drossel-Klauseln größtenteils schon drin. Eine Anpassung der VDSL-Verträge mit Entertain hätte wohl kaum so eine Wirkung gehabt.
Außerdem bedeuten auch zukünftige Entwicklungen im Volumenverbrauch, dass wesentlich mehr Kunden als derzeit nicht mit den festgesetzten Volumenwerten klar kommen, sich als künstlich drosseln müssen (als auf Internet-Dienste verzichten) oder eben mehr zahlen müssen.
Wenn dies aber später keine Problematik einer kleinen Minderheit mehr ist, sondern sich immer mehr in Richtung Mehrheit bewegt, dann wird eine Begründung mit dem Verhalten einer angenommenen Minderheit wertlos.
Mit 75 GB Verbrauch einer angeblich immer kleineren Kundenanzahl (kleiner wegen dem Ausbau und damit mehr VDSL-Anschlüssen) Kapazitätsengpässe für 2016 bzw. 2018 zu erwarten, ist schon sehr seltsam. Das Argument mit den Anpassungen der Volumenwerte ist nicht viel Wert, da auch diese ggf. noch kommenden Anpassungen kein Grund für so einen niedrigen Wert sind.
Meester Proper hat geschrieben:...
Höhere Endkundenpreise würden am Markt nicht akzeptiert werden und bei der momentanen Entwicklung muss auch gesagt werden, dass die Umsätze bei den Content-Anbietern unglaublich steigen und die Umsätze bei den Netzbetreibern nur eine Richtung kennen: Abwärts!
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Wenn davon ausgegangen wird, dass höhere Endkundenpreise für die gleiche Leistung nicht durchsetzbar sind, dann darf man aber auch nicht davon ausgehen, dass eine faktische Erhöhung durch die Drosselgrenzen möglich sind - oder man geht davon aus, dass die Kunden auch 2016 / 2018 problemlos mit 75 GB klarkommen. Ansonsten hat man höhere Endkundenpreise festgesetzt - außer eben für die Wenignutzer. Ist der viele Jahre gleichbleibende oder gar sinkende Verbrauch aber zu erwarten...?
Somit kommen höhere Endkundenpreise für immer mehr Nutzer.
Meester Proper hat geschrieben:...
Wenn durch Managed Services das Netz entlastet bzw. durch entsprechende Vereinbarungen mit dem entsprechenden Netzbetreiber finanziert wird, ist auch wieder genug Kapazität für Startups vorhanden. Anders würde es aussehen, wenn einige Dienste gezielt gedrosselt werden würden. Ich bin mir bewusst, dass ich mir mit dieser Haltung nur wenige Freunde verschaffen werde - jedoch ist das meine Meinung, das bitte ich zu akzeptieren.
Jeder kann seine Meinung haben, deshalb diskutiert man ja.
Das Thema der beworbenen "Managed Services" ist eigentlich das größere gegenüber der eigentlichen, grundsätzlichen Drosselung.
Es ist kaum davon auszugehen, dass in einem All-IP-Netz die Telekom extra noch ein separates Netz aufbaut, um darüber "Managed Services" laufen zu lassen, die dann zudem - anders als Entertain auch bidirektional arbeiten und nicht nur als Multicast usw.
Der Umbau auf All-IP führt ja genau in die andere Richtung: Alles über ein Netz, kein PSTN-Netz mehr.
Somit laufen auch die zusätzlichen "Managed Services" über das gleiche Netz, belegen dort zeitweilig Kapazitäten des Netzes (oder wie ihr es nennen wollt) und erfordern somit, dass das Netz auch die Kunden des "Managed Services" mit versorgt. Aus den zusätzlichen Einnahmen des "Managed Services" wäre dann aber auch eine entsprechende Netzerweiterung (wenn notwendig) zu erwarten.
Wenn die "Managed Services" über da gleiche, nicht angepasste Netzwerk laufen, dann zahlt man als Kunde gegenüber früher nun für die gleiche Nutzung zusätzlich. Das wäre dann die höheren Endkundenpreise bzw. die Verschlechterung der möglichen Netznutzung.
Ein Vorteil für Startups ist auch nicht zu erkennen, da diese gerade nicht im Geld schwimmen, um für "Managed Services" noch zusätzlich zu zahlen.
Einzelne Dienste brauch man gar nicht gezielt drosseln, da man diese ja schon die der Gruppe der Nicht-"Managed Services" gemeinsam ab einem bestimmten Verbrauch drosselt.
Für mich ist die Ankündigung der Telekom bezüglich der "Managed Services" der klare Hinweis, wohin es gehen soll - und dass Thema, wo es wesentlich kritischer werden kann, als wenn es "nur" eine reine Drosselung gäbe.
... - erleben was verhindert.
"Grenzen gabs gestern" - heute gibts Verhinderungen.