Herr Fischbeck, 14.12.2009
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31840 Fischbeck
Herr
Rüdiger Butte
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31785 Hameln
Sehr geehrter Herr Butte,
auf Grund des mangelhaften Ausbaus der Deutschen Telekom in Fischbeck und in weiteren Ortsteilen der Stadt Hessisch Oldendorf, besitzen sehr viele Bürger nur eine ungenügende Anbindung an das weltweite Datennetz. In der heutigen Zeit ist es aber schon fast eine Selbstverständlichkeit auf diese Medien zu zugreifen. Egal ob es sich um Privatpersonen oder Firmen handelt, jeder braucht einen vernünftigen Internetanschluss. Firmen ohne die Perspektive einen solchen Anschluss zu erhalten, werden sich nur noch ungern ansiedeln oder aber auch ihre Zelte hier abbrechen. Ebenso verhält es sich mit Privatleuten, die unnötige Ausgaben haben oder aber beim Surfen im Internet mit langen Wartezeiten leben müssen. Die Menge an Daten wächst immer mehr an, sei es das irgendwelche Updates heruntergeladen werden müssen oder aber für Schule und Beruf etwas recherchiert werden muss. Von anderen Diensten wie VOIP (günstiges telefonieren über das Internet) und Fernsehen über Internet sind ganze Ortsteile völlig ausgeschlossen. Das Breitband Kompetenz Zentrum Niedersachsen hat auf seiner Seite eine Karte veröffentlicht, auf der Sie meine Aussagen nachvollziehen können: http://www.niedersachsen-breitbandatlas.de/. Diese Karte ist wegen der geringen Beteiligung unvollständig, so gibt es nachweislich in Gebieten, die mit einer Geschwindigkeit zwischen 1 und 2Mbit/s versorgt sein sollen, auch Bürger die nur Geschwindigkeiten unter 1 Mbit/s erhalten. Diese Anschlüsse, wie auch die unterversorgten Gebiete auf der Karte, würden auch eine Förderung möglich machen.
Ich möchte sie als Landrat hiermit auffordern sich, mit den verschiedenen Telekommunikationsunternehmen in Verbindung zu setzen und sich um eine Abstellung dieses Misstandes zu bemühen. Der freie Markt hat es bisher nicht von allein geschafft, eine ausreichende Versorgung zu erreichen. Nicht einmal die Regulierungsbehörde hat dies erreicht und die hat über 10 Jahre Zeit gehabt (so lange gibt es schon DSL). Mir ist schon klar, dass Ihre Möglichkeiten beschränkt und die Kassen bei den Kommunen leer sind. Aber das Land Niedersachsen, wie auch die Bundesregierung und die EU, stellen Fördermittel für ein schnelles Internet auf dem Land bereit. Andere Städte und Gemeinden haben längst Kontakte geknüpft oder Förderanträge für einen Ausbau gestellt. Die Firmen erstellen, wenn nicht schon längst geschehen auch Machbarkeitsstudien oder Aufstellungen über Finanzierungslücken, dies wäre ein erster Anfang um abschätzen zu können, was nötig ist, damit endlich etwas passiert. Weiterhin muss auch bei jeder geplanten Maßnahme im Straßenbau überlegt werden, ob es Sinn macht hier nicht wenigstens Leerrohre zu verlegen, dadurch wird den Firmen ein Anreiz gegeben sich hier zu betätigen. Die Tiefbauarbeiten machen einen großen Anteil der Kosten aus. Allerdings steht zu beachten, dass man nicht auf solche Techniken setzt, die in einigen Jahren oder wie Piper Air, schon jetzt überholt sind. Piper Air, der Stadtwerke Hameln setzt eine zu geringe Bandbreite ein, funktioniert nur gut solange sich wenige Leute dieses Medium teilen und hat eine unbefriedigende Preisstruktur. Deshalb muss ein nachhaltiger Ausbau erfolgen, der auch zukünftigen Anforderungen Stand hält und diesen Erfordernissen angepasst werden kann. Ein Ausbau von Fischbeck und anderen Ortsteilen mit Bedarf, muss mindestens mit einer Geschwindigkeit von 16 Mbit/s erfolgen, hierzu muss ein sogenannter „Outdoor Ausbau“ stattfinden. Dabei muss von den Hauptverteilern ein Glasfaserkabel in die betreffenden Orte verlegt werden und dort müssen dann mehrere sogenannte Multifunktionsgehäuse, mit entsprechender Technik aufgestellt werden. Nur dieser kabelgebundene Ausbau erfüllt auch die Anforderungen, die die Bundesregierung in einem zweiten Schritt ihrer zugesicherten Mindestversorgung fordert. Ein letzter Vorschlag meinerseits, beschränken Sie Ihre Überlegungen nicht nur auf die Deutsche Telekom, die Firma Telefonica besitzt auch ein sehr großes und zuverlässiges Netz in Deutschland. Sie ist auch in unserer Region vertreten und hat in Rinteln und Hameln sowie den umliegenden Gemeinden einen Ausbau hergestellt.
Diesen Brief, sowie Ihre Antwort würde ich gern bei der Initiative Geteilt.de veröffentlichen. Sollten dies nicht gewünscht sein, so geben Sie dies bitte in Ihrer Antwort an.
Mit freundlichen Grüßen
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Mein zweiter Brief, in etwas angepasster Form, geht es diesmal an meinen Landrat. Mal sehen ob ich, anders als Dachscher, eine Antwort bekomme.
Mfg
HHF